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Wegen Kindern keine Trennung?

G

Gast

Gast
Hallo!

Ich hoffe, dass mir hier einfach viele helfen, die selbst im Leben ja schon genug Erfahrungen gemacht haben: die also entweder selbst Scheidungskinder sind oder durch die eigene Scheidung wirklich etwas zum Thema sagen können.

Ich bin ziemlich verzweifelt. Die Hauptfragen bei allem, was ich gleich beschreiben werde, sind:
Sollte man wegen Kindern eine Ehe aufrecht erhalten, auch wenn mindestens ein Ehepartner dabei nicht richtig glücklich ist?
Wann geht es den Kindern (wahrscheinlich) besser?
Können Kinder wirklich glücklich werden, wenn ihre Eltern es nicht sind?
Oder werden Kinder glücklich, wenn ihre Eltern sich trennen, um ein neues, glückliches Leben zu führen?
Wie stark übernehmen Kinder die Verhaltensweise der Eltern für ihr späteres Leben?

Bei allem gehe ich davon aus, dass die Eltern sich beide um die Kinder kümmern würden, falls es zu einer Trennung kommen würde.

Die "Geschichte": Ein Ehepaar ist seit 14 Jahren verheiratet. Schon bei der Hochzeit war klar, dass sie nicht wirklich aus Liebe heiraten, aber irgendwie meinten sie, müssen sie heiraten. Sie bekommen in kurzer Zeit 3 Kinder (sind jetzt also 11,12 und 14 Jahre alt). Die Frau gibt sich (obwohl ihr Mann das gar nicht unbedingt möchte) mit der Rolle als Hausfrau und Mutter zufrieden. Irgendwie möchte sie den Status als Ehefrau haben, aber unglücklich ist sie damit trotzdem. Sie ist frustriert, hat zum Teil Depressionen, fängt deswegen an, Macht über Ehemann und Kinder aus zu üben. Der Ehemann, der seine Kinder sehr liebt, merkt, dass er in der Ehe nicht das hat, was er sich vielleicht irgendwann einmal vorgestellt hatte. Er beginnt, immer wieder fremd zu gehen - mal kürzer, mal länger. Schliesslich baut er eine lange Beziehung zu einer Frau auf, die er wirklich liebt. Er probiert, es seiner Ehefrau zu erklären, aber bereits nach dem Satz, dass sie mal miteinander reden müssen, schreit die Ehefrau ihn an, dass er bei einer Trennung seine Kinder nie mehr wiedersieht, dass er sie verlieren wird, dass er ihnen sowohl Vater als auch Mutter rauben wird, weil sie dann ja arbeiten gehen muss. Aus Angst, seine Kinder wirklich zu verlieren, zieht der Mann sich also wieder zurück. Er erträgt das Leben zu Hause, ist viel mit seinen Kindern zusammen, ist seiner Frau gegenüber gleichgültig. Sich selbst sagt er immer, dass es den Kindern ja gut geht, schliesslich leben sie in einer intakten Familie, in der nie gestritten wird. Seine Kinder zeigen ihm andauernd, wie lieb sie ihn haben, schreiben ihm das immer wieder in Briefen und auf Bildern. Sie sind gut in der Schule und im Sport, spielen sehr gut ein Instrument. Ja, sagt sich der Mann, daran sieht man, dass es den Kindern wirklich gut geht. Dass die Tochter mit 11 Jahren einfach so sagt, es sei das Schlimmste, was ihr passieren könnte, wenn ihre Eltern sich scheiden lassen würden, stellt er als ganz normal hin. Dass sein Sohn - der ihm sehr ähnelt - von seiner Ehefrau nicht anerkannt und oft fertig gemacht wird, das bekommt er angeblich nicht so mit. Dass dieser Sohn immer grössere Probleme im Freundeskreis bekommt, sich sehr einsam fühlt und beginnt, Depressionen zu bekommen, löst er, indem er ein wenig mit ihm redet. Eine Beratungsstelle einschalten, das muss er ja nicht, schliesslich leben die Kinder ja in einer Familie. Seine Frau muss von alldem ja auch nichts wissen, sie kann es ja selber merken, wenn sie es möchte.

Die Geschicht geht (leider) noch ewig weiter:

Grosseltern, die zum Geburtstag des eigenen Sohnes nicht mehr kommen dürfen, die ihre Enkelkinder nicht mehr sehen dürfen, über die Lügen im Freundeskreis verbreitet werden (natürlich sind's die Eltern des Mannes, die ja angeblich so böse sind, dass sie die Kinder eben nicht mehr sehen dürfen).

Die Ehefrau, die sich einfach mit ihrem Leben so arrangiert, dass sie zu Hause oft schlechte Laune hat, im Familienurlaub lieber irgendwo sitzt und liest als mit Mann und Kindern etwas zu unternehmen, zwischendurch Depressionen bekommt, weshalb ihr Mann ihr dann versprechen muss, dass er auf ewig mit ihr zusammen bleiben wird.

Der Ehemann, der meint, er sei ein böser Vater, wenn er sich von dieser Frau trennt, der anderen sagt, dass er diese Frau nie geliebt hat und nie lieben wird, dass er zu dieser Frau kein Vertrauen hat und sie ihm eigentlich egal ist, er aber wegen der Kinder das Leben mit ihr ertragen muss.

Die Kinder, die so tun, als ob alles in Ordnung ist (ob sie nur so tun oder es wirklich meinen, weiss keiner).

Was denkt Ihr?
Ist es für Kinder wohl schlimmer, in solch einer Familie auf zu wachsen, oder getrennte Eltern zu haben, die wieder glücklich sind?
Würdet Ihr den Vater als "böse" einstufen, wenn er sich scheiden lassen würde, oder würdet Ihr eher sagen, dass es gut war, dass jemand diesen Schritt endlich getan habt?

Bin gespannt auf ganz viele ernstgemeinte Antworten!

LG Madita
 

polgara

Aktives Mitglied
Ist es für Kinder wohl schlimmer, in solch einer Familie auf zu wachsen, oder getrennte Eltern zu haben, die wieder glücklich sind?
Würdet Ihr den Vater als "böse" einstufen, wenn er sich scheiden lassen würde, oder würdet Ihr eher sagen, dass es gut war, dass jemand diesen Schritt endlich getan habt?

Bin gespannt auf ganz viele ernstgemeinte Antworten!

LG Madita
Ich denke, dass die Kinder alt genug wären sich eine eigene Meinung zu bilden. Allerdings würden sie ausreichend Informationen benötigen um eine solche Angelegenheit zu beurteilen. Ab 13 Jahren (meine ich) darf ein Kind entscheiden, zu welchem Elternteil es ziehen möchte. Für Kinder ist es immer am besten wenn die Eltern während und nach der Trennung sachlich miteinander reden können und Entscheidungen zum Wohle der Kinder treffen.

Was den Vater anbelangt, so denke ich, dass er sich hätte besser informieren sollen, denn seine Frau kann ihm die Kinder in diesem Alter nicht mehr vorenthalten und für die Kinder wäre wenigstens eine gelungene Beziehung, die der Vater mit der Frau die er liebt gehabt hätte, ein positives Beispiel gewesen.

Bei einer solchen Situation denke ich, dass es gut gewesen wäre, eine Familienberatung in Anspruch zu nehmen. Und wie sehr ständige Spannung und Streitereien die Kinder belasten kommt sicherlich auf deren Persönlichkeitsstruktur an.
Ich persönlich denke, lieber geschieden und glücklich als verheiratet und unglücklich.

Gruß Pol:)
 
Zuletzt bearbeitet:
T

Tramnovi

Gast
Hallo!

Ich glaube, Kinder sind dann glücklich, wenn die Eltern auch glücklich sind. Und Kinder bekommen eine Menge mit, auch, wenn wie hier beschrieben, der Schein nach außen gewahrt wird.
Wenn ich dieser Mann wäre, ich würde diesen Alptraum beenden, obwohl ich nicht mal verstehe, warum die beiden geheiratet haben, wenn sie sich schon damals nicht liebten.
Will der Mann wirklich bis an sein Lebensende so weitermachen? Und ewig unglücklich bleiben?
Und dieser Frau gehört mal ordentlich der Kopf gewaschen, von wegen, er sieht dann seine Kinder nicht mehr. Wo lebt die denn? Es gibt mittlerweile das Umgangsrecht und die Kinder selbst entscheiden, wo sie leben möchten. Da kann sie ganz schön alt aussehen. Auch ist sie sich wahrscheinlich nicht bewusst, was sie ihren Kindern antut.
Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.

LG, Ivonne
 

wuschl

Aktives Mitglied
Aus Sicht des Mannes würde ich versuchen ein Gespräch mit den Kindern zu führen..Getrennt und am besten mit dem Kind beginnen wo der innigste Kontakt herrscht.Das die Tochter sagt sie fände es "furchtbar" wenn die Eltern nicht mehr zusammenlebten ist verständlich, Mädchen sind so.
Der Vater sollte es vielleicht vermeiden den Kindern zu sagen das er Mami nie geliebt hat,besser ist zu sagen das man sich auseinadergelebt hat und die gemeinsamen Interessen futsch sind.

Die Frau hat vermutlich vergessen das sie in einigen wenigen Jahren ohnehin alleine ist,denn dann sind die Kinder in einem Alter wo sie ihren eigenen Weg gehen.
Für Kinder gibt es nichts schlimmeres wie Scheidung? Falsch gedacht,Kinder sind doch nur klein...aber nicht blöd!!!!! Wenn der Vater denkt das die Kinder nicht schon längst gemerkt haben das die Eltern sich nix mehr zu sagen haben dann hat er keine Ahnung von seinen KIndern.
Die Kinder sind alt genug,da kann man ihnen das Recht auf beide Elternteile (Besuchsrecht) nicht mehr streitig machen,denn Kinder diesen Alters werden vor Gericht schon gefragt was sie denken...und nicht was Mami erwartet das sie denken sollen.

Anderseits,Männer die immer sagen das sie nur der Kinder wegen bei ihren Frauen bleiben sind meist nicht sehr entschlußfreudig,da ist immer Vorsicht geboten.Anders ist es nicht zu erklären weshalb der Mann es zulässt das seine Eltern ihre Enkelchen nicht sehen dürfen.

LG
wuschl
 
B

Brasco

Gast
Hey,

ich schätze einfach mal das die Kinder verstehen werden warum der Vater es getan hat.
Wenn sie alt genug sind.
Noch schätze ich wären sie zu jung. Die Mutter würde ihnen dann wahrscheinlich ständig erzählen das der Vater einfach abgehauen ist, wenn sie ihm die Kinder wirklich nicht mehr zeigt.

Einen wirklichen Lösungsvorschlag kann ich nicht bringen, tut mir Leid, ich konnte das Ganze nur analysieren.


Liebe Grüße und beste Wünsche

Brasco
 
T

Tramnovi

Gast
Sollte sie ihm die Kinder nicht zum Umgang geben, dann kann er das vor Gericht beantragen bzw. wird das bei einer scheidun eh zur Sprache kommen. In dem Punkt kann die Mutter gar nichts machen. Und ich finde Mütter, die damit drohen, das der Vater die Kinder nicht mehr sieht, wenn er geht, zu kotzen.
 
B

Brasco

Gast
Sollte sie ihm die Kinder nicht zum Umgang geben, dann kann er das vor Gericht beantragen bzw. wird das bei einer scheidun eh zur Sprache kommen. In dem Punkt kann die Mutter gar nichts machen. Und ich finde Mütter, die damit drohen, das der Vater die Kinder nicht mehr sieht, wenn er geht, zu kotzen.

ABER das alles belastet die Kinder doch nur noch mehr und darum geht es dem Vater doch, das die Kinder glücklich sind die er so liebt.
 

Senora

Aktives Mitglied
Die Kinder sind schon in der Pupertät, die merken SEHR WOHL was da abgeht. Also ich durfte damals mit 8 entscheiden, zu wem ich wollte. Und auch wenn meine Mutter blöde Bemerkungen gemacht hat und es nicht wirklich toll fand, dass ich meinen Vater und seine Verlobte besucht habe, war mir das sch****egal, er ist immer noch mein Vater und hat MIR nie was getan. Und verbieten konnte sie mir das ja schliesslich auch nicht :D. Es war und ist mein Recht.
 

Ragnarok

Mitglied
Hallo,

traurige Geschichte, aber immer wieder wahr.... Für mich klingt es jedoch sehr danach als würde entweder von Vatersicht oder von Geliebter Sicht erzält, da die Rolle der Mutter als auch die Rolle des Vaters sehr einfach beschrieben sind. Mütter sind nie einfach böse gegenüber Schwiegereltern, genauso wie Väter nie einfach böse gegenüber Ihren Kindern sind. Wahrscheinlich steckt da viel mehr hinter und ich denke am besten wäre es, wenn die Eltern eine Ehetherapie machen, in der dann unter einer Fachkundigen Leitung eine Lösung, in diesem Fall wohl einer Scheidung gesprochen werden kann.
Ich finde es schwierig einfach zu sagen, die Kinder vertragen es schon, die verstehen das. Verstehen tun sie es schon, aber auf Ihre kindlich naive weise. kurz gesagt, sie sind beeinflussbar.
Am besten wäre eine Familientherapie unter der die Familiensituation offen besprochen wird.
ich glaube in dieser Familie wird viel zu sehr angenommen und viel zu wenig gesprochen. Leider wird den Kindern aber auch nie ein objektives Bild gegeben, sondern immer auch eine Meinung vermittelt.
Dass eine Frau im Urlaub liest nachdem sie sich im Alltag immer um die Kinder kümmert halte ich für ok, solange ein Ausgleich für die Kinder besteht. Sie kann ja nicht von morgens bis abends lesen, auch Frauen essen, trinken und gehen mal pipi machen.
Ich lese auch viel im Urlaub, bin aber sehr glücklich verheiratet, hoffe ich doch :)
Mir ist das alles viel zu bewertend geschrieben, kann denn jemand diesem armen Mann böse sein, der doch so von seiner Frau unterdrückt wird, der keifenden Furie.
Familientherapie, Offenheit gegenüber den Kindern ohne Wertung und eine Trennung ohne Beleidigung und gekeife, das wäre optimal aber unerreichbar.
Die Großeltern sind wahrscheinlich auch nicht ganz ohne und da der Mann ja scheinbar nicht 100%ig hinter der Frau steht kann sie sich nur helfen indem sie einen Schlussstrich zieht..
Da es seine Eltern sind hätte er es übernehmen müssen Ihnen zu verstehen zu geben dass sie nun einmal die Frau und Mutter ist und sie nur noch Großeltern.
Alles läßt sich so oder so lesen, jeder versteht das anders :(
Arme Kinder, ich denke sie bekommen in dieser Ehe ein falsches Rollenverhältnis vorgelebt.

Viel Glück!!!

Ragnarok
 
B

bärli

Gast
Hallo zusammen,

mir scheint, in dieser Familie sind beide Eheleute unglücklich. Wenn sich die Frau seit der Hochzeit in die Rolle der Hausfrau und Mutter fügte, war das viell. nicht ihr eigener sehnlicher Wunsch - und im Laufe der Jahre wird sie unzufriedener und kann ihren Frust nicht mehr abbauen.

Der Mann ist auch unzufrieden, weil er sie nicht (mehr) liebt und sich doch nicht traut, sich von ihr zu trennen.

Aus meiner Sicht macht es wenig Sinn, nur wegen der Kinder zusammen zu bleiben. Ich denke, die Kinder merken, wenn es zwischen den Eltern nicht mehr in Ordnung ist. Natürlich hoffen sie, dass sich alles wieder einrenkt und gemeinsame Urlaube können auch so was vorgaukeln.

Und man kann auch nicht davon ausgehen, dass die Kinder mehr Verständnis haben, wenn sie älter sind. Als ich meine Scheidung hatte, sagte meine Tochter mit 22, sie war so stolz, dass sie in ihrem Freundeskreis die einzigen Eltern hatte, die noch verheiratet waren. Beide Kinder haben es mir übel genommen, dass ich mich von meinem Mann getrennt habe.

Sicher ist es ein Schock für alle, wenn das Thema Trennung ins Gespräch kommt und meist fühlt sich einer völlig benachteiligt (hier ist es wohl die Frau).

Und da hat auch eine Eheberatung nur Sinn, wenn es BEIDE wollen und wenn BEIDE an ihrer Ehe festhalten möchten und etwas verändern wollen.

Und letzten Endes hat jeder nur ein eigenes Leben für sich selbst. Wieviel Zeit vergeudet man in einer unglücklichen, gleichgültigen Beziehung? Wieviel Lebensfreude wird verschenkt?

Man kann es den Kindern nur schonend beibringen, wenn sich BEIDE fair verhalten. Aber das ist so gut wie unmöglich. Auch mein Mann und ich hatten uns das vorgenommen, aber es gipfelt immer darin, dass einer sich als Opfer sieht und die Kinder stehen dem Opfer bei, denn dieser Elternteil braucht ja Hilfe.

Und auch bei dieser Familie sehe ich die Gefahr, dass die Frau bei den Kindern gegen den Mann hetzt, wenn er sich wirklich trennen wollte.

Wären denn beide für eine Beratung bereit? Denn die Frau wird sich als Opfer / Verlierer sehen -der Mann hat seine Arbeit und eine neue Partnerin - und was hat sie? Sie ist doch bestimmt mit der jetzigen Situation ebenso unzufrieden wie er, denn sie spürt doch seine Gleichgültigkeit und das erhöht doch nur ihren Frust.

Mir tun beide leid.

LG bärli
 

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