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Wechseljahre

Kolya

Aktives Mitglied
Ich habe mal eine blöde Frage. Es ist kein Problem und wenn ein sog. "Luxus-" Problem, wie man so schön sagt.

Ich befinde mich irgendwie im neuen Lebensabschnitt. Hitzewallungen und so, was auf die Wechseljahre hindeutet. Irgendwie war jeder meiner Lebensphase damit verbunden, daß sich etwas entwickelt, jedenfalls von meinem Gefühl her.

Meine Kindheit und meine Jugend war sehr schwer. Mein Ziel galt immer die Unabhängigkeit von meinen Eltern. Da ich psychisch sehr sehr am Boden war, ging ich damals zielstrebig eine Psychotherapie nach. Stationär. Ich habe eine Ausbildung nach dem Abitur gemacht und dann studiert. Ich habe gearbeitet während des Studium, gelernt und mich konsolidierend um meine psychische Genesung gekümmert.

Nach dem Studium trat ich eine Vollzeitstelle an und erholte mich von der Zeit der Entbehrungen (finanziell und Hobbies kamen zu kurz).

Ich habe dann auch meinen Freund kennengelernt irgendwann, der einen Jungen mitgebracht hat.

Aber irgendwie habe ich das Gefühl, mein Leben stagniert, ich sehe eine Entwicklung mehr, wie das "früher" so war. Es hat ja auch etwas mit Luxus zu tun. Ich bin finanziell abgesichert, ich habe einen Freund, ich mag den Sohn sehr gerne, ich habe einen Beruf, ich bin gesund.

Vielleicht ist es auch die Angst, daß ich irgendwas tun muß und nix verpassen darf im Sinne von unerledigten Aufgaben!!! Ich arbeite auch noch mit schwerstkranken Menschen zusammen, so daß der Tod immer in meinem Hinterkopf ist. Vielleicht hat es auch damit etwas zu tun. Vielleicht hat es auch damit etwas zu tun, daß ich immer das Gefühl hatte, meine Pflicht zu erfüllen, sei es beruflich oder hinsichtlich meiner psychischen Genesung oder ich habe auch immer das Gefühl für meine Bildung was tun zu müssen oder körperlich fit zu sein.

Mir ist klar, daß dies im Grunde genommen KEIN Problem ist, darum habe ich dies Thema unter Sonstiges gestellt.

Ich wollte einfach fragen, ob irgendjmd ähnliche Gedanken oder Gefühle hat.

Also vom Gefühl her, denke ich, eigentlich könnte ich genauso gut Tod sein, weil ich ja nun "fertig" bin...:confused:

...aber sterben will ich nicht, weil ich ja noch mit meinem Freund schöne Dinge erleben will. Neugierig bin ich ja auch noch...

...aber irgendwie fehlt mir ein Ziel für die vorletzte Lebensspanne...

Ich hoffe, daß ich nicht alle dastehe mit meinen komischen Gedanken.


Liebe Grüße

Kolya
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Ich habe mal eine blöde Frage.

ich habe mal gelernt, dass es keine blöden Fragen gibt. Fragen sind entweder zielführend oder nicht.

Aber irgendwie habe ich das Gefühl, mein Leben stagniert, ich sehe eine Entwicklung mehr, wie das "früher" so war. Es hat ja auch etwas mit Luxus zu tun. Ich bin finanziell abgesichert, ich habe einen Freund, ich mag den Sohn sehr gerne, ich habe einen Beruf, ich bin gesund.

Vielleicht ist es auch die Angst, daß ich irgendwas tun muß und nix verpassen darf im Sinne von unerledigten Aufgaben!!! Ich arbeite auch noch mit schwerstkranken Menschen zusammen, so daß der Tod immer in meinem Hinterkopf ist. Vielleicht hat es auch damit etwas zu tun. Vielleicht hat es auch damit etwas zu tun, daß ich immer das Gefühl hatte, meine Pflicht zu erfüllen, sei es beruflich oder hinsichtlich meiner psychischen Genesung oder ich habe auch immer das Gefühl für meine Bildung was tun zu müssen oder körperlich fit zu sein.

Mir ist klar, daß dies im Grunde genommen KEIN Problem ist, darum habe ich dies Thema unter Sonstiges gestellt.

Ich wollte einfach fragen, ob irgendjmd ähnliche Gedanken oder Gefühle hat.

Also vom Gefühl her, denke ich, eigentlich könnte ich genauso gut Tod sein, weil ich ja nun "fertig" bin...:confused:

...aber sterben will ich nicht, weil ich ja noch mit meinem Freund schöne Dinge erleben will. Neugierig bin ich ja auch noch...

...aber irgendwie fehlt mir ein Ziel für die vorletzte Lebensspanne...

Ich hoffe, daß ich nicht alle dastehe mit meinen komischen Gedanken.


Liebe Grüße

Kolya
Hallo, Kolya,
der von mir fett markierte Satz ist aus meiner Sicht eine zielführende Feststellung.

Meine Zusammenfassung Deines Lebens: Du hattest ernste Problem, diese überwunden. Du hast Dein Leben in die Hand genommen, und entsprechend gute Erfolge gehabt. Auch auf der Seite Partner/Familie läuft es gut.
Insofern hast Du alles erreicht und bist scheinbar fertig.

In der Vergangenheit hattest Du immer ein wichtiges Ziel, wie z.B. die Überwindung Deiner Probleme oder das Erreichen einer glücklichen Partnerschaft/Ehe. Und jetzt hast Du anscheinend alle Ziele erreicht und bist scheinbar fertig, wenn es nicht noch die Frage gäbe.

Oft lese ich in ähnlichen Beiträgen "suche Dir ein schönes Ziel (Urlaub in der Karibik?)" oder "such Dir ein schönes Hobby". Aber angesichts des Todes, dem Du durch Deine Arbeit oft begegnest, empfinde ich selbst solche Ziele als ganz nett, aber nicht wirklich Sinn stiftend im Sinne "tiefbefriedigend".

Und möglicherweise geht es Dir ähnlich.

Für mich stellt sich daher die Frage: Welches Ziel ist denn tiefbefriedigend?

Fragen, wenn bisherige Ziele erreicht sind und man nur noch dankbar sein braucht, sind trotzdem sehr wichtig. Die Frage nach dem Sinn ist nicht blöd, sondern aus meiner Sicht zielführend.

Da ich Christ bin, habe ich sie für mich beantwortet.

LG, Nordrheiner
 
Zuletzt bearbeitet:
S

Schmetterlingsflug

Gast
Ich glaube , das es einfach mit der unstellung der hormone zu tun hat und eben die entwicklung an sich,die wir so als frau mitmachen.
mir gehts seit kurzen ähnlich.
klingt vielleicht auch frustrierend...aber ich habe vor kurzem gedacht,was soll bitte jetzt noch kommen?...
habe vieles erlebt, erfüllt und durchgemacht.
einieges erreicht, was so im leben anstand für mich.
bestimmte dinge kann ich nicht mehr erreichen....auch damit bin ich ausgesöhnt.

ich aber glaube das genau ab dem zeitpunkt, wo du denkst,"okay, habe fertig"....die Meisterschaft erstmal kommt. das eigentliche im leben.

sich selbst leben und damit glücklich sein.
nicht mehr auf der suche zu sein,sondern im eigenen sein eben "einverstanden".
nichts mehr tun müssen,als sich selbst leben.

und ich finde das garnicht so einfach.

im leben gabs immer aufgaben , lernen sich entwickeln...und all das.
nun beginnt die zeit, wo wo man nur ist, die die man ist.

ich muss nun lachen und weinen zugleich,weil ich finde das schon ein heftiges lebensereignis....ein punkt ist erreicht,wo vieles einfach unwichtig wird und das bewusstsein einfach irgendwie genug "ausgebildet" ist.

ich habe für mich auch jede entwicklungsstufe im leben bewusst durchgemacht und finde das total heftig.(oder eben auch nachgeholt, so fühlt es sich an, eben probleme bewältigt)
weil wenn man bewusst lebt,merkt man wie vergänglich alles ist.

ich denke das ziel ist einfach nur noch
zu sein.

das zu erreichen ist für mich sozusagen das highlight am ende....der vorspann vom nicht mehr auf der welt sein.

ich finde deine gedanken nicht komisch und freue mich mal so etwas von jemanden zu lesen.

ich dachte auch vor monaten....eigentlich kann ich jetzt sterben. redet man mit jemanden drüber,wird man blod angeschaut,weil sie denken,man möchte sterben. so ist es aber nicht. ich möchte auch noch einiges erleben,aber es ist anders, als noch vor einen jahr. vieles was wichtig war, ist es nicht mehr.

das waren so meine gedanken. schön das du hier geschrieben hast:)
 
G

Gast

Gast
Hallo,

jetzt weiß ich endlich, weshalb ich im privaten Bereich (Sport) so viele Ausbildungen gemacht habe und noch mache. Ich habe die Trainerprüfung gemacht, Ergänzungsqualifikationen, Weiterbildungen usw. :) um natürlich etwas zu lernen und evtl. auch, um mich selbst zu beweisen?

Ist schon spannend, was Du(für mich) angeregt hast. Und ich denke, wie von Schmetterlingsflug schon geschrieben, muss man jetzt wohl lernen, (fast) nur noch zu genießen.

Vielleicht magst Du Dir ja auch ein anspruchsvolles Hobby suchen. Also etwas ganz neues?
 

Kolya

Aktives Mitglied
Ich danke Euch allen für Eure Antworten. Ich war im wohlverdienten Urlaub, so daß ich mich jetzt erst wieder zurückmelde.

Also, anspruchsvolle Hobbies habe (2 Musikinstrumente) ich und ich versuche auch "einfach mich mal sein zu lassen" und mit dem Christsein habe ich das auch mal versucht. Ich glaube (leider) nicht (mehr) und es widerstrebt mir mittlerweile auch.

Es ist wirklich nicht so einfach, einfach so zu leben ohne ein genaues Ziel zu haben.

Lieben Gruß

Kolya
 

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