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Was würdet ihr machen?

P

Patrick45648

Gast
Hi,

ich stecke ein bisschen in der Klemme und weiß nicht wie ich handeln soll. Seit ich klein bin habe ich einen besten Freund, mit dem ich in den Kindergarten, in die Volksschule und aufs Gymnasium zusammen gegangen bin. Unsere Eltern sind befreundet und so hat man sich eben kennengelernt und mit ihm habe ich einfach extrem viel erlebt in meiner Jugend. Viele haben uns immer gefragt, ob wir Brüder wären, weil wir eigentlich immer zusammen waren. Auch im Verein haben wir zusammen Fussball gespielt.

So weit hört sich eigentlich alles perfekt an, aber die Zeiten haben sich leider geändert.

Nach vier Jahren Gymnasium bin ich auf eine Wirtschaftsschule gewechselt und er ist weiterhin am Gymnasium geblieben. Wir beide haben aber weiterhin Kontakt gehalten und uns sicher so zwei, drei mal in der Woche gesehen. Aber mit der Zeit wurde es natürlich immer weniger und wir haben uns irgendwie auch unterschiedlich entwickelt.

Das Problem war, dass wir eigentlich im Verein immer zusammen im Team waren, ich dann aber ein Angebot bekommen habe von einem besseren Verein, wo ich auch in einer Akademie gespielt habe und vier mal die Woche zum Training musste, am Wochenende ein Spiel hatte und ich hatte auch schon Freudninnen, mit denen ich natürlich auch Zeit verbrachte. Unsere Schulen sind leider auch weit voneinander entfernt und so haben wir uns mit der Zeit eben immer weniger gesehen. Aber der Kontakt ist nie ganz abgebrochen und wir telefonierten auch regelmäßig noch, unsere Eltern sind auch immer noch befreundet.

Okay, der Stand heute und das Problem ist: (ich bin mittlerweile 21, er ist 22)

- Wir sind beide in die selbe Stadt gezogen um zu studieren und haben uns daher eine WG mit einem weiteren Freund von mir genommen.

- Leider hat mein Freund überhaupt keine anderen sozialen Kontakte in der neuen Stadt bisher aufbauen können. Er geht eigentlich nur zu Uni, dann heim und hängt halt den ganzen Tag zu Hause ab, wenn er nicht mit uns gerade etwas macht.

- Das hört sich immer noch nicht wirklich schlimm an, das Problem ist aber, dass er sich körperlich stark verändert hat. Er war als Kind eigentlich echt "hübsch", er hatte auch Freundinnen und die Mädchen mochten ihn in den Jugendjahren eigentlich deutlich mehr wie mich, auch wenn ich jetzt auch nicht hässlich war.


- Mittlerweile ist er aber leider schon übergewichtig geworden, er ist selbst mit sich nicht zufrieden und irgendwie hat er sich extrem verändert (schon als wir noch zu Hause waren und noch nicht in die neue Stadt gezogen sind). Er ist halt überhaupt nicht mehr so offen wie früher, total verklemmt. Er zieht sich komplett zurück.

Wir kommen aber immer noch gut miteinander aus und wir lachen, wenn wir eben alleine sind, extrem viel. Er spielt halt immer noch gerne Sachen wie "Fussball Manager" am PC (stundenlang) oder Magic usw. Und ganz ehrlich, wenn ich mit ihm alleine bin, dann mach ich da auch gerne einmal mit, weil ich es selbst nicht schlecht finde :D

Und ich mag ihn halt einfach, wir sind fast wie Brüder und werden es immer sein.



Wie gesagt lebt noch ein Dritter in unserer WG, ein Studienkollege von mir, der eingezogen ist bei uns, als ein gemeinsamer Freund von uns die Uni doch abgebrochen hat und dann wieder zu seinen Eltern gezogen ist. Und der kann meinen alten Freund überhaupt nicht leiden.

Der Kerl ist halt das krasse Gegenteil von ihm. Er geht Freitag, Samstag und Sonntag (MO hat er keine Uni) feiern und bringt auch Mädchen mit und ich gehe da halt auch gerne mit, außerdem spiele ich mit ihm auch Fussball und wir haben eine ziemlich große "Clique".

Ich habe dann versucht meinen besten Freund da natürlich auch rein zu bringen, aber weder er noch die anderen wollen miteinander etwas zu tun haben. Mittlerweile ist es so schlimm, dass er gar nicht mehr aus seinem Zimmer kommt, wenn jemand auf Besuch da ist und wir im gemeinsamen Wohnzimmer sind.


Außerdem habe ich jetzt auch gerade wieder eine neue Freundin, die auch durch diese Clique kennengelernt habe und die kann ihn auch überhaupt nicht ab, genau wie er sie nicht.



Mittlerweile leide ich extrem darunter, denn auch meine Eltern sagen mir, dass ich mich um ihn kümmern soll. ich hab ihn schon angeboten, dass er mit mir zusammen, nur wir beide, ins Fitnessstudio gehen können, damit er sich selbst wieder wohler fühlt, aber er will nicht...


Und mittlerweile ist auch unser Verhältnis einfach angespannt, weil ich mich immer und immer wieder für eine Seite entscheiden muss und ich ihn zuletzt immer häufiger dann mehr oder weniger alleine sitzen habe lassen. Aber ich kann ja nicht mein ganzes Leben auf ihn ausrichten und meine Freundin und andere Freunde dafür aufgeben.


Ich habe mir schon überlegt, ob ich nicht einmal mit seiner Mutter, die für mich wie eine Tante ist, spreche, ob sie ihn vllt. etwas aufbaut, etc. aber ich will nicht ihren Sohn irgendwie schlecht machen. Er sagt ihr immer, dass es ihm gut ginge und lässt sich nichts anmerken in ihrer Gegenwart.


Ich weiß echt nicht mehr weiter. Ich habe das Gefühl, dass ich mich für eine der beiden Seiten entscheiden muss und er kann nur verlieren, weil ich meine Freundin und Co. nicht aufgeben kann.

Die verstehen überhaupt nicht, warum ich mich überhaupt noch mit ihm abgebe. Meine Freundin ist die einzige, die mich versteht und zumindest versucht nett zu ihm zu sein, aber er lässt nichts zu. Ich bin der einzige, dem er sich wirklich öffnet und mit dem er redet. Er vertraut mir.


Und ich kann ihn einfach nicht so sitzen lassen. Tut mir leid, dass das jetzt alles so lang geworden ist, aber ich weiß einfach nicht, was ich noch tun kann. Ich fühle mich mittlerweile in der WG vermutlich schon unwohler als die anderen beiden und jeder versucht mich ständig auf "seine Seite zu ziehen"...


Kann mir irgendeiner Tipps geben?
 
L

LiebesLieschen

Gast
Hallo Patrick,

vorab möchte ich dir sagen, dass ich es unheimlich toll finde, dass du dir so viele Gedanken um deinen Freund machst. In deinem Alter sind die Menschen häufig noch sehr oberflächlich und wollen sich mit sowas nicht belasten.

Ich kann das Gefühl zwischen den Stühlen zu stehen, sich entscheiden zu müssen und auch das Gefühl der Verantwortung gegenüber deinem Freund, verstehen. ABER ...
Deiner Erzählung nach, bist du deinem besten Freund ein guter Freund. Du versuchst ihn zu integrieren und ihm auch bei seinem Gewichtsproblem zu helfen. Das bedeutet, du hast ihm deine Hilfe angeboten, mehr kannst du nicht tun. Er ist für sich selbst verantwortlich, wenn er sie nicht annimmt, dann ist es seine Entscheidung und liegt nicht in deiner Verantwortung.

Auch müssen deine Freunde ihn und er deine Freunde nicht mögen - wobei ich vermute, dass hier eine Menge Unsicherheit und Eifersucht im Spiel ist - aber sie müssen alle akzeptieren und respektieren, dass du mit beiden "Parteien" befreundet bist.
Dass deine Freundin das respektiert und versucht auch mit ihm klar zu kommen, trotzdem sie deine Entscheidung nicht nachvollziehen kann, ist doch schon mal ein Anfang. Vielleicht kommen die anderen auch noch dahin.

Versuche dich von dem Druck frei zu machen. Hilfe anbieten ist immer gut, aber du bist nicht für das Leben anderer verantwortlich.

Vielleicht solltest du mit allen "Parteien" mal ein offenes Wort sprechen. Mit jedem für sich. Lass die Leute wissen, was in dir vorgeht und mache deinen Standpunkt klar. Die Clique muss respektieren, dass du mit ihm befreundet bist und bleibst und deinem langjährigen Freund musst du klar machen, dass er es dir unheimlich schwer macht ihn weiter in dein Leben zu integrieren, wenn er sich von allem zurückzieht. Vielleicht könnt ihr eine neue gemeinsame Basis finden.

Liebe Grüße

LiebesLieschen
 
Zuletzt bearbeitet:
P

Patrick45648

Gast
Danke für eure Antworten!

@LiebesLieschen

Er ist jetzt nicht sehr stark übergewichtig und meiner Meinung nach könnte er innerhalb kürzester Zeit wieder abnehmen, weil er eigentlich nicht die Voraussetzungen gegeben hat um dick zu sein. Nur vermeidet er es eben auch oft Einkaufen zu gehen und überhaupt irgendwo hinzugehen und bestellt dann Fast Food. Darüber habe ich schon mit ihm gesprochen, aber er fühlt sich dann eben verletzt und er meint, dass er das schon alleine ändern kann, aber er schiebt das immer weiter vor sich her.

Ich habe ihm sogar angeboten, dass wir in ein Fitnessstudio gehen, wo uns keiner, etwas weiter von der Uni und unserer Wohnung entfernt.

Ich habe schon mit beiden "Parteien" gesprochen und die sagen eben ganz klar, dass sie miteinander nicht wirklich auskommen. Die Fronten sind einfach verhärtet. Keiner verlangt aber von mir, dass ich jetzt die Freundschaft mit den anderen kündige.

Das Problem ist eben, dass durch die Wohnsituation die Parteien immer wieder aufeinanderprallen. Und das macht die Situation so schlimm, aber es will natürlich auch keiner der beiden die Wohnung aufgeben und ausziehen. Für meinen Freund ist es sowieso derzeit unmöglich, da er niemanden kennt und mit fremden Leuten will er meist nichts zu tun haben. Kann ich auch verstehen, wer will schon mit fremden Leuten zusammenleben?

Meine Freundin meinte zuletzt, dass ich einfach mit ihr zusammenziehen sollte und die anderen dann zum Handeln gezwungen wären, aber auch das kann ich nicht machen, da er dann völlig alleine dastehen würde. Meine Mutter erwartet von mir auch, dass ich ihm weiterhelfe und auch zu seinen Eltern, zu denen ich ein tolles Verhältnis habe, genau wie er zu meinen Eltern (sind für uns wie Tanten bzw. Onkeln) kann ich nicht so "grausam sein" und ihn dann mehr oder weniger völlig im Regen stehen lassen.

Reden hilft irgendwie nichts und wenn ich mit einem der beiden Parteien über die andere sprechen will, dann rollen die Augen nur noch so. Auch meine Freundin ist schon genervt, weil er sich immer wieder darüber aufregt, dass sie bei mir hin und wieder übernachtet oder ich bei ihr. Wenn sie da ist, dann kann ich mich logischerweise nicht so sehr mit ihm beschäftigen und wenn ich bei ihr bin, fühlt er sich auch alleine gelassen.

Aber wenn ich ihn frage, ob er Lust hat in den Park mitzukommen und eine Runde Fussball zu spielen, oder ob er mit mir einmal Fortgehen möchte am Wochenende (alleine, ohne die anderen) will er das auch nicht, sondern lieber gemeinsam "Fifa" zocken oder eben Fussball Manager, Brettspiele, etc.

Ich gebe dann meistens auch nach und verbringen eben unsere gemeinsame Zeit so, weil es mir ja auch Spaß macht hin und wieder und ich ja einen "Ausgleich" habe, in dem ich auch rauskomme mit anderen Freunden. Nur bei ihm ist das eben so einseitig und ich merke ja, dass er nicht zufrieden ist mit seinem Leben derzeit, er sagt es auch indirekt immer wieder.


Die Situation ist so festgefahren. Denkt ihr, ich sollte doch das Gespräch mit seinen Eltern suchen und vielleicht sagen, dass ich mir ein bisschen Sorgen mache, weil er sich zuletzt so stark verändert hat?


@Rafael

Ich will das Studentenleben gar nicht so "genießen", ich bin niemand der jetzt jeden freien Moment in der Disco verbringt oder auch immer an die frische Luft muss. Ich bin da eher genau in der gesunden Mitte. Ich hänge mit meiner Freundin z.B. auch gerne einfach nur daheim ab, auch einmal am Wochenende, wo wir dann bei ihr an einem Freitag oder Samstag einfach nur DVD gucken.

Das Problem ist, dass ich dann eben am Wochenende kaum noch mit meinen Freund zusammen bin und er mehr oder weniger alleine ist, weil der Dritte in unserer WG am Wochenende meist heimfährt oder sonst eigentlich echt jeden Tag fortgeht und dann auch oft woanders übernachtet (bei Freunden oder bei seiner Freundin).

Sprich mein Freund hat eigentlich gerade am Wochenende fast keinen sozialen Kontakt, oft verlässt er das Haus von Freitag (nach der Uni) bis Montag (wenn er wieder in die Uni muss) nicht.

Ich würde ihn nie versuchen zu ändern, wenn ich wissen würde, dass er selbst glücklich ist, aber sein Verhalten und auch seine Worte sagen mir ja, dass er selbst nicht glücklich ist.

Und spätestens wenn das Berufsleben startet hat er vielleicht seine besten Jahre mehr oder weniger "verschenkt". Er wünscht sich z.B. auch wieder eine Freundin, aber wie soll er eine finden, wenn er nicht rausgeht? Auf der Uni hat laut eigener Aussage nur einen "Bekannten" und mit dem unterhält er sich nur über das Studium und über Hausaufgaben, Projekte, etc.

Wir werden sicher für immer Freunde bleiben, aber irgendwas muss sich ändern. Ich glaube einfach, dass er Hilfe braucht und alleine nicht die Situation packt. Auch im Studium lief es zuletzt bei ihm nicht mehr so gut... ich mach mir einfach Sorgen.

lg

Patrick
 
W

Windlicht

Gast
Du hast ihm mehrfach Hilfe angeboten, die er nicht annimmt.
Ich glaube, je mehr du drängelst, desto weniger wird sich ändern. Vielleicht manipuliert er dich durch sein Verhalten auch dahingehend, dass du "dran" bleibst und dich um ihn kümmerst.
Lass ihn wissen, dass du immer für ihn da bist ---- und lass ihn los.
 
L

LiebesLieschen

Gast
Das ihn das verletzt ist verständlich, die Wahrheit tut oft einfach weh.
Doch hast du meiner Meinung nach richtig gehandelt - wie ein echter Freund. Du hast ihm deine Bedenken mitgeteilt, ihm gezeigt, dass du ihn und seine (negative) Entwicklung wahrnimmst, hast ihm Hilfe angeboten. Mehr kannst du diesbezüglich erstmal nicht tun. Ich stimme Windlicht zu, du solltest ihn diesbezüglich nicht weiter bedrängen. Er braucht offensichtlich noch Zeit und ist scheinbar noch nicht so weit sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Du hast ihm vermittelt, dass du für ihn da bist. Jetzt ist es an ihm auf dich zuzukommen, wenn er so weit ist. Zu seinen Eltern würde ich nicht gehen, denn das wird das Gefühl des "Verrats" in ihm aufkeimen lassen und er macht am Ende komplett dicht.

Die Situation ist offenbar so festgefahren, dass eigentlich nur noch die Möglichkeit besteht die WG aufzulösen. Ich verstehe durchaus, dass du deine Freunde nicht hängen lassen willst, aber wenn niemand auch nur einen Funken kompromissbereit ist, sind dir die Hände gebunden.
Was erwartet man denn bitteschön von dir (Freunde, Eltern, Partnerin), dass du die Probleme wegzauberst? Was ist denn mit deinen Bedürfnissen? Ihr seid alle alt genug, es ist nicht in Ordnung von dir die alleinige Verantwortung für die Lösung des Problems zu überlassen.
 
G

Gast

Gast
Ich finde es gut, daß Du so zu ihm stehst. Das solltest Du auch weiterhin tun. Aber ansonsten würde ich ihn vielleicht mal ein wenig mehr in Ruhe lassen.

Ich habe auch mehrere Freunde, die sich zwar über mich kennen, aber ohne mich keinen Kontakt haben, weil sie eben keine wirkliche gemeinsame Basis haben. Versuche nicht so sehr, ihn in Deinen Freundeskreis zu integrieren. Wenn er momentan lieber für sich ist, dann laß ihn einfach.
 

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