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Was tun, wenn man in einer Sackgasse gelandet ist?

G

Gast

Gast
Moin,

ich hätte da mal ein "first world problem":

Ich bin 34 Jahre alt, gelernter Bürokaufmann und leite seit ein paar Monaten die IT-Abteilung eines kleinen Industriebetriebs. Ich verdiene für die Region überdurchschnittlich, die Kollegen sind super, die Arbeitszeiten sind absolut in Ordnung... aber ich merke Tag für Tag mehr, dass mich der Job einfach nicht "erfüllt". Jeden morgen denke ich mir "wenn doch schon Feierabend wäre...", jede Minute in der Firma lässt mich mehr auf das Wochenende hoffen und jedes Wochenende graut es mir schon davor ab Montag wieder Lebenszeit in der Firma zu verschwenden.

Ich sollte eigentlich glücklich sein diesen Job zu haben, wenn man bedenkt wo ich meine "Karriere" begonnen habe: Ich hatte nur einen mittelmäßigen Hauptschulabschluss und habe mich dann Stück für Stück "hochgearbeitet", erst die mittlere Reife nachgeholt, dann zuerst die Kfm. Ausbildung, danach Uffz. bei der Bundeswehr, verschiedene Weiterbildungen, diverse Jobs, Scheine im IT Bereich gemacht und nun stehe ich dort wo ich jahrelang immer hin wollte: Eigenverantwortliches arbeiten, Personalverantwortung, gutes Gehalt... und ich denke mir es ist alles "für'n A****" wie man so schön sagt...

Natürlich könnte ich relativ problemlos den Arbeitgeber wechseln, allerdings würde ich mit meinen Qualifikationen auch wieder nur im kaufmännischen oder IT Bereich landen. Auch wenn es absolut pathetisch klingt: Ich vermisse das Gefühl etwas "sinnvolles" in meinem Job zu tun mit dem ich "die Welt ein Stückchen besser machen" könnte... im Endeffekt helfe ich doch momentan nur meinem Chef dabei die Firma am laufen zu halten und Luxusgüter herzustellen die im Grunde niemand wirklich braucht. Ich will einfach nur wieder dieses Gefühl zurück Teil von etwas größeren zu sein und etwas für die Gesellschaft zu tun.

Aber was? Welcher Job würde diese Anforderung erfüllen, den ein 34 jähriger Bürokaufmann mit IT Background machen könnte? Oder bin ich einfach nur ein Jammerlappen, der froh sein sollte einen guten Job zu haben?

Wie gesagt, first world problems....
 

chaoskrieger

Mitglied
kann es sein, dass das was dir fehlt, nichtmal unbedingt so "sinnvoll" sein muss, sondern eben einfach nur ein neues ziel, eine neue aufgabe für dich her muss? irgendwo sozial engagieren geht ja immer, aber vll reicht es ja auch, eine sprache, ein instrument oder ein neues hobby, wie zb segeln, zu lernen...

und auf lange sicht (wie wolf66 es sagt) kannst du ja auch nach einer anderen firma ausschau halten.
 
L

LinusVanPelt

Gast
Ich vermisse das Gefühl etwas "sinnvolles" in meinem Job zu tun mit dem ich "die Welt ein Stückchen besser machen" könnte... im Endeffekt helfe ich doch momentan nur meinem Chef dabei die Firma am laufen zu halten und Luxusgüter herzustellen die im Grunde niemand wirklich braucht. Ich will einfach nur wieder dieses Gefühl zurück Teil von etwas größeren zu sein und etwas für die Gesellschaft zu tun.
Ich würde dir ebenfalls empfehlen, dich zunächst ehrenamtlich zu engagieren und zu schauen, ob dir das konkrete Gefühl tatsächlich so wichtig ist. Dann kann man sich überlegen, welche Wege es für dich gibt.
 
G

Gast

Gast
Du fühlst dich genau so, wie ich mich derzeit fühle... Kurz zu mir: Ich habe nach der Realschule mein Abi gemacht, wollte unabhängig sein, flexibel. Also studierte ich BWL. Arbeite nun in einer großen Firma, wenn ich den Namen nenne, schauen die Leute mich mit großen Augen an, als sei ich Gott.

Die Wahrheit ist: Ich quäle mich seit fast zwei Jahren durch diesen Job, passe nicht ins Team (immernoch nicht!), verstehe mich mit den Kollegen im Großen und Ganzen gut, habe jedoch immer das Gefühl, fehl am Platz zu sein. Meine Arbeit langweilt mich mittlerweile nur noch, meine Kollegen gehen mir nur noch auf den Nerv (gehe nicht mehr mit in die Kantine, sondern habe mich mit 3 anderen Kollegen "verbündet", denen es ähnlich geht wie mir), bei uns gilt das Motto: Survival of the fittest, wer schlapp macht, kann packen; der Druck ist enorm, ich frage mich jeden Tag, was die Lösung für mein Problem ist.

Je mehr Menschen ich sehe, die ihre Leidenschaften leben, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben, Spaß an ihrem Job haben und Erfolgserlebnisse haben, desto mehr wird mir bewusst, dass hier etwas gewaltig falsch läuft. Der Spruch "Wer nix wird, wird Betriebswirt" hat schon was Wahres. Ich habe diesen Studiengang damals aber bewusst gewählt, weil ich aus einem Elternhaus komme, das nicht gerade in Geld schwomm.. Ich wollte etwas schaffen, ich wollte gutes Geld verdienen, um nie in dieser Situation sein zu müssen. Und geschafft habe ich es ja, ich verdiene ganz gut.

Ich habe viele Hobbys, ich mache Sport, bin in versch. Kursen usw. Das erfüllt mich alles auch. Aber 40 Stunden die Woche verbringe ich meine Zeit damit, auf die nächste Lohnabrechnung hinzuarbeiten. keine ahnung, was ich noch schreiben soll.... Am liebsten würde ich einen Job machen, der "unter meiner Qualifikation" ist. zb als Verkäuferin. Aber das traue ich mich nicht. Ich weiß schon, was mein gesamtes Umfeld denken/sagen würde... "Sie hat versagt". Andere Jobs, die ich gerne machen würde, z. B. im sozialen Bereich, bekomme ich natürlich mit meiner Qualifikation nicht, keine Chance. Keine Ahnung, wünschte ich könnte mit jemandem darüber sprechen, der sich auskennt und der mir helfen kann...
 
G

Gast

Gast
@all Erstmal vielen Dank für die schnellen Antworten!

Ich sehe, es gibt hier noch mehr Leute die mit ihrem bisherigen Job hadern und genau wie ich unglücklich in ihrem Beruf sind...

Mir kam da gerade so ein Gedanke, das wir doch eigentlich hier DIE Möglichkeit haben etwas zu verändern: Wir sind mehr oder weniger gut qualifiziert, haben Berufserfahrung, kommen wahrscheinlich aus verschiedenen Branchen... was spräche dagegen einfach mal ein Brainstorming (evtl. an anderer Stelle) zu machen was dem einzelnen am ehesten liegen würde? Vielleicht -mal etwas utopisch gedacht- ergibt sich ja ein gemeinsamer Nenner auf dem man aufbauen könnte und uns vom Job frustrierten die Möglichkeit gibt "unser Glück in die eigenen Hände zu nehmen"...
 

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