So, möcht mich erst mal bei Morpheus und Rebellin für Ihre Antworten bedanken.
Tyra, Deine Ratschläge kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Sicher wäre es eine logische Konsequenz die Tätlichkeiten anzuzeigen, aber was ändert dies an der gesamten Problematik?
Es geht ja nicht darum dieses Verhalten zu bestrafen, sondern wir wollen eigentlich solche Situationen vermeiden. D.h. die Gründe dafür analysieren und beseitigen. Was passiert, wenn die Polizei zu Hause anrückt und was hinterher folgt, solltest Dir eigentlich denken können. Und wem ist dann effektiv geholfen?
Als nächstes möchte ich die Geschichte noch ein wenig updaten.
Nach dem letzten Ausraster haben wir versucht, mit Jenny nochmal ganz ruhig zu reden. Dabei sagte Sie uns, wir hätten ihr Leben zerstört. Die Frage, warum sie dieser Ansicht ist, blieb bis heute unbeantwortet. Desweiterensagte Sie uns, sie wolle jetzt bei Ihrem Vater wohnen und das mit dem Sorgerecht wäre alles kein Problem, wenn sie uns einen schlechten Einfluß nachweisen könnte und das würde sie schon schaffen, bei Ihrer Freundin hätte es auch geklappt die Mutter auszubooten.
Hmm, erstaunte Gesichter auf unserer Seite.
Naja, hab dann mit meiner Frau gesprochen und wir haben uns dazu entschlossen, Jenny für die nächsten 4 Wochen bei Ihrem Vater zu lassen. Das ist jetzt eine Woche her. Wir hofften, daß sie merkt, daß dort auch nicht immer eitel Sonnenschein ist, wenn sich ein wenig Alltag einstellt. Bis jetzt hat weder Ihr Vater noch Jenny sich bei uns gemeldet. Meine Frau hat gestern mak angefragt und bekam die Antwort, daß alles schön ist und bestens funktioniert.
War ja auch zu erwarten.
Das Jugendamt haben wir natürlich davon in Kenntnis gesetzt. Die Antwort der Sachbearbeiterin hat mich aber äußerst überrascht. Sinngemäß sagte sie uns, wir sollten Jenny doch zu Ihrem Vater ziehen lassen, das könnte man alles unter einander klären und das Jugendamt hätte dann damit keine Arbeit und es würde dem Staat dann nix kosten. Ach, und wenn die Verletzungen meiner Frau so schlimm seien könnten wir Jenny ja noch anzeigen. Ende der Durchsage. Was ist denn das für ein Verein?
So nun noch kurz zu Dir Morpheus. Fand deinen Beitrag sehr interessant und schön geschrieben.
Mit Jenny´s Vater haben wir eigentlich immer alles be- und abgesprochen. Nur ist es so, daß er alle Entscheidungen befürwortet, um sie am nächsten Tag zu wiederrufen.
Ein konkretes Beispiel: Es ging um Jenny´s Zeugnis auf dem Gymnasium. Notenschnitt 3,7 davon zwei Fünfen in Kernfächern, also ein Ausgleich unmöglich. Das hieß konkret Jenny mußte die Klasse wiederholen. Nun stellte sich aber die Frage, ob sie dies auf dem Gymnasium oder besser auf der Realschule macht. Also haben wir uns an einen Tisch gesetzt um diese Entscheidung einvernehmlich zu klären. Wir haben uns die Zeugnisse vom letzten Jahr nochmal angesehen und Ihr Vater sagte dann: " Also wenn ich die Noten so sehe, ist es wohl besser, wir schulen Jenny um auf die Realschule.".
Also gut, da Ihr Vater arbeiten mußte und keine Zeit hatte bin ich dann von einem Direktor zum anderen gelaufen, um das alles abzuklären.
Und als dann alles geklärt war stellt sich Ihr Vater vor uns und Jenny´s Großeltern hin und behauptet, er wär gegn diesen Schulwechsel gewesen. Und wir waren wieder die bösen.
Nur mal als Beispiel. Wie soll man mit so Jemanden vernünftig an einem Tisch sitzen und reden?
Wir haben auch schon über eine Familientherapie nachgedacht, doch ist meines Erachtens so etwas nur sinnvoll, wenn die Beteiligten therapiewillig sind und dies scheint mir bei Jenny momentan nicht der Fall zu sein.
Naja, schauen wir erst mal, was sich in den nächsten 3 Wochen noch ergibt.