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Was stimmt nicht mit mir? Warum bin ich allein?

G

Gast

Gast
Hallo,

in den letzten Monaten beschäftigt mich eine Sache sehr. Leider habe ich kaum jemanden, mit dem ich darüber sprechen kann oder von dem ich hilfreiche Tipps bekomme. Deswegen versuche ich hier mein Glück und hoffe sehr auf eine Antwort.

Ich bin eine junge Frau, in der Blüte meiner Jahre, lebe in einer festen Beziehung und studiere fleißig. Im Sommer werde ich mit meinem Freund auch endlich zusammen ziehen und nach meinem Studium planen wir, eine Familie zu gründen. Ich bin kerngesund und sollte theoretisch wunschlos glücklich sein.

Doch eine Sache betrügt mich sehr: Ich habe keine Freunde.

Seitdem ich mit der Schule fertig war, haben sich meine Freundschaften nach und nach in Luft aufgelöst. Ich konnte zu sehen, wie eine nach der anderen einschlief. Das Problem an der Sache war, dass sich einfach niemand bei mir gemeldet hatte. Ich war immer die einzige, die anrief oder mal eine Nachricht schrieb. Von den anderen kam nie eine Reaktion. Irgendwann kommt der Punkt, wo einem das natürlich zu doof wird, wenn man die einzige Person ist, die sich erkundigt, mal nach einen Treffen fragt u.s.w., um dann trotzdem kurz vor der Verabredung eine Absage zu kassieren. So lösten sich ganz langsam all meine Freundschaften auf. Jetzt, wo ich etwas älter und reifer bin, weiß ich, dass das keine "echten" Freundschaften waren, wenn ich ihnen so wenig bedeutete. Aber es kann doch nicht sein, dass 20 Mädchen komisch und keine Freundinnen sind, ich dagegen bin das arme Opfer?! Hier gewinnt doch eindeutig die Mehrheit. Also, was stimmt bitte nicht mit mir? Warum will keiner mit mir Kontakt halten? Ich war bisher immer für meine Freundinnen da, wenn ich eine hatte, habe nie ein Treffen abgesagt und mir immer Zeit genommen. Warum habe ich es dennoch verdient, dass man mich wie Dreck behandelt?

Nun ja, irgendwann habe ich mich damit abgefunden, dass ich keine Freundinnen habe. Natürlich fehlt(e) mir eine "Mädelsclique", mit der man abends mal etwas trinken oder feiern geht und natürlich fehlt(e) mir auch eine beste Freundin, mit der man über all seine Sorgen sprechen kann und die einen in- und auswendig kennt. Sowas hatte ich nie und kenne das nur von anderen Frauen oder aus Filmen.

Seitdem ich jetzt studiere und nebenbei einen neuen Job habe, bei dem ich sehr viel unter Menschen bin, habe ich in den letzten Monaten sehr viele neue Leute kennengelernt. Mein Telefonbuch im Handy und meine Freundschaftsliste bei Facebook ist gigantisch gewachsen. Ich kenne nun so viele Leute und merke, anhand den Begrüßungen und Unterhaltungen, dass ich gemocht werde. Aber Freundschaft? Davon kann man einfach nicht reden. Ich weiß von kaum jemanden den Nachnamen, das Alter oder den Beruf. Und nun sitze ich wieder allein zu Hause und wünsche mir so sehr, mal mit ein paar Mädels um die Häuser zu ziehen oder mit einer besten Freundin auf der Couch zu sitzen, ein Glas Wein zu trinken und zu quatschen. Warum habe ich es nicht verdient, eine Freundschaft zu führen?

Mit meinem festen Freund führe ich nun eine wunderschöne, lange Beziehung. Ich bin so froh, dass ich ihn habe, denn sonst wäre ich total allein. Er ist mein Partner, bester Freund, Shoppingbegleiter und Seelenklempner in einem, aber er hat natürlich auch nicht immer Zeit 24/7 bei mir zu sein und mit mir Zeit zu verbringen. Das kann ich natürlich vollkommen verstehen! Ihm selbst "reicht" unsere Beziehung, er hat zwar total viele Kumpels, nur wohnen diese alle in einer anderen Stadt, weil er, damit wir keine Fernbeziehung mehr führen mussten, in meine Stadt gezogen ist. Aber er bekommt es selbstverständlich auch mit, wie traurig ich bin, weil ich nicht eine einzige gute Freundin habe.

Wenn ich bei Facebook ein paar Profile von alten Freunden ansehe, kommen mir die Tränen, da die meisten sogar noch mit Leuten aus der Schule befreundet sind.


Ich habe alles, was einem glücklich machen sollte. Aber egal, was man für eine schöne Beziehung führt und wie gut die Karriere läuft, manchmal braucht man nichts, als einen guten Freund.
"Von allen Geschenken, die uns das Schicksal gewährt, gibt es kein größeres Gut als die Freundschaft - keinen größeren Reichtum, keine größere Freude." - Epikur von Samos


Bitte verratet mir, was ich machen soll! Soll ich wieder jeden anschreiben und "nerven", um dann wieder 100 Absagen zu bekommen, wenn denn mal ein Treffen ausgemacht ist? Soll ich mich damit zufrieden geben, dass ich keine Freunde habe? Wie lernt man "echte" Freunde kennen? Wie man genug Leute kennen lernt, weiß ich, aber wie wird eine Freundschaft daraus?

Bitte helft mir. Ich sehe keine anderen Ausweg mehr, als mir von außen Hilfe zu holen.


Mit ganz lieben Grüßen,
K.
 

Jenny

Aktives Mitglied
Doch eine Sache betrügt mich sehr: Ich habe keine Freunde.
Seitdem ich jetzt studiere und nebenbei einen neuen Job habe, bei dem ich sehr viel unter Menschen bin, habe ich in den letzten Monaten sehr viele neue Leute kennengelernt. Mein Telefonbuch im Handy und meine Freundschaftsliste bei Facebook ist gigantisch gewachsen. Ich kenne nun so viele Leute und merke, anhand den Begrüßungen und Unterhaltungen, dass ich gemocht werde. Aber Freundschaft? Davon kann man einfach nicht reden. Ich weiß von kaum jemanden den Nachnamen, das Alter oder den Beruf.
Bitte verratet mir, was ich machen soll! Soll ich wieder jeden anschreiben und "nerven", um dann wieder 100 Absagen zu bekommen, wenn denn mal ein Treffen ausgemacht ist? Soll ich mich damit zufrieden geben, dass ich keine Freunde habe? Wie lernt man "echte" Freunde kennen? Wie man genug Leute kennen lernt, weiß ich, aber wie wird eine Freundschaft daraus?

Bitte helft mir. Ich sehe keine anderen Ausweg mehr, als mir von außen Hilfe zu holen.


Mit ganz lieben Grüßen,
K.
Liebe K.

alle Fragen kann ich Dir nicht beantworten.
Aber eine hätte ich schon an Dich:

Wirkst Du zu gebildet auf andere, so dass diese sich womöglich in Deiner Gegenwart minderbemittelt vorkommen?

Aber Du sagst ja, das Du gemocht wirst.

Haben die anderen einfach andere Interessen?

Gruß

Jenny
 
Hallo, liebe Gästin, ;)

ich denke, dass mit dir alles stimmt. Du hast Epikur zitiert, somit möchte ich dir ebenfalls mit einem Zitat antworten: "Wahre Freundschaft ist eine sehr langsam wachsende Pflanze." (George Washington)

Ich finde, dass dieses Zitat sehr viel Wahrheit enthält. Man kann eine Freundschaft nicht erzwingen, sondern muss sie sich entwickeln lassen. Was ich damit sagen will: Versuche, ganz ungezwungen mit deinen neuen Kontakten umzugehen, mache Smalltalk, schaue, ob Du mit deinem Gegenüber auf einer Wellenlänge bist usw. Aber versuche auch, nichts zu erzwingen. Viele Menschen sind anfangs etwas zurückhaltend und misstrauisch, wenn sie neue Leute kennenlernen. Denn zu einer echten Freundschaft gehört sehr viel mehr als nur nen Mädelsabend machen oder einen Cafe trinken gehen.

Ach ja, und zu der Sache mit deinen ehemaligen Freunden: >>Wenn ich bei Facebook ein paar Profile von alten Freunden ansehe, kommen mir die Tränen, da die meisten sogar noch mit Leuten aus der Schule befreundet sind.<< Ok, diese alten Freunde haben auf Facebook vielleicht 287 Freunde oder so, aber was glaubst Du: Mit wievielen von diesen 'imaginären Facebook-Freunden' kommunizieren die im realen Leben? Ich weiss es nicht genau, aber ich würde jetzt mal so um die 5% bis höchstens 10% schätzen... Also: Vergiss Facebook!!
Ich denke, wenn Du neue Freunde finden willst, geht das eher über deine Interessen, zb über deinen Musikgeschmack, deine Hobbies usw.

Ich persönlich bin auch gerade in einer Umbruchphase, ich habe mehrere Freundschaften 'aussortiert', die keine wirklichen Freunde mehr waren und stehe, was meine Kontakte betrifft, wieder ganz am Anfang. Aber ich bleibe locker und schaue einfach mal, was mir das neue Jahr denn so bringt und genau so solltest Du das auch machen. :) Glaube mir, eines Tages (wahrscheinlich wenn Du es am wenigsten erwartest), wird eine Person um die Ecke kommen, dein ganzes Leben durcheinanderwirbeln und sich als dein/e Seelenverwandte/r oder wahrer Freund (mal abgesehen von deinem Partner) raustellen. Wie heißt es so schön? Unverhofft kommt oft!

Schöne Grüße
Sin
 

Traurige87

Mitglied
Hallo,

blöde Situation... mit Freunden geht es mir ähnlich.
Mir fehlt die Kommunikation, der Draht zu vielen Leuten einfach.
Ich denke mir ich bin ein Workaholic Mädel.
Wahrscheinlich wären die Leute gelangweilt mit mir zu reden,
weil ich immer nur ein und dieselben Gedanken zu meinen Studium im Kopf hab.
Das ist sicher schon etwas fade...!?
Aber wenn irgendjemand fragt, ob ich wo hinkommen mag, dann achte ich
schon darauf, dass ich möglichst eher mitkomme.
Ich finde es jedenfalls auch voll blöd keinen Kontakt mehr mit Leuten aus der
Schulzeit zu haben und Freunde in meinen Matrikel habe ich auch nicht.
Aber ich war immer schon eher eine Außenseiterin und immer wenn ich mich
dann zu sehr drauf konzentriert habe in meiner Klasse oder Matrikel kontakt-
mäßig voranzukommen ist mein Verhalten letztlich nur verklemmter geworden :/

Ich würde versuchen die Leute, die du jetzt neu kennengelernt hast und die dir am
sympathischsten sind mal anzuschreiben, rauszukriegen was sie gern machen und
nachzufragen ob sie Lust auf die ein oder andere Unternehmung haben.
Deiner Beschreibung nach zu urteilen, hört es sich fast so an, als ob die Freundschaften
vor allem aufgrund der Klassensituation entstanden sind!?

Wo studierst du eigentlich? Zufällig irgendwo im Osten Deutschlands? =)

Die Traurige :p
 

Querdenker

Aktives Mitglied
Liebe K.

aufgrund von ein Paar Zeilen ist es in so einen Fall eher schwer einen vernünftigen Rat, weil das üblicherweise zu individuell ist und die eigentliche Ursache kaum in solch kurzen Absätzen zu transportieren ist. Eines ist mir aber in vielen Erzählungen aufgefallen und vielleicht ist das bei dir auch so: Nähe fördert Freundschaft und vielleicht lässt du oder deine Gegenüber nicht genug zu. Könnte das zutreffen?

LG
 

flytoohigh

Neues Mitglied
Hey :)

Mir geht es seit mehreren Jahren ähnlich. Ich habe absolut niemanden, hab mich seit ca. 3 Jahren mit niemandem mehr getroffen und kann dich von daher verstehen. Wie schon in einem vorherigen Kommentar erwähnt, ist jeder Fall individuell, ohne jedes Detail, dich und die komplette Vorgeschichte zu kennen, kann ich dir zwar nur Tipps geben, aber ich hoffe trotzdem, dass dir diese in irgendeiner Weise behilflich sein können.

- Du sagst, du hast ziemlich viele Kontakte. Wer von denen hat einen besonders guten Eindruck hinterlassen? Versuch, die schon bestehenden Bekannschaften zu Freundschaften zu verwandeln. Dazu musst du nichts weiter tun, als zu fragen!

- Wenn du das zeitlich irgendwie unterbringen kannst, könntest du ja einem Verein beitreten. Somit kannst du eine Interesse zum Hobby machen und nebenbei noch Freundschaften knüpfen!

Ich glaube an dich, du schaffst das!!! ♥
 
G

Gast

Gast
Hi, habe deinen Beitrag gelesen und ich bin genau in der selben Situation wie du.
Bin auch schon lange mit meinem Freund zusammen, welcher auch mein bester Freund ist und habe leider auch keine richtigen Freundinnen. Nur ein paar "Bekannte" mit denen treff ich mich zwar hin und wieder um mal auszutauschen was es so neues gibt, aber richtige Freundschaften würd ich das nicht nennen.
Habe aber bei vielen Mädels das Gefühl, dass die eigentlich garnicht so unbedingt ne neue Freundin gewinnen wollen, weil die meisten schon seit Jahren eine "beste" Freundin haben und damit auch zufrieden sind.
Den Fehler, den Leuten immer und ständig hinterherzurennen und immer Zeit zu haben, habe ich auch gemacht (und mache ich leider teilweise immernoch, wenn ich einfach mal Lust habe wen anders zu sehen als nur immer meinen freund).
Letztlich ist das aber wirklich der falsche Weg. Das schreckt die meisten ab, und es kommt wohl auch ziemlich verzweifelt rüber bzw. die Leute verlieren den Respekt vor dir und finden dich nicht mehr so interessant.
Hab deswegen auch mal versucht mich bei Leuten garnicht mehr zu melden. Nach einiger Zeit kam sogar von der ein oder anderen dann mal was.
Allerdings sind dann auch so manche Kontakte ganz weg gefallen. Es ist zwar nicht besonders schön das zu realisieren, aber so weißt du wenigstens, wer sich überhaupt ernsthaft für dich interessiert oder wer eigentlich garkein Interesse an dir hat und nur zu höflich war es dir zu sagen.
Glaube aber auch, dass wahre Freundschaften unter Frauen wesentlich schwieriger zu finden und halten sind, als dies bei Männerfreundschaften der Fall ist.
Neid, Missgunst und Zickereien sind bei uns Mädls eben mehr verbreitet als bei Männern. Musste ich leider auch schon oft erleben.
Ich würde dir den Tipp geben, zu versuchen, deine neuen Kontakte etwas zu intensivieren, also mal eine gemeinsame Unternehmung vorschlagen, selbst wenn du nur mal abends was trinken gehst.
Danach würde ich aber warten bis und vor allem ob von deren Seite auch mal was kommt. Wenn nicht solltest du dich nicht mehr melden.
Wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg bei der Suche. Vielleicht finden wir ja beide noch irgendwann eine richtige gute Freundin. Man sollte die Hoffnung nicht gänzlich aufgeben.
 

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