Hallo zusammen,
hab vor ein paar Minuten dieses Forum dadurch entdeckt, da ich nach "extremer Antriebslosigkeit" gegoogelt habe und bin auf einige Intressante Beiträge hier im Forum gestoßen und dachte mir: Meld dich mal an und schildere mal dein Problem.
So here we go:
Vllt stelle ich mich am besten erst einmal kurz vor. Ich bin ein 25jähriger junger Mann und komme aus dem Münsterland. Geboren bin ich im Ruhrgebiet. Mit Beginn meiner Pubertät erfolgte der Umzug ins Münsterland. Habe hier Abitur gemacht, meinen Zivildienst absolviert und bin im Anschluss nach Bonn, um dort ein Jahrespraktikum zu absolvieren. Im Anschluss bin ich nach Trier gezogen um dort zu studieren, habe dieses Studium jedoch nach 4 Semestern abgebrochen und bin wieder in die Heimat gezogen.
Soweit so gut. Ich vermute mal ich hab ein relativ zeitgenössiches Problem, allerdings komme ich offenkundig nicht damit zu Recht. Mein Problem ist wirklich extreme Antriebs- und Orientierungslosigkeit. Eigentlich 2 Dinge mit denen ich bis vor knapp 2 Jahren nie Probleme hatte. Doch mit Beginn des 2ten Semesters an der Uni hat sich irgendwas bei mir gewandelt und ich habe keine Ahnung, warum, wieso, weshalb, geschweige denn was genau sich geändert hat.
Ich war eigentlich immer ein ehrgeiziger, extrovertierter, humorvoller und aufgeschlossener Typ. Hatte immer Ziele im Leben, viele Freunde, nen guten Kontakt zu meiner Familie, hab meine Schulausbildung vernünftig beendet, hatte viel Spaß an meinem Praktikum und meinem Studium, doch innerhalb weniger Wochen hat sich das während mener Zeit in Trier geändert.
Ohne konkreten Anlass, begann ich mein Studium zu vernachlässigen. Brach neuaufgebaute Kontakte nach und nach ab, schmiss meinen Nebenjob, verhaute in der Folge eine Prüfung nach der anderen. Isolierte mich von meiner Außenwelt. Ging nicht mehr auf Partys (was ich immer sehr geliebt habe). Das ganze entwickelte sich so extrem weiter das ich am Ende meine damalige Freundin verlor, ich mich nicht mehr im Stande sah ganz alltägliche Dinge anzugehen (Bafög-Antrag nicht gestellt, seltener geduscht, noch seltener zum Friseur, nur noch das nötigste eingekauft und ansonsten dan ganzen Tag nur noch im Bett gelegen oder vorm PC gesessen). Irgendwann habe ich mich meiner Familie und meiner damaligen Freundin offenbart, schnell kam der Verdacht einer Depression auf. Ich bekam einige Stimmungsaufhellende Medikamente und besuchte 2mal nen Berater der "Lebenshilfe". Nen Termin beim Psychologen war in der kürze der Zeit nicht zu bekommen. Anfänglich schien es zu helfen, doch schnell versank ich wieder im alltäglichen Trott aus Nichtstun und Rumgammeln.
Mein Leben ging sprichwörtlich nach und nach den Bach runter. Durch fehlendes Bafög und den geschmissenen Nebenjob finanzierte ich mein Leben schon bald nur noch durch meine Reserven und durch überzogene Kredite. Als ich die ersten Mieten nicht mehr bezahlen konnte, überredete mich meine Mutter die Zelte in Trier abzubrechen und nach hause zu kommen.
Ich wohnte ca. 4 Wochen lang bei ihr. In der Zeit schaffte ich es immerhin mir Hartz4 zu besorgen, ne neue eigene Wohnung zu finden und nen kleinen Nebenjob in einem Baumarkt anzunehmen. Doch nur wenige Wochen später folgte der erneute Absturz. Erst kam ich 2mal zu spät zur Arbeit. Es folgte eine Ermahnung vom Chef. Als ich an einem anderen morgen mich nicht aufraffen konnte verschlief ich den Arbeitsbeginn. Aus Angst vor der Entlassung ging ich gar nicht erst hin (ziemlich dumm ich weiß und unlögisch, aber es ging einfach nicht -kein Plan warum?!?!). Ich verlor also den Job wieder, gleichzeitig drücken in finanzieller Hinsicht die Altlasten aus Trier.
Und wie begegne ich dem Problem?
Die Antwort ist denkbar einfach: -Gar nicht!
Und das schlimme daran, ich weiß nicht warum ich das tue. Mir fehlt der Antrieb, die Motivation, der Wille oder sonst irgendwie was. Ich bin völlig blockiert und bekomme nichts mehr auf die Reihe. Das ist total untypisch für mich, ich erkenne mich selbst nicht mehr wieder. Und das schlimmste ist: Ich hab nicht den geringsten Plan warum das alles so gekommen ist...
Es ist total furchtbar zu wissen, das man das falsche tut mit "nichts tun". Ich weiß das man dass doch eigentlich alles mit links regeln kann und aber ich habe dennoch ne innere Blockade hat die mich daran hindert.
Ich versteh einfach nicht was momentan bei mir abgeht und habe auch keine Ahnung wie ich das ändern kann?!
Weil wie soll ich mich zu irgendetwas aufraffen, wenn ich es einfach nicht schaffe mich aufzuraffen?
Hinzu kommt halt das Problem, das ich kein Ziel mehr habe, keine Aufgabe und keine Motivation irgendwas anzugehen. Also doch ein Ziel habe ich: Ich möchte gerne wieder der sein, der ich einmal war!
Ich schreib hier wahrscheinlich schon zu viel, aber ich möchte euch noch ein Beispiel aus meinem typsichen Tagesablauf nennen:
Nehmen wir am besten mal den heutigen Tag...
Aufgestanden bin ich um 17.30h... Ich bin zum Kühlschrank gegangen und habe etwas Toastbrot mit Käse gegessen. Eigentlich wollte ich Müsli haben, aber dafür hätte ich einkaufen gehen müssen und die Müslischalen spülen. Keine Motivation und kein Bock drauf, also sein gelassen. Danach ein paar Folgen Simpsons gesehen. Später in der örtlichen Jobbörse nach nem Job gesucht, aber nichts gefunden was mich reizen würde. Es gab wohl Stellen auf die ich mich hätte bewerben können, aber halt nichts an dem ich auch Freude gehabt hätte. Wobei sich die Frage stellt, ob es momentan überhaupt etwas gibt an dem ich Freude habe. Danach wollte ich mir eigentlich beim Dönermann was kaufen, hätte aber erst zur Bank gemusst. Ergo: ich habs sein gelassen. Dann habe ich ne ganze zeitlang mich mit nem Computerspiel beschäftigt und nun bin ich hier gelandet. Schlafen gehen werde ich vermutlich morgen früh um 8uhr oder so. Ich war weder Duschen, noch habe ich mich angezogen, Zähne geputzt oder sonst irgendetwas gemacht. Außer der Gang zum Klo und zum Kühlschrank.
Ich fühl mich so unglaublich schäbig. Ich hasse es dabei zuzusehen, wie ich mein Leben in die Tonne werfe aber ich weiß auch nicht wie ich aus diesem Sumpf wieder herauskommen soll. Diese innere Blockade, deren Ursache ich nicht kenne, macht einfach wahnsinnig. Im wahrsten Sinne des Wortes...
Was mich halt auch extrem beunruhigt ist die Tatsache, das es 5vor12 ist (Ich habe mittlerweile alle meine Kontakte abgebrochen, keinen Job und die die ersten Vollstreckunsgbescheid trudeln ein). Ich bin gefangen in einem Dilemma aus Antriebslosigkeit, Einsamkeit und Verschuldung. Ich bin irgendwie schleichend und doch ziemlich rasant in eine üble Situation geraten und finde keinen Ausweg mehr...
Die Situation gefällt mir ganz und gar nicht und dennoch fehlt mir offenbar die Bereitschaft mein Leben wieder in die Hand zu nehmen.
Was zur Hölle stimmt mit mir nicht? Ich bin doch offenbar nicht mehr ganz dicht... :mad:
Ich hab Angst davor nicht mehr aus diesem Teufelskreis ausbrechen zu können...
hab vor ein paar Minuten dieses Forum dadurch entdeckt, da ich nach "extremer Antriebslosigkeit" gegoogelt habe und bin auf einige Intressante Beiträge hier im Forum gestoßen und dachte mir: Meld dich mal an und schildere mal dein Problem.
So here we go:
Vllt stelle ich mich am besten erst einmal kurz vor. Ich bin ein 25jähriger junger Mann und komme aus dem Münsterland. Geboren bin ich im Ruhrgebiet. Mit Beginn meiner Pubertät erfolgte der Umzug ins Münsterland. Habe hier Abitur gemacht, meinen Zivildienst absolviert und bin im Anschluss nach Bonn, um dort ein Jahrespraktikum zu absolvieren. Im Anschluss bin ich nach Trier gezogen um dort zu studieren, habe dieses Studium jedoch nach 4 Semestern abgebrochen und bin wieder in die Heimat gezogen.
Soweit so gut. Ich vermute mal ich hab ein relativ zeitgenössiches Problem, allerdings komme ich offenkundig nicht damit zu Recht. Mein Problem ist wirklich extreme Antriebs- und Orientierungslosigkeit. Eigentlich 2 Dinge mit denen ich bis vor knapp 2 Jahren nie Probleme hatte. Doch mit Beginn des 2ten Semesters an der Uni hat sich irgendwas bei mir gewandelt und ich habe keine Ahnung, warum, wieso, weshalb, geschweige denn was genau sich geändert hat.
Ich war eigentlich immer ein ehrgeiziger, extrovertierter, humorvoller und aufgeschlossener Typ. Hatte immer Ziele im Leben, viele Freunde, nen guten Kontakt zu meiner Familie, hab meine Schulausbildung vernünftig beendet, hatte viel Spaß an meinem Praktikum und meinem Studium, doch innerhalb weniger Wochen hat sich das während mener Zeit in Trier geändert.
Ohne konkreten Anlass, begann ich mein Studium zu vernachlässigen. Brach neuaufgebaute Kontakte nach und nach ab, schmiss meinen Nebenjob, verhaute in der Folge eine Prüfung nach der anderen. Isolierte mich von meiner Außenwelt. Ging nicht mehr auf Partys (was ich immer sehr geliebt habe). Das ganze entwickelte sich so extrem weiter das ich am Ende meine damalige Freundin verlor, ich mich nicht mehr im Stande sah ganz alltägliche Dinge anzugehen (Bafög-Antrag nicht gestellt, seltener geduscht, noch seltener zum Friseur, nur noch das nötigste eingekauft und ansonsten dan ganzen Tag nur noch im Bett gelegen oder vorm PC gesessen). Irgendwann habe ich mich meiner Familie und meiner damaligen Freundin offenbart, schnell kam der Verdacht einer Depression auf. Ich bekam einige Stimmungsaufhellende Medikamente und besuchte 2mal nen Berater der "Lebenshilfe". Nen Termin beim Psychologen war in der kürze der Zeit nicht zu bekommen. Anfänglich schien es zu helfen, doch schnell versank ich wieder im alltäglichen Trott aus Nichtstun und Rumgammeln.
Mein Leben ging sprichwörtlich nach und nach den Bach runter. Durch fehlendes Bafög und den geschmissenen Nebenjob finanzierte ich mein Leben schon bald nur noch durch meine Reserven und durch überzogene Kredite. Als ich die ersten Mieten nicht mehr bezahlen konnte, überredete mich meine Mutter die Zelte in Trier abzubrechen und nach hause zu kommen.
Ich wohnte ca. 4 Wochen lang bei ihr. In der Zeit schaffte ich es immerhin mir Hartz4 zu besorgen, ne neue eigene Wohnung zu finden und nen kleinen Nebenjob in einem Baumarkt anzunehmen. Doch nur wenige Wochen später folgte der erneute Absturz. Erst kam ich 2mal zu spät zur Arbeit. Es folgte eine Ermahnung vom Chef. Als ich an einem anderen morgen mich nicht aufraffen konnte verschlief ich den Arbeitsbeginn. Aus Angst vor der Entlassung ging ich gar nicht erst hin (ziemlich dumm ich weiß und unlögisch, aber es ging einfach nicht -kein Plan warum?!?!). Ich verlor also den Job wieder, gleichzeitig drücken in finanzieller Hinsicht die Altlasten aus Trier.
Und wie begegne ich dem Problem?
Die Antwort ist denkbar einfach: -Gar nicht!
Und das schlimme daran, ich weiß nicht warum ich das tue. Mir fehlt der Antrieb, die Motivation, der Wille oder sonst irgendwie was. Ich bin völlig blockiert und bekomme nichts mehr auf die Reihe. Das ist total untypisch für mich, ich erkenne mich selbst nicht mehr wieder. Und das schlimmste ist: Ich hab nicht den geringsten Plan warum das alles so gekommen ist...
Es ist total furchtbar zu wissen, das man das falsche tut mit "nichts tun". Ich weiß das man dass doch eigentlich alles mit links regeln kann und aber ich habe dennoch ne innere Blockade hat die mich daran hindert.
Ich versteh einfach nicht was momentan bei mir abgeht und habe auch keine Ahnung wie ich das ändern kann?!
Weil wie soll ich mich zu irgendetwas aufraffen, wenn ich es einfach nicht schaffe mich aufzuraffen?
Hinzu kommt halt das Problem, das ich kein Ziel mehr habe, keine Aufgabe und keine Motivation irgendwas anzugehen. Also doch ein Ziel habe ich: Ich möchte gerne wieder der sein, der ich einmal war!
Ich schreib hier wahrscheinlich schon zu viel, aber ich möchte euch noch ein Beispiel aus meinem typsichen Tagesablauf nennen:
Nehmen wir am besten mal den heutigen Tag...
Aufgestanden bin ich um 17.30h... Ich bin zum Kühlschrank gegangen und habe etwas Toastbrot mit Käse gegessen. Eigentlich wollte ich Müsli haben, aber dafür hätte ich einkaufen gehen müssen und die Müslischalen spülen. Keine Motivation und kein Bock drauf, also sein gelassen. Danach ein paar Folgen Simpsons gesehen. Später in der örtlichen Jobbörse nach nem Job gesucht, aber nichts gefunden was mich reizen würde. Es gab wohl Stellen auf die ich mich hätte bewerben können, aber halt nichts an dem ich auch Freude gehabt hätte. Wobei sich die Frage stellt, ob es momentan überhaupt etwas gibt an dem ich Freude habe. Danach wollte ich mir eigentlich beim Dönermann was kaufen, hätte aber erst zur Bank gemusst. Ergo: ich habs sein gelassen. Dann habe ich ne ganze zeitlang mich mit nem Computerspiel beschäftigt und nun bin ich hier gelandet. Schlafen gehen werde ich vermutlich morgen früh um 8uhr oder so. Ich war weder Duschen, noch habe ich mich angezogen, Zähne geputzt oder sonst irgendetwas gemacht. Außer der Gang zum Klo und zum Kühlschrank.
Ich fühl mich so unglaublich schäbig. Ich hasse es dabei zuzusehen, wie ich mein Leben in die Tonne werfe aber ich weiß auch nicht wie ich aus diesem Sumpf wieder herauskommen soll. Diese innere Blockade, deren Ursache ich nicht kenne, macht einfach wahnsinnig. Im wahrsten Sinne des Wortes...
Was mich halt auch extrem beunruhigt ist die Tatsache, das es 5vor12 ist (Ich habe mittlerweile alle meine Kontakte abgebrochen, keinen Job und die die ersten Vollstreckunsgbescheid trudeln ein). Ich bin gefangen in einem Dilemma aus Antriebslosigkeit, Einsamkeit und Verschuldung. Ich bin irgendwie schleichend und doch ziemlich rasant in eine üble Situation geraten und finde keinen Ausweg mehr...
Die Situation gefällt mir ganz und gar nicht und dennoch fehlt mir offenbar die Bereitschaft mein Leben wieder in die Hand zu nehmen.
Was zur Hölle stimmt mit mir nicht? Ich bin doch offenbar nicht mehr ganz dicht... :mad:
Ich hab Angst davor nicht mehr aus diesem Teufelskreis ausbrechen zu können...