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Was sollen wir nur machen?

Sabine77

Neues Mitglied
Hallo zusammen,
wir haben eine 17-jährige Tochter, die demnächst 18 wird. Nun hat sie angekündigt, vielleicht bald als "Streunerin" leben zu wollen. ( Wahrscheinlich kommt sie auf die Idee, weil sie Fantasy Bücher für Kinder ließt, in denen die Rolle der Streunerkatze existiert.) Die meisten in diesem Alter wollen einen Beruf ausüben oder gehen noch zur Schule. Für sie kommt beides nicht in Frage, sie will ein "Leben in Freiheit". Allerdings machen wir uns als Eltern große Sorgen, würde sie ohne festen Wohnsitz leben ( Überfälle, Wetter, wenig Essen, Krankheiten usw.). Sie ist generell ein bisschen anders als Gleichaltrige, z.B. interessiert sie sich mit 17 Jahren für Ninjago und Schleich, schaut gerne Kinderserien, liest Kinderbücher und hat auch sehr unrealistische, kindliche Vorstellungen was das Leben betrifft. Des Weiteren kommt sie mit Gleichaltrigen nicht so gut zurecht, sie sagt, Gleichaltrige seien nur zum Reden da. Mit Jüngeren ( ca. 7-12 Jährige) könne man spielen, z.B. sich verstecken oder Rollenspiele spielen. Im Kindergartenalter war sie etwas langsamer als die anderen, was für uns aber nicht so auffällig war. Was sollen wir jetzt machen? Sie denkt, sie können mit 18 machen, was sie will: Von Wald zu Wald ziehen, klettern, draußen schlafen, sich von Früchten o.ä. ernähren, in Seen baden und das alles für ihr restliches Leben lang - ohne festen Wohnsitz. WG, betreutes Wohnen o.ä. kommt für sie nicht in Frage. Wir wissen nicht mehr weiter... Danke für jede Antwort und VG







 

Dalmatiner

Aktives Mitglied
Welche Schulart hat eure Tochter besucht und welchen Schulabschluss gemacht?
Es klingt nach einer Lernbehinderung mit Tendenz zur geistigen Behinderung. Wenn dem so ist wären die Wünsche eurer Tochter normal bzw. Ihrem Verständnis von der Welt angemessen.

Soll eine rechtliche Betreuung für sie eingerichtet werden? Anlaufstelle fürs berufliche wäre die Agentur für Arbeit. Die sind für berufliche Reha-Maßnahmen aller Art zuständig, einschließlich Berufsbildungsbereich in einer WfbM. Gab es früher besondere Hilfen für eure Tochter?
 
Zuletzt bearbeitet:

Daoga

Urgestein
Klingt nach einer Entwicklungsverzögerung, sie mag körperlich fast 18 sein, ist aber geistig deutlich jünger. Allerdings mit gutem Lernvermögen, sonst hätte sie die Schule nicht normal durchziehen können. Macht ihr klar, dass der Inhalt von Fantasybüchern nichts mit der Realität zu tun hat, dass Obdachlose in der Realität arme Hunde sind und ganz besonders Mädchen die auf der Straße leben als Freiwild betrachtet werden. Sie ist nun mal keine Katze, die als Streuner überleben könnte.
 

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Je mehr Widerstand, umso interessanter. Verbünde dich mit ihr, unterstütze sie bei ihrem Plan, fociere diese Idee, bau sie mit ihr zusammen aus, zuerst gedanklich, per Gespräch. Lass dir alles bis ins Kleinste beschreiben, wie sie sich fühlen wird, was sie sich genau vorstellt und dann frag so, dass sie bereitwilligst weiter redet. Hab keine Einwände, aber bau in diese Geschichte die Realität ein, durch geschicktes Hinterfragen. Wie machst du, wenn dich ein Mann verwechselt und dir unterstellt, du willst was von ihm? Wie tust du, wenn dich so einer ins Gebüsch zieht, oder dich nicht in Ruhe lässt? Was machst du, wenn du plötzlich schweren Durchfall kriegst, weil du etwas gekostet hast, was giftig ist?
Man kann träumen, von was man will, oft dauert so ein Traum nur ein paar Tage, dann flüchtet man gerne wieder zurück in sein liebes, warmes Familienleben.
Lass los und vertrau. Gott ist mit ihr und er wird sie begleiten.
Mich hat mal einer gewürgt, kurz vor der Ohnmacht kam zufällig Hilfe. Man kann überall und jederzeit blöd reinfallen. Selbst wenn sie ein "seriöses" Leben angeht, ich glaube nicht, dass du sie bewahren kannst vor Schaden. Aus diesem lernt man oft mehr, als vor Warnungen. Ich brauchte diese große Ohrfeige, um aufzuhören, so risikobereit unterwegs zu sein. Das war Hilfe, sonst wäre ich nie vorsichtiger geworden.
Mein Großer hat kurz vor seinem Führerschein einen Unfall miterlebt. Das war genial beruhigend, ab da, das wusste ich, hat er nicht mal daran gedacht, das Gaspedal aus Jux durchzutreten. Von Beginn an war er ein bedächtiger Verkehrsteilnehmer.
Bewahre das Vertrauen deiner Tochter. Hab alles so, dass sie sich immer traut, auf dich zurückzukommen, oder zumindestens einer Tante, oder einer anderen Person, die Mittelsmann ist, über die du "heimlich" oder offen Bescheid kriegst, wo sie immer ist, was sie gerade macht. So jemand muss da sein, mit dem sie in Kontakt bleibt.
Liebe es, wie sie ist und finde sie richtig, diese Ideen. Was anderes bleibt dir eh nicht übrig. Beginnt schon mal zu packen. Hihi...eine Stulle Brot, zehn Euro Taschengeld, Handy mit Ladekabel..du wirst sehen, jetzt ist sie mutig, aber nachher eben gscheiter. Lass es drauf ankommen.
 

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Mich wundert die Aussage von dir, wo du das richtig ernst nimmst, dass sie ein Leben lang nie seßhaft werden will. Woher soll sie wissen, wie es kommt?????? Sie ist doch kein Prophet! Wahrscheinlich kommt sie gleich nach der Volljährigkeit verliebt über beide Ohren mit einem zuckersüßen jungen Mann daher, um euch zu verklickern, dass sie bald zu dritt sind... früher kam kein Mädchen zur Welt, um zu arbeiten, es war einzig und alleine nur dazu da, sich so bald wie möglich von den Familienmitgliedern zu trennen, um dann Herrin über eine eigene "Brut" zu sein, samt aller Zusatzaufgaben, die damit verbunden sind. Das waren keine Armen, das waren Reiche. Die hatten noch Zeit für Geschichten ausdenken und komplett seelenruhig im Garten zu sitzen und kuschelig neben dem Kind Pullover zu stricken. Das geht heute gar nicht mehr. Vielleicht ist dein Kind noch so, wie man ganz früher war.
 
D

Die Katze

Gast
Klingt so, als ob ihr sie sehr behütet habt und nun dafür die Quittung bekommt.


Von Wald zu Wald ziehen, klettern, draußen schlafen, sich von Früchten o.ä. ernähren, in Seen baden und das alles für ihr restliches Leben lang - ohne festen Wohnsitz.
Hier merkt man echt das Bambi-Syndrom. (Verzerrte Vorstellung der Natur durch Unterhaltungsmedien)

Von Wald zu Wald ziehen bedeuten auch mehrere Tagesmärsche. Klettern kann sie machen bis sie runter fällt. Kann sie ein Knochenbruch richten und sich selbst operieren? Draußen schlafen funktioniert in Sommer bis es irgendwann winterlich kalt wird. Hat sie sich schon mit unterkunftbau auseinandergesetzt? Der Wald ist auch kein All You Can Eat Buffet, sie kann wahrscheinlich weder jagen noch verfügt über entsprechende Pflanzenkunde. Außerdem sind Tiere nicht so gut gesonnen wie die Unterhaltungsindustrie verblödenderweise es ein weiß machen will https://www.tag24.de/nachrichten/das-sind-die-12-gefaehrlichsten-tiere-in-deutschland-1232100 (dementsprechend kann sie unbedarftes im See baden vergessen).

Schwer zu sagen ohne weiteres Infos was die nächsten Schritte wäre. Wie war ihre Schullaufbahn genau? Ist sie nur extremst unbedarft oder wirklich in ihrer Entwicklung eingeschränkt?
 
G

Gelöscht 117641

Gast
Das klingt sehr nach einer Entwicklungsverzögerung/-störung. Hat sie generell Probleme im Zwischenmenschlichen? Nimmt sie Dinge wörtlich? Versteht sie Redewendungen? Kann sie zwischen den Zeilen lesen?
 

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