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Was soll ich studieren - Hilfestellungen (Jura,WiWi, Chemie...)?

G

Gast

Gast
Hi Leute..ich bin momentan echt n bisschen verzweifelt...ich studiere derzeit im ersten Semester Chemie. Irgendwie merke ich aber dass es doch nicht ganz das Richtige ist und ich irgendwie keine Motivation finden kann. Mir sind mehrere Dinge wichtig. Zum einen mein Interesse am Fach, Leidenschaft usw...dann die Berufsaussichten und das mögliche Gehalt später. Vorrangig zählt natürlich das Interesse. Nun bin ich am grübeln und am überlegen was das Richtige für mich sein könnte. Ich bin jetzt 18 und ein Semester Chemie schadet sicher nie und richtig viel Zeit geht mir so auch nicht verloren, da ich erst dieses Jahr mein Abitur gemacht habe. Nun stellt sich für mich die Frage was machen?? Jura fand ich eigentlich ganz cool. Habe in meiner Familie einige Juristen und die haben mir n bisschen was erzählt über das Studium..soll ja sehr lernintensiv sein und so..aber das schreckt mich nicht ab wenn mir was spaß macht bin ich bereit zu lernen ohne Ende. Generell interssieren mich rechtliche Zusammenhänge und man hat einen klaren bezug zur realität mit jurisitschen Fällen im Studium. Wirtschaftswissenschaften kam mir auch noch in den Sinn...interessiere mich schon seit der Schule für wirtschaftliche Themen und war immer gut in Wirtschaft (war mein LK) auf der anderen Seite denke ich mir...bei beidem also WiWi und auch Jura ist natürlich die Konkurrenz groß..ich muss mich dann also irgendwie von der Masse abgrenzen durch zB ein Prädikatsexmen in Jura...und davor hab ich Angst weil ich denke dass ich das nicht schaffe (schaffen nur 20% der Jura Absolventen glaube ich)..habt ihr wertvolle Tipps für mich?? Ich will gerne im kommenden Sommersemester dann eigentlich wechseln wenn Chemie wirklich nichts für ich ist. Zu meinen Stärken (sagen auch alle Leute immer zu mir) Kommunikativer Mensch, muss irgendwann mit menschen zu tun haben, beratende Funktion sehr spannend...irgendwas in der ffentlichkeitsarbeit viel ehrgeiz. Fragt sich auch wie das mit dem NC ist für Jura oder so. hab meinen Schnitt mit 1,8 gemacht..wäre euch dankbar für Hilfe!!!!
 
G

Gast 42

Gast
Jura kenne ich nur als Nebenfach bzw. Wahlfach im BWL-Diplom, Chemie habe ich etwa vier Semester gemacht.

Klar, Jura und BWL sind sehr interessant, Chemie aber auch.

Nur was soll ich dir raten... vielleicht solltest du erst einmal sagen, welches Problem du derzeit mit Chemie hast. Was hat dich zur Chemie gebracht, und wieso zieht dich das nicht mehr zur Chemie?

Ich kann da nur spekulieren. Du dürftest derzeit die Einführungsvorlesung zur Anorganischen Chemie hören. Was du da hörst, wird dich doch nicht überrascht haben. Was Chemie ist, wusstest du doch aus der Schule.

Sicher, es ist grade etwas theoretisch, aber die Praktika kommen doch noch, wo du richtig praktisch arbeiten kannst. Ich habe immer gern im Chemielabor gestanden und vermisse das bis heute ein bisschen.

Oder hast du ein Problem mit der Mathematik oder der Physik?

Wenn es zB ein Mathematikproblem ist, müsste man fragen, ob BWL wohl so ganz das richtige sein kann. Wenn Mathematik gar nicht geht, ist auch BWL nichts für dich. Bei einem weniger ausgeprägten Problem müsste man aber sehen, dass BWL bei weitem weniger Mathematik erfordert als Chemie.

Also, langer Rede kurzer Sinn, ich glaub, du musst mal ein bisschen mehr über dich erzählen. Denn was man dir raten kann, das hängt ja von dir ab. Von dem, was du kannst, von dem, was du nicht kannst, und dem, für das du dich interessierst.

Von den Berufsaussichten her scheint mir Chemie doch weit erfolgversprechender als BWL. Da bin ich nicht so sicher, ob man überhaupt BWL studieren sollte. Über die Berufsaussichten der Juristen weiß ich leider kaum was.
 
L

LadyTania

Gast
Also ich kann Dich nur bzgl. Jura beraten. Von Wiwi hab ich keine Ahnung.

Erstmal zu meinen Erfahrungen bzgl. Jura. Ich studiere jetzt im 3. Semester. Ich hatte einen Durchschnitt von 1,6 im Abi und habe damit einen Platz an einer für mich passenden Uni gefunden. Man bekommt mit fast jedem Durchschnitt an irgendeiner Uni einen Platz. An wirklich guten Unis müsstest du mit deinem Schnitt aber Wartesemester in Kauf nehmen. Ich bin z.b. an der humboldt uni nicht angenommen worden. Hatte kein Glück beim Losverfahren. Soweit ich weiß (!) startet Jura immer nur zum Wintersemester. Von daher kann es sein, dass du erst ab nächstes Jahr im Oktober beginnen kannst.

Grundsätzlich sind die meisten Studenten schon älter. Als ich (19, damals 18) anfing habe ich kaum jemanden kennengelernt, der unter 20 war.

Um mein Studium in wenigen Worten zu beschreiben: Lernintensiv, nervenraubend und oft langweilig. Klar gibt es auch interessante Fächer wie Strafrecht, doch es hat auch viel mit Geschichte und Politik zu tun.
Ich brenne nicht für mein Studium. Mein Studium ist mein Job. Ich mag es, aber lieber beschäftige ich mich mit anderen Dingen. Es ist eine emotionale Berg- und Talfahrt. Mal hasse ich es, mal liebe ich es. Mal träume ich von meiner ersten Robe, mal überlege ich alles hin zu hauen.
Unterschätze NIEMALS den Stoff. Jura ist kein Vergleich zur Schule. Es sind Berge an Infos und Materialien, die auf dich einstürmen. Du wirst es bis zum Erbrechen lernen müssen. Es fragt dich auch niemand nach deiner Meinung. Du musst vorgefertigte Theorien pauken und diese in Klausuren anwenden.
Du wirst im Jurastudium allein gelassen. Niemand interessiert sich dafür, ob du anwesend bist oder nicht. Du hast viele Freiheiten, aber die verführen auch dazu, lieber etwas anderes zu tun, als zu lernen. In den Vorlesungen wird dir das erzählt, was auch im Buch steht. Ich gehe momentan nur wegen sozialer Kontakte höchstens einmal pro woche in die uni. Alles andere lerne ich SELBSTSTÄNDIG. Das ist ein wichtiger Punkt. Es gibt viele Studenten die zur Uni kommen, nicht zuhören und meinen ihr Soll wäre erfüllt.

Du kannst in Jura nicht perfekt sein. Es gibt ein Punktesystem bis 18 Pkt. Von 500 Studenten in meinem Jahrgang hat NUR EINER (!) 17 Pkt. erreicht. Ich zähle mit zu den besten 10 % an meiner Uni, habe aber nur 10-13 Punkte. Darauf kann man sehr stolz sein, aber es ist eben nicht perfekt. Es gibt sehr viele Leute, die nicht bestehen. Es fließen viele Tränen und einige sind emotional am Boden.
Am Anfang dachte ich wie du: Ich will das Prädikatsexamen. Mittlerweile will ich es nur schaffen. Denn wer das Staatsexamen bekommt, hat etwas unglaubliches geleistet und wenn ich es habe, weiss ich das ich stolz sein kann.
Berufschancen gibts genug. Oder besser gesagt, die Chancen sind nicht schlechter als in anderen Bereichen. Jura bietet mir viele Möglichkeiten und hohe Aufstiegsmöglichkeiten.

Das Jurastudium ist auch sehr gerecht. Wer lernt wird belohnt, wer es nicht tun, der bekommt auch keine Würdigung der Leistung. Jura ist nicht schwer... man muss keine komplizierten Dinge verstehen wie z.b. in Mathe. Aber man muss lernen, lernen, lernen...

Ich hasse Jura. Ich liebe Jura. Mich stößt der Lernaufwand ab und gleichzeitig motiviert es mich, es schaffen zu wollen. Ich will den Tag erleben an dem ich das Examen erhalte und dann weiss ich, wofür es sich gelohnt hat.

Übrigens dauert ein Jurastudium schonmal 7-8 Jahre.

So, hoffe das hilft dir. Bei Fragen kannst du gern auf mich zurückkommen.
 

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