Vielleicht gibt es in dem Bereich, den du studieren möchtest, ähnliche Möglichkeiten. Je nachdem, wie es finanziell bei dir aussieht, kann es auch etwas sein, das nicht so viel Zeit beansprucht wie eine Ausbildung, sondern eher auf freiwilliger Basis beruht.
Ich würde dann denke ich wieder in einen meiner alten Berufe zurückgehen, wo ich nen sehr hohen Stundenlohn bekommen habe und 30h/Woche arbeiten konnte. Die waren mit mir sehr zufrieden und würden mich denke ich schon wieder nehmen, da sie momentan wieder Aushilfen suchen. Bin mir sehr unsicher aufgrund von Corona, da ich in der Risikogruppe bin und dort einige Kinder sind, die Schwierigkeiten haben, sich an Regeln zu halten.
Lass dich von ein paar Wartesemestern nicht von deinem Wunschstudium abhalten!
Ich habe nur Angst, dass ich irgendwann ne Klatsche bekomme. Ich wohne in sonem typischen deutschen Dorf, wo nur wilde Sauferei akzeptiert wird und ich irgendwie keine Kontakte knüpfen kann. Ich glaube, dass ich möglichst bald aus meiner Komfortzone raus muss und den Schlag ins Gesicht brauche. Ich muss endlich mal weiterkommen. Dazu kommen dann immer wieder die Zweifel, ob das Studium überhaupt das richtige ist, obwohl ich mir eigentlich schon ziemlich sicher war. Mein Kopf schaffts einfach immer alles wieder ins negative zu ziehen und ich bekomme wieder Angst vor falschen Entscheidungen 😒
Ich kenne Menschen, die sich überhaupt nicht mehr von der Stelle bewegen, weil sie alle Möglichkeiten im Vorhinein schon völlig "zerdacht" haben und dann immer zu der Schlussfolgerung kommen: "das kann ja nichts Gutes werden". Damit meine ich nicht, dass du so bist, aber ich erkenne ähnliche Gedankenprozesse bei dir.
Da erkenne ich mich aber ganz gut wieder: Ich bin genau wie mein Vater, der ebenfalls n sehr ängstlicher Mensch ist, der immer alles erst durchdenken muss und quasi alle Möglichkeiten schon durch geht. Bei ihm sehe ich auch, wie es enden kann, wenn man nichts versucht zu ändern. Er rennt trotz tollem Leben, guten Job mit gutem verdienst schon lange traurig durchs Leben und rennt meiner Meinung nach schon lange geradewegs aufn Burnout zu. Es ist einfach... unsere Köpfe arbeiten immer soviel und gehen alles schon vor Situationen durch und bekommen dann natürlich Angst, weil auch sehr viele negative Ausgänge möglich sind...
Mein Ratschlag ist, dass du dich nicht von dieser Angst steuern lässt.
Das ist schon lange eins meiner Ziele, was ich auch schon gut bearbeitet habe. Früher hatte ich sogar Angst davor, ans Telefon zu gehen und mit anderen Leuten zu reden (an die Experten hier: Das war lange vor meiner Cannabis Zeit
). Soziale Kontakte waren schwierig, der Alkohol hats aber erleichtert. Ich war mündlich in der Schule ne Kathastrophe, weil ich mich von der Angst steuern lassen habe und den Mund nie aufbekommen habe. Ich stotter seit ich klein bin, habe dies mittlerweile aber ganz gut im Griff. Durch die Arbeiten der letzten 2 Jahre habe ich außerdem gelernt, dass Menschen auf mich zählen können und ich im sozialen Bereich sogar echt gute Fähigkeiten besitze. Das waren die Dinge, die mein Ego ein gutes Stück gestärkt haben, wordurch es heute schon um einiges besser ist. Es ist zwar nicht so pralle, aber wäre es so schlimm wie früher, wüsste ich nicht, wie ich alles meistern sollte.
Es reicht, wenn du sehr aufmerksam zu deinem Körper und deinen Empfindungen bist. Dann kannst du sehr schnell merken, wenn eine Tätigkeit zu viel für dich wird und frühzeitig damit aufhören.
Das habe ich auch mittlerweile gelernt. Es bringt nichts, gegen anzukämpfen, dann wird alles nur schlimmer. Mein erstes FSJ hatte ich deswegen auch nach 2,5 Monaten abgebrochen - im Nachhinein eine der besten Entscheidungen, während in dem Moment ne Welt zusammengebrochen ist.
Danke für eure Hilfe und Verständnis! Irgendwie tut es total gut, das alles mal von der Seele zu schreiben und ich wühl mich irgendwie leichter...