Also mal zu allererst: Die Probleme waren schon vor meinem Konsum genauso da wie jetzt, sogar schlimmer.
2. Ja, die Blüten hatten damals einen niedrigeren THC Gehalt. Früher wurde allerdings auch sehr viel mehr Hashish konsumiert, was in etwa den gleichen THC Gehalt wie Blüten heute haben.
3. Cannabis ist nicht ungefährlich, das ist richtig. Allerdings entwickeln statistisch gesehen <5% der Konsumenten Probleme. Ich habe nie behauptet, dass es ungefährlich ist, es kann sogar zu massiven Probleme führen. Mit 16 sollte niemand kiffen, das ist eindeutig zu früh und kann zu Entwicklungsstörungen führen.
Allerdings nutze ich Cannabis mit wenig THC und viel CBD (momentan 9%THC 8%CBD) und mit einer Dosierung von 50-100mg pro Einzeldosis im Verdampfer. Da ist nichts mit High, Problemverdrängung oder sonst was. Das, was ich mache, hat nichts mit Kiffen zu tun. Leider bekommst du da etwas mit medizinischem Konsum und problematischem Freizeitkonsum durcheinander. Es eliminiert den Schmerz, den Durchfall und macht mich Lebensfähig. Soll ich lieber Opiate schlucken und mit der Zeit schwerstabhängig werden?
Die Leute können immer erstaunlich schnell über Cannabis urteilen, ohne die entsprechende Situation gesehen zu haben. Cannabis ist nicht nur positiv, kann für chronisch kranke aber ein Segen sein.
Regelmäßiger Konsum ist nicht unbedenklich und geht mit Nebenwirkungen einher. Teilweise Konzentrationsstörungen, temporäre Einschränkung des Kurzzeitgedächtnisses, Mund- und Augentrockenheit. Finde ich von den Gefahren und Nebenwirkungen besser als regelmäßige Kortison & Opiat einnahme, welche mit Magen- Darm Problemen, Abhängigkeit, Erhöhte Risiken für Herzinfarkt und Schlaganfall sowie Ostheoporose als Folgeerkrankung einhergehen. Klingt das besser für dich? Für mich nein. Das ganze muss mal etwas aus wissenschaftlicher Sicht argumentiert werden.
Immer dieses ,,Cannabis ist doof und sobald man das sagt, wird man angeschissen".
Nein, ihr werdet angeschissen, weil die wissenschaftliche Auseinandersetzung generell gemieden wird und dann genau solche Aussagen kommen. Das hat auch nichts mit politisch zu tun.
Welche Langzeitnebenwirkungen hat Cannabis denn? Du sagst, dass es seinen Preis hat. Würde mich mal interessieren, welche davon schlimmer als die Nebenwirkungen von meinen Alternativen sind
Übrigens: Die Zeit, als ich in einer sozialen Einrichtung gearbeitet habe und gut zufrieden war, hatte ich einen Schub und habe höhere Dosen Cannabis zu mir genommen. Es hat mich kaum eingeschränkt und dafür gesorgt, dass ich arbeitsfähig bin. Durch dieses Zeug hatte ich kaum mehr Fehltage. Meine Umstände sind das Problem.
Und die politische Entwicklung ist richtig. Drogen gehören entkriminalisiert, um Risiken zu minimieren. Das ist mittlerweile auch erwiesen, siehe Portugal. Warum sollte man dann nicht den wissenschaftlichen Erkentnissen folgen und Drogen entkriminalisieren?
Hier mal ein bisschen Lesestoff:
Frankfurt/Main – Juristen, Mediziner und Sozialwissenschaftler kämpfen für eine Entkriminalisierung von Drogen. Bei einer Tagung in Frankfurt bekräftigten die...
www.aerzteblatt.de
25 Gramm Gras in der Tasche und keine Angst vor der Polizei haben müssen: Das ist Portugal. Seit 15 Jahren sind dort Drogen – weiche wie harte – entkriminalisiert. Diese Politik ist ein voller Erfolg und rettet sogar Leben.
www.br.de
Und ich sehe das so: Wenn alte Fachliteratur falsche Fakten widergibt und wissenschaftlich überholt wurde, ignoriere ich sie.