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Was soll ich nur mit meinem Leben anfangen?!

Tri

Neues Mitglied
Hallo,

ich bin 27 und im kommenden August mit meiner Ausbildung fertig. Für viele wäre das sicher Grund zur Freude, Party und Gaudi, aber nicht für mich.

Ich bin stark introvertiert und "ängstlich". Ich taumel schon mein Leben lang durchs Leben ohne wirklich Ziele zu haben. Zwei Ausbildungen angefangen, beide abgebrochen, die dritte habe ich nun endlich durchgehalten. Aber ich hasse meinen Job. Alles was ich anfange beginnt nach kurzer Zeit langweilig zu werden. Oder eher, es ist von Beginn an langweilig, nur legt sich die anfängliche Neugierde nach den ersten zwei Wochen.

Jeden morgen der gleiche mühsame Weg zur U-bahn, vollgestopft von Station zu Station. 8 Stunden eingepfercht in diesen Bürowänden vorm Bildschirm hockend da zu sitzen und das übliche tun. Nervende Kollegen, die sich lautstark unterhalten, Hitze und Schweiß und Essensgerüche im Raum. Das alles finde ich so schlimm. Hab schon über Heimarbeit nachgedacht und da ich meinen Job ohnehin verteufel, sehr wohl was anderes machen will.

Hab mir schon überlegt ne weitere Ausbildung(wenn ich gespart habe) zum Heilpraktiker für Psychotherapie zu machen, vor allem weil ich mir selbst auch iwo helfen könnte. Aber dann denke ich mir, wozu das alles. Eigentlich hast du doch gar kein Bock mehr zu Lernen. Ein ewiger Kampf, verlassen auf offener See.

Volle Tage halte ich nicht durch und arbeite daher oft halbtags(Praktikum). Arbeite ich drei volle Tage am Stück, muss ich mich die restlichen Wochentage krankmelden, weil ich einfach keine Energie hab. Dann liege ich stundenlang im Bett, im Wachzustand und versuche wenigstens etwas Ruhe zu finden. Und grübele unentwegt vor mich hin. Totale Erschöpfung!

Auch Freizeitmäßig immer die gleichen Muster: ich brenne für etwas, hochmotiviert, aber nach ca 4-6 Wochen wieder totale Demotivation. Ich sehe in all diesen vielen Dingen keinen Sinn/tieferen Sinn.

Das einzige was ich wirklich konsequent durchziehe ist das sich verkriechen vorm PC in Videospiele. Aber glücklich wird man auch nicht davon.

Mein Sexualleben non-existent. Nach meiner einzigen Beziehung war ich so verletzt, dass sich iwo wie n Schalter umgelegt hat. Ich will und dann auch wieder nicht, ais Angst diese Verletzungsphase wieder durchzumachen. Es ist nicht so, dass ich es hin und wieder nicht versuchen würde, aber ich komme bei Frauen offenbar nicht sonderlich gut an.

Ausnahmslos hat jede Frau mit der ich Kontakt hatte den Kontakt abgebrochen, auch nach längerem Schreiben oder sogar Dates! Ich denk mir dann immer, ich bin wohl zu langweilig oder baue nicht genug Anziehung auf. Im Smalltalk bin ich zwar nicht klasse, aber ich kann doch ganz gut Schweigephasen verhindern oder zügig schließen.

Meine Eltern haben eigentlich auch schon die Hoffnung aufgegeben. Demnächst wenn die Ausbildung fertig ist, werde ich wohl die Ehre haben hartz iv zu beziehen..

Bis ich vielleicht doch noch was gefunden habe. Zumindest übergangsweise.
Vielleicht in einem kleinem Hardwareladen tüfteln und Computer
auseinander/zusammenschrauben.

Ich stehe zwischen Hoffnung und Verzweiflung und habe immer wieder das Gefühl, der Depression Parole bieten zu können. Oder vielleicht bin ich schon längst depressiv. Es geht schon so seit ich 12/13 bin. Aber das schei**pharmazeugs nehm ich nicht. Hat sowieso nichts gebracht.
Hört sich ziemlich unreif an nicht?
Wie soll jemand wie ich jemals seinen Platz in der Welt finden?

Manchmal glaube ich, ich bin irgendwie zurückgeblieben. Nicht für diese Welt geschaffen.
So viele Menschen haben mir schon geholfen und mich unterstützt, doch ich habe das Gefühl, ich werde sie alle enttäuschen. So viele Chancen vertan. Wofür das alles.
 
Hallo,
wir haben immer die Wahl. Wenn du nicht im Büro arbeiten möchtest, dann werde dein eigener Chef. Es geht natürlich nicht, dass du in einem Betrieb nach drei Tagen Arbeit den Rest der Woche krankfeiern musst, weil du so erschöpft bist. Du brauchst einen Antrieb, eine Freude. Wenn es dir Freude macht, an PCs zu basteln und du Ahnung hast, dann spezialisiere dich doch in diese Richtung und werde ein "Fliegender PC-Doktor".
Einfach zu sagen: "So, und wenn die Ausbildung zuende ist, werden ich harzen!" ist nicht gut.
Du schreibst, dass die nach 4-6 Wochen "alles langweilt". Das liegt wahrscheinlich daran, dass es genau nach dieser Zeit anstrengend wird. Und anstrengen tun wir uns, wenn wir ein Ziel haben. Sonst meiden wir eher.
mach deine Ausbildung fertig, arbeite aushilfsweise in der PC-Reparatur und dann mach dich kleinschrittig selbstständig, indem du zunächst kleinere PC-Probleme vor Ort löst.
Traust du dir das zu? Würde es dir Freude machen?
 
Hallo Tri,

du bist nicht alleine mit deinem Problem, wollte ich nur einmal gesagt haben! Es gibt da draußen so einige Menschen, die sich eben lieber in den 4 eigenen Wänden aufhalten als raus in die gefährliche Welt zu gehen wo allerlei passieren kann. So wird man ganz klar introvertiert und das ist auch nicht förderlich um soziale Kompetenz aufzubauen, die du nun einmal im Leben brauchst um doch irgendwie glücklich zu werden und nicht, wie du so schön schilderst "Die Zeit abzusitzen".

Es gibt Menschen die nehmen die Dinge einfach so hin wie es ihnen vorgelegt wird, dass ist der Liebling eines jeden Staates. Die Rebellen, ob sie jetzt rebellisch sind im aggressivem Sinne oder eben im resignieren sind da eher ein Dorn im Auge und das lässt der Strom der Menschen dich auch spüren. Versuche zu verstehen, dass du da nur den Spiegel vorgesetzt bekommst was du in dir selber noch bearbeiten musst.

Am beneidenswerten sind jedoch die Menschen, die ihre Entdeckerfreude aus den Kindheitstagen nie verloren haben, und auch als Erwachsene das Leuchten eines Kindes haben, wenn es darum geht neue Dinge zu erlernen oder einfach Abenteuer zu erleben. Wir können unser Leben auch hier auf der Erde als Abenteuer gestalten, doch fällt uns diese Vorstellung in der westlichen Welt ziemlich schwer, eingepfercht zwischen Betonwänden und keine wirkliche Lust diesen Schutz zu verlassen, denn wir aber auf anderer Seite verteufeln, dass wir nichts erleben. Ja wie denn auch? Hier beißt sich die Katze in den Schwanz und wird nicht glücklich damit. Ich kann dir den Tipp geben nach und nach den Konsum von Videospielen, oder Unterhaltung in jeglicher Form über den Bildschirm, zu reduzieren aber langsam! Computerverbot ala Eltern hat nie geklappt und wird es wohl auch in Zukunft nicht, verschlimmert die Situation eher, da dann als "Belohnung" man Computer spielen durfte. Meine Herangehensweise ist es unter der Woche zumindest jeden 2ten Tag erst einmal den Laptop und das Handy auszulassen. Du merkst spätestens zum Abend hin, dass da ein irrer Drang besteht doch nur ein kleines bisschen zu schauen ... Aber das musst du in den Griff bekommen um im Leben noch einmal irgend etwas zu tun und nicht im Hartz IV zu landen. Es gibt auch mir nur eine bekannte Klinik für Computerspielsüchtige und die ist in Mainz, kannst dich ja mal im IE schlau machen wenn es dich interessiert. Von dem Computer Spielen bin ich mittlerweile runter, doch lasse mich noch zu viel auf die Unterhaltung ein. Viel Erfolg beim bekämpfen der Sucht und ankommen in der Realität, das Thema wird leider immer noch nicht ernst genug genommen, siehe das Wort Smobies.

LG
Garen
 
Hallo,

ich habe den Eindruck du lebst nicht dein Leben, du weißt gar nicht wer du bist und somit weißt du auch gar nicht was du willst. So rennst du planlos durchs Leben wahrscheinlich getrieben von irgendwelchen Pflichtgefühlen oder vom Gewissen und machst dabei Sachen, die du eigentlich gar nicht magst bzw. die gar nicht zu dir passen. Zusätzlich hast du schlechte Erfahrungen mit Frauen gemacht und meidest die solange deine Bedürfnisse dich dann doch wieder in die Richtung "drängen". Ein deutlich überzogener Vergleich (weil es aus meiner Sicht bei dir nicht so krass ist) um besser besser zu veranschaulichen: Du bist wie eine Marionette und die einzelne Stränge werden von anderen gezogen.

Dementsprechend dürfte auch dein Selbstwertgefühl eher mau sein und vermutlich magst du dich selbst auch nicht so richtig. Und genau da solltest du meiner Meinung nach ansetzen, denn hier liegt der Schlüssel für all deine Probleme. Aus meiner Sicht solltest du dich zuerst von anderen abgrenzen im Sinne von nicht mehr beeinflussen lassen, dann sind sie halt enttäuscht, sauer oder sonst was. Das ist momentan unwichtig.

Dann solltest du dich mehr mit dir auseinander setzen z.B. was sind deine Stärken, welche Seiten an dir findest du nicht so toll, was sind deine Leidenschaften, was machst du total gerne, wobei fühlst du dich wohl. Ziel ist es herauszufinden, wer du bist und was dich ausmacht. Dabei solltest du alles (positiv wie negativ) akzeptieren; das bist du, mit allen Eigenschaften. Dann gilt es auch das Selbstbewusstsein zu stärken und kleine Schritte wagen.

Im Prinzip kannst du das alles alleine machen (bzw. hier immer wieder um Rat fragen), aber mit Begleitung geht das sicher einfacher und gleichzeitig kann das auch motivierend sein. Welche Art von Begleitung hängt jetzt von dir ab, mir fallen spontan ein Gruppentherapie, Coaching, Gesprächstherapie. Pharmazeugs scheint mir nicht nötig zu sein, wobei ich aber nicht vom Fach bin und das echt nicht beurteilen kann.

Ich glaube nicht, dass du zurückgeblieben oder nicht für diese Welt geschaffen bist. Ich denke du irrst du planlos umher und dir fehlen Erfolgserlebnisse und Anerkennung. Ich wäre nicht überrascht wenn deine Eltern bzw. vor allem dein Vater sich mit Lob eher zurückgehalten haben.

Bisher hat das Leben dich in der Hand und jetzt wird es Zeit den Spieß umzudrehen. Und immerhin hast du die dritte Ausbildung trotz aller Widrigkeiten durchgezogen. Respekt! Das spricht sehr für dich und darauf lässt sich prima aufbauen. Also dann mal los!
 
Hallo Tri,

nur dem Glück nachjagen und Geld verdienen bringt es wohl auch nicht.

Dir fehlt meines Erachtens eine Tätigkeit, die in sich selbst einen Sinn hat. Du mußt das Gefühl haben, sofort etwas Nützliches getan zu haben.

Jeder Mensch braucht eigentlich eine sinnvolle Aufgabe. Diesen Sinn zu erkennen und die für Dich geeignete Tätigkeit zu finden, scheint mir eine wichtige Aufgabe für Dich zu sein. Es gibt genug Berufe und Tätigkeiten und Du bist noch nicht so alt, um was neues anzupacken.
 

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