Was soll das ganze

Hallo zusammen,

es ist schon ne weile her das ich hier was geschrieben habe.
Es hat sich im Prinzip nichts geändert. (Naja, irgendwie schon)
Einzig und alleine zeigt sich: Die Vergangenheit holt einen ein.

Ich habe 95 kg bei 1,80 m, wohne noch zu Hause, habe einen gut bezahlten Job und hatte noch nie eine Beziehung oder ähnliches. Noch nie hat mich eine Frau geliebt oder habe ich eine Frau geliebt.
Meine "Freunde" sehe ich nur noch selten. Ich gehe auf Abstand zu meiner Familie.

Allerdings habe ich endlich meinen Frieden gefunden. Ich sehe das Ende kommen und zum ersten mal in meinem Leben glaube ich zu bekommen was ich verdiene.
Nun habe ich die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs bekommen. Auslöser ist wohl mein früheres Übergewicht. Ich bin einer von wenigen, bei denen es soweit kommt. Der weitere Verlauf ist ein Traum. Ich werde wohl meinen 26. Geburtstag nicht mehr erleben. Als ich die Diagnose bekommen habe, habe ich nicht so reagiert wie der Arzt es gewohnt ist. Scheinbar hab ich unbewusst sogar leicht gegrinst, weil er gleich nachgefragt hat "Sie wissen schon was das bedeutet oder?".
Ich hab mich ins Auto gesetzt und bin erstmal in der Gegend rumgefahren. Ich hab nachgedacht was ich eigentlich zurücklasse, was ich erreicht habe und was mir noch fehlt.
Das Ergebnis ist eigentlich überall gleich einfach: nichts.
Was soll ich jetzt noch? Weiter zur Arbeit gehen? Ich wollte wenn schon nicht privat wenigstens beruflich etwas erreichen. Lohnt es sich noch zu weiter versuchen abzunehmen? Zu fühlen? Eine erste Beziehung mit 25? Wie soll die aussehen? Hey ich werde in 6 Monaten sterben. Willst du mit mir zusammensein bis ich elendig verrecke?

Ich habe noch niemandem davon erzählt. Nicht meiner Familie, nicht meinen Bekannten/Freunden und in der Arbeit erst recht nicht.
Aber sie haben es gemerkt, dass etwas an mir anders ist. Sie fragen mich wieso ich so ausgeglichen bin. "Hey, was ist mit dir los. Du wirkst so entspannt."
Sie werden es nicht verstehen, dass ich mich irgendwie sogar darauf freue. Vor allem meine Familie nicht.
Das letzte Ziel, der letzte Ritt. Das letzte mal von allem. Es beruhigt mich. Keine Gedankenspiele mehr: Wo bist du mit 30, 35? Haus, Familie, Kinder?

Vielleicht bin ich ein Glückspilz?
Ich hatte früher 2 Wünsche: 1. abnehmen und 2. sterben
Ich habe abgenommen und ich werde sterben...
Ein Glückspilz gibt den Löffel ab. Ich komm nicht darum herum darin sogar etwas schwarzen Humor zu sehen.

Gerade frage ich mich wieso ich das hier überhaupt schreibe. Niemand kann mir mehr helfen. Tröstende Worte bringen mir nichts und sind mir glaube ich auch egal. Ich habe damit abgeschlossen.
Dead Man writing? (von Dead man walking aus Green Mile)

der arzt wird dich doch nach der diagnose nicht aus der praxis entlassen haben, ohne dir therapievorschläge gemacht zu haben.
die solltest du wahrnehmen und dich nicht einfach mit deinem schicksal abfinden.

Heyho, ich hab dir ja damals hier geantwortet und wurde eben von der Seite daran erinnert, weil du ja hier den Thread aktualisiert hast.
Ich werde dir mal wieder antworten

Ich habe 95 kg bei 1,80 m, wohne noch zu Hause, habe einen gut bezahlten Job und hatte noch nie eine Beziehung oder ähnliches. Noch nie hat mich eine Frau geliebt oder habe ich eine Frau geliebt.
Meine "Freunde" sehe ich nur noch selten. Ich gehe auf Abstand zu meiner Familie.

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Ich habe abgenommen! Bin aber nicht stolz drauf. Sich fett fressen, jammern, abnehmen und sich dann auf die Schulter klopfen ist doch dämlich.
Ich hab studiert, hab aber keinen Bock mehr auf die Scheiße. Allgemein auf kaum etwas Bock. Job hatte ich noch nie, bin son kack Schmarotzer (was mir übrigens auf das Gewissen schlägt). Beziehung hatte ich auch noch nie, obwohl ich nicht einmal wirklich hässlich bin. Muss wohl nen Anti-Frauen-Stehen-Drauf-Charakter haben, weiß auch nicht, sogar die abgefucktesten W****** kriegen ihre Frauen ab, was mich irgendwie doch sehr verstört. Ich meine, so scheiße bin ich doch wirklich nicht? Dann widerrum habe ich mal eine Frau abgelehnt, weil sie absolut nicht mein Typ war, bin verdammt oberflächlich, also darf ich mich wohl nicht beschweren. Trotzdem hätte ich mal gerne bisschen mehr "Interesse", egal.
Was sind Freunde? Na gut, mit einer Person treffe ich mich manchmal.

Der weitere Verlauf ist ein Traum. Ich werde wohl meinen 26. Geburtstag nicht mehr erleben

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Ich hatte meinen 26. Geburtstag neulich. Ich war alleine an diesem Tag.
Sei dir mal nicht so sicher dass du wirklich verreckst! Besser nicht zu früh freuen

Ich hab nachgedacht was ich eigentlich zurücklasse, was ich erreicht habe und was mir noch fehlt.
Das Ergebnis ist eigentlich überall gleich einfach: nichts.

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Same here! Oder zumindest fast..

Sie werden es nicht verstehen, dass ich mich irgendwie sogar darauf freue. Vor allem meine Familie nicht.

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Aber ich verstehe dich. Ich weiß genau was los ist, endlich Schluss mit der Scheiße, die Ruhe finden, die Gewissheit, sich verpissen, das Maul halten, vorbei mit den Sorgen, fein raus sein und das auch noch ohne Selbstmord! Muss man kein schlechtes Gewissen haben, du Glückspilz

Wie du siehst bin ich auch ganz schön abgefuckt, alleine schon wenn ich das schreibe zieht es mich runter, weil ich merke wie leer mein Leben ist. Aaaber..ich habe in letzter Zeit etwas gelernt, vor über einem Jahr ging es los.

Gerade frage ich mich wieso ich das hier überhaupt schreibe.

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Damit son Typ ausm Internet dir antwortet und dich vielleicht inspirieren kann.
Ich habe es schon angedeutet, vor über einem Jahr bin ich auf Informationen gestoßen, die mein Leben radikal geändert haben.
Ich habe eine 180° Wende gemacht und das meine ich auch so. Mein Mindset vollkommen verändert. Jetzt brauche ich keine Frau mehr. Ich brauche auch keinen tollen Job und keinen Reichtum mehr. Ich kenne meinen Sinn des Lebens und ich weiß wie ich mich verhalten sollte. Ich habe eine innere Motivation erlangt und versuche in meiner Umgebung positiv zu wirken, übernehme volle Verantwortung für mein Handeln. Habe verstanden dass der Tod keinen Frieden bringen wird..
Dieser letzte Satz sollte dich neugierig machen.
Ich habe einen gewissen Informationsschatz erlangt und ich sage dir, der Tod wird keine Erlösung sein, auch wenn es verlockend erscheint.
Meine Quellen würden dir höchst dubios und lächerlich erscheinen und ich werde sie hier öffentlich jetzt nicht einfach so nennen.
Wenn du aber willst werde ich sie dir gerne mitteilen und dir Tipps geben!
Aber egal wie "lächerlich" sie sein mögen, wenn sie es geschafft haben mich dazu verleiten aus innerer Motivation heraus das negative Denken aufzugeben, so können sie nicht so lächerlich sein..

So sieht meine Lage zur Zeit aus und ich denke ich werde noch viele Dinge lernen, Dinge die man nicht durch Massenmedien oder nichtssagender Gesellschaft lernt

Zitat:
"ich werde sterben"

Wieso?

https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/bauspeicheldruesenkrebs/therapie.html

Wenn dir die Arbeit Sinn gibt und/oder das Miteinander mit den Kollegen hilft, dann geh weiter hin. Wenn es nur ein Brotjob ist, dann würd ich es lassen und mir was besseres suchen für die Restzeit.

Beziehung anstreben würd ich lassen. Das kann so schon sehr aufreibend sein, wenn man sich das wünscht und was dafür macht und klappt nicht und was sollte das dann wert sein? Wie wärs mit einem Puff? Ich glaub, die würden auch mit einem kuscheln. Mal so um die Nähe zu einer Frau zu erleben..?

Traurig, dass du mit deiner Familie auf Abstand bist. Vielleicht wenn du es ihnen erzählst, dass ihr die Restzeit noch gut miteinander verbringen könnt?

Wieso glaubst du zum ersten Mal im Leben das zu bekommen, was du verdienst? Warst du so ein schlechter Mensch?

Mach das beste aus deiner Zeit. Das wünsche ich dir.

Wieso darf man nicht sterben ( wollen ).
Wird man gefragt ob man geboren, leben will?
Diese Entscheidung bewusst zu treffen ist jedem gestattet:
Nicht da ist man daheim, wo man seinen Wohnsitz hat, sondern wo man verstanden wird.
Und scheide ich von dir, so lasse ich dir mein Herz zurück...

Autor: Guillaume de Machault

Natürlich hat mir der Arzt die Möglichkeiten erklärt. Ich habe mir auch eine zweite Meinung eingeholt um sicher zu gehen. Aber alles kann mein Leben bestenfalls verlängern.

Ich werde nicht Kämpfen. Wofür auch?
In gewisser Weise bin ich dankbar dafür, dass ich diese Möglichkeit bekomme so zu gehen. Ich kann gehen, ohne das meine Familie erfährt wie kaputt ich innerlich wirklich bin. Niemand muss erfahren das ich in Wahrheit in meinem Leben keine Perspektive sehe.
Sie können mich in Erinnerung behalten als erfolgreichen und zielstrebigen Ingenieur, der seine Ziele nach außen hin erreicht hat und damit glücklich ist. Sie können Stolz auf mich sein.
Ich werde auch noch weiterarbeiten. Dinge schaffen. Ich wüsste auch nicht was ich sonst machen soll.

Am Dienstag ist bei uns in Bayern Allerheiligen. Wie immer gehen wir ans Grab meiner Großeltern und anschließend noch zu meiner noch lebenden Großmutter. Es sind dann viele aus meiner Familie da.
Ich werd es ihnen dann sagen. Wenn ich drüber nachdenke ist es nur fair wenn meine Familie es weiß.
Ich werd ihnen sagen, dass sie in einem Jahr an meinem Grab stehen werden.

Merkwürdig. Ich hab seit ungefähr 9 Jahren nicht mehr geweint, aber gerade bei dem letzten Satz hab ich doch irgendwie Tränen in den Augen.
Für meine Eltern tut es mir schon Leid, dass der einzige Sohn (einzige Kind) vor ihnen sterben wird.
Wenigstens sorgen meine Cousine und mein Cousin dafür, dass die Familie weiter existiert.

Ich habs heute nicht gesagt.
Ich konnte nicht.
Der Zeitpunkt hätte schlechter nicht sein können.

Meine eine Cousine, die ich lange nicht mehr gesehen hab ist schwanger und hat dies heute bekannt gegeben.
Mein Cousin hat sich verlobt.

Doch es bestärkt mich in meiner Entscheidung Aufzugeben.
Beide sind fast genausoalt wie ich und haben sich ein Leben aufgebaut.
Ich dagegen sehe dem Ende entgegen.
Auf die Frage wie es mir geht hab ich gesagt: "Alles Ok, läuft wie immer".
Was hätte ich auch anderes antworten sollen?

Hey
Du bist nicht allein. ich kenne viele der Themen die dich plagen. Das Thema übergewicht jetzt zum glück nicht aber die anderen Themen kenne ich nur zu gut inklusive gescheiterter Versuche Mädels kennen zu lernen und negativen erfahrungen. Ich hatte deswegen zb. auch einmal einen Nervenzusammenbruch und ne Tür eingetreten. Auch aus mobbinggründen. Wichtig sind refferenzerfahrungen. Mein Tipp wäre suche dir je´manden dem du helfen kannst und wenns nur ne Oma an der Kasse ist aber dieses Gfühl dass du für jemanden wichtig bist ist sehr wichtig. So fühlst du dich nämlich nur wertlos. Oder schau doch hier ob du wenn du eh hier bist ned irgendjemandem helfen kannst, was Nettes schreiben kannst oder vielleicht auch etwas schliches zb. am PC oder sonstwas. Jeder kann irgendjemandem helfen denk ich und es lenkt dich erstens ab und zweitens wenn dir jemand dankbar ist gehts dir vielleicht auch besser
LG

suppenhuhn meinte:

Meine eine Cousine, die ich lange nicht mehr gesehen hab ist schwanger und hat dies heute bekannt gegeben.
Mein Cousin hat sich verlobt.

Doch es bestärkt mich in meiner Entscheidung Aufzugeben.
Beide sind fast genausoalt wie ich und haben sich ein Leben aufgebaut.

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Das kann ich verstehen. Aber man sollte sich nicht mit anderen vergleichen, egal wie die Umstände sind.
Im Gegenteil würde ich an so einer Stelle darüber nachdenken, was ich noch erleben und sehen kann. Und mich nicht unnötig mit dem Leben von anderen beschäftigen...
Ein gutbezahlter Job als Ingenieur ist übrigens eine Sache, die auch nicht unbedingt jeder schafft sich aufzubauen.