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Was passiert mit mir?

G

Gast

Gast
Hallo liebes Hilferuf-Forum,

überwiegend dreht sich mein Problem um die Schule und um meine Zukunft, jedoch habe ich es bewusst in den "Ich" Thread gepackt.

Kurz zu mir und meiner Person:
Ich bin 18 Jahre alt und gehe in die 12. Klasse einer Gesamtschule. Ich hatte vor zwei Jahren im Frühjahr einen Schlaganfall. Gott sei Dank sind aber keine gravierenden nachhaltigen Schäden geblieben, obwohl der Schlaganfall nicht gerade harmlos war (halbseitig gelehmt, keine Artikulation mehr möglich) etc., nächsten Tag konnte ich mich schon wieder bewegen und einigermaßen vernünftig Sprechen. Es folgten zwei Wochen Krankenhausaufenthalt und "nur" drei Wochen Reha, da die Ärzte erkannt haben das bei mir eigentlich alles top in Ordnung ist (wie ich es immer gepredigt habe :D). Bis zu dem Zeitpunkt war ich Realschüler in der 10. Klasse. Zu dem Zeitpunkt habe ich auch langsam erkannt, worum es eigentlich geht, dass es um mich geht. Vorher konnte ich die Erkenntnis nicht wirklich umsetzten. Aufgrund dessen dass ich die Abschlussklausuren (Realschule) verpasst habe, habe ich wiederholt. Von dort an habe ich quasi auch mein Leben umgekrempelt, ich wollte was aus meinem Leben machen, wollte Sport treiben, Abitur machen und und und... Ich kaufte mir ein Rennrad fuhr regelmäßig, hatte am Ende des Jahres ein Schnitt von 1,5 (vorher 3,?) und somit auch den Sprung in die Oberstufe geschafft und ich baute mir allmählich einen neuen Freundeskreis auf. Der Ehrgeiz und die guten Leistungen blieben auch noch in der 11. Klasse bestehen. Zudem meldete ich mich am Anfang der 11. Klasse mit zwei Kumpels im Fitnessstudio an. Nebenbei bemerkt habe ich eigentlich den besten Freundeskreis den man sich nur wünschen kann. Das steht im deutlichen Kontrast zu vorher. Was man noch erwähnen kann ist, dass ich von 2013 an 1 1/2 Jahre lang eine Freundin hatte, mit der ich viel durchgemacht habe. Sie kannte mich schon seit Mitte 2012. Ich selber bin jemand, der wirklich alles hinterfragt und sich selbst oft verrückt macht. So auch schulisch. Bei mir ist seitdem Schlaganfall alles strikt geregelt, wohl aus Angst, in mein altes Muster zu verfallen aber natürlich auch aus dem Willen heraus meine Ziele zu erreichen (Ehrgeiz). So nehme ich mir seitdem bspw. vor, nicht Verstandenes in der Schule am selben Tag zu wiederholen um Wissenslücken und elnen großen Berg an Fragen am Ende zu vermeiden. Hausaufgaben erledigen sowieso. Rechtzeitiges lernen für Klausuren und seit kurzem sogar Hausaufgaben am selben Tag zu erledigen um Freiräume zu schaffen, die ich dann ggf. nutze um mich auf bestimmte kommende Inhalte vorzubereiten. Ihr seht ich habe mich bzw. mache mich, zunehmend immer verrückter und ich dachte eigentlich, so könne ich alles schaffen.

Ich merke nun jedoch, wie ich langsam an meine Grenzen stoße und das etwas ändern muss, jedoch will ich meine Ziele auf keinen Fall aus dem Auge verlieren und ich möchte am Ende auch keine Kompromisse beim NC (Abiturschnitt) eingehen müssen, da ich dann möglicherweise in meiner Zukunft eingeschränkt bin (Zulassungsbedingung Studium). Ich merke, dass ich langsam nicht mehr kann und auch schulisch (aufgefallen ist es mir bei den Hausaufgaben) nicht mehr ganz so ordentlich arbeite, was mich jedoch im Endeffekt wieder nicht in Ruhe lässt. Sodass ich bspw. die Hausaufgaben nochmal überarbeite aufgrund meines Gewissens. Habe oft das Problem Hausaufgaben nicht hundertprozentig selbständig lösen zu können und oft hänge ich mich an irgendwas auf, oft auch an Dingen die ich wissen will, die aber gar nicht zwingend relevant sind. Auch das vermehrt sich zunehmend. Ich merke das das, was ich reinstecke, sich nicht mehr hundertprozentig auszahlt. Zum Beispiel waren die ersten zwei Klausuren für meine Verhältnisse echt nicht gut (6 Pkt. (hatte ich in der 11. Klasse vielleicht 3-4 mal, wenn überhaupt)). Trotzdem habe ich in Referaten meine 12 Pkt., mündlich 12 u. 14 Pkt. (haben die mdl. Noten erst in zwei Fächern bekommen). War und bin denke ich, seitdem ich so viel tue immer einer der besten Schüler gewesen und würde ich diesen meine schulischen Ängste offenbaren würden sie mich wohlmöglich für verrückt erklären. Meine Lehrer meinten sogar ich sei eine Berreicherung für die Klasse und der ideale Oberstufenschüler. Ja ich klage wohl auf hohem Niveau trotzdem habe ich Angst dass es leistungstechnisch bergab geht. Das äußert sich seit mehreren Wochen in wiederkehrenden Kopf- und starken Bauchschmerzen, wohl Stressbedingt. Daraus folgt, dass ich meinem Sport nicht mehr vernünftig nachgehen kann. Ich habe kaum noch Zeit für andere Dinge und bin ständig mit den Gedanken bei der Schule. Das frisst mich allmählich auf. Mein Vater sagte vor einiger Zeit (5-6 Jahre?) zu mir, dass ich ein Leben ohne Abitur vergessen kann. (Versteht das nicht falsch ich habe ein super Verhältnis zu denen und sie unterstützen mich wo sie nur können). Das war mir bisher unterbewusst verankert und ist wohl ein Mitgrund für mein Verhalten. Meine Mutter sah mir an wie tief diese Worte saßen. Es hat uns alle sehr getroffen, nun aber ist diese Sache zumindest einigermaßen vom Tisch. Seitdem stelle ich meine Fähigkeiten in Frage und sehe mich oft als unfähigen Realschüler. Mag bescheuert klingen, ist aber so. Was ich noch sagen muss, ich nehme mir auch meine Auszeiten, wenn nicht gerade Klausrenphase ist (auch dann, aber begrenzt), die in einen Teufelskreis münden. Bin oft lange mit Schule beschäftigt, Auszeit verlegt sich also in die Abendstunden --> Schlafdefizit.

Um es auf den Punkt zu bringen, ich habe bewiesen, das ich es kann und sich Leistung auszahlt. Mit der Zeit habe ich mich immer verrückter gemacht und der Schule immer mehr Zeit gewidmet. Nun jedoch zeichnet sich eine Gegenbewegung ab. Ich merke das ich so nicht länger kann und mache wohlmöglich aus Selbstschutz bspw. die Hausaufgaben weniger sorgfältig um dann zum Beispiel mehr Freizeit zu haben. Habe Angst es nicht zu Schaffen (vielleicht durch die letzten zwei Ergebnisse der Klausuren und die Erinnerung als Realschüler). Gleichzeitig plagt mich mein Gewissen was sich z.B. in Bauchschmerzen außert. So wiederum ist dann kein Sport mehr möglich. Ich will meine Ziele nicht aufgeben habe aber das Gefühl immer mehr vom Weg abzukommen.

Ich habe ein generelles Zeitproblem in Klausuren, sodass ich am überlegen bin, einen mir zustehenden Nachteilsausgleich einzureichen.

Vielen Dank das Ihr es bis hierhin gelesen habt!

Wie kann ich mir mein Leben in Zukunft einfacher gestalten und meine Ziele trotzdem nicht aus den Augen verlieren?

LG
 
L

Lenja

Gast
Wie kann ich mir mein Leben in Zukunft einfacher gestalten und meine Ziele trotzdem nicht aus den Augen verlieren?
Es weniger aus Angst und damit verbundenen Leistungsdruck und mehr aus Freude an der Verwirklichung eigener Potenziale tun. Die eigene Lebensfreude auf die Bühne rufen. :) Denn sie macht alles leichter.

Liebe Grüße!
Lenja
 

carolus

Neues Mitglied

hallo-gast

du räsonierst in klaren klugen worten-ist dein problem
daß du dich nicht entscheiden willst-für deine eigenart
das leben-selbst zu leben-weil du fürchtest-daß es wehtun kann
dann hast du recht-doch ohne schmerz-wirst du dich selbst-nicht finden
dann bleibst du ein präziser beobachter-deiner angstvollen sehnsucht
nach leblosem frieden-den du nicht in dir suchst-sondern in bestätigung
der anderen-von außen-es wäre schade wenn du dich-dein werden
so verschwendest
so lese ich-die vielen worte-die nicht helfen können
weil sie dein leben nicht ersetzen können-sondern nur zerlegen
in eine sammlung vieler fakten-jenseits der lebendigen gestalt
begegne DIR-statt dich zu suchen-denn du bist schon
viel erfolg-für dieses wahre abenteuer
carolus
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo Gast,
wenn deine Ziele dich krank machen und unglücklich,
dir den Schlaf rauben und deine sozialen Kontakte be-
lasten, ist es vielleicht doch sinnvoll, dass du "vom Weg
abkommst" und mal schaust, was es außerhalb dieses
Weges noch so gibt im Leben.

Dein Ehrgeiz kommt mir nicht mehr gesund vor, ich
denke, du bräuchtest einen Ausgleich, ein Hobby, etwas,
das du zweckfrei tun kannst und das dir Spaß macht.

Die meisten Menschen auf der Welt haben übrigens kein
Abitur - meinst du wirklich, die sind alle weniger wert
oder leben ein schlechtes Leben?

Gruß, Werner
 

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