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Was mich beschäftigt

F

fromswitzerland

Gast
hey Leute,

Ich bin 17 und habe eigentlich kein schlechtes Leben über welches ich mich beklagen könnte. Sowohl Schule als auch Beruf laufen wunderbar und ich komme mit alle Leuten eigentlich gut aus. Ich mache gerne Sport (Kickboxen und Krafttraining) und versuche mich fit zu halten (Ernährung genug Schlaf etc...). Ausserdem Kiffe ich nicht, rauche nicht und trinke auch so gut wie kein Alkohol. Warum ich das schreibe? Es kommt mir nun mal so vor als ob die Leute die keine Abneigung gegen Drogen haben unglaublich schnell Freunde finden.
Meine Eltern sind Geschieden, wir haben aber genug Geld da beide Elternteile gut verdienen, und ich habe auch noch Kontakt zu beiden Parteien. Meine Schwester (15) allerdings hat den Kontakt zum Vater ganz abgebrochen, da sie glaubt dass er unsere Mutter betrogen hat, was teilweise wahrscheinlich auch stimmt. Allerdings erfahre ich nicht wirklich viel, und das über meine Schwester hörte ich von meinem Vater, der es von einer Mutter einer Freundin meiner Schwester hörte... Kommunikation könnte also definitiv ausgebaut werden.
Was weiterhin meine Persönlichkeit ausmacht ist dass ich mich zu nichts überwinden kann dass auch nur im geringsten peinlich ist, oder bei dem die Chance besteht dass ich mich blamiere(zum Beispiel würde ich lieber sterben als vor Leuten zu Singen oder zu Tanzen, hab aber kein Problem Vorträge zu halten oder so). Das alles macht mich nicht grad zu der Person die auffällt, die andere beeindruckt oder die Mädchen umhaut.
In der Grundschule hatte ich noch reichlich Freunde, als ich aber in die Oberstufe übertritt war ich der einzige der es in die Bezirksschule schaffte, und somit hatte ich mit den anderen kaum noch kontakt. Die neuen Leute waren auch nicht so der Hammer, was dazu führte, dass ich die meiste Zeit vor dem PC verbrachte und mir Animes reinzog (wodurch ich allerdings fliessend English lernte: kann ich nur weiterempfehlen - japanisch mit englishen untertitel :p). Ich verlor mich in dieser Welt ein bisschen (das gefiel mir anfangs auch ganz gut) und bemerkte später (nach 2 Jahren als ich die Bezirksschule abgeschlossen und in die Lehre übertritt) dass ich all meine Sozialen Kontakte mehr oder weniger verloren hatte. hinzu kam dass wir in die Stadt zogen (ca. 6 km westlich) und ich in einer anderen Stadt meine Lehre begann, was mich noch einmal in ein völlig neues Umfeld warf, kann aber trotzdem nicht sagen dass ich irgendwen vermisste. Obwohl ich mich schnell mit Leuten anfreunde habe ich niemanden mit dem ich in Ausgang könnte, oder einfach mal so in die Stadt oder nach draussen etc. Auch eine Freundin hatte ich bisher noch keine, wodurch meine Erfahrung mit Mädchen so ziemlich Null ist! (Es ist nicht so dass sich nie eine in mich verliebt hätte, nur waren es nie die an denen ich interessiert war. Und nur mit einer zusammen zu sein weil man dann in einem besseren Licht steht oder um es ihr recht zu machen empfand ich als respektlos)
Bei meiner Schwester ist das so ziemlich umgekehrt: Sie hatte nach dem Umzug sehr schnell viele Freundinnen gefunden und geht jetzt ständig bis früh am Morgen in den Ausgang.Sie ist ziemlich unvernünftig (Auf Vernunft lege ich relativ grossen Wert) und nicht allzu selbstkritisch. sie ist nicht wirklich an ihrer Gesundheit interressiert und fiel aus dem Gymnasium in die Bezirksschule und kann sich auch da nur mit Mühe halten. Ausserdem ist sie extrem frech gegenüber unserer Mutter die nun wirklich alles macht was sie kann. ich hab ihr schon x-mal gesagt sie sollte stärker durchgreifen, aber sie meint dass sei nun mal eine Phase meiner Schwester die schon wieder von selber vorbei geht (seit 6 Jahren:() und ich soll mich da raushalten. Ich will damit allerdings nicht sagen dass ich meine Schwester nicht mag - sie hat ihre wunderbaren Seiten so wie alle und versucht auf ihre weise klar zu kommen (die Trennung unserer Eltern hat sie viel stärker getroffen als mich, und obwohl sie sich ständig mit unserer Mutter streitet glaube ich dass sie denkt sie unterstützen zu müssen, sich für sie verantwortlich fühlt. ist das logisch??)
Folgendes wurde mir früher immer gesagt: das ist nicht dein Problem, belaste dich bitte nicht damit, egal worum es ging.
Bei mir zuhause ist es nicht immer friedlich, wobei ich jedoch immer die Rolle als Beobachter übernehme. Meistens überwache ich nur, mische mich aber nicht ein. Ich bin ein sehr rationell denkender Mensch habe meine Emotionen unter Kontrolle (manchmal vielleicht etwas zu gut) und mache mir grundsätzlich viel zu viele Gedanken was Richtig oder Falsch ist, und was ich tun soll... Im Moment überlege ich mir was ich gegen unser doch recht grosses Familienproblem tun könnte, ob ich mich überhaupt einmischen sollte. Allerdings habe ich auch gelernt solche Dinge nicht zu nahe an mich ran zu lassen, und sollte alles nur noch schlimmer werden so könnte ich gut mein eigenes Leben führen. Allerdings glaube ich auch dass sich meine Mutter für uns beide aufopfert und ich nicht weiss was das für Folgen hat (obwohl sie das NIE zugeben würde).

Doch zuerst einmal möchte ich versuchen wieder unter die Leute zu kommen, denn ich glaube, dass ich sonst langsam aber stetig unfähig werde mit anderen Leuten Beziehungen zu führen, sei das nun eine Partnerschaft oder nur eine Freundschaft.

Was ich an mir selbst nicht so leiden kann ist Meine Tendenz für etwas relativ schnell die Begeisterung zu verlieren. Ich habe in meinem noch recht kurzen Leben schon etliche Aktivitäten ausprobiert, konnte mich aber auf längere Zeit für keine begeistern. Da war am Anfang Fussball (mit ca. 8 J, gar nicht mein Sport), dann Judo, Klettern, Wandern, Malen, Zeichnen, Downhill (fahrrad), und jetzt Kickboxen. Für alle dinge war ich anfangs hell begeistert. dann verging so nach einem Jahr das Interesse. Ich sagte mir immer dass man Durchhaltewillen braucht, aber die Freude daran kamm nie zurück. Und wirklich Leute mit denen ich gut auskomme habe ich keine gefunden. Das einzige das ich jetzt schon seit 3 Jahren mache ist Gitarre spielen und das mache ich auch immer noch gerne. Allerdings übe ich dafür nicht allzu viel.

Momentan befinde ich mich jetzt in einem Stadion der Erkenntnis begleitet von Unzufriedenheit und dem Wissen dass ich irgendetwas ändern muss. Ich hoffe ausserdem stark auf die Zukunft und freue mich auf die Fachhochschule, weil ich da wieder die Möglichkeit habe neue Leute kennen zu lernen.

Nun meine Frage an euch: kann mir irgendwer Tipps geben was ich ändern könnte um mehr Freunde zu gewinnen? Hat jemand von euch etwas ähnliches schon mal erlebt?

Ich bin für alle Anregungen dankbar,
Grüsse aus der Schweiz
 

karma

Aktives Mitglied
Du bist sehr reif für dein Alter und wenn ich deinen Brief lese, denke ich das du ein Hochsensibler bist. Dein Leben spiegelt sich ab wie meins. Nur du bist junger männlich und ich bin ein alte weiblicher Hochsensibler.

Lies das hochsensible.de


Als ich in deinem Alter war, fragte ich mich auch ständig warum ichso anders sei. Jeder um mich herum brauchte ständige Beschäftigungen und schien ständig auf Partys zusein. Ich aber stand daneben und suchte Gespräche und Offenbahrungen nach dem Sinn des Lebens. Ich fragte mich warum die Menschen lebten ohne den Sinn zu verstehen.

Ich hatte immer das Gefühl ich lebte intensiver und sah die Welt als ein Geschenk an das man nur einmal genießen darf. Und diese eine Leben wollte ich genießen. Meine Familie waren normal und statt sinnvoll ihr Leben zu meistern haben sie sich lieber mit blödsinnigen Hobbys und Kaffeekränzchen, Klatsch, Neid, Streitereien abgegeben. Ich habe damals immer gewußt so will ich nicht leben. Ich stand also immer abseits und beobachtete sie und amüsierte mich und dachte immer. Warum leben die so. Es gibt doch nichts schöneres als friedlich miteinander zu leben. Die Welt da draußen ist doch so schön. Warum vermiesen die sich mit banalen Kleinigkeiten ihr Leben.


Ich lerne und bilde mich heute noch immer und lese jedes gute Buch, was mir gefällt. ich habe so viele Talente was das Kreative betrifft und ich wechsele sie ständig. Entweder male ich oder sticke und nähe ich. Und ein anderes mal grabe ich im Garten alles um und mache ein blühendes Paradies aus jeder Einöde. Und ein anderes mal gehe ich stundenlang spazieren und setze mich irgendwo hin nd schau mir die Wolkenformationen an.

Mein Rat an dich lies dir das gut durch mit den Hochsensiblen. Und wenn du einer bist dann herzlichen Glückwunsch im Club. Nimm dein ich an und versuche deinesgleichen zu finden. Und wenn du eine Partnerin suchst halte dich an deinesgleichen. Denn hochsensible Menschen können nur mit einer Partnerin glücklich werden die genau so sind wie sie. Alle anderen können und werden dich nie verstehen. Sie fühlen anderes nicht so intensiv. Und sie sprechen eine andere Sprache. Sie verletzen ohne es zu bemerken mit einer Sprache die für sie normal sind. Aber für uns ist es seelischer Zusammenbruch. Mit einem Normalen zusammen zu sein ist eine leidvolle Beziehung. Ich war ( 21 Jahre) jahrelang sehr unglücklich verheiratet. Und da spreche ich aus eigener Erfahrung.

karma
 
N

Namenlos

Gast
Hi,

dich scheint das Ganze aber doch sehr zu bewegen und alles andere als unberührt zu lassen und ich finde das ehrlich gesagt auch gut und normal so. Stehe zu deinen Gefühlen und lasse sie zu. Mein Mann ist auch jemand der lieber beobachtet, sehr rational ist etc. Leider eckt er damit schnell mal bei Leuten die ihn neu kennenlernen an, denn zusätzlich ist er sehr gebildet und andere haben das Gefühl er fühlt sich als was besseres oder ähnliches. Eigentlich ist er aber alles andere als das, er denkt sehr vorausschauend und kann sehr einfühlsam sein, weil ihm vieles auffällt, denke ähnlich könnte es bei dir auch sein. Nutze diese Stärke. Lasse andere ein wenig an deiner Gefühlswelt teilhaben, dann trauen sie sich selbiges und schon können Freundschaften erwachsen.

Herzliche Grüße

aus Deutschland

Namenlos
 
F

fromswitzerland

Gast
Vielen Dank Karma und Namenlos ;D

Zuerst zu Karma: Ich habe mir die Seite gut durchgelesen, und bin zu dem Schluss gekommen dass einige Dinge auf mich zutreffen - Ich brauche extrem viel Schlaf (ich komme zwar unter 8 h klar, bin dann aber weder fit noch unternehmungslustig), ich kann mich sehr gut in andere Menschen hinein versetzen und sie so im Gespräch auch mehr oder weniger beeinflussen (bei gleichaltrigen Frauen klappt es nicht, aber egal was ich mache mein chef scheint es nachdem ich es erklärt habe immer voll zu verstehen :D) und ich beobachte auch gerne z.B. meine Katzen wenn sie draussen "nichts" tun... und wie Leute in den Ferien jeden Abend feiern können ist mir echt ein absolutes Rätsel.

Andererseits machen mir Lärm, Gerüche oder grelles Licht gar nichts aus. Ich werde aber einige der Dinge auf hochsensible.de sicher mal ausprobieren.

Nun zum Namenlosen:
Du hast gesagt dass dein Mann bei vielen Menschen erst mal aneckt - das Problem habe ich auch. Ich habe die unbeliebte Angewohnheit Leute die irgend einen "mist" erzählen immer sofort zu korrigieren :p davon sind die aber meistens nich so erfreut.
Es fällt mir auch nicht sehr leicht über meine Probleme bzw. meine Gefühle zu sprechen, wobei es in meinem Alter und da ich ein Mann bin auch nicht ganz einfach ist. Wenn ich bei einem gleichaltrigen meine Seele ausschütten würde, wird der Denken ich hab n Knall...
Noch so nebenbei - hat dein Mann auch schon mal das Problem gehabt dass er immer mehrere Schritte vorausdenkt und deshalb fehler beim gerade anstehenden macht?

nochmals vielen dank euch beiden,

Grüsse aus der Schweiz
 

karma

Aktives Mitglied
Ich hatte auch immer Probleme mit anderen Menschen. Ich habe eine Gabe und die heißt jeden Gesichtsausdruck nach Mimik und Falten zu beurteilen. Ich schaue mir das Gesicht an und sehe das wahre Gesicht und ich weiß ob er glücklich ist oder Sorgen und Kummer hatten. An der Sprache und wie und was sie so reden hörte ich heraus, was sie so zwischen den Zeilen sagten.

Ich habe sie dann auf ihr Problem angesprochen und darauf gewartet das sie die Wahrheit sagen. Denn ich war verschwiegen wie ein Grab. Manche sagten mir was für ein Kummer sie hatten. Ich habe dann ihre Hand genommen und gesagt das sie stark sein müssen und ich habe ihnen geraten was sie tun müssen um dies zu beenden. Und manche gingen plötzlich weg und sprachen kein Wort mehr mit mir. Ich hatte immer das Gefühl das sie Angst vor mir hatten. Sie hatten Angst vor meinem zweiten Gesicht.

Ich habe oft diese Erlebnisse gehabt. Vor längerer Zeit traf ich einen traurig sitzenden Mann in einem Park. Ich setzte mich zu ihm und fragte ihn warum er so traurig ist. Er erzählte mir seine Geschichte und das er sterben müßte, weil er Krebs habe. Ich habe ihn dann getröstet und ihm gesagt das es drüben sehr schön sei. Ich sagte ihm wie das Jenseits ausah und erzählte ihm was ich schon gesehen habe und auch mit vielen Toten gesprochen habe in meinen Träumen und das der Himmel sein Zuhause ist. Er weinte und er fragte mich sieht es wirklich so da aus. Ja habe ich ihm gesagt. Denn ich habe schon als Kind dies erlebt. Ich habe dann noch eine Weile mit ihm dann geredet und als ich ging habe ich mich von ihm verabschiedet. Ich wußte wir würden uns nie wieder sehen.

Früher als Kind habe ich die ganze Straße analysiert und ich bin oft geschnitten worden. Heute beherrsche ich mich und frage nicht mehr. Aber einen anderen Menschen der so ist wie ich habe ich nur in meinem Mann gefunden.

Und da ich nun mal diese Gabe habe bin ich sehr gerne in diesem Forum. Ich kann mich ausstauschen und kann Ratschläge geben. Denn ich kann auch gut zwischen den Zeilen lesen. Ich hoffe ich konnte dir helfen.


karma
 

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