_Tsunami_
Urgestein
Hallo Dredd,
also was Philosophisches. Warum nicht? Wissenschaft wäre ohne Philosophie doch nur halb so schön. Wissenschaft und Philosophie widersprechen sich aus meiner Sicht nicht, sondern verhalten sich komplementär.
Ein Philosoph sagte einst: "Das Ich entsteht aus dem Du."
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Meine höchstpersönliche Sicht ist, dass alles in dieser Welt, ob materiell oder geistig, nur auf bestimmte (determinierte) Weise ineinandergreifen bzw. funktionieren kann. Soll heißen, dass es nicht nur Natur-/Materiegesetze gibt, sondern auch Geistgesetze. Anders ausgedrückt, Freiheit bzw. freier Wille kann nur innerhalb bestimmter Funktionen funktionieren oder überhaupt existieren.
Nehmen wir beispielsweise den Buddhismus. Von vielen Menschen wird der Buddhismus nicht als Religion betrachtet, sondern als Anschauungsweise, weil der Buddhismus nur geringfüg, wenn überhaupt, Dogma, einen Gott oder Missionierungsbestreben beinhaltet. Essentielle Anschauung des Buddhismus ist: "Alles ist ist eins." - Natur, Tiere, Menschen, Welt, Universum, Kosmos. Keine Freunde, keine Feinde, sondern strukturelle Korrelation. So bezeichne ich das Ganze einfach mal ganz salopp. Schön ausgedrückt ist das Ganze in dem Satz: "Die Welle und das Meer sind eins." Rein nüchtern-wissenschaftlich kaum zu verstehen bzw. zu erfassen. Wenn man so will, dann bedeutet Buddhismus nicht, den Regeln eines Gottes oder sonstwem zu folgen, sondern Selbstverortung durch Selbstverwirklichung und Selbsterkenntnis.
Und nein, das Vorhergende ist kein Plädoyer für den Buddhismus. Ich stell(t)e nur fest, dass Buddhisten in ihrem "Denken" so ähnlich sind wie ich.
Was nun Wissenschaft betrifft, da gilt auch: "Alles ist eins." Wenn man insbesondere die Natur- bzw. Physikwissenschaften betrachtet, dann ist unbestritten, dass alles aus der Ursprungssingularität namens Urknall entstanden ist. Es hat sich auch nicht verändert, nur die Phase bzw. der "Aggregatzustand" ist ein anderer. Zu betrachten sind diesbezüglich sicherlich auch die Matrix, der Äther und Max Planck. Einstein meinte: "Gott würfelt nicht." Sein Studienkollege Wheeler war anderer Meinung: "Alleine durch seine Teilnahme bzw. Beobachtung des Universums verändert der Mensch dasselbige."
Viele Menschen denken hierbei schnell und nachvollziehbar an Sex, Orgasmus, Eros, Agape, Freundschaft, Familie oder allgemein Liebe. Zu erwähnen sind sicherlich auch die Kugelmenschen von Plato.
Vielleicht ist sehr vieles dessen die materiell-geistig manifestierte Sehnsucht, in den Ausgangszustand der Ursprungssingularität zurückzukehren, wo alles eins und einig war.
Wenn du wüsstest, dass alles determiniert ist: Welchen Unterschied würde es machen, inwiefern würdest du dich anders verhalten, denken oder fühlen?
(Beispiel(e): Wenn du wüsstest, dass alles determiniert ist, würdest du dir dann ein anderes Land aussuchen, eine andere Ausbildung, einen anderen Beruf, andere Freunde, andere Partner, eine andere Religion, eine andere Lebenseinstellung, ein anderes Schicksal?
Und was würdest du tun, wenn du frei wärest?)
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Weißt du, Dredd, aktuell und spontan kann ich im Sinne einer Antwort nur eine einzige Empfehlung ausssprechen:
Wisse alles und wisse nichts. Glaube nichts und glaube alles.
Noch ein kleines Gedicht von mir, welches mir nicht fernab jeglichen Kontextes zu sein scheint:
Lost Spirits
Maybe we are lost spirits that want to find their way home.
Death is like home - the start and the finish line.
Life and death are not so different, much like brother and sister.
There is no reason to worry, we are brought home anyway.
In life however, we want a home, too. A place of peace and happiness.
Where shall we go and what should we do in order to find that place?
There are all sorts of "drugs" and "religions" to please the need,
but any child, beggar and primitive knows that the most essential in life
can neither be found in a book nor in a pill.
The most sick people know that health alone does not give them peace.
The richest people know that wealth alone does not give them happiness.
We all want to find the place that is no place at all.
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Und zu guter letzt vielleicht noch eine ganz einfache Antwort:
Du bist das, wofür du lebst.
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Wer du bist und wofür du lebst, entscheidet sich jedoch nicht an der Wissenschaft, nicht an einem Gott, einer Religion, einer Politik, einem Partner oder einer Familie, sondern an weitaus größeren Dingen.
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So hat die Menschheit angefangen und so wird sie aufhören - sie wird sich immer wieder fragen:
Wofür lebe ich?
Und auf diese Frage gibt es eine Menge Antworten, wie alle Zeiten und Orte uns zeigen.
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