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Was ist los mit mir?

V

VivaHate2705

Gast
Hallo,
mich beschäftigt eine Angelegenheit seit längerem und hoffe auf gute/hilfreiche Ratschläge:
Im Grunde genommen werde ich als freundlich und hilfsbereit wahrgenommen.
Ich habe zwar wenige Freunde, aber das stört mich nicht. Die mögen und respektieren mich, aber es wird mir auch oft gesagt, dass sie mich eigentlich kaum kennen.
Ich erscheine öfters, wenn nicht immer, als emotionslos und man wüsste nie, wie ich im nächsten Moment reagiere. Leider registriere ich das selber nicht und in meinen Augen rede ich schon genug über mich selber. Meine Eltern habe ich auch schon bezüglich dieser Angelegenheit gefragt und auch sie bestätigen, dass ich manchmal gefühlskalt bin bzw. so erscheine. Zuerst habe ich diese Verhaltensweise an mir nicht wahrgenommen, doch mittlerweile merke ich doch, dass etwas mit mir nicht stimmt. Wenn jemand mich fragt, wie es mir geht, dann muss ich wirklich in mich hineinhorchen und ersteinmal nachdenken, wie es mir im Moment geht. Letztendlich sage ich: In Ordnung - eine ganz neutrale Aussage, hauptsache, ich habe geantwortet!
Eine andere Auffälligkeit, die ich aber bei mir schon immer kenne, ist die Tatsache, dass ich eigentlich keinen Körperkontakt mag. Diese Begrüßungs-Umarmungen mache ich zwar manchmal mit, aber ich würde gerne darauf verzichten.

Ok, das wars so im Groben.
 
S

SilentShadow

Gast
Hi VivaHate2705,
ich weiß nicht genau, ob ich dir richtig weiter helfen kann. Aber ich will es versuchen.
Ich habe da eine Theorie, die muss aber nicht stimmen. Das ganze könnte ganz einfach ein Selbstschutzmechanismus sein, vor allem da du sagst, dass du das nicht bewusst bzw willkührlich, sondern unwillkührlich tust. Ich versuch das ganze mal an einem Bsp. zu erklären, dabei drückt es sich zwar anders aus, aber dahinter könnte dasselbe stehen. Bei meiner Ex-Freundin war es wie folgt:
Dadurch, dass sie in ihrem Leben und vor allem in letzter Zeit einige Schicksalsschläge einstecken musste, veränderte sie sich und wurde zunehmend, aggressiver und zickiger. Ihr selbst war das in dem Moment, wenn sie anderen gegenüber mal wieder überreizt reagierte, gar nicht bewusst, was sie da tat. Immer erst im Nachhinein, oft auch nur, wenn man sie direkt damit konfrontierte, wurde ihr das alles erst klar. Dahinter stand einfach die Angst vor Nähe. Nach dem Motto, bin ich böse, bleibe die anderen fern von mir und die Gefahr ist geringer, dass mir jemand zu nah kommt. Ursprung dessen war u.A. ein gewaltätiger, alkoholkranker Vater. Ursachen kann das natürlich viele haben. Aber fakt ist, wenn du anderen eher emotionslos und wortkarg begegnest, wenig von dir preis gibst, kannst du damit rechnen, dass dir vor allem emotional niemand zu nahe kommt, denn so bleiben die Kontakte recht oberflächlich. Liegen bei dir vielleicht Ereignisse in der Vergangenheit, die das begründen könnten? Dies könnten zum Bsp. Enttäuschungen, Kränkungen sein, das Verlassenwerden von wichtigen Personen usw. Wenn das Ganze auf ein Trauma zurückzuführen ist, läuft dieses "Programm" automatisch ab, ohne dein zutun bzw. dein Wissen. Einfach zu umschreiben wäre dieses Programm wohl mit dem Kind, dass auf die heiße Herdplatte fasst. Das passiert einmal und nie wieder. So werden auch andere schlimme Erfahrungen gespeichert und zum Selbstschutz schlägt dein Unterbewusstsein bei Wiedererkennen Alarm "Das hatte ich schonmal, diese Situation stellt eine Gefahr für mich dar" und tut alles um das Wiedereintreten dieser Erfahrung in Zukunft zu vermeiden.
Ein anderen Ansatz hätte ich auch noch, der im Prinzip aber auch etwas mit da hinein spielt. Hast du denn sonts Probleme mit deinen Emotionen, also bist du bei Trauer, Freude etc. eher abgeflacht? Ich kenne jemanden, der hat eine Krankheit, die ich im Moment leider nicht bennennen kann, aufgrund dieser ist er nicht fähig, etwas zu emfpinden, wie Liebe oder Hass.

So, ich hoffe ich habe nicht zu viel drum herum geredet und dich noch mehr verwirrt. Vielleicht kannst du daraus ja etas entnehmen, dass dir hilft. Viel Glück dabei.
Liebe Grüße
 
V

VivaHate2705

Gast
Danke, SilentShadow für deine ausführliche Antwort.
Bezüglich bestimmter Ereignisse in der Vergangenheit kann ich nur sagen, dass ich in jungen Jahren wegen meinem äußeren Erscheinungsbild (war früher etwas korpulenter) gehänselt wurde und wurde zusätzlich von Gleichaltrigen und Älteren oft geschlagen bzw. getreten (keine Knochenbrüche, "bloß" blaue Flecken und Prellungen). Es ist schon sehr lange her und ich habe schon einmal vermutet, dass diese Ereignisse Einfluss auf mein Verhalten ausübt, nur ich kann es selbst kaum glauben bzw. will es nicht glauben :/.
Bezüglich Emotionen ist zu sagen, dass diese schon recht abgeflacht sind und auch insgesamt neige ich dazu, oft alleine sein zu wollen. War auch noch nie verliebt, habe kein Interesse und ich kann es überhaupt das Gefühl "Liebe" nicht nachvollziehen. Andererseits sind mir meine Eltern und meine Freunde nicht egal. Ich gebe mir Mühe, ihnen (durch Taten) zu zeigen, dass sie mir etwas bedeuten. Trotzdem wird mir gesagt, dass sie mich kaum einschätzen können. Ziemlich blöd das Ganze :(.

Nochmals Danke und Lg!
 
S

SilentShadow

Gast
Das ist wirklich etwas schwierig. Hast du schon einmal Rat bei einer Fachperson eingeholt? In vielen Städten gibt eine sogenannte Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstellen. Das sind natürlich keine Ärzte, die irgendeine Diagnose stellen können, doch ich weiß, wie schwer es ist, über seinen Schatten zu sprichen und sich Hilfe zu holen, ganz besonders bei professioneller. Dort kann man dir Ratschläge geben und sicher auch den Kontakt zu einem Arzt, oder Therapeuten vermitteln.
Gerade weil du Erfahrungen mit einer Form des Missbrauchs hast. So etwas geht in der Regel nicht spuhrlos an einem vorbei. Ich speche da aus Erfahrung, ich musste selbst jahrelang Mobbing ertragen, was soweit ging, dass ich heutzutage ein psychisches Wrack bin und aufgrund dessen momentan nichteinmal fähig bin, zu Arbeiten und das mit 21 Jahren. Bei mir war es so, dass ich bis zum Abi wenigstens meine Pflichten noch erfüllt bekommen habe, seitdem funktioniert allerdings nichts mehr. Nach meiner erfahrung kommt irgendwann der große Hammer und nichts geht mehr. Das muss bei dir nicht so sein. Aber ich sage, wenn es um psychische Probleme geht, immer, man geht lieber zu früh und einmal zu oft zum Arzt, als einmal zu wenig. So zumindest meine Erfahrung. Ich habe aus Angst und Scham viel zu lange damit gewartet.
Und glaub mir, du brauchst keine Angst zu haben, kein Arzt oder jemand, der damit beruflich zu tun hat, wird dich schief angucken, wenn du zu ihm kommst mit der Vermutung, dass etwas nicht stimmt mit dir.
Du scheinst ja auch unzufrieden damit zu sein, das ist nur ein Grund mehr, diesen Schritt zu wagen.
Zum Schluss noch ein kleiner Tipp von mir. Belese dich am besten mal über Persönlichkeitsstörungen (die Wikipedia-Artikel sind da ganz gut). Vielleicht ist etwas dabei, was dir bekannt vorkam. So hast du eine Grundlage, das alles zu verstehen. Mir zumindest hat es sehr geholfen, zu etwas zu finden, was auch mich passt und dem Kind so endlich einen Namen geben zu können. So hatte ich etwas, womit ich mich beschäftigen konnte und mir gezoelt in diese Richtung Hilfe suchen konnte, zb in speziellen Foren. Das muss nicht automatisch heißen, dass du diese Krankheit dann wirklich hast, viele Dinge, die man als "kranker" empfindet, sind bis zu einem gewissen Grad "normal". Nur ab wann es eben in eine krankhafte Richtung geht, das kann am besten eine Fachkraft sagen.

Ich wünsche dir dabei auf jeden Fall viel Glück und drücke dir die Daumen. Wenn es erwünscht ist, versuche ich auch gern, dir mit Rat und Tat weiterhin zur Seite zu stehen ;)

Liebe Grüße
 

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