Die Gottesfrage ist sicherlich eine der tiefgründigsten, schwierigsten Fragen, die ein Mensch stellen kann.
In dem Moment, in dem sich der Mensch als Ich, als selbständiges und denkendes Wesen begriff, stellte er die Frage nach Gott. Für mich ist das ein Zeichen der eigentlichen Menschwerdung. Der Mensch begreift sich als Mensch und fragt nach seinem Schöpfer, seinem Gegenüber.
Der hebräische Name für Gott lässt sich so übersetzen: Ich bin, der ich bin.
In der Geschichte Israels ist Gott der Gott, der das Volk aus der Wüste zusammengeführt hat, der Mose am Sinai die 10 Gebote gab.
Er nahm sich seines Volkes persönlich an. Ich halte mich da an Jesus. Jesus nannte Gott auf aramäisch "Abba", was so viel heißt wie "Vater", besser noch "Papa".
Das beschreibt eine sehr enge Verbindung von Jesus zu seinem Gott, von dem er sich gesandt weiß. In Jesus begegnet uns Gott.
Die Theologie gilt als eine Erfahrungswissenschaft. Ich kann Gott nicht sehen, aber ich kann ihn erfahren, das ist damit gemeint.
Vieles, was ich sehe, sind Bilder von Gott, nicht Gott selbst. In der Begegnung mit der Schöpfung, meinen Mitmenschen, den großen und kleinen Geheimnissen des Lebens erfahre, erlebe ich Gott. Gott ist universell und zugleich sehr persönlich, fast intim persönlich.
Gott aber ist vor allem Liebe, die unendliche Liebe des Vaters, wenn ihr so wollt, auch der Mutter zu seinen Geschöpfen, die sich in Jesus offenbarte.
Es gibt im Leben eines Menschen ganz existenzielle Erfahrungen, in denen er sich Gott sehr nahe fühlen kann, so nahe, dass der eigene Glaube zur Gewissheit wird.
Das ist mit den Kategorien der Wissenschaft allein nicht und nur unzureichend zu erklären.
Aber es ist erlebbar.
meint
Hans