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Was ist "Familie"?

nagisa

Mitglied
Hey,
ich hab grad wieder nen Tag hinter mir, an dem ich die Gefühle der Leute um mich herum nicht verstehe. Zunächst ist alles gut, dann werde ich beleidigt, wenn ich mich wehre, droht man mir mit Rausschmiss und jetzt soll alles wieder gut sein? Ich hab das Gefühl, dass ich meinen Eltern nicht mehr vertrauen kann....

Das führt mich zu meiner Frage an euch alle: Was ist für euch eine Familie?

Immer wenn ich anderen versuche zu erklären, wie ich das sehe, werde ich blöd von der Seite angeschaut.
Für mich muss meine Familie nicht mit Blut in Verbindung stehen. Ich muss sie nicht jeden Tag sehen. Zudem zähle ich meine Eltern nicht mehr zwangsläufig dazu. Für mich ist mein Bester Freund und Partner der größte Bestandteil meiner Familie, da ich ihm vertraue und er mich (im Gegensatz zu meinen Eltern und meiner Schwester) genauso nimmt wie ich bin :)

Ist diese Sicht denn so seltsam?
Wie seht ihr das?

Vanessa
 
E

Edy

Gast
Auch so, es ist jetzt deine Familie, die "alte" allerdings existiert aber noch.

Wenn du einmal alles verlieren solltest (deine Familie), hoffe ich, dass es dann so verbleibt, dass dir noch jemand halbwegs Halt gibt.

Kann man ja nicht wissen im Leben, wos hinläuft, wünscht man natürlich keinem, und kann sein, dass es noch mal in die Richtung läuft: Blut ist dicker...

Und dann hat es durchaus eine Relevanz.
 

pecky-sue

Aktives Mitglied
Familie ist für mich, wo man trotz diverser Meinungsverschiedenheiten im Ernstfall zusammen hält und sich nichts nachträgt.
Allerdings gehören ein paar Regeln dazu.
Seine Familie betrügt man nicht.
In der Familie wird nicht nur an das eigene Wohl gedacht, sondern auch an das der anderen Mitglieder.
In der Familie kann man sich die Wahrheit miteinander sagen.
Ist ein Ort des Rückzuges und der Sicherheit.

Ausgeschlossen ist alles, was nicht zu dem von oben kompatibel ist.
So empfinde ich das .
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 47471

Gast
Fanilie ist für mich, wo man trotz diverser Meinungsverschiedenheiten im Ernstfall zusammen hält und sich nichts nachträgt.
Allerdings gehören ein paar Regeln dazu.
Seine Familie betrügt man nicht.
In der Familie wird nicht nur an das eigene Wohl gedacht, sondern auch an das der anderen Mitglieder.
In der Familie kann man sich die Wahrheit miteinander sagen.
Ist ein Ort des Rückzuges und der Sicherheit.

Ausgeschlossen ist alles, was nicht zu dem von oben kompatibel ist.
So empfinde ich das .
Ja, ich auch
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Hallo, Nagisa,

Pecky-Sue hat eine schöne Beschreibung für Familie geliefert.
Ob sie damit Dir geholfen hat, ist die Frage.

Zunächst - nach Deinen eigenen Worten - verstehst Du die Gefühle der Leute um Dich herum nicht. Daraus lässt sich schließen, dass Dir der Zugang zu diesen Menschen verloren ging, soweit Du diesen überhaupt jemals gehabt hast.
Dein Vertrauensverlust – Deinen Eltern gegenüber – scheint etwas mit Deinem Unverständnis zu tun zu haben. Du hast einen Verlust erlitten. Das Kernproblem scheint in Dir zu liegen.

Wäre es nicht wichtig, diesen Verlust wieder auszugleichen und einen Zugang zu Deinen Eltern zu suchen? Solange Du Deine Eltern nicht verstehst, erscheint es aus meiner Sicht einfach – aber nicht fair – Deine Eltern zu kritisieren. Zumindest ist das ein sehr einseitiges Verhalten.

Wenn man Dich nicht kritisieren darf, dann ist die Aussage „mich nehmen wie ich bin“ kein positives Qualitätsmerkmal einer Beziehung sondern die Zustandsbeschreibung einer Situation ohne Verbesserungspotenzial.

LG, Nordrheiner
 

pecky-sue

Aktives Mitglied
Nagisa, ich reiß deinen Text mal auseinander.
ich hab grad wieder nen Tag hinter mir, an dem ich die Gefühle der Leute um mich herum nicht verstehe. Zunächst ist alles gut, dann werde ich beleidigt, wenn ich mich wehre, droht man mir mit Rausschmiss und jetzt soll alles wieder gut sein? Ich hab das Gefühl, dass ich meinen Eltern nicht mehr vertrauen kann....
Was ist denn im Detail geschehen? Möchtest du darüber schreiben.


Pecky
 

nagisa

Mitglied
Hallo ihr Lieben,
vielenDank für die zahlreichen Antworten.

Ich weiß gar nicht, wo ich so recht mit dem beantworten anfangen soll...

Zu Edy: "Blut ist dicker..." hat noch nie zu mir/unserer Familie gepasst. Ich habe zu meinem leiblichen Vater nie Kontakt gehabt (war und ist auch jetzt nicht erwünscht) und bin auch mit dem Wissen aufgewachsen, dass mein Stiefvater nicht mein richtiger Vater ist. Trotzdem ist er zu einer Person geworden, die einem Vater sehr nahe kommt (bin glaub einfach kein Papa-Kind, wir können gegenseitig relativ wenig miteinander anfangen).
Familie kommt nicht durch Blut, sondern durch die Zeit die man miteinander verbracht hat, dem Vertrauen zueinander und noch ganz viel mehr. Ich denke aber auch, dass diejenigen, die ein Teil deiner Familie waren, immer eine Verbindung zu dir haben, auch wenn du sie nicht mehr richtig als Familie ansiehst. Selbst wenn man mit seinen Eltern Streit hat, würde es mich fertig machen, die Benachrichtigung zu ihrem Tod zu bekommen, auch wenn ich seit längerem keinen Kontakt gehabt hätte..... Aber danke für deine Antwort, das hat mich dazu gebracht, meine Bedeutung von Familie bewusst zu erweitern :)

Zu Pecky: Ergänzung: Im Falle von Betrug auch verzeihen lernen kann. Aber ich denke das ist ziemlich umfangreich und man bemerkt so vieles erst, wenn es weg ist oder gar nicht, da man es gern mal für selbstverständlich nimmt :)

Ich werde die einzelnen Komponenten im Detail mal in verschiedenen Threads versuchen zu erklären, ich schaffe es nicht wirklich, das alles in einen Text zu fassen :) Aber ich werde noch darüber schreiben und hoffe, dass du dann auch da bist.

Zu Nordrheiner:
Ich bin der Meinung, dass für eine fehlende Bindung zwischen 2 Personen auch meistens 2 Personen verantwortlich sind. Aber ich hatte nie das Gefühl, das meine Eltern auf mich eingehen wollten und mit ihrer Einstellung haben sie mir auch die Lust daran genommen, auf sie zuzugehen.

Zudem, ich möchte nur kurz klarstellen, wie ich dasunterscheide. Ich habe einen Zugang zu meinen Eltern, vielleicht eingeschränkt,aber er ist da. Ich unterhalte mich mit ihnen, vertraue ihnen auch Sachen an.Wenn ich ein extremes Problem hätte, weiß ich, dass sie für mich da seinwürden. Aber nicht bei allen Problemen.

Ich darf nicht über Liebe oder Freunde oder ähnliches zuhause reden (oder irgendwas davon zuhause mitbringen). Ich dürfte nie zuhause auf Unterstützung hoffen, wenn ich schwanger wäre (Versuch der Aufklärung mit 14: „Schwanger geht ins Mutter-Kind heim“). Meine Mutter ergreift auch lieber Partei für den Ex, wenn ich eine Trennung hinter mir hab, obwohl sie ihn nie kennenlernen wollte bzw. kennt („Also ich kann ihn ja da verstehen, du bist einfach so seltsam, ich wüsste auch nicht, was ich in der Situation mit dir anfangen sollte“ <--Übrigens ziemlich genau der Spruch der letzten Trennung).

Für mich ist Vertrauen, wenn ich darauf bauen kann, dass auf diese Person IMMER Verlass ist.

Zudem bin ich mir nicht sicher, ob ich meine Familie nicht verstehe oder einfach nicht die gleiche Lebenseinstellung oder Weltsicht wie sie teile. Ich war immer ein recht offener Mensch, der sich weder den Mund verbieten lässt oder der Gemeinde zuliebe einen auf glückliches und zufriedenes Mädchen macht, wenn ich das nicht bin. Meine Eltern dagegen sind recht intolerant, scheren sich mehr um das Ansehen ihrer Freunde als um die Gefühle von uns allen....
Der Vertrauensverlust hat angefangen, als ich mich etwas verändert hatte: Ich bin einer politischen Organisation beigetreten (ging für meine Eltern überhaupt nicht, haben es aber toleriert, da ich alles selbst bezahlt hab), hab mein Aussehen verändert (kein/kaum noch Make-up und Dreadlocks).
Meine Stiefvater hat nur gelacht, ihn habe ich nicht genug interessiert, also hat ihn das nicht gestört. Aber meine Mutter hat sich vor mir geekelt ("Was werden die Leute reden" "Ich hab gelesen, dass das ganz schlimm sein soll und überhaupt, du siehst einfach nur widerlich aus") Und als wär das nicht schlimm genug gewesen, hab ich eines Abends gehört, dass sie gesagt hat, dass sie so langsam denkt, dass sie mich damals hätte doch abtreiben sollen.

Ich weiß, dass jetzt kommt: „Du hättest ja auf siezugehen können“ aber nach dieser Aussage hab ich das nicht. Sie hat mir eben wehgetan. Ich hab ihr gesagt, dass ich das Gespräch gehört hab und dass ich nicht so behandelt werden möchte, dass sie mir mit sowas weh tut. Aber sie hat nur geschockt geschaut und dann alles abgestritten (Ich bin mir zu einhundert Prozent sicher, dass sie mich damit gemeint hat, ich hab ein bisschen länger hingehört und mein Name ist im Zusammenhang gefallen). Wenn ich das Thema wieder erwähne kommt es zum Streit also hab ich es aufgegeben. Ich hab mir eingeredet, dass sie das im Affekt gesagt hat und dass sie es nicht so meint und das glaub ich mittlerweile auch. Aber ich komme nicht mehr mit all meinen Problemen an, vertraue ihr wichtiges nicht an und verstecke alles, was persönlicher ist (zB. Tagebuch, das wurde nämlich auch schon gelesen^^), da alles davon auch wieder Probleme verursacht.

Zu der Aussage „mich nehmen wie ich bin“: Das bedeutet ja nicht, dass ich nicht selbst Fehler habe oder man mir das nicht vorhalten darf. Das ist nicht so, ich gehe auf Kritik auch gern mal ein und verändere Sachen, die wirklich störend sind. Die Aussage bezieht sich mehr darauf, dass ich meine Meinung, meine Interessen und Wünsche nicht vorschreiben lasse sondern eigenständig denke und darin nicht durchgehend als Person kritisiert werden möchte.
Bsp. Nur weil ein Veganer mir vorhält, wie schlecht es ist Fleisch zu essen und dass ich ein schlechter Mensch wäre, werde ich nicht damit aufhören oder meine Einstellung zu mir selbst ändern. Aber wenn er mir rät, auf die Herkunft des Fleisches zu achten und den Konsum einzuschränken,da es gesünder ist und etc., sehe ich da keinen Grund für Einwände.
Es geht um die logischen Argumente und nachvollziehbare Kritik, die für mich annehmbar ist. Aber die kommt zuhause nicht, obwohl ich das meinen Eltern versucht hab zu erklären. Mein Freund sagt mir im Gegensatz immer, was ihn im Moment an mir stört, selbst wenn es mich verletzt. Das hatte ich zur Bedingung für meine Beziehung gemacht (Wir waren schonmal 2 Monate zusammen und es ist auseinandergegangen, weil er mir eben nicht gesagt hat, was ihn stört).

Uii war das viel :)
Ich weiß nicht, ob ich noch etwas vergessen habe, aber das sollte das Wichtigste zu euren Antworten sein. Ich glaub, so viel steht nicht einmal in meinem neu angelegten Tagebuch :D

Vielen vielen Dank, dass ihr mich zum Nachdenken anregt und mich ernst nehmt <3
Liebe Grüße, Vanessa
 

pecky-sue

Aktives Mitglied
Ich habe nach deiner Beschreibung das Gefühl, das bei dir im Denken und Fühlen alles in Ordnung ist.
Ja ich meine du bist OK.
Leider hat man Menschen in seinem Umfeld, die die falsch ausgerichtet sind, bei mir war das auch so ähnlich.
Und du hast viele Situationen erlebt mit deiner Mutter, die dich lehrten ihr nicht so viel zu Vertrauen.
Ich finde es gut das du dies bemerkt hast.


Obwohl ich erlebt habe, das meine Oma und Mutter immer hinter mir standen in schweren Situationen, ist mehr als 70-80 Prozent Vertrauen nicht rausgekommen.
Ganz ehrlich ich vertraue nur mir selbst. Das hört sich einsam an, ist es aber nicht, es ist ein sicheres Gefühl das mich begleitet.

Es ist aber auch so, das jeder Mensch anders ist, und das jeder Mensch seine Prioritäten woanders gesteckt hat.
Meine Oma zb. richtete sich immer nach den Leuten, was die über einem denken oder sagen. Aber vielleicht waren ihr diese Menschen persönlich wichtig, wenn mir Menschen persönlich wichtig sind, dann möchte ich auch das sie das richtige über mich denken.

Nun, es ist nicht völlig egal, aber eben für mich nur ca 10% wichtig was andere über mich denken.
Viel wichtiger ist es für mich, was ich über mich denke, ob ich vor mir selbst bestehen kann, mit dem was ich tue und denke.

Du setzt dir deine eigenen Prioritäten, und die sind richtig.
Wie du es mit deinem Freund handhabst ist auch super.

Wie deine Mutter/Stiefvater sich verhalten ist für mich auch nicht Familie, aber vielleicht wird sich das noch verändern.
Ich habe mal geschaut du bist grade 18j, in dem Alter sind Mütter oft noch im Machtkampf mit ihren Töchter, psychologisch betrachtet. Nicht alle, aber eben manche.
Und Eltern meinen oft die Weisheit für sich gepachtet zu haben, ganz vergessend, das auch andere und junge Menschen schon Weise sein können.

Weisheit ist nicht vom Alter abhängig.
Manch einer braucht 50 Jahre was ein anderer Mensch schon mit 20 erfasst hat.

Du gehst deinen Weg und hast die richtige Einstellung.

Liebe Grüße Pecky:)
 
Zuletzt bearbeitet:

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Zu Nordrheiner:
[/FONT]Ich bin der Meinung, dass für eine fehlende Bindung zwischen 2 Personen auch meistens 2 Personen verantwortlich sind.
Ja, das ist richtig. Ich bin auch in dieser Frage kein Freund von Schuldzuweisung. Eher stelle ich (mir) die Frage: Was kann ich noch tun, um die Situation zu verbessern?

Aber ich hatte nie das Gefühl, das meine Eltern auf mich eingehen wollten und mit ihrer Einstellung haben sie mir auch die Lust daran genommen, auf sie zuzugehen.
Deine Unlust kann ich verstehen. Es macht auch aus meiner Sicht wenig Sinn, in allen Fragen zu den Eltern zu gehen - oder zu sonst einer Person - wenn diese Person mit der Frage nicht klar kommt, überfordert wäre.

Zudem, ich möchte nur kurz klarstellen, wie ich dasunterscheide. Ich habe einen Zugang zu meinen Eltern, vielleicht eingeschränkt,aber er ist da. Ich unterhalte mich mit ihnen, vertraue ihnen auch Sachen an.Wenn ich ein extremes Problem hätte, weiß ich, dass sie für mich da seinwürden. Aber nicht bei allen Problemen.
Ja, genau, gut bzw. realistische Sicht.

Ich darf nicht über Liebe oder Freunde oder ähnliches zuhause reden (oder irgendwas davon zuhause mitbringen). Ich dürfte nie zuhause auf Unterstützung hoffen, wenn ich schwanger wäre (Versuch der Aufklärung mit 14: „Schwanger geht ins Mutter-Kind heim“). Meine Mutter ergreift auch lieber Partei für den Ex, wenn ich eine Trennung hinter mir hab, obwohl sie ihn nie kennenlernen wollte bzw. kennt („Also ich kann ihn ja da verstehen, du bist einfach so seltsam, ich wüsste auch nicht, was ich in der Situation mit dir anfangen sollte“ <--Übrigens ziemlich genau der Spruch der letzten Trennung).
Es ist einfach nur traurig, wenn sich Mütter so äußern.

Für mich ist Vertrauen, wenn ich darauf bauen kann, dass auf diese Person IMMER Verlass ist.

In dem Punkt habe ich eine etwas andere Auffassung. Ich vertraue Menschen nach Möglichkeit nur soweit, wie ich erkenne, dass sie in diesem oder jenen Punkt auch vertrauenswürdig sind. Manchmal, wenn mir das jetzt nicht so genau bekannt ist, gehe ich ein Risiko ein. Aber wenn ich z.B. weiß, dass ein Mensch in Sachen Sachkenntnis gute Fähigkeiten hat, aber weniger in Sachen Empathie, dann berücksichtige ich dies. Aus meiner Sicht kann jede Person sich auch mal fehlerhaft verhalten, selbst auf dem Gebiet ihrer eigentlichen Hauptkompetenz. Bedingungsloses Vertrauen halte ich in Bezug auf Gott gerechtfertigt, in Bezug auf Menschen sehr risikoreich.
Zudem bin ich mir nicht sicher, ob ich meine Familie nicht verstehe oder einfach nicht die gleiche Lebenseinstellung oder Weltsicht wie sie teile.
Das ist doch in Ordnung.
....
Der Vertrauensverlust hat angefangen, als ich mich etwas verändert hatte:
Ich würde es lieber mit Lernerfahrung beschreiben. Du hast gelernt, dass auch geliebte Menschen nicht automatisch mit jeder Situation oder Meinung oder Verhalten klar kommen. Man sollte seine Mitmenschen eben nicht überfordern.

.... Und als wär das nicht schlimm genug gewesen, hab ich eines Abends gehört, dass sie gesagt hat, dass sie so langsam denkt, dass sie mich damals hätte doch abtreiben sollen.

Ich weiß, dass jetzt kommt: „Du hättest ja auf siezugehen können“ aber nach dieser Aussage hab ich das nicht. Sie hat mir eben wehgetan. Ich hab ihr gesagt, dass ich das Gespräch gehört hab und dass ich nicht so behandelt werden möchte, dass sie mir mit sowas weh tut. Aber sie hat nur geschockt geschaut und dann alles abgestritten (Ich bin mir zu einhundert Prozent sicher, dass sie mich damit gemeint hat, ich hab ein bisschen länger hingehört und mein Name ist im Zusammenhang gefallen). Wenn ich das Thema wieder erwähne kommt es zum Streit also hab ich es aufgegeben. Ich hab mir eingeredet, dass sie das im Affekt gesagt hat und dass sie es nicht so meint und das glaub ich mittlerweile auch. Aber ich komme nicht mehr mit all meinen Problemen an, vertraue ihr wichtiges nicht an und verstecke alles, was persönlicher ist (zB. Tagebuch, das wurde nämlich auch schon gelesen^^), da alles davon auch wieder Probleme verursacht.
Das Gesagte ist auch verletzend... Und auf sie zugegangen bist Du doch. Das war mutig.
Zu der Aussage „mich nehmen wie ich bin“: Das bedeutet ja nicht, dass ich nicht selbst Fehler habe oder man mir das nicht vorhalten darf. Das ist nicht so, ich gehe auf Kritik auch gern mal ein und verändere Sachen, die wirklich störend sind. Die Aussage bezieht sich mehr darauf, dass ich meine Meinung, meine Interessen und Wünsche nicht vorschreiben lasse sondern eigenständig denke und darin nicht durchgehend als Person kritisiert werden möchte.
Bsp. Nur weil ein Veganer mir vorhält, wie schlecht es ist Fleisch zu essen und dass ich ein schlechter Mensch wäre, werde ich nicht damit aufhören oder meine Einstellung zu mir selbst ändern. Aber wenn er mir rät, auf die Herkunft des Fleisches zu achten und den Konsum einzuschränken,da es gesünder ist und etc., sehe ich da keinen Grund für Einwände.
Es geht um die logischen Argumente und nachvollziehbare Kritik, die für mich annehmbar ist. Aber die kommt zuhause nicht, obwohl ich das meinen Eltern versucht hab zu erklären. Mein Freund sagt mir im Gegensatz immer, was ihn im Moment an mir stört, selbst wenn es mich verletzt. Das hatte ich zur Bedingung für meine Beziehung gemacht (Wir waren schonmal 2 Monate zusammen und es ist auseinandergegangen, weil er mir eben nicht gesagt hat, was ihn stört).

Uii war das viel :)
Ich weiß nicht, ob ich noch etwas vergessen habe, aber das sollte das Wichtigste zu euren Antworten sein. Ich glaub, so viel steht nicht einmal in meinem neu angelegten Tagebuch :D

Vielen vielen Dank, dass ihr mich zum Nachdenken anregt und mich ernst nehmt <3
Liebe Grüße, Vanessa
Ich finde, liebe Vanessa, dass Du eine gesunde Einstellung hast. Der Wunsch, einen Partner zu haben, dem ich grenzenlos vertrauen kann, ist menschlich. Aber auch immer realistisch? Nur erwarte auch von dem besten Partner nicht, dass er immer alles richtig macht und nicht auch Dich einmal grob enttäuschen kann. Und auch wir selbst können uns sehr enttäuschen. Die Frage wird dann auf uns zukommen: Wie gehe ich mit dieser Enttäuschung um?

Alles Gute, Nordrheiner
 

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