T.S.Spivet
Neues Mitglied
Liebes Forum,
habe mich noch nie an ein Forum gewandt, habe aber gerade ein großes Bedürfnis. Ich muss dringend etwas loswerden, dass mich seit Monaten (viel zu sehr) beschäftigt. Meinungen dazu fände ich klasse, vielleicht hilft es aber auch, es einfach niederzuschreiben. Kann mich nicht erinnern, dass ich mich schon jemals so verunsichert gefühlt habe und es ärgert mich, dass ich so viele Gedanken daran verschwende...
Vergangenen Winter hatte ich ein Date mit einem Mann, 36 (bin ebenfalls m, Alter 35). Der Kontakt kam online zustande und wir haben nach ca. 2 Wochen schreiben ein Kennenlernen vereinbart. Das Schreiben war von beiden Seiten zögerlich, aber nicht uninteressiert. Mit Online-Kontakten konnte ich noch nie gut umgehen, da diese Form der Kommunikation oft einfach auf falschen Vorstellungen beruht und schnell in eine ungute Richtung gehen kann. Hatte aber in seinem Fall ein gutes Gefühl, da ich sein Profil als etwas "anders" empfunden hatte. Ein wirklich sehr attraktiver Mann, aber ohne Posing, keine Selfies, nur Schnappschüsse. Ein guter Fund meiner Meinung nach... da wir 100 km auseinanderwohnen, habe ich mich auch gefreut, dass das Treffen so schnell geklappt hat.
Wir hatten uns einfach zu einem Spaziergang verabredet. Am Treffpunkt habe ich ihn erwartet, da ich ein wenig zu früh war. Und als er kam, ist etwas passiert, dass mir seit Jahren nicht mehr passiert ist, da ich ein "skeptischer" Dater bin und schwer zu begeistern. Ich war nach einer sehr kurzen Verunsicherung und Nervosität hin und weg von ihm. Die kommenden 3 Stunden empfand ich als ausgesprochen schön und ich verließ das Date mit einem ungewöhnlich guten Gefühl. Habe versucht mich so gut es geht zu erinnern, warum ich dieses Gefühl hatte:
Der Typ war bei der Begrüßung mindestens genauso nervös wie ich, dass fast sein ganzes Gesicht gezittert hat. Das "Hi" am Anfang konnte er kaum aussprechen und er hat mit etwas steif die Hand gegeben. Über diesen sehr formellen Einstand musste ich lange schmunzeln... Wir gingen los und er begann sofort, etwas zu erzählen. Ich glaube, er musste stark seine Nervosität bekämpfen. Manchmal hatte ich Mühe, ihn zu verstehen, da er so schüchtern und leise gesprochen hat, dass ich gar nicht glauben konnte, wie so wenig Stimmvolumen aus einem über 1,90m großen, sportlichen Hünen kommen konnten. Es wurde aber besser mit der Zeit...
Wir haben uns allerhand erzählt und hatten 3 Stunden lang keine größere Gesprächspause. Irgendwie haben wir schon viel übereinander erfahren. Wir sind stets langsam geschlendert, waren dicht beieinander. Er hat sich unglaublich schwer getan, den Blick zu halten. Mir ist öfter aufgefallen, dass er mich ziemlich eingehend angeguckt hat, während ich geradeaus schaute. Wollte ich den Blick erwidern, musste er meist schnell wegschauen. Er war sehr aufmerksam, hielt meinen Rucksack, als ich mal zur Toilette ging. Er hat mir allerhand Fragen gestellt und wollte mehr wissen zu meinem Beruf, meinen Hobbys und so weiter...
Die Verabschiedung war dann etwas unverbindlich. Um nichts in der Welt würde ich jemanden nach einem ersten Treffen nach seiner privaten Nummer fragen, deshalb habe ich es bei einem "ich werde mich bei dir melden" belassen. So eine Verabschiedung ist auch irgendwie eine eigenartige Herausforderung... habe mir aber natürlich fest vorgenommen es zu tun.
Am nächsten Tag habe ich ihm geschrieben, dass es schön war und ich hoffte, ihn wieder zu treffen... jeder, der das liest, kann sich natürlich nun denken, was kommt: ich habe nie wieder was von ihm gehört. Erst einen Monat später habe ich ihm nochmal geschrieben, da es so in mir rumorte. Ich schrieb ihm, egal wie er empfindet, er könne mir sagen, wie er über das Treffen denkt und auch Desintresse bekunden. Ich würde es nur "bestätigt" haben wollen... nichts. Einfach nichts. Das ist nun fast ein Jahr her und es vergeht fast kein Tag, an dem ich nicht dran denke, was da passiert ist... was kann an einem Treffen eigentlich so schief gehen, dass sowas passiert? Kann man eine derart falsche Wahrnehmung von jemanden oder einer bestimmten Situation haben?
Ging es jemanden schon mal so? Dass das Gefühl so vermeintlich untrüglich gut war und dann ähnliches passiert ist? Das würde mich brennend interessieren... Und ansonsten bin ich sehr froh, dass ich das mal aufgeschrieben habe.
Liebe Grüße
habe mich noch nie an ein Forum gewandt, habe aber gerade ein großes Bedürfnis. Ich muss dringend etwas loswerden, dass mich seit Monaten (viel zu sehr) beschäftigt. Meinungen dazu fände ich klasse, vielleicht hilft es aber auch, es einfach niederzuschreiben. Kann mich nicht erinnern, dass ich mich schon jemals so verunsichert gefühlt habe und es ärgert mich, dass ich so viele Gedanken daran verschwende...
Vergangenen Winter hatte ich ein Date mit einem Mann, 36 (bin ebenfalls m, Alter 35). Der Kontakt kam online zustande und wir haben nach ca. 2 Wochen schreiben ein Kennenlernen vereinbart. Das Schreiben war von beiden Seiten zögerlich, aber nicht uninteressiert. Mit Online-Kontakten konnte ich noch nie gut umgehen, da diese Form der Kommunikation oft einfach auf falschen Vorstellungen beruht und schnell in eine ungute Richtung gehen kann. Hatte aber in seinem Fall ein gutes Gefühl, da ich sein Profil als etwas "anders" empfunden hatte. Ein wirklich sehr attraktiver Mann, aber ohne Posing, keine Selfies, nur Schnappschüsse. Ein guter Fund meiner Meinung nach... da wir 100 km auseinanderwohnen, habe ich mich auch gefreut, dass das Treffen so schnell geklappt hat.
Wir hatten uns einfach zu einem Spaziergang verabredet. Am Treffpunkt habe ich ihn erwartet, da ich ein wenig zu früh war. Und als er kam, ist etwas passiert, dass mir seit Jahren nicht mehr passiert ist, da ich ein "skeptischer" Dater bin und schwer zu begeistern. Ich war nach einer sehr kurzen Verunsicherung und Nervosität hin und weg von ihm. Die kommenden 3 Stunden empfand ich als ausgesprochen schön und ich verließ das Date mit einem ungewöhnlich guten Gefühl. Habe versucht mich so gut es geht zu erinnern, warum ich dieses Gefühl hatte:
Der Typ war bei der Begrüßung mindestens genauso nervös wie ich, dass fast sein ganzes Gesicht gezittert hat. Das "Hi" am Anfang konnte er kaum aussprechen und er hat mit etwas steif die Hand gegeben. Über diesen sehr formellen Einstand musste ich lange schmunzeln... Wir gingen los und er begann sofort, etwas zu erzählen. Ich glaube, er musste stark seine Nervosität bekämpfen. Manchmal hatte ich Mühe, ihn zu verstehen, da er so schüchtern und leise gesprochen hat, dass ich gar nicht glauben konnte, wie so wenig Stimmvolumen aus einem über 1,90m großen, sportlichen Hünen kommen konnten. Es wurde aber besser mit der Zeit...
Wir haben uns allerhand erzählt und hatten 3 Stunden lang keine größere Gesprächspause. Irgendwie haben wir schon viel übereinander erfahren. Wir sind stets langsam geschlendert, waren dicht beieinander. Er hat sich unglaublich schwer getan, den Blick zu halten. Mir ist öfter aufgefallen, dass er mich ziemlich eingehend angeguckt hat, während ich geradeaus schaute. Wollte ich den Blick erwidern, musste er meist schnell wegschauen. Er war sehr aufmerksam, hielt meinen Rucksack, als ich mal zur Toilette ging. Er hat mir allerhand Fragen gestellt und wollte mehr wissen zu meinem Beruf, meinen Hobbys und so weiter...
Die Verabschiedung war dann etwas unverbindlich. Um nichts in der Welt würde ich jemanden nach einem ersten Treffen nach seiner privaten Nummer fragen, deshalb habe ich es bei einem "ich werde mich bei dir melden" belassen. So eine Verabschiedung ist auch irgendwie eine eigenartige Herausforderung... habe mir aber natürlich fest vorgenommen es zu tun.
Am nächsten Tag habe ich ihm geschrieben, dass es schön war und ich hoffte, ihn wieder zu treffen... jeder, der das liest, kann sich natürlich nun denken, was kommt: ich habe nie wieder was von ihm gehört. Erst einen Monat später habe ich ihm nochmal geschrieben, da es so in mir rumorte. Ich schrieb ihm, egal wie er empfindet, er könne mir sagen, wie er über das Treffen denkt und auch Desintresse bekunden. Ich würde es nur "bestätigt" haben wollen... nichts. Einfach nichts. Das ist nun fast ein Jahr her und es vergeht fast kein Tag, an dem ich nicht dran denke, was da passiert ist... was kann an einem Treffen eigentlich so schief gehen, dass sowas passiert? Kann man eine derart falsche Wahrnehmung von jemanden oder einer bestimmten Situation haben?
Ging es jemanden schon mal so? Dass das Gefühl so vermeintlich untrüglich gut war und dann ähnliches passiert ist? Das würde mich brennend interessieren... Und ansonsten bin ich sehr froh, dass ich das mal aufgeschrieben habe.
Liebe Grüße