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Was habe ich nur falsch gemacht?

anja79

Neues Mitglied
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, oder wie ich das verfassen kann.
Es fühlt sich an, als hätte ich als Mutter auf jeder Ebene versagt.
Ich habe zwei Kinder im Alter von 11 und 14 Jahren. Mein ältester Sohn verhält sich seit zwei Wochen extrem seltsam mir gegenüber. Es ging damit los, dass er kaum noch von meiner Seite weichen wollte und deshalb auch nicht mehr in die Schule ging. Beim Kochen, Einkaufen und bei Hausarbeiten wollte er mir ständig helfen. Das war überhaupt nicht üblich für ihn in diesem Maß. Ich habe es erst als sehr süß empfunden und habe mir wirklich nichts dabei gedacht, außer dass das in ein paar Tagen bestimmt wieder vorbei sein wird. Mich hat das ganze dennoch sehr verwirrt, aber er gab mir auch nie eine klare Antwort auf die Frage, warum er plötzlich so nah zu mir ist und deshalb nicht mal mehr in die Schule gehen will. Ich habe mir erst Sorgen gemacht, dass er eventuell in der Schule gemobbt wird oder Probleme mit seinen Noten hat. Aber vor einer Woche habe ich ihn dabei erwischt, wie er durch meine Unterwäsche wühlte und einen meiner BHs mit in sein Zimmer nehmen wollte. Als ich ihn fragte, was er mit meinen BHs vorhat, sagte er, dass er mir beim Wäsche machen helfen wollte, und ihn in den Waschraum bringen wollte . Die ganze Situation wurde sehr schnell unangenehm und er hat auch gemerkt, dass ich ihm das nicht abkaufe. Er sagte daraufhin, er wolle mehr Zeit mit mir verbringen und hat das Gefühl, dass ich ihn nicht mehr liebe. Das hat mir sehr wehgetan, und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, warum er auf so einen blöden Gedanken gekommen ist. Ich habe ihm natürlich auch mehrfach klargemacht, dass das totaler Unsinn ist. Auf die Frage warum er das fühlt, bekam ich aber keine eindeutige Antwort. Und je mehr ich nachgehakt habe, desto aggressiver wurde er. Ab diesem Moment sind mir dann doch ein paar Zusammenhänge aus vergangenen Erfahrungen klargeworden. Es gab Tage, da hat er mir mehr auf die Oberweite als in die Augen geschaut, als ich mit ihm geredet habe. Einmal hat er mich auch gefragt, warum meine Busen so groß sind und dass seine Freunde deshalb manchmal auch Witze über mich in seiner Gegenwart machen würden. Auch andere Anmerkungen in diesem Sinne hat er gemacht, als er meinte dass andere Mädchen in ihm nichts auslösen. Ich habe mich dann auch gefragt, ob seine Freunde irgendwas mit seinem komischen Verhalten zu tun haben. Ich habe auch Angst, dass das Thema nicht ernstgenommen wird, und ich nachher noch verzweifelter dastehe. Vor drei Tagen hat er mich wirklich gefragt, ob ich ihn nicht wieder stillen kann, damit wir uns wieder näher kommen. Ich wusste überhaupt nicht, wie ich darauf reagieren soll und habe ihn aus dem Moment heraus angeschrien und gefragt was nur in ihn gefahren ist. Danach ist er sauer in sein Zimmer und hat den ganzen Abend nicht mehr mit mir gesprochen und ist auch nicht mehr rausgekommen. Ich habe versucht, eine Stunde danach mit ihm zu reden, aber er hat mich ignoriert und die Tür abgeschlossen. In dieser Nacht habe ich kaum schlafen können weil mir so viel durch den Kopf ging. Es tut mir immer weh, wenn ich ihn anschreien muss, aber ich weiß nicht wie ich ihn anders dazu bringen kann, zumindest wieder in die Schule zugehen. Ich habe ihm klargemacht, dass ich ihn liebe und auch da sein werde, wenn er wieder von der Schule kommt und ich ihm nicht helfen kann, wenn er mir nicht endlich sagt, was los ist...seit dem bin ich immer etwas paranoid, irgendetwas neues herauszufinden zu müssen. Ich habe todes Angst davor, dass mein Jüngster auch ähnliche Wege gehen wird. Wie soll ich damit umgehen, wenn mein Sohn mich sexualisiert?? ich kann immer nur hoffen, dass es eine Phase ist. Es ergibt für mich einfach keinen Sinn, wo habe ich in meiner Erziehung so versagt, dass macht mich einfach nur fertig.
 
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G

Gelöscht 116310

Gast
Ich glaube nicht das es unbedingt etwas mit deiner Erziehung zu tun hat. Die Gene liegt oftmals im Menschen von Geburt aus drin. Hast du dir mal überlegt mit deinem Sohn zu einem Familientherapeuten zu gehen? Das ist die einzige Lösung die ich im Moment sehe.
 

trigital

Aktives Mitglied
Hallo A.,

ich kann dein Problem absolut verstehen und ich kann mir auch keinen Reim daraus machen. Vielleicht ergeben sich aber auch so ein paar Gedanken.
Aber ich finde, dass deine Reaktionen echt spitze waren. Es ist bestimmt hart mit so einem Problem umzugehen. Nicht nur weil Sexualität etwas intimes ist. Sondern weil eure Beziehung ja auch eine Gefühlsvolle ist. Ich habe den Eindruck, dass du echt eine gute Mutter bist. Aufmerksam und liebevoll. Behalte das bei. Verteidige aber ruhig deine Gefühle und mach deinem Jungen klar, dass er diese Sache vielleicht besser mit sich selber ausmachen muss. Es ist für mich schon auch etwas abartig das Problem und ich denke bei dir kommt es ähnlich an. Aber ich würde deinen Sohn nicht dafür verurteilen. Er kommt gerade in die Pubertät und seine Gefühle und all das übermannen ihn vielleicht gerade. Bei anderen Kindern gehört die sexuelle Erziehung nicht zum Teil der Aufgaben der Eltern. Das musst du denke ich auch nicht tun. Aber dass er da eine Grenze überschreitet und sich in ein Fehlverhalten musst du ihm wohl sehr deutlich aufzeigen. Vielleicht liegt es daran, dass du erzieherisch eine sehr freizügige Mutter bist und den Kindern sozusagen zu viel Freiraum schenkst, was in meinen Augen nicht so das Problem in einer Erziehung sind. Ich denke, dass du deine Sache sehr gut machst, dass er jetzt in der Phase sich von dir angezogen fühlt. Seine Gefühlswelt muss wohl einen Weg finden, dass sie sich auf etwas anderes projizieren möchte und so ein Anschiss kann da ganz gut sein. Ich denke, dass der bei ihm angekommen ist.
Ich würde dir Raten ruhig zu bleiben, aber wachsam und vielleicht etwas strenger mit ihm umgehst. Dass er nicht zu Schule gehen brauch ist finde ich eine Sache, die bei mir nicht in Frage kommen würde. Wenn du dich da vielleicht mehr durchsetzt, dann kann er dich nicht mehr so gut leiden. Wäre vielleicht hilfreich und sinnvoll. Für dich und für ihn.
Ich wünsch dir viel Glück dabei.
lg
 
D

Die Queen

Gast
Da du bisher keinen Vater erwähnt hast... Bist du alleinerziehend?

Weil ich kann mir vorstellen, dass ihr einfach zu sehr aufeinander hockt bei gleichzeitige Pubertät ihn zu der Verwirrung gebracht hat.

Ich denke einfach nur mehr gleichaltrige Freunde mit dem seine Zeit anders verbringen kann oder ein männliches Vorbild, der ihn wieder auf die Spur bringt.
 

anja79

Neues Mitglied
Ich bedanke mich erstmal für eure Antworten!
Ich bin alleinerziehend ja, ich hatte gehofft, dass man das rauslesen kann.
Klare Grenzen zu setzen ist wohl das beste, was ich gerade machen kann. Ich habe nur Angst, dass ich mich dadurch zu sehr von ihm distanziere. Ich möchte auf keinen Fall, dass er diese gesetzten Grenzen falsch aufnimmt und dadurch denkt, ich würde ihn nicht mehr lieben. Deshalb ist es denke ich wichtig, sehr präzise damit zu sein. Nun ja, es ist nur immer sehr belastend, wenn man die genaue Ursache dafür nicht deuten kann. Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, dass ich irgendwann in unserer Wohnung zu freizügig vor meinen Kindern gekleidet war. Der einzige Ort wo das hinkommt, ist wenn wir im Schwimmbad waren, das ist aber zugegeben auch schon etwas länger her und dort habe ich auch nichts komisches bemerkt. Mir ist bewusst, dass ich eine große Oberweite habe und ich es nicht immer perfekt abdecken kann, vor allem nicht im Sommer. Aber das sollte wirklich nicht die Ursache sein. Ich habe noch nie gehört, dass das eigene Kind nur deswegen plötzlich vom Busen seiner eigenen Mutter angetan ist. Aber ich habe auch schon bevor es so extrem wurde gemerkt, dass er mich dort manchmal unauffällig berühren wollte. Das ging so ziemlich mit der Pubertät einher wie es hier schon erwähnt wurde.
 

weidebirke

Urgestein
Die Eltern eines Kindes sind einfach mal da und "verfügbar" und nicht selten werden sie auch mal zum Objekt der erweckten sexuellen Gefühle. So weit, so nachvollziehbar.

Anschreien "musst" Du ihn nicht und auch vom Bedecken von Körperteilen oder sogar Schuldgefühlen, weil zum Beispiel der Busen eine bestimmte Größe hat, halte ich gar nichts. Nacktheit an sich ist nichts Schlimmes und je verkrampfter man sich dabei verhält, umso komischer kann es werden.

Nun stellt das Verhalten Deines Sohnes schon eine Besonderheit dar. Wie war das, als er nicht in die Schule wollte? Es liest sich so, als ob Du das toleriert hast?

Das Setzen klarer Grenzen hat nichts mit Distanzieren zu tun. Wenn sich diese Grenze nur auf das unerwünschte Verhalten bezieht und Du sonst wie immer mit ihm umgehst, wird ihm das auch klar. Nun sind Pubertierende nicht gerade berühmt für Weitblick, differenziertes Verhalten und Fairness. Schon möglich, dass er dann vorwürflich wird und heftig auskeilt. Dein Job ist es dann, gelassen zu reagieren und zu wissen, dass sich trotzdem zwischen Euch nichts ändert und dass das vorübergeht. Dann strahlst Du das auch aus und machst es ihm damit leichter.

Pubertierende brauchen Orientierung. Je klarer die ausfällt, umso leichter finden sie ihre eigene Identität. Bietest Du keine Grenzen, machen sie sich auf die Suche nach ihnen und legen immer wieder eine Schippe oben drauf.
 
G

Gelöscht 77808

Gast
Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, dass ich irgendwann in unserer Wohnung zu freizügig vor meinen Kindern gekleidet war. Der einzige Ort wo das hinkommt, ist wenn wir im Schwimmbad waren, das ist aber zugegeben auch schon etwas länger her und dort habe ich auch nichts komisches bemerkt. Mir ist bewusst, dass ich eine große Oberweite habe und ich es nicht immer perfekt abdecken kann, vor allem nicht im Sommer.
Hallo Anja.
Ich habe, seit ich denken kann, meine Eltern nie unbekleidet gesehen. Erst konnte ich es nicht, später wollte ich es nicht.
Die Konsequenz ist heute, dass Pfleger meine alte Mutter duschen und anziehen , nicht aber ich, obwohl ich es zeitweise könnte.
In einer Erziehung in einer FKK-Kultur der ex-DDR wäre diese "Distanz" vermutlich gar nicht erst entstanden und hätte - nachträglich betrachtet- vieles einfacher gemacht.... Vielleicht.

Da Deine Erziehung den Kindern gegenüber so ähnlich wie meine ist, brauchst man über einen Rückzieher nicht mehr nachzudenken. Es käme "seltsam" rüber.

Dein Sohn befindet sich mitten in der Geschlechtsreife, er "kann" schon, weiss aber nicht, wohin damit.
Also versucht er zu ergründen, warum Du einen BH trägst und was man damit anfangen kann.
Mit und ohne Oberweite ginge es um "Brust" aber doch nicht um den Umfang!
Immerhin ist er auf dem "richtigen" Weg - nämlich auf der Erkundung gegengeschlechtlicher Merkmale.
Mangels väterlichem Vorbild benutzt er allerdings Deinen BH - nicht aber den einer Freundin, denn ein gegenwärtiger Vater hätte ihm vielleicht klar gemacht, dass dieser Dich als Partnerin hat, nicht aber Dein Sohn, und dass der Sohn demnach eine (altersgemäße) Partnerin erobern soll. Vielleicht sogar: wie man so etwas anstellt.
Da man Dir kaum anraten kann, Dir mal eben einen Freund zu suchen, der eh als Vorbild für den Sohn nur bedingt akzeptiert werden würde, könnte dein Erziehungsweg dahin gehen, dass Du zum einen die BH-Kontrolle zurück stellst und zum anderen nach und nach wissen lässt, was Dich - als Frau - einem Mann gegenüber "geschmeidig" machen könnte.
Er lernt dann nicht aus der Perspektive des "Eroberers" (seines Vaters) sondern als Alternative aus der Perspektive der potentiellen Partnerin, die "erobert" sein würde.

Anschreien ist vermutlich der perfekte Weg, die Kontrolle zu verlieren.
Dein Sohn hat Dich 14 Jahre lang studiert um so zu werden wie Du , und würdest Du brüllen, so lernt er daraus, Dich zu überbrüllen um zu siegen. Wer lauter brüllt, hat Recht.
Da Du aber in der Entwicklung Kilometer voraus bist, brauchst Du lediglich machbare(!) Konsequenzen anzudrohen - und diese umzusetzen.
Zwischen der Zeit der Androhung und der Umsetzung hat er dann Zeit zu überlegen, so dass die Folgen der Umsetzung bei seinem Einlenken sogar abgemildert werden können.
 
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