Sport bzw. Bewegung schaden natürlich nie, aber wie deine Beiträge kommts schon ein bisschen so rüber: "Mach mal, gib ihm..."
Wie ich schon sagte, man muss kein Ausdauer- oder Extremsportler werden. Einfach mal Strecken zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad fahren. Den Körper aktiv bewegen. Dafür ist er doch da oder?
Das hat etwas mit dem Umgang mit sich selbst zutun, ob man auf seinen Körper hört oder versucht ihn "stumm" zu halten. Wenn wir lange sitzen, oder uns lange Zeit nicht richtig bewegen, dann kriegen wir Gelenkschmerzen. Der Körper sagt "Du, wir brauchen eine Entlastung, steh auf.", aber statt darauf zu hören werfen wir uns ein paar Schmerztabletten rein und gehen dem weiterhin nicht nach. Nach einer Weile werden diese Schmerzen chronisch, Entzündungen bilden sich und die Bewegung schränkt sich ein.
Warum die Bewegung sich zum Beispiel ist auch ganz einfach, weil der Körper irgendwann so eine Art "manuell"-Modus einschaltet, er versucht die Regionen zu entlasten und zu blockieren. Wir kriegen Schwellungen, Wasseranssammlungen, oder der Körper versucht eigenhändig das Problem zu bekämpfen und die Entzündungen vereitern.
Es gibt eine Menge Gründe sich zu bewegen, abnehmen ist nur eine Folgewirkung.
Mach ma, gib ihm ist also nicht so vekehrt. Gib deinem Körper das, was er gerne tut, was er kann und was er will.
Viele haben heutzutage eine gestörte Beziehung zu ihrem Körper. Wir versuchen Schmerzen zu unterdrücken, da sie unsere Effizienz oder auch unser "Wohlergehen" beeinflussen. Wir haben uns so eine Art "Komfortzone" aufgebaut, die natürlich geprägt davon ist, dass wir viele Dinge nichtmehr machen MÜSSEN. Wir müssen nicht das Fahrrad nehmen, wenn wir ein Auto haben, oder in der Nähe die Bushaltestelle ist. Das ist an sich auch erstmal garnicht so blöd.
Warum sollten wir etwas selber tun, wenn es jemand anderes für uns tun kann?
Wir sammeln ja auch nicht unser Essen auf dem Feld, das macht jemand für uns, und wir holen es dann ab (beim Supermarkt z.B.). Aber so verlieren wir auch einen Bezug zu vielen Dingen, die eigentlich für uns natürlich erscheinen. Wir haben nichts mit dem Essen gemeinsam, wir essen es nur. Wir haben nichts mit der Busfahrt gemeinsam, wir fahren nur mit.
So verlieren wir zu vielen Dingen den Bezug. Das ist aber nur etwas am Rande.
Diese gestörte Beziehung zu uns selbst ist aber damit verbunden, wir kennen unseren Körper kaum, wir sehen Schmerzen oder Signale des Körpers als etwas schlechtes an. Heißhunger ist in unseren Augen etwas negatives. Etwas das wir nicht haben dürfen. Was aber falsch ist. Heißhunger ist ein Signal des Körpers. Er will uns sagen "Hey, etwas stimmt nicht. Gib mir irgendwas, einfach... irgendwas." und das sind oft Gelüste nach fett- oder zuckerhaltigen Dingen. Aber oft assoziieren wir Fett und Zucker mit industriellem Essen, da diese in Hohen Mengen beigemischt werden. Eigentlich ist die Logik aber ganz einfach. Hast du Bock auf irgendwas mit Zucker, iss Obst. Auf Fett dann iss Nüsse, oder Hülsenfrüchte, oder z.B. Avocado. Das ist nämlich etwas das man umdenken LERNEN muss.
Es ist normal Bock auf Zucker zu haben. Kohlenhydrate sind komplexe Zucker, langkettige oder kurzkettige. Und wie ich schon sagte, Kohlenhydrat ist unser Treibstoff, mit dem wir funktionieren. Unsere Organe und auch unser Hirn laufen am Besten damit. Aber auch wieder am Rande.
Auch ist die Industrie nicht ganz unschuldig an unserem gestörten Verhältnis zu uns. Sie gibt uns Diäten, Ideale und optimierte Lebensweisen. Wir erforschen seit Jahrzehnten wir der "optimierte" Mensch aussieht, was er tut und wie er lebt. Davon bekommt die Industrie die Winde ab, übersetzt sie aber in merkwürdige Diäten, die nichts bringen, aber ja helfen sollen. Ananas-Diät, Kohldiät, Eiweißdiät, Diätdiät, Dididädiät.
Dann kommen natürlich solche Sachen wie "Warum du nicht einschlafen kannst", "Wieso der Job uns zu sehr stresst", "Wie kann man sich am Besten entspannen", etc pp. Sowas lässt uns nicht kalt, denn wir vergleichen uns damit.
Wie oft lag man im Bett, konnte nicht einpennen und fragte sich "Warum?". Aber anstatt langfristig zu überlegen, "Was kann ich tun?", will man eine effiziente, optimale JETZT-Lösung. Denn man will ja JETZT einschlafen. So ähnlich funktioniert das dann auch mit dem Abnehmen. Man sucht nach effizienten und schnellen Lösungen. Das ist auch erstmal nicht so falsch. Der Mensch ist dazu ausgerichtet, möglichst schnelle Verbindungen in seinem Gehirn zu aktivieren und zu verlinken. Es dauert etwas länger die längeren Verbindungen zu aktivieren (weswegen man erst viel später auf den Gedanken kommt "ACH, ich hätte das ja auch so machen können.)" Meistens sind diese kurzen Verbindungen aber eher so "der erste Gedanke". Was aber nicht falsch ist, wie gesagt. Nur hindert uns das erstmal an vielem. Wir wollen JETZT etwas haben, wir WOLLEN jetzt abnehmen. Deswegen werben viele Diäten mit "Wow, 10 Kilo in nur 4 Wochen.". Das klingt super, kann auch funktionieren. Ist auf lange Sicht aber nicht möglich. Außer man will für den Rest seines Lebens nurnoch Ananas oder Kohl essen.
Was ich damit sagen will ist folgendes, man sollte sih Zeit nehmen. Viel Zeit. Seine Lebenszeit womöglich. Warum? Man sollte anfangen seinen Körper verstehen zu lernen, auch damit heraus, auch ihn zu respektieren und zu (ja, das klingt kitschig) lieben. Ein respektvoller Umgang ist der Umgang mit den Schmerzen. Statt sich Ibus einzuwerfen auch mal zu überlegen "Warum habe ich den Schmerz?", auch mal den Arzt fragen "Was kann ich AKTIV tun?" statt zu fragen "Wie können SIE mir helfen?"
Und dann aktiv an seinem Leben teilzunehmen, also die Dinge auch mal selbst machen. In diesem Sinne, auch mal selbst irgendwohin fahren. Seinen Körper nutzen, ihm geben was er will und sich auch so zu ernähren.
Also ja, mach mal, gib ihm.
Zu Gallensteinen weiß ich nicht viel. Sie enstehen ja aus zu hohen Blutfettwerten. Ob das was mit Eiweiß zutun hat, i don't know.
Und ich wollte nicht sagen, dass du darüber nicht viel weißt, aber das kann ich ja nicht wissen. Ich wollte mich nur erklären, warum ich diesen Rat gegeben habe und wieso er seine Berechtigung hat.
Und wie gesagt, kein Extremsportler. Einfach eine Bewegung die sich der Ernährungsweise anpasst. Wer sich viel bewegt, muss natürlich auch viel mehr essen.
Was natürlich auch die Sache ist, man wird nicht einfach so in ein paar Monaten sein Traumgewicht erhalten. Das dauert. Der Körper hat ein genetisch gespeichertes Gewicht. Sozusagen das Gewicht, welches für den Körper ideal ist. Das ist bei bei 1,68 bei dem einen 54 Kilo bei dem anderen 63 Kilo. Das ist unterschiedlich. Dieses Gewicht pendelt sich bei einer guten Ernährung und dem dazu passenden Sportlevel automatisch ein. Aber das dauert.
Ich plauder mal aus meinem Nähkästchen. Ich hatte vor ... ein paar Monaten angefangen mich vermehrt pflanzlich zu ernähren, und mich mehr körperlich aktiv zu halten. Eigentlich hab ich nie Hunger gelitten oder aufgepasst was ich esse, oder nicht zuviel. Ich habe sogar eher darauf geachtet viel größere Portionen zu essen. Ich habe innerhalb... ich glaube 3 Monaten 3 oder 4 Kilo abgenommen. Dafür waren aber meine Muskeln definierter, und stärker. Aber der Unterschied war IMMENS. Es war nicht viel, aber zum Beispiel war meine Haut noch nie so klar, ich war auch geistig viel fitter, und ich konnte pennen wie ein Stein. Jeden Abend. Dann kamen aber alte Muster wieder durch und ich hörte mit beidem wieder auf, und das sah man mir nach schon 2 Wochen an. Ich konnte also beobachten was die "alte" Ernährung und Lebensweise in Jahren mit mir gemacht hat, und das in nur kurzer Zeit. Ich war geistig immer weniger aktiv, wurde depressiv und hatte keinen Bock mehr mich aufzuraffen. Freunde bekamen das natürlich mit uns haben sich Sorgen gemacht. Ich hab mir eigentlich nur Sorgen gemacht was mit mir passiert ist. Und das ist ganz einfach, alte Muster wird man nicht so einfach los. DAS ist nämlich der wirkliche Punkt. Wir leben in Mustern was Verhaltensweisen und Lebensweisen angeht. Unsere Persönlichkeit zum Beispiel beruht auch auf Variablen von Mustern und Assoziationen, wie wir Dinge verarbeiten und wo wir den Input "hinschicken" und dann verlinken. Diese Muster lösen sich nicht über Nacht auf, an denen muss man stätig arbeiten. Diese paar Wochen waren so eine Art "Assoziations"-Irrtum, zumindest erkläre ich mir das so. Naja, das war mir dann Anschauungsmaterial genug und ich bin wieder auf dem Weg in die neue Ernährungsform und Lebensweise. Den Unterschied konnte man wiederum nach nur wenigen Tagen schon feststellen. Ich konnte richtig gut einschlafen, ich hatte wieder richtig Hunger (Hunger im Sinne von "Bock auf Essen" nicht "Mein Magen tut weh") auch habe ich vieles anderes mit mehr Motivation durchsetzen können. Innerhalb von einem Monat habe ich 1-2 Kilo abgenommen. Was erstmal wenig klingt, aber auch wieder... der Unterschied ist feststellbar.
Ich bin nicht stark übergewichtig, aber dennoch "übergewichtig". Die Sache ist, dass ich mir aber nicht das Abnehmen als Ziel gesetzt habe. Das war bestimmt mal mein Ziel, aber durch viele Erfahrungen und Wissen ist es das heute nichtmehr. Heute will ich einfach nurnoch, dass mein Körper aktiv ist, sich wohl fühlt und ich Dinge tun kann, von denen ich erst mal denke "Das pack ich doch nie im Leben". Auch mein Körpergefühl hat sich verändert. Zum Beispiel wäre es mir nie in den Sinn gekommen im Bikini im Sommer rumzulaufen und stolz auf mich zu sein. Aber das hat sich ziemlich schnell verändert.
Ich würde einfach mal dazu raten sich mal so einem "Selbstexperiment" zu unterziehen, man muss es ja nicht für immer machen. Aber einfach mal für ein paar Wochen viele Pflanzen essen und einmal am Tag eine Runde spazieren gehen, mit dem Fahrrad fahren, oder whatever. 20-30 Minuten halt. Oder auch mal Musik anmachen und dazu tanzen. Und natürlich viel, viel Wasser trinken. (Das muss man nichtmal kaufen, einen Wasserhahn hat jeder Zuhause)