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Was bin ich? Bin ich ein Monster?

S

Solaris91

Gast
Hallo,

ich habe hier bereits ein Thema gepostet mit dem Titel: "Bin ich mit meiner Persönlichkeitsstörung beziehungsfähig."
Mir wurde gesagt, dass dies möglich sei, aber viel Geduld dafür nötig ist.

Da ist dieser eine Gedanke, der mich nicht in Ruhe lässt:
Früher dachte ich, ich wäre vollkommen normal. Seit drei Monaten habe ich aber die offizielle Bestätigung, dass ich eine Ängstliche-Persönlichkeitsstörung habe. Ich bin also medizinisch gesehen ein Psychopath.

Lest euch vorher noch einmal meinen Beitrag durch. Bitte!!!
Das was ich getan habe, dass war absolut abnormal. Ich konnte sie einfach nicht loslassen. Ich habe sie nun aber längst vergessen. Es sind nur noch blasse Erinnerungen von ihr da.

Ich habe ihr ja nichts getan. Ich hatte so große Angst vor mir selbst, weil ich mich an der Universität nicht sicher fühlte. Deswegen habe ich 4 Wochen lang meinen Suizid sauber vorbereitet.

Ich habe diese Person geliebt. Durch meine Selbstmordankündigung hat sie nun auf jeden Fall panische Angst vor mir. Das muss doch etwas zu bedeuten haben. Ich bin nicht normal. Ich keinster Weise!

Bin ich denn eine Gefahr für meine Umwelt? Ich bin mir einfach nicht sicher, was aus mir wird. Was wenn ich noch einmal so etwas durchmache und dann etwas richtig schlimmes passiert? Was, wenn ich vollkommen austicke und etwas richtig furchtbares passiert.

Das einzige, was ich als Erinnerung an diese Geschichte habe, sind die Ritzwunden an meinen Unterarmen. Was, wenn beim nächsten Mal etwas noch schlimmeres passiert?

Vielleicht liegt es ja auch an meiner Krankheit, dass ich diese Gedanken habe ...

Bitte helft mir!

Hier steht das Wichtigste meiner Krankheit:
Selbstunsicher-vermeidende Persönlichkeitsstörung ? Wikipedia
 

Polux

Aktives Mitglied
Warum solltest du ein 'Monster' sein? Die Frage kannst du dir doch am besten selbst beantworten. Nach dem was du geschrieben hat bist du für mich nur jemand die ein wenig den Weg verloren hat.

Was würde dir denn helfen?
 
S

Solaris91

Gast
Mir würde ein Weg helfen, wie ich diese Störung bekämpfen kann. Ich will endlich wissen, was "Leben" bedeutet.

Ein Therapeut kann einen auch nur begleiten. Ich will diese Unsicherheit irgendwie ablegen und normal werden. Ist es denn normal, wenn man versucht Selbstmord zu begehen, weil man Angst vor sich selbst hat?
 

Polux

Aktives Mitglied
Hallo Solaris (Lem-fan?).
die Störung bekämpfen ist ja schon mal gut. Auch hast du gut erkannt, dass ein Therapeut dich nur begleiten kann, dir deine Probleme aber leider nicht abnehmen kann.

Du fragst ob es 'normal' ist sich selbst töten zu wollen. Dazu muss man erst einmal 'normal' definieren. Ich denke unter bestimmten Umständen ist es 'normal'. Und nach dem was du schreibst habe ich den Eindruck, dass du nicht wirklich sterben willst, sondern vor allem nicht mehr so weiter leben wie bisher. Liege ich da richtig?

Du weißt nur noch nicht wie du das ändern kannst und suchst einen Weg.

Dein Wunsch zu wissen was 'Leben' bedeutet ist verständlich. Darauf ist allerdings keine einfache Antwort möglich. Du fühlst etwas - das ist AUCH Leben. Leben ist nicht nur 'toll'. Manche Leben sind erbärmlich, manche hart, manche voller Qualen und andere sind das weniger - denkt man zumindest. Wahrscheinlich hat es nur wenig damit zu tun, wie die 'Leben' sind. Wichtiger ist, was man mit dem was man bekommt macht. Du kannst sofort 'aussteigen' das ist deine Freiheit. Oder du kannst etwas anders machen. Deine Ängste in kleinen Schritten überwinden und wenn es schief geht sagen - was soll's - nochmal. Das ist deine Freiheit.

Was stört dich am meisten an deinem Verhalten? Das nimmst du dir als erstes vor. Und auch davon nur einen kleinen Teil. Und wenn es nicht gelingt, die Hälfte davon. Oder die Hälfte davon. Und egal wie klein der Schritt ist, es ist besser als kein Schritt. Wenn du dich an den kleinen Schritt 'gewöhnt' hast machst du den nächsten 'Babyschritt' (mit dank an 'What ist mit Bob' mit Bill Murrey). Und vielleicht kannst du dir ab und zu mal 10Minuten 'frei' geben - nur mal ausprobieren wie sich das anfühlt 'keine Probleme'. Nur 10Min., wenn das zu lang ist, fünf. :)
 
T

the_paddy

Gast
Also irgendwas "Andersartiges" konnte anhand deiner Beiträge nun kaum festgestellt werden.


Was macht dich denn anders?



Grüße


P.
 
S

Solaris91

Gast
Also irgendwas "Andersartiges" konnte anhand deiner Beiträge nun kaum festgestellt werden.


Was macht dich denn anders?



Grüße


P.
Meine Angstzustände in sozialen Situationen machen mich anders. Ich habe zu der Zeit einfach kein Licht mehr am Ende des Tunnels gesehen. Ich war mir sicher, dass meine Zeit bald gekommen ist.

Es ist grausam jeden Tag an einen Ort zu gehen, der einen mit Angst erfüllt. In diesen Monaten habe ich auch an Gewicht verloren. Nicht ohne Grund ...

Nun ist die Angst sehr an der Universität gemindert. Ich sehe mich nicht mehr ständig um, ob sie irgendwo ist. Einmal habe ich sie nach diesem Vorfall noch kurz in der Universität gesehen. Meine Nerven haben sich erst circa sechs Stunden später wieder beruhigt, als ich schon zu Hause war.

Ich habe diese Krankheit schon mein ganzes Leben. Diese Situation war für meine Psyche aber einfach zu viel.
 

Polux

Aktives Mitglied
Meine Angstzustände in sozialen Situationen machen mich anders. ....
Hier muss ich dich 'enttäuschen' ;) - da bist du nicht so 'anders'.

Als sich unser (der Menschen) Gehirn vor vielen tausenden vor Jahren entwickelt hat haben die Individuen überlebt die am 'vorsichtigsten' waren. Wir (Menschen) nehmen mit unseren Sinnen nur einen sehr kleinen Ausschnitt der Welt wahr. Was wir 'glauben' zu sehen und was 'wirklich' da ist hat nur eingeschränkt miteinander zu tun. Darum sind z.B. auch optische Täuschungen oft so erstaunlich. Das Gehirn ist ständig damit beschäftigt aus den Informationen die es bekommt die Welt zu 'extrapolieren'. Das konnte damals, in der Urzeit über Leben und Tod entscheiden. Lieber einmal zuviel weggelaufen als einmal zu wenig. :). Die Mehrzahl der Menschen wird einen Schatten eher für einen Einbrecher halten als einen Einbrecher für einen Schatten.

Ein 'Schreck' ist also eigentlich eine Warnung die dein Gehirn an den Körper ausgibt. Ein sog. 'Regelkreislauf' wird in Gang gesetzt. Sehen-Interpretieren-Neurotransmitter ausschütten-andere Organe warnen (Nebennieren-Adrenalin z.B.)- Vorbereiten auf Angriff oder Flucht. Tunnelblick (hohe Konzentration ausgerichtet auf die 'vermeintliche' Gefahr), gute Durchblutung der Muskeln (wird man brauchen - Schwitzige Hände) - Schweißausbruch (Kühlung)....Wie sich das dann anfühlt kennst du sicher gut.

Diese Kreisläufe haben sich bei dir verselbständigt und die 'Wege' (die Verbindungen zwischen Zellen) in deinem Gehirn sind gut und fest und sind zum Reflex geworden. Daher ist es so schwierig dagegen anzugehen.
Denn du musst nun etwas tun was du noch nicht tun kannst. Ein Paradoxon. Das geht nur in ganz kleinen Schritten und dauert. Vergleichbar mit dem Klavierspielen lernen. Du musst spielen um es zu lernen, obwohl du es noch nicht kannst. Das heisst jeden Finger ganz bewusst nach unten drücken und wieder los lassen, solange bis du einen 'Weg' etabliert hast. Dann hast du es noch einfacher, da du noch keine alten gut ausgetretenen Wege hast.

Du musst quasi deine 'alten' Wege langsam zuwuchern lassen und mit einer Machete neue schlagen. Dazu musst du ganz bewusst Dinge tun die gegen den Reflex, gegen das was du 'normal' machst gehen. Mit der Zeit wird es einfacher werden und du 'gewöhnst' dich an die neuen Wege.

Vielleicht gibt es in Zukunft einmal ein Medikament, dass die Pfade zuwuchern lässt und neue macht, aber bis jetzt kommt man um diese 'Arbeit' nicht herum. Die ist wirklich schwer. Und du kannst dir für jeden Meter neuen Weg ausgiebig gratulieren.
 

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