N
Naomi_
Gast
Hallo,
ich bin 16 Jahre alt und weiblich. Ich hatte mit ca. 13 eine Phase in der ich wochenlang bis tief in die Nacht geweint habe. Dann ging es mir ein paar Wochen gut und das Gleiche fing von Neuem an. Meine Mutter war fest davon überzeugt, dass ja irgendwas in der Schule oder sonst wo los sein müsse. Ich wusste keinen Grund dafür und weil meine Mutter immer weiter nachgebohrt hat und meinte, da müsse doch etwas sein, habe ich mich dazu drängen lassen, alles auf Kleinigkeiten, unbedeutsame Konflikte mit Freunden oder Ähnliches zu schieben.
Als ich irgendwann einfach weiterhin darauf bestand, dass ich keinen Grund wisse, wieso es mir so schlecht geht, war meine Mutter der Meinung, das komme von zu wenig Schlaf, was ich damals für völligen Quatsch hielt, denn ich bekam ja so wenig schlaf WEIL ich jede Nacht weinen musste. Manchmal auch morgens in der Schule, aber da habe ich das immer mit aller Macht unterdrückt. Wenn es besonders schlimm wurde habe ich mir manchmal selbst wehgetan, indem ich mir die Haut aufgekrazt habe. Allerdings kam das vergleichsweise selten vor, insgesamt nur wenige Male. Ca. 3 Mal innerhalb von ca. 1,5-2 Monaten, einmal sogar auf der Schultoilette, dann noch ein oder zwei mal ein paar Monate später, dann nie wieder. Irgendwann habe ich mich einfach entschlossen, mit weinen und Selbstverletzung aufzuhören. Habe ich auch getan, aber wirklich gut ging es mir nicht damit. Es hat sich so angefühlt als würde eines Tages und sei es erst wenn ich 70 bin alles nach draußen kommt und ich die Kotrolle verliere.
Ich war damals extrem instabil und musste einfach bei jeder Kleinigkeit losheulen. An einemem Abend habe ich mich wegen irgendetwas dummem mit meinem Vater beim Essen gestritten, ich glaube ich war einfach schon den ganzen Tag grummelig und schlecht gelaunt und meinen Eltern ging das auf die Nerven. Jedenfalls habe später in meinem Zimmer angefangen zu weinen. Meine Eltern haben das mitbekommen und mein Vater kam rein, stand einfach nur da und ist ohne erst zu fragen was los war total ausgerastet, hat gesagt er habe keinen Bock mehr auf mein blödes Geheule und ich solle endlich damit aufhören, was nicht auf die Situation bezogen war, sondern auf die gesamte Zeit davor in der es mir bereits schecht ging. Dann hab ich "aufgehört". Meine Mutter hatte mich übrigens zwischenzeitlich ein paar Mal zu einer Beratungsstelle geschickt, aber ich kam nach den Gesprächen jedesmal noch viel frustrierter raus, als ich rein kam, oft den Tränen nahe und als die festgesetzen Termine zu Ende waren, haben wir es einfach dabei belassen.
Seit vielleicht einem Monat ging es mir schon nicht mehr so super gut, hab mir aber nichts dabei gedacht. Es waren Ferien und wenn ich mich langweile werde ich oft einfach etwas "tranig". Gestern Abend aber ging es mir ganz plötzlich richtig schlecht und ich habe mich wieder gekrazt. Nach einer Weile habe ich mich praktisch schlagartig entspannt und konnte, trotz Brennen und unangenehmem Kontakt mit der Bettdecke der Wunde einfach einschlafen. Morgens habe ich das erstmal nicht so wichtig genommen, habe ganz normal gefrühstückt, bin in die Schule gegangen, usw. Als ich aber in einer Freistunde nach Hause gefahren bin ging es mir plötzlich wieder schrecklich und ich hatte erneut den Drang mir die Haut aufzukratzen, welchen ich letztendlich unter drücken konnte, indem ich mir vor Augen hielt, dass ich ja gleich wieder in die Schule musste und da ja nicht völlig verheult antanzen konnte.
Das hat mir Angst gemacht, denn damals mit 13 war es ja so, dass ich die Selbstverletzung über Wochen und schließlich Monate nur wenige Tage vorgenommen habe, nie aber innerhalb von nicht einmal 24h zweimal den Drang hatte mich zu verletzen.
Ich weiß nicht, was der Grund für meine Gefühle ist. Ich sollte eigentlich vollkommen zufrieden sein, die Ehe von meinen Eltern ist gut, ich habe super Noten, bin in meiner Freizeit sehr aktiv und sportlich, habe wenige gute Freunde und viele Leute zum einfach so Spaß haben und einen sehr lieben, verständnisvollen Freund, der mich immer aufmuntert, obwohl sein Leben eigentlich schlechter läuft als meins.
Ich wurde auch nicht missbraucht als Kind, hatte keine traumatischen Erfahrungen oder ähnliches. Und wenn doch, dann muss ich meine Erinnerung daran vollständig verloren haben, was ich mir nicht vorstellen kann, da ich außergewöhnlich viele Erinnerungen von früher habe, sowohl Gute als auch Schlechte.
Es ist einfach komisch, dass gerade in mir solche Gefühle hochkommen. Als ich ca. 5 Jahre alt war, hatte ich zusätzlich so eine Art Stotterproblem, nur mit ganzen Wörtern, also wenn ich einen Satz sagen wollte, musste ich ein oder mehrere Wörter darin ganz oft wiederholen. Meine Eltern sind beide Psychiotherapeuten und meine Mutter meinte, das sei so eine Art Zwangsstörung gewesen. Ich habe auch dabei keinen Plan woher das kam, meine Eltern meinen, wahrscheinlich, weil wir zu dieser Zeit umgezogen sind und das für mich viel Stress war. Habe ich aber nicht so empfunden. Fand das soweit ich mich erinnere sogar ziemlich spannend und toll, ein ganz neues Haus, mit ganz neuem Zimmer, usw. und kann mich an keine einzige Stresssituation in Verbindung mit dem Umzug erinnern.
Jetzt weiß ich nicht, ob das gerade nur etwas akutes ist, oder nicht, aber es hat mich jedenfalls so aufgewühlt, dass ich es irgendwie loswerden musste.
Hat vielleicht jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder eine Idee, warum sowas praktisch "aus dem Nichts" kommt?
Ich würde mich sehr über Antworten freuen!
LG Naomi
ich bin 16 Jahre alt und weiblich. Ich hatte mit ca. 13 eine Phase in der ich wochenlang bis tief in die Nacht geweint habe. Dann ging es mir ein paar Wochen gut und das Gleiche fing von Neuem an. Meine Mutter war fest davon überzeugt, dass ja irgendwas in der Schule oder sonst wo los sein müsse. Ich wusste keinen Grund dafür und weil meine Mutter immer weiter nachgebohrt hat und meinte, da müsse doch etwas sein, habe ich mich dazu drängen lassen, alles auf Kleinigkeiten, unbedeutsame Konflikte mit Freunden oder Ähnliches zu schieben.
Als ich irgendwann einfach weiterhin darauf bestand, dass ich keinen Grund wisse, wieso es mir so schlecht geht, war meine Mutter der Meinung, das komme von zu wenig Schlaf, was ich damals für völligen Quatsch hielt, denn ich bekam ja so wenig schlaf WEIL ich jede Nacht weinen musste. Manchmal auch morgens in der Schule, aber da habe ich das immer mit aller Macht unterdrückt. Wenn es besonders schlimm wurde habe ich mir manchmal selbst wehgetan, indem ich mir die Haut aufgekrazt habe. Allerdings kam das vergleichsweise selten vor, insgesamt nur wenige Male. Ca. 3 Mal innerhalb von ca. 1,5-2 Monaten, einmal sogar auf der Schultoilette, dann noch ein oder zwei mal ein paar Monate später, dann nie wieder. Irgendwann habe ich mich einfach entschlossen, mit weinen und Selbstverletzung aufzuhören. Habe ich auch getan, aber wirklich gut ging es mir nicht damit. Es hat sich so angefühlt als würde eines Tages und sei es erst wenn ich 70 bin alles nach draußen kommt und ich die Kotrolle verliere.
Ich war damals extrem instabil und musste einfach bei jeder Kleinigkeit losheulen. An einemem Abend habe ich mich wegen irgendetwas dummem mit meinem Vater beim Essen gestritten, ich glaube ich war einfach schon den ganzen Tag grummelig und schlecht gelaunt und meinen Eltern ging das auf die Nerven. Jedenfalls habe später in meinem Zimmer angefangen zu weinen. Meine Eltern haben das mitbekommen und mein Vater kam rein, stand einfach nur da und ist ohne erst zu fragen was los war total ausgerastet, hat gesagt er habe keinen Bock mehr auf mein blödes Geheule und ich solle endlich damit aufhören, was nicht auf die Situation bezogen war, sondern auf die gesamte Zeit davor in der es mir bereits schecht ging. Dann hab ich "aufgehört". Meine Mutter hatte mich übrigens zwischenzeitlich ein paar Mal zu einer Beratungsstelle geschickt, aber ich kam nach den Gesprächen jedesmal noch viel frustrierter raus, als ich rein kam, oft den Tränen nahe und als die festgesetzen Termine zu Ende waren, haben wir es einfach dabei belassen.
Seit vielleicht einem Monat ging es mir schon nicht mehr so super gut, hab mir aber nichts dabei gedacht. Es waren Ferien und wenn ich mich langweile werde ich oft einfach etwas "tranig". Gestern Abend aber ging es mir ganz plötzlich richtig schlecht und ich habe mich wieder gekrazt. Nach einer Weile habe ich mich praktisch schlagartig entspannt und konnte, trotz Brennen und unangenehmem Kontakt mit der Bettdecke der Wunde einfach einschlafen. Morgens habe ich das erstmal nicht so wichtig genommen, habe ganz normal gefrühstückt, bin in die Schule gegangen, usw. Als ich aber in einer Freistunde nach Hause gefahren bin ging es mir plötzlich wieder schrecklich und ich hatte erneut den Drang mir die Haut aufzukratzen, welchen ich letztendlich unter drücken konnte, indem ich mir vor Augen hielt, dass ich ja gleich wieder in die Schule musste und da ja nicht völlig verheult antanzen konnte.
Das hat mir Angst gemacht, denn damals mit 13 war es ja so, dass ich die Selbstverletzung über Wochen und schließlich Monate nur wenige Tage vorgenommen habe, nie aber innerhalb von nicht einmal 24h zweimal den Drang hatte mich zu verletzen.
Ich weiß nicht, was der Grund für meine Gefühle ist. Ich sollte eigentlich vollkommen zufrieden sein, die Ehe von meinen Eltern ist gut, ich habe super Noten, bin in meiner Freizeit sehr aktiv und sportlich, habe wenige gute Freunde und viele Leute zum einfach so Spaß haben und einen sehr lieben, verständnisvollen Freund, der mich immer aufmuntert, obwohl sein Leben eigentlich schlechter läuft als meins.
Ich wurde auch nicht missbraucht als Kind, hatte keine traumatischen Erfahrungen oder ähnliches. Und wenn doch, dann muss ich meine Erinnerung daran vollständig verloren haben, was ich mir nicht vorstellen kann, da ich außergewöhnlich viele Erinnerungen von früher habe, sowohl Gute als auch Schlechte.
Es ist einfach komisch, dass gerade in mir solche Gefühle hochkommen. Als ich ca. 5 Jahre alt war, hatte ich zusätzlich so eine Art Stotterproblem, nur mit ganzen Wörtern, also wenn ich einen Satz sagen wollte, musste ich ein oder mehrere Wörter darin ganz oft wiederholen. Meine Eltern sind beide Psychiotherapeuten und meine Mutter meinte, das sei so eine Art Zwangsstörung gewesen. Ich habe auch dabei keinen Plan woher das kam, meine Eltern meinen, wahrscheinlich, weil wir zu dieser Zeit umgezogen sind und das für mich viel Stress war. Habe ich aber nicht so empfunden. Fand das soweit ich mich erinnere sogar ziemlich spannend und toll, ein ganz neues Haus, mit ganz neuem Zimmer, usw. und kann mich an keine einzige Stresssituation in Verbindung mit dem Umzug erinnern.
Jetzt weiß ich nicht, ob das gerade nur etwas akutes ist, oder nicht, aber es hat mich jedenfalls so aufgewühlt, dass ich es irgendwie loswerden musste.
Hat vielleicht jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder eine Idee, warum sowas praktisch "aus dem Nichts" kommt?
Ich würde mich sehr über Antworten freuen!
LG Naomi