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Warum tut das Leben so weh und hört nicht auf?

Saiphor

Neues Mitglied
Mein Leben ist so sinnlos und das ertrage ich nicht mehr. Ich bin so schrecklich alleine und ich halte es einfach nicht mehr aus.
Kurze und knappe Aufstellung der Dramen in meinem Leben, damit ihr euch ein Bild machen könnt: Trennung der Eltern, Asthma, völliges Desinteresse beider Elternteile als insgesamt 6 Halbgeschwister mit neuen Partnern gezeugt wurden, 2000 Tod des Stiefvaters den ich gerne mochte, 2006 Tod des Bruders in einem Gebäude, anschließendes Ende der Beziehung zu meinem Vater, trauernde Mutter, 6 Umzüge und drei völlige Neuanfänge in fremden Städten in den letzten 6 Jahren, berufliche Ängste, da: bisher nur Praktika gefunden, mein Geld neigt sich dem Ende zu und ich weiß nicht, wie/ ob ich was verdienen kann, ach ja und ich habe kaum Freunde, von einem Geliebten ganz zu schweigen.

Ich wünsche mir in den letzten Jahren oft doch anstatt meines Bruders in dieser blöden Halle gestorben zu sein. Er war so lieb und lebenslustig. Ich war schon immer ein depressives Miststück. Ich denke schon ewig über Suizid nach und halte mich manchmal nur durch viel Logik davon ab. Warum muss ich weiterleben? Warum musste er sterben? Das verstehe ich nicht.

Was ich auch nicht verstehe: warum muss ich mit all den Menschen, die es weniger schwer hatten im Leben um Jobs konkurrieren? Mit all den Coolen, den Hippen, den Mädchen aus reichem Hause oder aus liebevollem oder glücklichem Hause???
Wie soll ich denn annähernd soviel Positivität ausstrahlen wie die? Wie soll ich leicht und fröhlich und modern und lustig usw. sein, wenn ich mir eigentlich wünsche, dass ein kleiner Komet meine Existenz endlich auslöscht?

Und was ich auch nicht verstehe, warum bin ich nur so einsam?? Ich habe niemanden der mich hält, auf den ich mich verlassen könnte, der mir hilft bei irgendwas.
Meiner Familie wurde geholfen als das mit der Eishalle passiert ist. Sie haben viel Unterstützung und Verständnis in der Zeit erfahren. Ich war an einem fremden Studienort, gerade neu. Ich war am Boden zerstört, was man mir angesichts des schrecklichen Unglücks ja wohl auch nicht verdenken kann. Und da sollte ICH auf neue Leute zu gehen und cool sein? Und locker sein? Und sie kennen lernen? Und meine Clique finden?
No fucking way!!! Mach das mal, wenn dir das Herz rausgerissen wurde und du das Gefühl hast aus einer riesigen offenen Wunde zu verbluten!
Ich war also alleine in einer Stadt, in der sich niemand für dieses Unglück interessiert hat. Die paar Bekannten die ich hatte haben sich vor mir zurückgezogen, weil sie das alles überfordert hat. Kann man ihnen nicht verdenken.
Zum Glück hatte ich eine Notfalltherapeutin. Zum Glück? Wenn ich sie nicht gehabt hätte wäre ich schon damals von nem Dach gesprungen. Vielleicht wär das besser gewesen, dann müsste ich heute hier nicht wieder rumheulen.
Bin jetzt also nach dem Studium wieder in einer neuen Stadt. Der verfickten Karriere willen. Wieder alleine, kein Schwein interessiert sich für mich. Der Job wird nicht bezahlt. Scheiß Praktika! Ich hab auch kein Geld um mal heim zu fahren. Und ich will einfach nur noch, dass mein Leben endlich vorbei ist. Ich hab auf dieses Trauerspiel einfach keinen Bock mehr. Ich kann nicht mehr alleine weitermachen. Ich finde aber niemanden, der jemanden wie mich will. Ich bin doch total kaputt.
Wer will sich denn schon ne Psychotante wie mich ans Bein binden? Es ist echt vertrackt. Ich habe das Gefühl, um jemanden kennen zu lernen muss ich lustig und nett und lieb sein. Ich bin aber eigentlich traurig und verbittert und verletzt. Das heißt ich müsste mich total verstellen. Das versuche ich ja auch im Alltag. Ich versuche mir meinen Schmerz nicht anmerken zu lassen und normal zu sein. Ich denke es gelingt mir. Aber es ist so anstrengend.
Und ich bräuchte wenigstens eine Schulter um mich mal kurz anlehnen zu können. Die gibt es nicht und wird es wohl auch nie geben.
Oh, Gott, oder welch anderer Perverser da oben auch immer am Drücker sitzt, warum hast du mich nicht statt ihm genommen? Warum hast du mich nicht sterben lassen?
Ha! Jetzt weiß ichs! Der hatte wohl auch keinen Bock auf mein Gejammer. Kein Wunder. Oje, oje, wahrscheinlich bin ich deshalb unsterblich. Was Schlimmeres könnte ich mir nicht vorstellen.

Warum ich das alles hier rein stelle? Ich gebe die Hoffnung nicht auf. Vielleicht kann mir irgendjemand von euch sagen, dass es leichter wird mit der Zeit. Das mich vielleicht doch jemand will. Dass ich vielleicht doch einen Job finden werde. Ich erhoffe mir Hoffnung aus euren Buchstaben. Ist das nicht irgendwie armselig? Weil ich keine menschlichen Freunde habe, hoffe ich auf Trost aus digitalen Pixeln. Trotzdem würde ich mich sehr freuen, wenn jemand seine Pixel an mich verschwenden würde…
 
Zuletzt bearbeitet:

Werner

Sehr aktives Mitglied
Gelobt seien die Pixel :) Saiphor,
also will ich mal ein paar an dich "verschwenden" ... zur ersten Frage, warum das Leben so weh tut: sonst würdest du das wohlfühlen nicht spüren, das ja auch da ist. Zur zweiten: Es hört auf, garantiert und von alleine. Bis dahin hast du Gelegenheit, es zu gestalten. Oder du kannst es erleiden. Die Entscheidung liegt bei dir (hoffe ich zumindest).

Mal angenommen, eine "gute Fee" würde dir heute Nacht heimlich eins deiner Probleme lösen ... während du schläfst und du nichts davon mitbekommst. Woran würdest du es morgen oder im Laufe der nächsten Tage bemerken, den Unterschied?

pixelnden Gruß,
Werner
 
L

Lilyan

Gast
Saiphor , ich merke schon aus Deinem Text heraus wie elend Dir im Moment ist . Ich bin zutiefst erschüttert über Deinen Satz indem Du Dich als depressives Miststück titulierst . Mein Gott wie kann man Dir nur helfen . Ich kann zwar schreiben Du wirst sicherlich wieder optimistisch sein wenn Dein Tief vorbei ist , aber ich weiß das kommt bei Dir im Moment nicht besonders gut an .
Laß die Menschen die Du auf der Sonnenseite des Lebens wähnst nicht so stark in Dein Leben eingreifen . Wer weiß ob die so glücklich sind mit ihren Privilegien . Wenn Du jemanden hättest in der gleichen Lage der Dich verstehen könnte wäre Dir schon ein wenig geholfen . Viellleicht sitzt ein Studienkollege ebenfalls in einer schwierigen Lage und muß ebenso hart sich durchs Leben kämpfen da könntet ihr euch gegenseitig unterstützen .
Deine Familäre Lage ist auch schwierig, hoffentlich kannst Du viel mit jemanden sprechen . Wegen der Depression würde ich mir Hilfe holen damit Du loslassen kannst . Ich wünsche Dir das es bald besser für Dich wird . Lg Lilyan .
 
Zuletzt bearbeitet:

Ruffy

Mitglied
Erstens mein Beileid, ist wirklich ganz traurig was du hier geschrieben hast. Und zweitens gib NIEMALS auf, es ist natürlich leicht hier das so reinzuschreiben. Und dennoch solltest du niemals aufgeben und schon gar nicht aufhören zu hoffen. Wie oft habe ich schon gedacht wieso bin ich nicht wie er, wieso habe ich nicht so viel Glück wie er, wieso bin ich nicht glücklich. Wieso habe ich so viele Problem die keinen interessieren und über die ich mit keinem reden will. Ich habe tausend Gründe gefunden wieso ich nicht an Gott glauben sollte und wieso mir sowas passiert. Und in solchen Momenten habe ich an die armen Menschen auf dieser Erde und an das ganze Elend was passiert ist und noch immer passiert gedacht. Uund danach wollte ich mich nicht mehr bemitleiden und das Glauben an Gott war stärker denn je! Es ist einfach so dass wir für die meisten Dinge nichts dafür können. Du sollst nicht überfröhlich sein und sich verstellen. Aber du musst einfach anfngen positiv zu denken und versuchen jeden TAG was GUTES zu tun. Das muss keine Haldentat sein, aber es kommt einfach auf die Kleinigkeiten an, in dem du den anderen hilfst. Klar es werden natürlich nicht alle dir dankbar für deine Hilfe sein und es müssen auch nicht alle erfahren. Aber am Ende des Tages wirst du ins Bett gehen und denken heute hast du dein Bestes gegeben und in die Welt sogar wenn nur ein kleines bisschen was gutes gebracht. Und glaube mir einfach du wirst noch gute Freunde finden und einen guten PArtner. Das sind jetzt halt nicht die Menschen in deiner Umgebung. Was aber nicht heißt dass es Menschen die dich wirklich verstehen würden und unterstützen nicht gibt. DIe gibt es sciher, du hast die einfach noch nicht gefunden, was du aber eines Tages machen wist. NIE die Hoffnung aufgeben!!!
 

Tyra

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

das Leben tut an sich nicht weh, aber ggf liegt es an dir dass du es als schmerzhaft empfindest?
Und sinnlos ist dein leben keinesfalls, du empfindest es derzeit nur so...Der Sinn des Lebens liegt im Leben selbst und darin das Beste draus zu machen...aber bestimmt nicht darin vor dem Leben davon zu laufen.

Müssen musst du gar nix, also auch nicht mit Coolen oder Hippen...(die ohnehin mehr Schein als Sein sind, glaube mir) konkurrieren. Aber dürfen darfst du!

Wenn du generell unzufrieden bist dann ändere dein Leben..es stehen dir an sich tausende von Möglichkeiten offen und mit genügend Selbstvertrauen, ein wenig Training, genügend Durchhaltevermögen und einem Quentchen Glück wirst auch du einen Job und auch generell deinen Weg ins Leben finden. Die Hoffnung darauf solltest du nie aufgeben und damit diese Hoffnung realistisch bleibt solltest du daran arbeiten sie auch schrittweise in die Realität um zu setzen.

Du leidest offenbar an Depressionen (das klingt an sich schon durch die Zeilen hier durch..die Denkweise zeigt deutliche Depressionsstrukturen...und nein...ich bin keine Psychotante sondern eher Anthropologin). Das scheint in eurer family seitens der Mutter wohl genetisch mitbedingt zu sein....das ist Schicksal und eine Sache mit der du leben musst...und auch kannst, denn es gibt an sich sehr gute Therapiemöglichkeiten. Therapie ist hier leider unumgänglich. Kombitherapie psychiatrisch-medikamentös + psychologisch (Psychotante oder -tanterich/Verhaltenstherapie od.ä) empfehlenswert. Und dazu ein krankheitsangepasster Lebensstandard..viel Sport, genügend Schlaf, Seelenhygiene...Sozialkontakte aufbauen und gezielt der Isolationstendenz entgegenwirken, Arbeit am Selbstbewusstsein, Drogen meiden, gute Tagesstruktur etc etc.

Du hast einige sehr heftige Schicksalsschläge erlebt, traumatische Erfahrungen gemacht (Tod des Bruders) und diese wollen erst einmal verarbeitet werden..gieb dir also die Chance dazu. Wichtig hierbei ist dass du mit Menschen, Freunden oder zumindest einem Therapeuten drüber redest...denn diese Seelenhygiene ist unerläßlich und ohne wirst du depressiv bleiben.

Damit sich Leute für dich interessieren musst du selbst an dir interessiert sein...das gibt dir ne interessante Ausstrahlung...damit funktioniert es an sich immer ganz gut. Schweine brauchen sich nicht für dich interessieren aber mach mal folgendes Experiment im Schweinestall: geh mal mit ne Schaufel Futter rein und die Viecher drehen sich alle nach dir um und fressen dir aus der Hand...genauso ist es bei den Menschen..denen musst du schon was (an-)bieten damit sie Interesse zeigen. Das muss nix Sensationelle sein was du anbietest...es reichen oft Ehrlichkeit und Natürlichkeit und Interesse.

Die Schulter zum Anlehnen die du suchst existiert..aber sie wartet nicht auf dich und rennt dir hinterher, es ist dein Job sie zu suchen und ausfindig zu machen, sie dir zu krallen! Du trägst die Verantwortung dafür deine Bedürfnisse zu befriedigen....niemand sonst...die Welt ist kein Serviertablett, erschaffen dazu dich mit dem was du braucht zu bedienen..nee...du musst der Welt schon oft mit harter Arbeit abringen und abfordern was du für dich brauchst.

Grundfehler die du bis jetzt gemacht hast: du hast zu wenig Achtung vor dir selbst und deinem Leben gezeigt..das rächt sich natürlich...damit stößt du andere Menschen eher ab...denn eine solch ungesunde Haltung mag niemand so recht. Es gibt die Grundformel: wer sich selbst nicht mag den mögen andere nicht denn die anderen denken dann dass du sie nicht magst, Menschen generell nicht magst. So funktioniert die menschliche Logik halt..danach solltest du dich richten.

Dein Selbstbild ist viel zu negativ und voller Selbstverachtung..du betitelst dich als depressives Miststück...logisch dass man jemanden mit einer solchen Aura instinktiv meidet...der erste Schritt in die richtige Richtung wäre es dich selbst mehr zu achten und zu akzeptieren so wie du bist...weder Mist noch Stück sondern ein Mensch, der in jungen Jahren bereits recht heftige Schicksalsschläge erlitten hat, der kämpft und versucht seinen Platz im Leben zu finden und der derzeit depressiv und einsam ist...bzw. einsam und daher depressiv? Und gegen Einsamkeit kann man was tun...aber du musst den ersten Schritt aus dieser Einsamkeit heraus tun. Im realen Leben...im Internet allein reicht das nicht. Aber dieser erste Schritt hier im Netz war ein sehr guter Anfang den du in die reale Welt übertragen solltest....Schritt für Schritt mal aus deinem Schneckenhaus heraus.

Tipps: Kampfsport machen, Therapien machen...und in Hinsicht auf hippe oder coole Mitkonkurrenten mal gelassener werden..ich war früher in einer Oberklassen-Schule, Mädchengymnasium...und habe erst gar nicht versucht da zu konkurrieren...so tolle und teure Klamotten konnte ich mir nicht leisten..aber ich hatte meine eigenen Qualitäten..konnte sehr gut malen und damit war ich dann -zumindest in der Kunststunde- der Star...Jeder Mensch hat irgendwas was er gut kann...du solltest herausfinden was es bei dir ist und dann einfach dein Ding durchziehen..das reicht schon.

Dein Gefühl um jemanden kennen zu lernen lustig, lieb und nett zu sein stimmt teilweise, trügt dich jedoch auch ein wenig...du musst an sich eher authentisch sein...einfach so wie du bist...also ehrlich und nicht gestellt, natürlich wirken und nicht unecht freundlich oder lieb wenn dir nicht danach ist. Authentisch sein kann man allerdings oft nur wenn man sich ausreichend selbst akzeptiert und mag (und zudem zumindest einigermaßen psychisch stabil per Therapie etc.)...genügend Selbstbewusstsein hat...ich vermute daran musst und solltest du noch ein wenig arbeiten. Sich zu verstellen bringt nix, da früher oder später jeder merkt dass du dich verstellst.

Meine Pixel an dich sehe ich nicht als Verschwendung an....es hat mich gefreut dich mal ein wenig zutexten zu dürfen...und ich hoffe dass ich dir den einen oder anderen nützlichen Tipp geben konnte.
Deinen Schreibstil finde ich an sich recht gut...frisch von der Leber weg..darauf kannst du aufbauen. Zwar noch viel zu negativ eingefärbt, was wahrscheinlich an der Depression liegt aber ansonsten ziemlich beeindruckend. Räume mal so weit es geht die depressiven Anteile aus deinem Kopf dann legst du Potenzial frei dass du im Leben gut gebrauchen kannst.

Tyra

Anlaufstellen für dich:
Lebensberatung von Caritas oder Diakonie
Psychiater + Psychologen
Bei akuter Depression (Kennzeichen: Antriebslosigkeit, häufige Selbstmordgedanken, Konzentrationsschwierigkeiten etc.) Kliniktherapie für 6-8 Wochen, danach ambulant für 2-3 jahre weiter bis du ausreichend stabil bist und auch alleine weisst wie du deine Krankheit genügend kontrollieren kannst.
 

Sigi

Sehr aktives Mitglied

Hallo liebe Saiphor, wenn es auch negativ gefärbt ist, aber du beschreibst auf interessante Weise, welcher Welt man begegnet, an die man glaubt, sich anpassen zu müssen, um gewollt zu werden. Es zeigt, warum es nicht leicht ist. Und ich verstehe sehr wohl, dass du aufgibst, diese Ansprüche erfüllen zu wollen. Was du schreibst, zeigt aber auch, wie man in dieses Denken und Fühlen verfallen kann, wie schnell das aufgrund des Einflusses von außen geht.

Das komische ist, dass es immer heißt, dass sehr viele Menschen in derselben Lage sind, aber man trifft die eben nicht, dort wo das Schein-Leben pulsiert. Und so kommts dann, dass man so schreibt wie du eben.

Da du ja schon viele Ratschläge bekommen hast möchte ich mal darauf verzichten. Aber du siehst, dass sich einige durch dein Problem bewogen fühlten, dir zu schreiben. Und ich denke, wenns dir wieder mal ganz schlecht geht, kannst du auch dem einen oder anderen einfach mal eine Private Nachricht schreiben, um dich auszutauschen, denn jeder, der dir hier bisher schrieb, meint es sicher gut mit dir, vermute ich mal ganz ohne Gewähr.

Ich schick dir ein wenig Verständnis und viele gute Wünsche.

Sigi
 

Anka

Mitglied
hi,
ich kann dir nur einen rat geben geh zurück zu deiner familie.manche menschen sind halt nicht dafür geschaffen allein zusein,scheiß auf die karriere wenn du dabei unglücklich bist,
ich wünsche dir viel kraft,denn obwohl ich kinder und eltern habe,fühle ich mich oft allein und einsam

lg anka
 

Saiphor

Neues Mitglied
Vielen Dank euch allen. Es tut schon gut zu wissen, dass wenigstens ein paar Menschen da draußen ein offenes Ohr, bzw. Auge haben.
Ja, an dem Abend als ich den Text eingestellt habe war ich wirklich SEHR down. Die Tage danach ging’s wieder besser. Jetzt geht’s zwar wieder abwärts ist aber nicht ganz so schlimm.

Lieber Werner, es stimmt schon, dass mir was entgehen würde, wenn über Nacht alles gut wäre. Aber nun ja, kennst du Matrix den Film? Die Szene in der Morpheus Neo die Wahl gibt zwischen der blauen und der roten Pille? Mit der blauen würde er sein unspektakuläres Leben in Unwissenheit einfach weiter führen. Mit der roten würde er ein großes Risiko eingehen, aber dafür die Wahrheit erfahren.
Wäre ich vor diese Wahl gestellt, ich würde mich für die blaue Pille entscheiden. Lieber ein gutes Leben in Illusion führen, als ein schlechtes in der Realität. Von daher: käme das Glück über Nacht, auch wenn ich es mir nicht selbst erlitten hätte, ich würde es nehmen. Hauptsache es ginge ein bisschen besser als jetzt, nur ein bisschen.

Ja Lilyan, du hast Recht. Ich sollte nicht zu sehr auf die Leute schielen, die meiner Meinung nach privilegiert sind. Daran übe ich, leider klappt es noch nicht. Es ist sehr schwer für mich mich nicht ständig mit Leuten zu vergleichen, die besser als ich sind. Schön blöd, oder? Würde ich mich doch mit Leuten vergleichen, die „weniger drauf“ haben. Das wäre meiner Laune bestimmt zuträglich…

Ruffy: Es gibt da diesen Satz: Manche Menschen bewegen die Welt und andere schaffen es gerade mal den Dreckhaufen aus dem sie entstanden sind zu bewegen. Ich gehöre zu Letzteren. Vielleicht sollte ich tatsächlich anfangen jemandem zu helfen. Bei irgendwas. Keine Ahnung bei was. Ich bin kein so guter Helfer. Niemand braucht mich. Dennoch ein Satz von dir hat mich sehr berührt und mich auch zum Nachdenken angeregt.
"Und in solchen Momenten habe ich an die armen Menschen auf dieser Erde und an das ganze Elend was passiert ist und noch immer passiert gedacht. Uund danach wollte ich mich nicht mehr bemitleiden"
Mit Blick auf das Elend der Welt ist mein Eintrag schon wieder fast peinlich. Wir sind so privilegiert auf unserer Seite der Erde. Haben alles was das materielle Herz begehrt. Keinen Hunger, keinen Krieg, Frauenrechte, keine Seuchen, geringe Kindersterblichkeit, usw…
Aus irgendeinem Grund bin ich aber trotzdem oft so traurig. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die ganzen Dinge, die Angehörige der Industrieländer im Laufe ihres Lebens anhäufen, zwischenmenschliche Mauern errichten. Es ist so kalt hier. Ich habe das Gefühl unsere gesamte Gesellschaft basiert darauf emotionale Bedürfnisse in Konsumwünsche umzuwandeln. Und so befriedigt sich der frustrierte Manager mit seinem dicken Mercedes. Und wenn man wie ich keine Kohle hat, bleibt einem sogar diese magere Befriedigung verwehrt. *seufz* Ich befinde mich in einer emotionalen Dürre, ohne Hoffnung auf Besserung, egal welcher Art.

Tyra: Ich fühle mich schon fast geehrt, dass du mir geantwortet hast. Du bist ja sehr aktiv im Forum und hast für mich schon so was wie einen professionellen Ratgeberstatus hier drin. Danke für deine lange Antwort. Auch wenn du viele unangenehme Wahrheiten aussprichst. Ja, die Welt ist kein Serviertablett und ich muss mir die Dinge die ich will selbst erkämpfen. Scheiße!!! (Nicht gegen dich, sondern gegen den Fakt gerichtet) Es erscheint mit so unfair. Und es ist so hart und ich bin es müde zu kämpfen. Ich bin es einfach nur noch müde. Habe keine Kraft und keine Lust mehr. Und ob du es glaubst oder nicht, ich treibe regelmäßig Sport. Gehe Joggen, tanze oft, fahre Rad. Therapie wär cool, geht aber zur Zeit nicht, weil ich bald wieder umziehe. Meine alte Therapeutin vermisse ich sehr in meinem Leben, obwohl wir uns im letzten Jahr nur noch einmal alle zwei Wochen getroffen haben hat mir ihr Rat und ihr Verständnis doch sehr dabei geholfen den Alltag zu ertragen. Nun, ich konnte sie ja schlecht bei meinem Umzug mitnehmen.
Und zu dem einen Talent, das jeden Menschen irgendwie besonders macht. Ich fürchte das reicht nicht. Bei Weitem nicht. Ich habe Talente und davon sogar mehrere. Allerdings interessiert sich keine Sau dafür. Da kann ich noch so gut malen, singen, schreiben, denken, whatever…was zählt es schon, wenn es niemand sieht? Und da kommt wieder der Kampf ins Spiel, oder? Du würdest jetzt vielleicht darauf entgegnen, dass ich mich halt irgendwie nach vorne boxen soll. Mir Menschen erobern soll, die mich sehen. Stimmt.
Ich bin es nur alles so schrecklich müde. Aber vielleicht, wenn jetzt der Sommer endlich (!) kommt, die Sonne scheint, vielleicht kriege ich wieder ein bisschen Energie für diesen vermaledeiten Kampf ums Glück.

Vielen Dank für dein Verständnis Sigi.

Hi Anka! Deine Antwort fand ich cool. Kurz und prägnant. Und vermutlich ganz nah an mir dran. Dieses dauernde Umziehen und neu anfangen macht mich echt fertig. Das einzig blöde ist nur, dass ich etwas studiert habe, dass ich bei mit zu Hause aufm Land nicht ausüben kann. Da gibt es echt nix in meiner Richtung. Vielleicht sollte ich einfach aussteigen aus dem Rattenrennen. Buahaha! Und das obwohl ich ja noch nicht mal angefangen hab mit meiner Karriere. *sarkastisches Lachen*
Wie schade dass du dich auch noch mit Kindern einsam fühlst. Irgendwie war es eine meiner Hoffnungen, dass ich dieser ewigen Einsamkeit durch künstliche Befruchtung entkommen könnte (echte Männer wollen mich ja leider nicht). Ist zwar Scheiße Kinder als Seelenpflaster missbrauchen zu wollen. Ich weiß das sollte man nicht und so… Aber wenn man nach dir geht scheint das eh keine Option zu sein. Dennoch wünsch ich dir und deiner Familie Glück und Freude.

Danke! Danke! Obwohl es „nur“ Pixel waren, haben sie mir seltsamerweise gut getan J
 

Sigi

Sehr aktives Mitglied
Hallo Saiphor, du bist doch ein echt netter Mensch, antwortest jedem Beitrag. Wieso sollen dich Männer nicht mögen?

Sigi
 

Tuesday

Aktives Mitglied
Mal eine andere Meinung zum Thema. Ich habe für mich rausgefunden, dass diese prostestantisch leistungsorientierte "man muss immer zu den besten gehören" Mentalität Gehirnwäsche ist.

Das Leben ist kein Kampf. Es gibt sehr viel Wärme und Licht. Sehr viel Liebe. Man muss nur an den richtigen Orten suchen und man muss lernen zu vertrauen.

Du wirst geliebt. Ob nun vom Universum, Gott, der großen Energie oder wie immer man das nennen will, spielt nicht so sehr die große Rolle. Das Leben ist Freude.

Was wäre, wenn ich dir sagen würde, dein lebenslustiger Bruder starb, weil er es bereits kapiert hatte, wie schön das Leben ist und er ist dir vorausgegangen ins ewige Licht und die Liebe.

Du musst noch ein bisschen was lernen und darum wirst du auch noch eine Weile hier bleiben.

Du hast Recht, der Frühling kommt. Geh mal in die Natur. Schau dir an mit welcher Sorgfalt das Leben erschaffen wurde. Wie viel Liebe in jedem einzelnen Grashalm, in jeder Pflanze steckt. Erkenne, wie stark die Natur ist, dass sie sich Jahr für Jahr aus der Dunkelheit neu erhebt. Hör mal ganz bewusst den vö**** bei ihrem Lied zu. Wie viel Kunstwerk darin steckt.

Wenn dich meine Worte ansprechen, magst du vielleicht dieses Buch lesen:

Der Wunschfänger-Engel: Eine himmlische Geschichte über die "Bestellungen beim Universum" von Bärbel Mohr (Autor), Stefan Stutz (Illustrator); Preis: EUR 9,90; Gebundene Ausgabe: 80 Seiten
Verlag: Nietsch; Auflage: 1 (März 2004); ISBN-10: 3934647626; ISBN-13: 978-3934647626


Ich sage dir nicht, dass Bestellungen beim Universum funktionieren. Das musst du schon selbst herausfinden. Aber es ist eine schöne Lebensphilosophie und die Beschäftigung damit geben den Gedanken einen Ruck weg von der Schwere, die uns die Gesellschaft aufbürdet.

Du kannst nach Anzeichen Ausschau halten dafür, dass du nicht geliebt wirst. Du wirst Beweise dafür finden. Du kannst aber auch Ausschau nach Anzeichen dafür suchen, dass du geliebt wirst. Für mich war es sehr erstaunlich, was ich auf diesem Weg gefunden habe ...

Das Leben tut nicht weh. Du tust dir weh!



Tuesday
 

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