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Warum sind negative Gedanken negativ?

Wandel

Aktives Mitglied
Hallo ihr Lieben,

Ich brauche heute eure Weisheiten! :) Und zwar bin ich kürzlich über die Grundsatzfrage gestolpert, warum man einen Gedanken eigentlich als negativ empfindet, während andere Gedanken offensichtlich positiv sind? Hat sich jemand von euch mal diese Frage gestellt? Ich bin völlig überrascht dass dieses Thema angeblich niemanden interessiert, denn im Internet findet man nur Tipps dazu, wie man negative Gedanken vermeidet...

Es muss ja einen Mechanismus im Gehirn geben, der beurteilt, ob ein Gedanke schlecht oder gut ist. Der Gedanke wird dann von diesem Mechanismus mit der entsprechenden positiven oder negativen Emotion eingefärbt. Jedenfalls stelle ich mir das so vor.. Aber dann muss dieses Beurteilungsverfahren ja für den Organismus irgendwie notwendig sein, sonst gäbe es ja evolutiv nicht.

Was sind eure Gedanken dazu? Bin ganz Ohr :) Und auch froh über weiterführende Informationen falls ihr irgendwo welche findet.
 
R

Rabenfeder

Gast
Ganz grob gesagt werden im Gehirn Gedanken und Eindrücke emotional im Hippocampus und in der Amygdala verarbeitet. Der Hippcampus gibt dem Paket eine positkve Konotation mit, also Zufriedenheit, Freude, positive Überraschung, in der Amygdala werden Trauer, Wut und Unbehagen angehängt.
Wie das bei neuen Eindrücken ist, weiß ich nicht, aber bei gewohnten Eindrücken jnd Gedanken benutzen die den gewohnten "Trampelpfad" über die Nervenbahnen. Das kann man zwar auch umlernen, aber wenn man nicht gegensteuert empfindet man eben immer wieder die gleichen Dinge als eher negativ.
Und auch Dinge, die eigentlich gar nichts mit negativen Erfahrungen zu tun haben, sondernwährend einer sehr negativen Erfahrung irgendwie präsent waren, können so für immer negativ sein... eine Farbe, ein Muster, eine Formulierung, ein Geschmack oder Geruch.

Für viele nachvollziehbares Beispiel: wenn man ein bestimmtes Essen gegessen hat und ein paar Stunden später an einer Magen-Darm-Infektion erkrankt, dann wird man dieses Essen erst als nicht mehr essen wollen. Kinder würden es vielleicht für den Rest ihtes Lebens verabscheuen und eklig finden... weil die Übelkeit im Hirn als potentielle Vergiftung abgespeichert und sehr negativ bewertet wird und das zuletzt verzehre Essen da natürlich "Hauptverdächtiger" ist.
Und man kann sich sicher sein: wenn man sich gerade in trauter Zwiesprache mit der Badkeramik befindet, dann denkt man nicht mit heiterer Freude oder Begeisterung an das Schnitzel vom Mittagessen!
 

Mittendurch

Moderator
Teammitglied
Warum sind negative Gedanken Negativ?
Es ist auch möglich sie positiv zu sehen, doch dafür ist es vielleicht wichig zu verstehen wie es zu "negativen" und "positiven" Gednaken kommt.

Stell dir mal ein Kind vor und ein Stück Schokolade, was glaubst du was das Kind denkt wenn es die Schokolade sieht. Meins du die Gedanken werden positive sein?

Vielleicht, aber vielleicht auch nicht, obwohl sicher mehr Kinder und auch Erwachsene den Anblick von einem Stück Schokolade mit Positiven verbinden.
Doch nehmen wir mal an, das Kind bekam das Stück Schokolade nicht in einem Positiven Zusammenhang, in einer positiven ruhigen Atmosphäre, sondern immer wenn etwas neagives folgte, was glaubst du wird dieses Kind mit der Schokolade verbinden - "positive" oder "negative" Gedanken.

Es hat damit zu tun, in welchem Zusammenhang bestimmte Dinge abgespeichert sind. Ist das Belohnungssystem dabei aktiviert worden, gibt es als Verknüpfung positive Gedanken, ist jedoch das Alarmsystem aktiviert worden, sind die Gedanken eher neagtiv.
Doch dies genauer zu Beschreiben und die Zusammenhänge zu erklären, ist mir grad zu viel.
Vielleicht aber hilft dir diese Antwort ein wenig zu verstehen. Doch es ist durchaus komplizierter, als mit diesem Beispiel versucht wird zu zeigen. Denn auch bei diesem Beispiel sind viele Varianten denkbar...
 
G

Gelöscht 47471

Gast
Was sind eure Gedanken dazu? Bin ganz Ohr :)
Das ist die Sache mit dem Wasserglas in dem sich objektiv betrachtet die Hälfte des möglichen Inhalts befindet.

Betrachtet man es als immer noch halbvoll und freut sich über diesen Zustand, oder betrachtet man es als schon halbleer und ist deshalb betrübt.
 
B

Bohemia

Gast
Alles hat seine Daseinsberechtigung. Positive als auch negative Gedanken. Es fehlt nur das Verständnis dafür, dass es beides gibt. Da scheinbar die meisten nur das positive Denken für einzig legitim halten bekommen Leute, die negativ denken, schon Komplexe weil sie es nicht schaffen, dem Anspruch des positiv Denkens zu genügen.

Wenn ich negativ über Negatives denken kann, geht's mir gut, wenn andere erwarten, dass ich einer negativen Situation etwas Positives abgewinnen soll, dann fühle ich mich unter Zwang gesetzt, Dinge, die negativ sind, positiv zu verklären.

Wenn ich eine negative Situation verändern möchte, dann handle ich, falls es möglich ist. Man kann auch aus negativem Denken Positives erschaffen, z.B. gibt es Blues-Musik, die viele mögen.

Echter Blues entstand aus einer Lebenssituation, die für die Personen negativ war oder ist. Das wäre dann ein echter Blues-Musiker. Alle Anderen kopieren Blues nur. Blues = Traurigkeit über etwas.

Wenn es einem gut geht, denkt man automatisch mehr an positive Dinge. Alles ist ja miteinander verwoben. Viele denken negativ wenn es regnet, weil sie lieber Sonne hätten, wenn ich Regen aber schön finde, ist das für mich positives Denken.
 

Wandel

Aktives Mitglied
Danke für eure Antworten!

Viele interessante Fragen verbleiben für mich :)

Rabenfeder meinte:
Der Hippcampus gibt dem Paket eine positkve Konotation mit, also Zufriedenheit, Freude, positive Überraschung, in der Amygdala werden Trauer, Wut und Unbehagen angehängt.
Weisst du gerade wie diese Konotation etwa funktioniert? Ich stelle mir das im Moment so vor, dass der Hippocampus irgendwelche Neurotransmitter ausschüttet die für die Emotion zuständig sind. Diese unterdrücken dann falls die Emotion negativ ist das aufkommen von positiven Emotionen währen der Nervenreiz weitergeleitet wird..

Rabenfeder meinte:
Für viele nachvollziehbares Beispiel: wenn man ein bestimmtes Essen gegessen hat und ein paar Stunden später an einer Magen-Darm-Infektion erkrankt, dann wird man dieses Essen erst als nicht mehr essen wollen.
Wenn das Essen also als Grund für den Schmerz erkannt wird, dann wird es mit der Emotion Angst belegt. Alles was dann mit dem Essen zu tun hat wird ebenfalls durch Angst eingefärbt. So verstehe ich das jetzt ist das etwa richtig?

Mittendurch meinte:
Es hat damit zu tun, in welchem Zusammenhang bestimmte Dinge abgespeichert sind. Ist das Belohnungssystem dabei aktiviert worden, gibt es als Verknüpfung positive Gedanken, ist jedoch das Alarmsystem aktiviert worden, sind die Gedanken eher neagtiv.
Heisst das umgekehrt also auch, dass positive Gedanken das Belohnungssystem aktivieren? Ist diese Verknüpfung beidseitig? Sind es die Neurotransmitter welche Gedanken positiv oder negativ färben oder sind es die Nervenreize?

Der_um_den_Baum_tanzt meinte:
Betrachtet man es als immer noch halbvoll und freut sich über diesen Zustand, oder betrachtet man es als schon halbleer und ist deshalb betrübt.
Also muss man sozusagen zwei Gedanken gleichzeitig im Kopf halten: Der eine ist dafür zuständig, das positive zu erkennen und der andere betrachtet das Glas. Dann werden diese beiden Gedanken miteinander verknüpft und beim nächstem mal automatisch ausgelöst.

Boihemia meinte:
Alles hat seine Daseinsberechtigung. Positive als auch negative Gedanken. Es fehlt nur das Verständnis dafür, dass es beides gibt. Da scheinbar die meisten nur das positive Denken für einzig legitim halten bekommen Leute, die negativ denken, schon Komplexe weil sie es nicht schaffen, dem Anspruch des positiv Denkens zu genügen.
Welche Daseinsberechtigung haben sie dann? Wozu sind sie gut? Es muss ja einen evolutiven Grund dafür geben. Meinst du, dass negative Gedanken damit zu tun haben, dass wir Schmerz vermeiden wollen und die Gedanken uns einen Plan dazu schmieden lassen?
 
S

Schmetterlingsflug

Gast
hallo ich kann im ganzen mit den worten negativ und positiv nicht wirklich etwas anfangen.
ich finde es wichtig, von diesen beurteilungen im leben weg zu kommen.
in meinen sprachschatz gibts dies auch nicht wirklich. hut schlecht,positiv negativ.

alles ist wies ist und das wichtige ist eben,was wir daraus machen.
so ist auch mit den egdanken. denke ich,so sind da gedanken,warum sollte es wichtig sein,sie positiv oder negativ zu benennen?..

kann man mit den gedanken etwas anfangen...bildet man diese aus...versteht man sie selbst nicht,kann man sie wegwischen.

wird mir von einen essen schlecht,denke ich nicht negative gedanken,sondern denke,das essen schmeckte mir nicht.
hole ich mir nicht mehr.

gedanken sind frei,sie leben so vor sich hin und können nicht eingeteilt werden. denke ich das und das ist negativ..hm....wer git dir das recht,es so zu nennen?..
weiss nicht ob man versteht was ich sagen will..aber beurteilungen sind für mich eigentlich unsinnig.
lasst doch gedanken sein,was sie sind, einfach da.;):)
 

hilfe-schlumpf

Aktives Mitglied
Negative Gedanken sind nicht negativ, weil es das Gehirn festlegt, sondern weil es "die anderen" so festlegen.

Und wie Du ja schreibst - Konsens ist eigentlich der, dass negative Gedanken negativ sind und auf Teufel komm raus unterbunden werden müssen. Man darf nicht negativ denken, weil es nichts negatives gibt.

Und wer unter diesen Umständen irgendwas negatives denkt ist latent psychisch krank.

So what ? Sind wir nicht alle ein bisschen Bluna ? ( Hauptsache der Psychopharmakaabsatz stimmt ). ;)
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Hallo, Wandel,

gut oder schlecht sind im Allgemeinen relativ zu dem Bezugspunkt. Der Bezugspunkt kann z.B. das eigenen Wohlgefühl sein oder ein in der Ferne liegendes Ziel.

Klammern wir mal aus, dass sich Gedankenkonstruktionen verselbstständigen können und daher der Dauer-Optimist oder der Dauer-Pessimist entstehen. Klammern wir mal aus, dass biologische bzw. chemische Prozesse, Krankheiten, einen eigenen Faktor bilden können. Auch bisher gemachte Erfahrungen, die als Handlungsanweisung zur Beurteilung von Situationen und damit von Gedanken entstehen und so vom Gehirn abgespeichert werden, klammern wir doch mal aus, denn die gemachten Erfahrungen beruhen auf der Vergangenheit, die nicht immer maßgebend für die Zukunft ist. Alte, abgespeicherte (Beurteilungs-)Anweisungen können eben „heute“ falsch sein.

Was bleibt, ist die Frage, ob es über unserem „ich“ eine Instanz gibt, die das Gute sowie das Böse festlegt. Und wenn in diesem Zusammenhang negative Gedanken entstehen, dann trifft der Inhalt von Absatz 1 – siehe oben – zu. Negative – aber auch positive Gedanken – tragen dazu bei, eine Orientierung für unser Leben zu finden bzw. nicht aus den Augen zu verlieren. Deine Frage also, warum man Gedanken als negativ empfindet, hat also (auch) damit zu tun, dass sie ein Warnsignal bilden, das „in der Ferne liegende Ziel“ nicht zu gefährden.

LG, Nordrheiner

 

Suavi

Aktives Mitglied
Die spannendere Frage ist doch, was zuerst da ist - die Emotion oder der Gedanke.

Evolutionär gesehen ist unsere Großhirnrinde, bzw. der Neocortex der jüngste Teil unseres Gehirn. Emotionen gab es schon vor dem Gedanken. Wenn Kognition im Prinzip nur Interpretation wäre, würde sich die eben die umgekehrte Frage stellen, ob unsere Emotionen nicht die Konnotation unserer Gedanken vorgeben und nicht anders herum.
 

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