Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Warum nur habe ich das Gefühl, dass die Welt da draußen voller Täter ist?

Hr. Pinguin

Aktives Mitglied
hilft also nichts zu sagen, mensch, schau doch mal, das ist doch alles ganz anders, tatsächlich muss man die erfahrung machen, dass es anders ist. und das finde ich verdammt schwer. und da frage ich mich im umkehrschluss, natürlich kann ich die verantwortung übernehmen und mir eine wohlgesonne und wertschätzende umgebung suchen. und wie groß ist die wahrscheinlichkeit, dass ich die finde?
Das war vor diesem Corona schon sehr schwierig für mich. Jetzt ist es nur noch Katastrophe.
Man muss versuchen, das irgendwie zu überleben.

ich sehe nicht, dass du in einer opferrolle festhängst, du bemühst dich, du bist auf der suche, du reflektierst deine sicht der dinge. du stellst dich dem schmerz. das ist aktiver als viele andere an die sache rangehen.
Danke auch. :)
 
Zuletzt bearbeitet:

Daoga

Urgestein
Unser Gerechtigkeitssinn ist so ausgeprägt, dass wir für derart geschädigte Eltern, die einen so unfassbar schweren Verlust erleiden würden, eine gewisse Verständnis für ihre Tat aufbringen könnten.

Irgendwo hier in diesem Forum schrieb jemand, dass er froh sei, in einem System zu leben, in dem Selbstjustiz nicht erlaubt ist und es eine höhere Rechtssprechung gibt. Dem kann ich nur beipflichten.
Als der Staat die Rechtsprechung und Straffestsetzung als Monopol an sich zog, machte er gewissermaßen einen Vertrag mit dem Volk, in dem von Gerechtigkeit die Rede war. Das Verhängen von der jeweiligen Tat angemessenen Strafen. Nicht schlimmer, aber auch nicht verharmlosend.
Im Gegenzug dafür verzichteten die Geschädigten auf eigene Racheaktionen, ein Fortschritt gegenüber der vorher gültigen Blutrache, die nicht selten ganze Familienklans zerstörte und ein friedliches Zusammenleben unmöglich machte.

Wenn der Staat aber heute wegen "modernem" Gutmenschentums (die Sorte Gutmenschentum, die zu Recht ein Schimpfwort ist) Täter mit nur einem Klaps auf die Hand laufen läßt, frei für die nächsten Übeltaten, während das Opfer dumm da steht und auf seinem Schaden sitzen bleibt, dann ist dieser alte Vertrag einseitig gebrochen. Und braucht daher auch von der anderen, der geschädigten Seite, nicht mehr eingehalten zu werden.

Genau das passiert, wenn ein Elternteil den Mörder des eigenen Kindes niederstreckt. Das Ausüben von Gerechtigkeit auf die eigene Kappe, weil der Staat dazu nicht mehr willens oder fähig ist. Jede solche Handlung ist somit ein Schlag ins Gesicht der modernen Rechtsprechung, die offensichtlich nicht mehr an Gerechtigkeit, die diesen Namen verdient, interessiert ist.
Wie heißt die alte Parole, wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht.
Und wer privat geübte Rache verhindern will, muß für echte Gerechtigkeit sorgen. Nicht für Täterverhätschelung.
 
G

Goast

Gast
Die wenigsten können sich ihre Rolle im Leben aussuchen.
Du kannst die aber ändern, keiner muß das leben was ihm nicht guttut.
Der Schlüssel zu einem aktiven Leben: Eigenverantwortung übernehmen!
Um ein selbst bestimmtes und bewußtes Leben führen zu können, gilt es vor allem zu erkennen, daß nur du selbst für dein Leben verantwortlich bist.
Wir sind es zu sehr gewohnt, uns gegenseitig Verantwortungen zuzuschieben und fühlen uns deshalb vielleicht bei solchen Aussagen provoziert.
Wir sind verletzt worden, enttäuscht, vielleicht betrogen.
Viele von uns haben eine schlimme Kindheit erlebt oder wir hatten andere ungünstige Startbedingungen.
Heute sind wir erwachsen und es liegt in unserer Hand, von nun an für uns selbst zu sorgen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Daoga

Urgestein
Die wenigsten können sich ihre Rolle im Leben aussuchen.
Du kannst die aber ändern, keiner muß das leben was ihm nicht guttut.
Der Schlüssel zu einem aktiven Leben: Eigenverantwortung übernehmen!
Schöne Worte für Erwachsene, aber was ist mit Kindern, die aus üblen Verhältnissen nicht fliehen können? Die Saat wird im Kindesalter gesät! Später kann man sich davon distanzieren, als Kind wußte man es einfach nicht besser, woher auch. Kinder sind Spiegel, die alles gute, aber auch alles schlechte zurück- bzw. weitergeben. An Gleichaltrige oder irgendwann an eigene Kinder, wenn sie sich der Fehler bis dahin nicht bewußt geworden sind.
 

Hr. Pinguin

Aktives Mitglied
ich möchte noch eine andere Tätergruppe erwähnen: Die der Betrüger, Schwindler, Bauernfänger, ...

Mitmenschen prellen, schaden, sie hintergehen, ... materiell oder seelisch...

Ich habe einen Film über eine Betrugsmasche mit Paketen gesehen... ich möchte jetzt nicht wiedergeben, wie das funktioniert....

Man hat Angst, dass es einen selber treffen kann. Aus heiterem Himmel.

Ständig muss man auf der Hut sein. Leute die einem freundlich ins Gesicht grinsen, mit den übelsten Absichten.

Illegal. Aber man kann auch völlig legal nach dem Gesetz "abgezogen", schwer geschädigt werden.

Vertrauensseligkeit oder Naivität wird bestraft. Und es gibt Leute, für die ist das nach ihrem Denken legitim, völlig in Ordnung. Für mich sind das Täter.

Gewissen, empfinden für Unrecht, für Anstand. Es ist nicht selbstverständlich.
 

Hr. Pinguin

Aktives Mitglied
Zwei Sachen beschäftigen mich momentan.

1)
In der Tagesschau von gestern, 02.07.20, gab es einen Bericht zu Gewalt gegen Kinder.

Demnach gehört für eine Milliarde Kinder und Jugendliche Gewalt zum Alltag. Jedes zweite Kind von 2-17 sei von körperlicher, psychischer oder sexueller Gewalt und Kindesmisshandlungen betroffen.

Aufgrund der Corona bedingten Einschränkungen habe sich das Problem weiter verschärft. Im Vergleich zum 1.Halbjahr 2019 habe sich das Risiko für häusliche Gewalt im 1. Halbjahr 2020 um 23% erhöht. Ursachen hierfür seien überforderte Eltern und fehlende Kontrolle bei Fällen von Kindesmisshandlungen.

Laut einem Sprecher einer Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie (frei wiedergegeben), führt Gewalt dazu, dass ein Kind verunsichert ist in der Beziehung. Es kann nicht lernen und sich nicht weiterentwickeln und hat später selbst oft Beziehungsprobleme.

Was sagt uns das? Ein Großteil der Weltbevölkerung ist gewalttätig und psychisch beeinträchtigt. Das ist normal. Der ganz normale Wahnsinn der Realität.

2)
Ich habe den Eindruck, viele Menschen haben das Mitfühlen einer Maschine. Soll heißen: gar nicht. Allenfalls künstlich aufgesetzt, wenn es denn mal sein muss.

Das Zusammengehörigkeitsgefühl baut darauf, jede Gelegenheit zu nutzen, andere abzuwerten und sich daran zu ergötzen. Ich habe es aktuell wieder erleben müssen. Es ist unerträglich.

Dazu diese fehlenden Skrupel, diese Gewissenlosigkeit. Diese Angepasstheit, dieses künstliche geschnörkelte Getue. Anderen voller Bewusstsein Schaden zuzufügen. Passend dazu (auch) äußerlich mit Klamotten und Styling alles geschnörkelt und künstlich. Es tritt zusammen auf. Es ist zum Davonlaufen

Es sind Täter. Sie warten nur darauf, dass sie Schaden zufügen können. Und es wird ihnen nicht leid tun, weil sie nicht merken, was sie da machen.
 

Hr. Pinguin

Aktives Mitglied
Gestern im TV gesehen:

Verliebt, verlobt, verprügelt

.https://www.3sat.de/gesellschaft/politik-und-gesellschaft/verliebt-verlobt-verpruegelt-frauen-100.html

Zitat: "Gewalt in Partnerschaften, besonders gegen Frauen, ist nach wie vor Alltag in Deutschland."

Ich dachte ja mal früher, das wären nur schlimme Einzelfälle. Aber von wegen. Die Täter sehen ihre Gewalttätigkeit oftmals nicht als eigenes Fehlverhalten ein, schieben stattdessen die Schuld auf ihre Partnerinnen. Diese brauchen oft Jahre oder Jahrzehnte, bis sie sich lösen können.

Typisch für Gewalttäter: Ist eine Beziehung beendet, haben sie bald eine neue und es passiert erneut.

Gleich im Anschluss kam die Reportage Spannervideos - das heimliche Verbrechen.

Also, Frauen werden heimlich in ihrem Intimbereich gefilmt, in Umkleidekabinen etc. und die Videos landen ohne deren Wissen im Internet auf irgendwelchen Pornoseiten. (Ich habe das nicht mehr anschauen können.)


Für mich ist das alles nur sehr schwer zu ertragen. Jetzt gehte ich dann raus spazieren, und womöglich wird jeder 2. , 3. oder vielleicht auch 4. , der mir dabei begegnet, ein Gewalt- oder Missbrauchstäter sein...
 

Hr. Pinguin

Aktives Mitglied
Die Frauenhäuser sind hoffnungslos überlaufen.

Und dass Frauen sich immer wieder zum Täter hingezogen fühlen, liegt vielleicht daran, dass sie in ihrer Kindheit durch ihren gewalttätigen Vater ein falsches Bild von Stärke und Männlichkeit bekommen haben und da hinein Schutz und Sicherheit interpretieren (Täter-Introjektion).

So einfach ist das also nicht und "dumm" müssen die Leute auch nicht sein (auch wenn einem das Verhalten mitunter "seltsam" vorkommen mag).
 
Zuletzt bearbeitet:

cafard

Sehr aktives Mitglied
Zur Gewalt neigende Männer waren ursprünglich gute Jäger und Krieger und deshalb im Überlebenskampf überlegen. Dadurch hat sich im Laufe der Evolution ein gewisses Interesse der Frauen an Männern dieser Art herausgebildet, welches im Kern immer noch vorhanden ist. Die Tendenz, sich solche Männer zu suchen ist ein archaisches Erbe.
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
G Warum passiert das immer nur mir? Ich 73
S Wer bin ich, was will ich und warum bin ich hier? Ich 5
L Warum krieg ich eigentlich nie ein Wort raus? Ich 19

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben