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Warum nur habe ich das Gefühl, dass die Welt da draußen voller Täter ist?

G

Gelöscht 85627

Gast
Du sieht alle Menschen als Täter UND Opfer.
Ich denke, man kann auch weder - noch sein.
Und meiner Meinung nach entstehen Dinge wie dieser Zeit Artikel und dieses Drama-Dreieck in einer Zivilisationsgesättigten Gesellschaft.

Ich bin schon ziemlich bei mir.



Und auch das kannst du nicht verallgemeinern.
Ich nehme mich davon aus.

Weder-noch ließe neutral.

Das wäre absolut bemerkenswert, wenn es Dir möglich wäre, IMMER neutral zu sein und Dich perfekt und der Situation angemessen zu verhalten.
Mir gelingt das nicht. Dir auch nicht.

Alleine Deinen Beitrag in "Amerika brennt..." sehe ich nicht als neutral.

Wir werten. Du wertest. Das ist nicht neutral.

Du jammerst nie? Ich schon.
Ich lästere auch mal.

Wenn Du einen Artikel als "Bullshit" bezeichnest, bist Du nicht neutral. Ein neutraler Beitrag sähe anders aus. Deine Äußerung hingegen beinhaltet eine Form von Aggression.
Mit dieser Aussage verfolgst Du einen Zweck, egal ob bewusst oder unbewusst. Und bist Täter.

Mit dieser Behauptung werde dann ich zum Täter, dränge Dich in eine Rolle. Die Du nicht haben willst. Nicht so sehen willst.

Und letztlich sind wir beide Opfer einer (Über?)Empfindlichkeit.
Denn weshalb halten wir es für nötig auf die Aussage eines Unbekannten hier etwas zu erwidern? Irgendetwas in uns springt an.
Warum? Was wird da ausgelöst? Worauf geht das zurück?

 

Rose

Urgestein
Es gibt Täter und Opfer die zu Tätern werden.
Wie würden wir urteilen - wenn ein Vater oder eine Mutter den Mörder ihres Kindes tötet ?
Wie würden wir über den Mörder dieses Kindes urteilen ? In beiden Fällen ist es Mord und dennoch stehen wir gefühlsmäßig auf der Seite des indirekten Opfers, der sein Kind verlor und dadurch zum Täter wurde. Wir alle wollen und wünschen uns Gerechtigkeit..............aber ist es wirklich so einfach, gerecht zu urteilen?
Für mich ist es einfach. Jemand der ein Kind tötet ist Abschaum, ohne Diskussion.
Die Eltern die den Mörder ihres Kindes töten, handeln aus ganz anderen Gründen. Nachvollziehbare Gründe. Deswegen gibt es bei Gericht auch etwas milde.

Hi,
nur weil in einer Zeitung ein Artikel steht in dem man schreibt das wir alle Opfer und Täter sind, zähle ich mich noch lange nicht dazu. Meiner Meinung nach weiß man das selbst am besten wo man dazu gehört und wo nicht, oder etwa nicht?
Oder sind neuerdings alle Täter unzurechnungsfähig, weil psychisch krank, bzw. weil der Mensch eben einfach so ist?
Ich für meinen Teil wehre mich entschieden dagegen mit Tätern auf eine Stufe gestellt zu werden. Ich bin kein Täter, bin noch nie dazu geworden und werde es auch zukünftig nicht werden. Denn das entscheide ganz alleine ich!

LG
Danke dem kann ich mich nur anschließen.


Muss man denn deiner Meinung nach unbedingt Opfer ODER Täter sein?
Gibt es nichts neutrales dazwischen?
Ich bin mit Sicherheit kein Täter.
Und ich sehe mich auch nicht per se als Opfer.

Den Artikel empfinde ich übrigens überwiegen als Bullshit.
Dann das empfinde ich auch so.
 

Hr. Pinguin

Aktives Mitglied
Wenn Du einen Artikel als "Bullshit" bezeichnest, bist Du nicht neutral. Ein neutraler Beitrag sähe anders aus. Deine Äußerung hingegen beinhaltet eine Form von Aggression.
Mit dieser Aussage verfolgst Du einen Zweck, egal ob bewusst oder unbewusst. Und bist Täter.

Mit dieser Behauptung werde dann ich zum Täter, dränge Dich in eine Rolle. Die Du nicht haben willst. Nicht so sehen willst.
Ich denke nicht, dass man diese Art von "Tätersein" mit Gewalt- und Missbrauchstaten, sowie jahrelangem Mobbing vergleichen kann.

Von daher war ich tatsächlich nie Täter, kann mit meinem Gewissen gut leben und weiß nicht, warum ich kein "friedliebendes Wesen" sein sollte.
 

Rose

Urgestein
Weder-noch ließe neutral.

Das wäre absolut bemerkenswert, wenn es Dir möglich wäre, IMMER neutral zu sein und Dich perfekt und der Situation angemessen zu verhalten.
Mir gelingt das nicht. Dir auch nicht.

Alleine Deinen Beitrag in "Amerika brennt..." sehe ich nicht als neutral.

Wir werten. Du wertest. Das ist nicht neutral.

Du jammerst nie? Ich schon.
Ich lästere auch mal.

Wenn Du einen Artikel als "Bullshit" bezeichnest, bist Du nicht neutral. Ein neutraler Beitrag sähe anders aus. Deine Äußerung hingegen beinhaltet eine Form von Aggression.
Mit dieser Aussage verfolgst Du einen Zweck, egal ob bewusst oder unbewusst. Und bist Täter.

Mit dieser Behauptung werde dann ich zum Täter, dränge Dich in eine Rolle. Die Du nicht haben willst. Nicht so sehen willst.

Und letztlich sind wir beide Opfer einer (Über?)Empfindlichkeit.
Denn weshalb halten wir es für nötig auf die Aussage eines Unbekannten hier etwas zu erwidern? Irgendetwas in uns springt an.
Warum? Was wird da ausgelöst? Worauf geht das zurück?

Mit solchen Äußerungen wäre ich vorsichtig.
 

beihempelsuntermsofa

Sehr aktives Mitglied
Weder-noch ließe neutral.

Das wäre absolut bemerkenswert, wenn es Dir möglich wäre, IMMER neutral zu sein und Dich perfekt und der Situation angemessen zu verhalten.
Mir gelingt das nicht. Dir auch nicht.

Alleine Deinen Beitrag in "Amerika brennt..." sehe ich nicht als neutral.

Wir werten. Du wertest. Das ist nicht neutral.

Du jammerst nie? Ich schon.
Ich lästere auch mal.

Wenn Du einen Artikel als "Bullshit" bezeichnest, bist Du nicht neutral. Ein neutraler Beitrag sähe anders aus. Deine Äußerung hingegen beinhaltet eine Form von Aggression.
Mit dieser Aussage verfolgst Du einen Zweck, egal ob bewusst oder unbewusst. Und bist Täter.

Mit dieser Behauptung werde dann ich zum Täter, dränge Dich in eine Rolle. Die Du nicht haben willst. Nicht so sehen willst.

Und letztlich sind wir beide Opfer einer (Über?)Empfindlichkeit.
Denn weshalb halten wir es für nötig auf die Aussage eines Unbekannten hier etwas zu erwidern? Irgendetwas in uns springt an.
Warum? Was wird da ausgelöst? Worauf geht das zurück?

Das ist Haarspalterei.
Dasselbe was sich Veganer immer wieder anhören/lesen dürfen.
"Solange du nicht 100% ohne Tierleid zu produzieren leben kannst brauchst du gar nicht erst anfangen."
Ich sehe mich nicht als Opfer...auch wenn ich oft ungerecht behandelt werde.
Wieso sollte ich mich dann Täter nennen (lassen) wenn ich niemandem absichtlich was tue?
Ich lebe einfach. Versuche Leid zu vermeiden. Für mich und andere.
 

Apollina

Mitglied
Doch niemand muss in einer Opferrolle verharren, weil er irgendwann etwas Schlimmes erlebte. Dadurch wird man zum Täter. Zum Täter an sich selbst. Man BEGIBT sich weiterhin in die Opferrolle.
Ich halte diese Aussage für sehr problematisch. Generell bin ich kein Fan von dem Begriff "Opferrolle", weil man diese "Rolle" nicht einfach so übernimmt, wie bspw. die Rolle als Freund/Freundin oder die Rolle als Student/Studentin übernimmt, sondern aus niederen Beweggründen von außen umgestülpt bekommt. Wenn es eine Tat gibt, dann gibt es automatisch auch ein Opfer. Dann einfach zu sagen, man muss nicht in der Opferrolle verharren, ist viel zu einfach gedacht und kann darüberhinaus weiteren Schaden anrichten. Außerdem kann man sich unter vielen Rollen zumindest ansatzweise etwas vorstellen - wir wissen ungefähr, wie die Mutterrolle aussieht. Aber wie soll das bei der Opferrolle aussehen? Und wann kann man sagen, dass jemand aus der Opferrolle raus ist? Wenn er aufhört zu jammern oder sich selbst zu bemitleiden? [Das wird Opfern ja oft vorgeworfen und entspricht absolut nicht meiner Meinung] Warum sollte man nicht über sein Leid sprechen dürfen, wenn doch so viele Taten langwierige Konsequenzen mit sich bringen?
Und noch ein wichtiger Punkt: Indem man sagt, jemand solle nicht in der Opferrolle verharren, wird die Tat und der Täter vollkommen ausgeblendet. Das Problem wird auf das Opfer geschoben - aber das Problem liegt nicht bei dem Opfer, sondern beim Täter. Der Täter muss sein Verhalten ändern, nicht das Opfer.

Wir werten. Du wertest. Das ist nicht neutral.
[...]
Wenn Du einen Artikel als "Bullshit" bezeichnest, bist Du nicht neutral. Ein neutraler Beitrag sähe anders aus. Deine Äußerung hingegen beinhaltet eine Form von Aggression.
Mit dieser Aussage verfolgst Du einen Zweck, egal ob bewusst oder unbewusst. Und bist Täter.
Das mag deine persönliche Definition von Täter sein und man kann sich bestimmt darüber streiten, wann man von einer Tat sprechen kann. Aber z.B. einen Artikel als "Bullshit" zu bezeichnen kann doch niemals mit z.B. einer schweren Gewalttat verglichen werden. Für mich ist es auch eher eine Meinungsäußerung ohne Täter und/oder Opfer und Meinungsäußerungen sind nie neutral, aber das nur am Rande.
Die Schwere der Tat hat zudem eine immens große Bedeutung. Genauso wie die Intention dahinter. Eine Person kann z.B. jemanden unwillentlich und unwissend verletzen; z.B. durch eine (unüberlegte) Aussage. Hier steckt aber kein Beweggrund dahinter, d.h. die Person möchte niemanden verletzen. Schlägt die Person aber jemanden zusammen, dann geschieht das gerade aus diesem Grund: Die Person möchte jemanden verletzen, wenn es nicht gerade Notwehr ist - das kann verschiedene Gründe haben. Kurz: Die Intention, die hinter einer Tat steckt, spielt immer auch eine Rolle.
Es ist z.B. was anderes, wenn eine Person aus "Mordlust" tötet/ermordet als wenn jemand den Mörder des eigenen Kindes tötet/ermordet.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 85627

Gast
Und noch ein wichtiger Punkt: Indem man sagt, jemand solle nicht in der Opferrolle verharren, wird die Tat und der Täter vollkommen ausgeblendet. Das Problem wird auf das Opfer geschoben - aber das Problem liegt nicht bei dem Opfer, sondern beim Täter. Der Täter muss sein Verhalten ändern, nicht das Opfer.
Man löst Probleme selten indem man fordert, der andere möge sich ändern. Wie sollte man das durchsetzen können?
Erfolgversprechender ist der Blick auf sich selbst und das Hier und Jetzt.
Vergangenen Taten, die mein Hier und Jetzt maßgeblich beeinflussen, erteile ich die Macht dazu - aus welchen Gründen auch immer, und sei es mangelnde Kraft.
Das ist eine Entscheidung, meist unbewusst.
Daraus zieht man auch einen Gewinn - etwas, das auch nicht gerne gehört wird.

Leide ich längerfristig unter etwas Vergangenem, habe ich das Problem damit, nicht der Täter. Also muss ich mich mit mir auseinandersetzen und ergründen, wo ich ansetzen könnte. Und mein Verhalten/mein Denken entsprechend ändern.
Oder verharren. Wofür ich mich dann aber entschieden habe.

Ich schrieb explizit, dass ich auf Täter-Opfer aus einem anderen Blickwinkel schauen möchte, nicht begrenzt bezogen auf Gewalttaten u. ä.

Der Vergleich stammt also nicht von mir...auch wenn ich nun bedingt darauf eingehe.




 

Apollina

Mitglied
Leide ich längerfristig unter etwas Vergangenem, habe ich das Problem damit, nicht der Täter. Also muss ich mich mit mir auseinandersetzen und ergründen, wo ich ansetzen könnte. Und mein Verhalten/mein Denken entsprechend ändern.
Oder verharren. Wofür ich mich dann aber entschieden habe.
Das ändert aber nichts daran, dass die Tat ein Problem ist. Klar ist langfristiges Leid nicht das Problem des Täters, außer es löst bei ihm starke Schuldgefühle aus, aber ohne Tat gäbe es dieses Leid es erst gar nicht. Außerdem hinterlassen manche Taten Traumata, soziale Phobien oder ähnliches. Da ist oft jahrelange Arbeit nötig, um das Leid zu mildern. Manchmal funktioniert es auch gar nicht und das ist bestimmt keine Entscheidung. Ich habe mich zum Beispiel nicht dazu entschieden eine soziale Phobie zu entwickeln und trotz Medikamente und Therapie bin ich nur minimal voran gekommen.
Genauso gibt es Gewalttaten, die dazu führen, dass das Opfer chronische körperliche Probleme davon trägt. Da kann man nicht einfach sagen "du wurdest vor etlichen Jahren verprügelt, aber jetzt entscheide dich doch mal dazu, dass du keine (physischen) Schmerzen mehr hast".
Daher ist es wichtig zu sagen, dass man schädliches Verhalten, Mobbing, Missbrauch, Gewalt etc. nicht toleriert! Und dazu gehört eben auch, dem Täter deutlich zu machen, dass er sich so eben nicht verhalten kann.

Ich schrieb explizit, dass ich auf Täter-Opfer aus einem anderen Blickwinkel schauen möchte, nicht begrenzt bezogen auf Gewalttaten u. ä.
Der TE bezieht sich aber in diesem Thread auf Gewalttaten, Missbrauch, Mobbing und ähnliches.
 
G

Gelöscht 85627

Gast
Das ändert aber nichts daran, dass die Tat ein Problem ist. Klar ist langfristiges Leid nicht das Problem des Täters, außer es löst bei ihm starke Schuldgefühle aus, aber ohne Tat gäbe es dieses Leid es erst gar nicht.


Außerdem hinterlassen manche Taten Traumata, soziale Phobien oder ähnliches. Da ist oft jahrelange Arbeit nötig, um das Leid zu mildern.





Der TE bezieht sich aber in diesem Thread auf Gewalttaten, Missbrauch, Mobbing und ähnliches.

Der TE bezieht sich darauf, richtig. Ich brachte einen weiteren, übergeordneten Blickwinkel ins Spiel. Manchmal kann man sich daraus gute Impule holen.
Was jeder daraus machen möchte, bleibt ihm überlassen.

"Die Tat" als Problem bestritt ich nirgends. Eine Tat war eher nicht mein Thema.

Da ich aber u. a. eine komplexe PTBS habe, kenne ich mich mit Traumata etc. ganz gut aus, auch mit der damit verbundenen jahrelangen Arbeit und kleinschrittigen Erfolgen.
Und doch gibt es auch rasche Fortschritte und eine andere Art des Umgangs damit.
Ebenso wie der Umgang mit chron. Schmerzen stark differieren kann.
Dies sollte man nicht ausblenden.

Und es gibt den Krankheitsgewinn, ebenso wie die Komfortzone. Beides nicht unrelevante Fallen. Dafür ein Bewusstsein zu entwickeln ist in der Regel auch Arbeit.
 

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