Und dies könnte einen vielleicht wieder versöhnlich stimmen. Sie können (wohl) nicht anders. Selbst die bewusst und mit Absicht Bösen.
Mit Gewalttätern versöhnlich sein, die einem selbst und anderen seelische und körperliche Verletzungen zufügen? Keine Chance! Außnahme vielleicht, wenn sie ihr Fehlverhalten einsehen und bereuen, Schuld empfinden.
Die Welt ist ja voller Täter, das hast du ganz richtig beobachtet.
Wie kommst du damit klar? Mich zerrüttet es.
dann bist du ein versager, ein schmarotzer. dann hockst du im elend. die haben keine fantasie mehr, keine hoffnung, kein nichts.
Ja, als Beispiel: Trash-Harz4-TV kucken und dann leidenschaftlich gegen die ganzen "Faulen und Schmarotzer" wüten. Wie im religiösem Eifer. 40h-Woche ist selbstverständlich, sonst landet man in der Assi-Ecke. Selber wissen sie mit ihrer freien Zeit nicht viel anzufangen, außer vielleicht nächtelang Fern zu sehen und bis 12 Uhr Mittag im Bett zu liegen. Verbreiten aber Stress, wenn man nicht dem üblichen, anerzogenen 40h-Leistungsschema entspricht.
Ich war sehr schockiert als ich erfuhr, dass der Teddy-Bär schon irgendjemanden umgebracht hat.
Aber wir können da gar nichts sagen, zu uns waren sie nett.
Wir haben uns da nie bedroht oder unwohl gefühlt.
Ich hätte jetzt damals nie das Gefühl gehabt und lauter Wilden und Tätern zu sein. Obwohl die vermutlich alle genügend auf dem Kerbholz hatten.
Wär vielleicht gekommen, wenn eine von euch mit jemandem von denen zusammengekommen wäre. Man hört doch, die können sich so lange zusammen reißen, bis sie mit einer zusammen sind. Dann können sie ihr wahres Ich nicht mehr unterdrücken. Und möchte sich eine trennen, dann kann es zum Schlimmsten kommen. In der oben genannten TV-Reportage wurde genannt, dass in Deutschland pro Jahr ~120 Frauen von ihrem Partner oder Expartner ermordet werden. Und das ist ja "nur" die ganz oberste Spitze des Eisberges an Gewalt und was tagtäglich in den 4 Wänden zu Hause passiert.
Zum Frau und Herr Steinzeit:
Ich denke, dem Menschen liegt ein Gewaltpotential rein evolutionsbedingt zu Grunde, weil er in der Urzeit mit anderen Menschenarten / -gruppen um begrenzte Ressourcen konkurrieren musste. Krieg führen und schlimme Gewalt scheinen normale menschliche Verhaltensweisen zu sein, wie man es auch im Tierreich von z.B. Schimpansen kennt, die ja recht nahe mit dem Menschen verwandt sind, und (weiß es nicht mehr genau aus einem Tierfilm) Pavianen oder Rhesusaffen. Ein Großteil der Menschheit scheint sich leider nicht über dieses archaische Erbe hinwegsetzen zu können.
Was uns jetzt von den Schimpansen unterscheidet ist, dass wir nicht einfach nur nach reinem Egoismus rücksichtslos und gewalttätig handeln. Das was den Menschen (Homo Sapiens) hat erfolgreich sein lassen, ist seine Fähigkeit zum Mitgefühl, zur Rücksichtnahme, den anderen und seine Bedürfnisse sehen können. Altruismus ist eine grundsätzliche Eigenart, die den Menschen auszeichnet.
Leider gilt das größtenteils nur innerhalb der eigenen Gruppe, der man angehört (Familie, evtl. Verwandte, enger Freundeskreis). Den Angehörigen der eigenen Gruppe gegenüber verhält man sich fürsorglich und empathisch. Außenstehende hingegen werden als Mit-Wettbewerber, als Konkurrten eingeschätzt. Unterstützung und emapthische Wahrnehmung / Mitfühlen gilt ihnen erstmal also nicht.
Dass es so viel psychische und körperliche Gewalt und Missbrauch in Familien gibt, sind krankhafte Erscheinungsformen. Ich glaube nicht, dass eine frühe Gruppe von Jägern und Sammlern überlebensfähig gewesen wäre, wenn ein von der Körperkraft überlegener Alpha-Mann permanenten Stress in die Gruppe gebracht hätte, indem er auf die Gruppenmitgleider einprügelt, vergewaltigt und / oder permanenten Psychostress verursacht.
Dass dies kein Normalzustand ist, zeigt sich darin, dass sich bei den Gewaltopfern Traumas und Posttraumatische Belastungsstörungen ausbilden. Bei Kindern und Heranwachsenden versucht die Psyche die Gewalterlebnisse irgendwie zu verarbeiten, so dass man weiterhin überleben kann. Man identifiziert sich mit der Gewalttätigkeit, passt sich an, wird selber zum gewaltausübenden Täter. Oder Man interpretiert Stärke, Führungskraft, Sicherheit in den Gewalttäter (als Beschützer vor anderen). Ordnet sich unter und fühlt sich später immer wieder zu Gewalttätern hingezogen, die dem Bild des vermeintlich Starken und Schutzgebenden entsprechen.
Ebenso hätte eine Gruppe in der Steinzeit sehr schlechte Überlebenschancen mit einem krankhaften Narzissten in der Gruppe gehabt, der nur das eigene Wohl sieht. Hätten sich die frühen Menschen untereinander in ihrer Gruppe gewalttätig und egoistisch verhalten, würden sie wahrscheinlich immer noch wie die Schimpansen im Urwald leben. (Bitte nicht falsch verstehen, ich habe nichts gegen unsere tierischen Verwandten.)
Menschen, die eine liebevolle Erziehung und eine behütete und (tatsächlich) sichere Kindheit erlebt haben, werden sich später keinen gewalttätigen Partner suchen. Ihre Psyche musste keine Verdrehung durchmachen um als Kind überleben zu können und konnten also seelisch gesund heranwachsen. Entsprechend werden sie zerstörerische Gewalttäter und Narzissten als entsprechend krankhaft und fehlgesteuert wahrnehmen können und sich davon distanzieren. Partnerschaftliche Beziehungen werden ganz selbstverständlich authentisch liebevoll geprägt sein.