Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Warum leben gerade in Deutschland so viele zur Miete?

Rose

Urgestein
Stimmt pauschal zum einen schon mal so nicht. Es gibt genügend Verträge da sind
Mieter verpflichtet, kleine Reparaturen (zb. Rolladenkasten) auf eigene Kosten instand zu setzen.
Und zum anderen: Meine Schwester zahlt 600 Euro Kaltmiete.
Ich dagegen habe keine 600 Euro Sanierungskosten pro Monat am Haus. Und jemand der eine ETW hat und lediglich in den Instandhaltungsfond einzahlt, noch weniger.
Und selbst wenn diverse Reparaturen am Haus fällig sind, wirken sich diese häufig wertsteigernd aus.
Dann habe ich wohl Glück mit meinem Vermieter. Aber ich bekomme ja im Bekanntenkreis mit, was diverse Dinge kosten.
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Und zur Miete fühlst du dich als Erwerbsunfähiger dann wohler, wenn du jeden Monat die Miete zusammenkratzen musst?
Ferner habe ich mal gehört: Häuser lassen sich verkaufen. Passiert jeden Tag. ;)
Und die Miete ist weg. Für immer. Man finanziert dem Vermieter ein gutes Leben, die Rente...was auch immer. Und tut NICHTS für sich.

Ich hab schon einige Wohnungen gekauft und verkauft, das ist durchaus machbar.

Aber prinzipiell stimme ich dem TE schon zu, leider mangelt es vielen Leuten an Geld. Wenn man aber genug hat und die Raten und die Sanierungen stemmen kann ist das eine gute Investition. Für die Rente.

Und ich finde es auch ein anderes Lebensgefühl in den eigenen vier Wänden zu wohnen.
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Viele Hausbesitzer können während ihrer Rentenzeit das Haus nicht mehr Instand halten.
Da ist es u.U. eine sehr große Belastung die man gar nicht mehr stemmen kann.
Evtl. muss man dann auch das Haus noch verkaufen, bevor der Wert erheblich sinkt.

Was ja nicht Sinn für die Absicherung (als Rentner) sein kann.
Dafür spart man sich ja die Miete. Ich zahle also monatlich lieber Miete um die Instandhaltung zu umgehen?

Also bei mir in der Gegen zahlt man für 80 Quadratmeter so rund 800 Euro kalt im Schnitt schätze ich mal. Das sind im Jahr 9600 Euro. Damit kann ich schon eine Menge sanieren....
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Evtl. hast du hier nicht zu Ende gedacht?
Kommt doch immer darauf an, wie alt das Haus ist und was man im Alter noch erneuern muss.
Zudem hat man doch eher noch das Geld, was man bisher in das Haus gesteckt hat (f. Miete)
Klar, das ist einzefallbezogen. Aber man hat ja immer noch das Haus und kann es verkaufen. Als Mieter hast Du nichts. Für mich ist das keine Alternative.
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Wenn ich im Rentenalter das Haus verkaufen muss, dann fehlt mir meist das Geld um es instand zu halten.

Wenn ich im Alter die Miete nicht mehr zahlen kann, dann übernimmt evtl. das Amt die Miete bzw. dann kann ich auf eine günstigere Wohnung ausweichen
Ja und wenn ich es verkaufe habe ich erstmal gutes Geld. Als lebenslanger Mieter hast Du nichts zu verkaufen.

Zudem beschäftige ich mich nicht damit ob das Amt meine Miete übernehmen muss. Ich bin unabhängig im Alter. Ich hab weit vor Rentenbeginn meine Bude abgezahlt und spare genug für die Instandhaltung. Wir denken da in unterschiedlichen Richtungen. Als Eigentümer interessiert mich keine Miete.
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Bevor man sich zu diesem Schritt, das Haus zu verkaufen, welches das Alter absichern soll, entschliesst, hat man sich oft schon (natürlich nicht immer, aber oft) finanziell übernommen um auch den Wert des Hause zu erhalten oder zu erhöhen.
Gratuliere!
Das meine ich wirklich so, wie es geschrieben ist.

Aber nicht jeder hat sein Haus im Rentenalter soweit abbezahlt und du selbst stehst"nur" für einen Teil der Hausbesitzer, aber da ist dann auch noch ein anderer Teil von Hausbesitzer, die eben noch nicht alles abbezahlt haben oder abbezahlt und nun noch div. Renovierungen kommen.

Keiner sagt hier, dass man darauf spekuliert, dass das Amt eine Miete übernimmt. Aber diese letzte Möglichkeit gibt es eben, weil man in Miete ist.
Unabhängig ist man mit einem Haus gar nicht, man ist eher ortsgebunden wenn man selbst im Haus lebt
Gut, knapp auf Kante kann man halt nicht finanzieren. Der Staat tut ja auch zu wenig für die Bildung von Eigentum.

Und damit steht und fällt das Ganze ja auch. Die Frage der TE war ja warum hier so wenig Menschen Eigentum haben. Und das liegt einfach daran dass das Geld knapp ist. Denn sonst sehe ich zumindest keinen Grund kein Eigentum zu erwerben.

Aber es kommt auch auf die Lebenssituation an. Ich weiss beispielsweise dass ich ortsgebunden sein will. Und selbst wenn nicht, meine Bude in Berlin werde ich immer los. Selbst Corona führt zu keinem Einbruch hier, da hab ich schon drauf spekuliert.

Aber wer es sich leisten kann, dem rate ich immer zum Kauf von Eigentum und dieses so gut es geht zügig abzuzahlen.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Ich empfehle das Buch von Gerd Kommer zu "Kaufen oder Mieten".

Eigentum ist dann empfehlenswert wenn man sich emotional und langfristig an ein Objekt binden möchte -> Das Haus im Heimatort, in dem man seine Kinder großziehen möchte

Was sich von beidem finanziell lohnt, lässt sich im Vorfeld schwer sagen. Zwar gilt im deutschen Volksmund Eigentum immer als besser - das stimmt aber oftmals nicht.

I.d.R. zahlt man bei Eigentumserwerb mehr Tilgung und Zinsen als man Miete zahlt. Hinzu kommt die oft Unterschätzte Instandhaltung und die Erwerbsnebenkosten von oft 10%,

Aber ja, die Kernaussage ist korrekt: Deutschen besitzen im europäischen Vergleich wenig Eigentum. Der Grund dafür ist imho, dass wir immer starke "Strukturen" hatten (Rentensysteme, Sozialsysteme, Währung etc.).
Italiener sind daran gewöhnt sich auf nichts verlassen zu können. Die alte Lira war sprichwörtlich eine FIAT Währung mit hoher Inflation. Die Rentenvorsorge in Italien basiert traditionell auf den Familienzusammenhalt. Deswegen haben viele Italiener eben Immobilien gekauft, welche sicherer waren als staatliche Rentenversprechen, die Währung oder sonstwas. Vielleicht war Bauen in Italien auch günstiger, weil man weniger Vorschriften zu beachten hatte.

Der Trend geht in Deutschland weiter zum Mieten. Immer mehr Singlehaushalte. Immer mehr Menschen, die sich kein Eigentum leisten können und immer mehr Menschen, die Flexibilität wollen/brauchen.

Ich finde das schade, aber es ist unsere politische Marschrichtung. Wir reden von sozialer Umverteilung, Mindestlohn, Grundeinkommen und sonstwas. Alles Dinge grundsätzlich gut sein können. Aber niemand spricht von Eigentum und Besitz. Wir werden weiter an der "Nadel" des Staates gehalten. Vermögensbildung wird nicht unterstützt, im Gegenteil: sie wird höher besteuert.

Wie will jemand denn in Deutschland von einem kleinen Einkommen etwas für eine Immobilie sparen? Selbst wenn er davon am Monatsende etwas übrig hat und anlegt, frisst ihm A) die Inflation und B) die Abgeltungssteuer einen Teil weg.

Viele entscheiden sich deshalb für eine hohe Verschuldung um eine Immobilie zu erwerben - unwissend, welches Risiko sie damit eingehen. Gesehen haben wir das 2008 in den USA. Geringverdiener haben für teils mehr als 200.000 Dollar Immobilien finanziert. Das ging so lange gut bis die Immobilienwerte fielen. Dann kam plötzlich die Bank und sagte "Du hast noch 180.000 $ Restschuld, aber die Immobilie ist aktuell nur noch 150.000 $ wert, also schaff irgendwo bitte 30.000 $. Konnten viele nicht und die Immobilie ging unter den Hammer UND es blieb sogar eine Restschuld. Lest mal das Buch "Rich dad, poor dad". Eine selbstbewohnte Immobilie ist keine Geldanlage.

Der Staat müsste viel mehr tun um Vermögensbildung zu fördern, egal ob man dafür private Altersvorsorge betreibt oder eben ein Eigenheim kauft. Tatsächlich erleben wir seit der Jahrtausendwende eine Maßnahme nach der anderen um zu verhindern, dass Menschen Vermögen bilden können.

Gleichwohl gilt das nur für "Normalsterbliche". Die richtig Reichen müssen oft sogar garkeine Steuern zahlen, weil sie Steuerschlupflöcher kennen, die Gewinne abschreiben können oder z.B. als Unternehmer vollkommen von der Erbschaftssteuer befreit sind.

Nur für den Normalo gilt, dass er maximal 200 € im Jahr als Steuervorteil bekommt und den Rest mit der Abgeltungssteuer versteuern muss, sogar dann wenn ihm nach Inflation kein kein realer Wertgewinn entstanden ist.
Dass es auch anders geht zeigen Länder wie die USA, in denen man Arbeitseinkommen, welches man spart/investiert teils nicht versteuern muss. So fördern die USA die private Vorsorge und die Vermögensbildung. In Deutschland wird das Geld mindestens 4 mal besteuert bevor du davon ein Haus kaufst....
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
S Warum sind die Zeiten schlimmer als je zuvor? Sonstiges 6
G Warum gibt es Mobbing? Sonstiges 90
Ü Warum fallen manchen Menschen Umlauten schwer? Sonstiges 7

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben