Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Warum leben gerade in Deutschland so viele zur Miete?

HalliGalliSuperstar

Aktives Mitglied
niemand spricht von Eigentum und Besitz.
Weiter oben im Thread gab es einen Link zu stimmtdas.org, wo du lesen kannst, dass eine Partei anscheinend doch davon redet. Man muss auch sehen, und das schreibst du ja selbst, dass man, wenn man Eigentum staatlich fördert, den Bevölkerungsteil, der gar nicht mal daran denken kann, an einen Immobilienkauf zu denken (weil zu wenig Einkommen), nicht fördert. Mit anderen Worten: Die Allgemeinheit subventioniert die, denen es gar nicht so schlecht geht, indem man ihnen öffentliche Gelder gibt, damit sie sich ein Haus / eine Wohnung kaufen können. Welches ist das Interesse der Allgemeinheit, das rechtfertigt, Steuergelder an diese Menschen zu zahlen, in erheblichem Umfang? Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Baukindergeld#Kontroversen_und_Kritik

Und die o.a. Partei kümmert sich auch vorrangig um die, denen es "nicht so schlecht" geht, daher kein Wunder. Und das Ganze wurde ja auch umgesetzt, früher durch die Eigenheimzulage, später durch das Baukindergeld (das aber bald wieder ausläuft).

Vermögensbildung wird nicht unterstützt, im Gegenteil: sie wird höher besteuert.
Geringer als Arbeitseinkommen, oder? Ist das für Normalsterbliche relevant, was da an Kapitalertragssteuer zusammenkommt? Schmälert das ernsthaft die Rendite?

Tatsächlich erleben wir seit der Jahrtausendwende eine Maßnahme nach der anderen um zu verhindern, dass Menschen Vermögen bilden können.
Woran denkst du da?
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Weiter oben im Thread gab es einen Link zu stimmtdas.org, wo du lesen kannst, dass eine Partei anscheinend doch davon redet. Man muss auch sehen, und das schreibst du ja selbst, dass man, wenn man Eigentum staatlich fördert, den Bevölkerungsteil, der gar nicht mal daran denken kann, an einen Immobilienkauf zu denken (weil zu wenig Einkommen), nicht fördert. Mit anderen Worten: Die Allgemeinheit subventioniert die, denen es gar nicht so schlecht geht, indem man ihnen öffentliche Gelder gibt, damit sie sich ein Haus / eine Wohnung kaufen können. Welches ist das Interesse der Allgemeinheit, das rechtfertigt, Steuergelder an diese Menschen zu zahlen, in erheblichem Umfang? Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Baukindergeld#Kontroversen_und_Kritik
https://de.wikipedia.org/wiki/Baukindergeld#Kontroversen_und_Kritik

Ja du hast gewiss Recht, dass die Förderung von Eigentum den Ärmsten nicht hilft, weil diese grad mal genug haben um über die Runden zu kommen.

Ich sehe das aber nicht als Konkurrenzkampf. In der Deutschen Denke ist Geld immer nur einmal da und wenn man es A gibt kann man es nicht B geben.
Aber Eigentum und Vermögen zu fördern, wäre gesamtgesellschaftlich von Vorteil.
Es wird uns ja auch immer erzählt wir sollen privat für das Alter vorsorgen. Und das ist auch gesamtgesellschaftlich vernünftig. Wer rechtzeitig eine Immobilie erwirbt, Vermögen schafft u.ä. braucht im Alter keine staatliche Hilfe. Er wird vom Hilfeempfänger zum Steuerzahler, weil er durch sein Vermögen und dessen Erträge Steuern zahlen muss.

Es ist auch für die Ärmsten der Armen gut, wenn es eine einkommens- und vermögensstarke Mittelschicht gibt, denn die trägt steuerlich ja den Staat und damit auch die Sozialausgaben.

Und was wäre die Alternative? Die Alternative wäre, dass Vermögen und Eigentum eben nicht bei mittelständischen Familien wäre, sondern bei großen Konzernen, die denen Wohnungen vermieten. In München sind chinesische Spekulanten aktiv, die Immobilien kaufen. Das Vermögen der Deutschen (egal ob Immobilien, Unternehmen, Aktien oder sonstwas) wandert seit Jahren immer mehr in ausländische Hände. Das Eigentum in Deutschland gehört in die Hände der Deutschen. Deutschland muss Eigentum und Vermögen (primär im Mitttelstand und darunter) fördern.

Geringer als Arbeitseinkommen, oder? Ist das für Normalsterbliche relevant, was da an Kapitalertragssteuer zusammenkommt? Schmälert das ernsthaft die Rendite?
Das Argument, dass Kapitalerträge geringer besteuert werden als Arbeitseinkommen wird immer wieder genannt. Nur ist beides nicht vergleichbar.

Beim Arbeitseinkommen hast du immer ein positives Einkommen. Du hast am Ende des Jahres je nach Einkommen einen realen Mehrwert an Geld.

Beim Kapitaleinkommen ist das anders.
Selbst wenn du 1% Rendite machst, kann das real ein Wertverzehr sein, weil gleichzeitig 2% Inflation herrscht. Die meisten deutschen Kleinanleger verlieren seit Jahren real Vermögen.

Für einen zumindest Vermögenserhalt müsste eine Kapitalanlage:
1) den Gegenwert der Inflation bringen, ca. 2%
2) eine Risikoprämie (je nach Anlage sehr unterschiedlich, aber zumindest 1%)
3) die Gebühren wieder reinspielen (0,5-1,5%)
4) bis dahin gar nicht besteuert werden
Es ist aber praktisch unmöglich für den normalen Kleinanleger diese vielleicht 4% nach Steuern zu erhalten (die es früher aber sehr wohl gab!)

Das ist ja der Grund warum es dem Deutschen Staat im europäischen Vergleich relativ gut geht und wir bislang sogar die schwarze Null hatten. Der Staat hat sich durch die Hartz 4 Reformen, die Abschlagssteuerreform 2008, den Nullzins und diversen anderen Steuern immer mehr am Eigentum der Deutschen vergriffen. Der Deutsche hat heute statistisch weniger Vermögen als der Italiener oder der Grieche.

Warum gibt es nicht eine Steuerfreiheit für Kapitalanlagen nach einer bestimmten steuerfreie Haltefrist? Die gab es bis 2008. Wenn jemand für seine Rente vorsorgen wollte und über Jahre und Jahrzehnte Immobilienfonds, Aktien oder sonstwas bespart hat, war das steuerfrei.

Gibt es übrigens bei Immobilien immer noch. Nach 10 Jahren ist die Wertsteigerung der Immobilie steuerfrei. Nur bringt das dem Kleinanleger nichts, der eben nicht mal ebene für 100.000 € ne Immobilie kaufen kann. Der Kleinanleger bespart Fonds oder Staatsanleihen, letztere für lächerliche 0,X % Rendite, muss aber volle 25% Abgeltungssteuer zahlen.

Einziger Vorteil: Du hast Recht. Da in der Praxis eh kaum was bei rum kommt, reicht der Steuerfreibetrag. Bedeutet aber für die meisten dass ihr Geld wie oben dargestellt einfach nur jedes Jahr 2% weniger wert wird....
 

HalliGalliSuperstar

Aktives Mitglied
Ich sehe das aber nicht als Konkurrenzkampf. In der Deutschen Denke ist Geld immer nur einmal da und wenn man es A gibt kann man es nicht B geben.
So ist es ja auch. Der Staat kann jeden Euro seines Haushalts nur einmal ausgeben. Nicht nur in der deutschen Denke, sondern in der Realität. In jedem Staat der Welt.

Aber Eigentum und Vermögen zu fördern, wäre gesamtgesellschaftlich von Vorteil.
Das ist ein sehr interessanter Satz. Darüber muss ich erst mal nachdenken. So pauschal kann man das nicht sagen. Es kommt drauf an, WER Eigentum ansparen oder vergrößern soll. Richtig ist: Die Menschen sollen fürs Alter vorsorgen. Damit ist aber ja eher gemeint, dass sie aus ihren eigenen Mitteln vorsorgen, und der Staat schafft allenfalls Anreize dazu. Mit Riester, der aber anscheinend nicht so toll gemacht ist, so dass die Finanzindustrie die Zuschüsse abschöpft, wenn ich es richtig weiss.


Es ist auch für die Ärmsten der Armen gut, wenn es eine einkommens- und vermögensstarke Mittelschicht gibt, denn die trägt steuerlich ja den Staat und damit auch die Sozialausgaben.
Vielleicht ginge es den Ärmsten der Armen noch besser, wenn das Geld dafür ausgegeben würde, sie von den Ärmsten der Armen zu Mittelschichtsmitgliedern oder zu nicht ganz so Armen zu machen?

Und was wäre die Alternative?
Zum Beispiel so was wie Riester, nur besser. Etwas, das allen (Nichtprivilegierten) zugute kommt bei der Altersvorsorge. Zum Beispiel ein Staatsfonds, so wie in Norwegen. Der Staat zahlt für jeden Bürger ein, zu dessen Altersvorsorge, in den Jahren, in denen die Steuereinnahmen hoch sind. Anstelle von Geschenken an die Mittelschicht, wie das Baukindergeld.

Das Vermögen der Deutschen (egal ob Immobilien, Unternehmen, Aktien oder sonstwas) wandert seit Jahren immer mehr in ausländische Hände.
Was vermutlich nichts anderes bedeutet, dass wegen der Finanzkrise(n) ausländische Anleger ihr Geld im sicheren Deutschland anlegen. Ein normaler Vorgang. Du darfst ja auch ein Haus auf Mallorca kaufen oder ein Auto aus Japan. Du kannst amerikanische Aktien kaufen oder im Prinzip auch Land in Afrika. Freie Märkte. Darin sehe ich nicht das Problem. Das Problem ist die Unsicherheit der Finanzprodukte, das zu der Situation führte, und in der Folge die gestiegenen Preise. Das andere eigentliche Problem ist die wachsende Ungleichheit und dass das noch gefördert wird durch die Politik. Zum Beispiel sehe ich überhaupt nicht ein, warum es kein Gesetz gibt, das Leiharbeitsfirmen vorschreibt, dass ihre Arbeiter genausoviel (oder z.B. 80%) des Lohns kriegen wie die Festangestellten in den jeweiligen Firmen. Mein Problem mit "deiner" Lösung ist, dass man das Geld nur für die Mittelschicht ausgibt (wahrscheinlich Hauptwählergruppe) und sich dann ein paar Gründe dafür aus den Fingern saugt. Wichtiger fände ich z.B., dass man Geld ausgibt, um schon in der frühkindlichen Bildung und der gesamten Schullaufbahn annähernd Chancengleichheit herstellt und gleichzeitig der Anteil von heute knapp 20 Prozent der Kinder, der nicht mehr richtig lesen und schreiben lernt, massiv reduziert wird. Auch das wäre eine ganz wichtige Zukunftsinvestition. Denn die minderjährigen Analphabeten von heute sind die Arbeitslosen (und unnötig Kranken) von morgen.

Das Eigentum in Deutschland gehört in die Hände der Deutschen. (...) Der Deutsche (...) der Italiener (...) der Grieche.
Liest du neuerdings, nach den amerikanischen Erfolgsratgebern, rechtslastige Literatur?

Das Argument, dass Kapitalerträge geringer besteuert werden als Arbeitseinkommen wird immer wieder genannt. Nur ist beides nicht vergleichbar.
Sie sind noch in einer anderen Hinsicht nicht vergleichbar, als du erwähnst. Kapitalerträge sind leistungsloses Einkommen. Das ist nicht per so schlimm oder schlecht. Nur wenn es sich um Menschen mit sehr viel Kapital handelt, sorgt diese Besteuerung dafür, dass die Schere noch weiter aufgeht zwischen Habenden und Habenichtsen.

Ich finde nicht alles falsch, was du sagst, und ich habe auch nicht die Lösungen, aber so ganz überzeugen mich deine Begründungen nicht.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
So ist es ja auch. Der Staat kann jeden Euro seines Haushalts nur einmal ausgeben. Nicht nur in der deutschen Denke, sondern in der Realität. In jedem Staat der Welt.
Eben nicht ^^
Wenn ich als Staat Geld investiere, kommt es auf Wege der Steuereinnahmen zurück und ich kann es (teilweise oder sogar ganz) erneut ausgeben.

Warum retten die Staaten denn derzeit all die Unternehmen? Weil Unternehmen das Rückrat jedes Steuersystemes ist. Es ist sinnvoller ein Unternehmen zu retten als den sonst arbeitslosen Menschen Sozialhilfe zu zahlen. Es ist sinnvoller die Eigenvorsorge der Menschen zu fördern als später sie mit dem Sozialsystem aufzufangen.

Geld ist Papier und wertlos. Es kann gedruckt und geliehen werden, durch Inflation wertlos werden. Es geht nicht um Geld sondern darum die Wirtschaft am Laufen zu halten. Gemeinsam und demokratisch. Nur bei einer echten Teilhabe der Bürger an Entscheidungsprozessen und am Produktivvermögen ist das gerecht. Das sagte schon Ludwig Erhard.

Das ist ein sehr interessanter Satz. Darüber muss ich erst mal nachdenken. So pauschal kann man das nicht sagen. Es kommt drauf an, WER Eigentum ansparen oder vergrößern soll. Richtig ist: Die Menschen sollen fürs Alter vorsorgen. Damit ist aber ja eher gemeint, dass sie aus ihren eigenen Mitteln vorsorgen, und der Staat schafft allenfalls Anreize dazu. Mit Riester, der aber anscheinend nicht so toll gemacht ist, so dass die Finanzindustrie die Zuschüsse abschöpft, wenn ich es richtig weiss.
Ja da gebe ich dir Recht. Es sollte eher um Anreize gehen und nicht um Geldgeschenke. Die Frage ist aber wie jemand heute überhaupt für das Alter vorsorgen kann?
Da wo es bislang Möglichkeiten gab (Fonds, Staatsanleihen, Aktien, Gold ...) arbeitet der Staat ja seit Jahren dagegen.

Vielleicht ginge es den Ärmsten der Armen noch besser, wenn das Geld dafür ausgegeben würde, sie von den Ärmsten der Armen zu Mittelschichtsmitgliedern oder zu nicht ganz so Armen zu machen?
Klingt für mich kommunistisch. ;) Es ist in einer Gesellschaft nicht falsch, dass es auch Arme gibt. Man muss nicht blind den Armen Geld geben sondern eher die Chancen für den sozialen Aufstieg schaffen. Bessere Bildung, mehr Sozialarbeit etc. Ich würde zB die Tarifgebiete ausweiten und fast alle Berufe in Gewerkschaften eingliedern. Gut das führt jetzt sehr weit weg vom eigentlichen Thema....

Zum Beispiel so was wie Riester, nur besser. Etwas, das allen (Nichtprivilegierten) zugute kommt bei der Altersvorsorge. Zum Beispiel ein Staatsfonds, so wie in Norwegen. Der Staat zahlt für jeden Bürger ein, zu dessen Altersvorsorge, in den Jahren, in denen die Steuereinnahmen hoch sind. Anstelle von Geschenken an die Mittelschicht, wie das Baukindergeld.
Du sprichst mir aus der Seele! Norwegen hat einen zukunftsorientierten Staatsfond aufgelegt, der seit Jahrzehnten im Wert steigt. Klar, die Grundlage dafür ist auch das Öl vor der Küste des Landes. Aber es gibt genug ölreiche Länder mit sehr armen Menschen. Norwegen macht es richtig und verkauft das Öl und legt in Aktien und andere Anlagen für die Zukunft seiner Bürger an.

Was vermutlich nichts anderes bedeutet, dass wegen der Finanzkrise(n) ausländische Anleger ihr Geld im sicheren Deutschland anlegen. Ein normaler Vorgang. Du darfst ja auch ein Haus auf Mallorca kaufen oder ein Auto aus Japan. Du kannst amerikanische Aktien kaufen oder im Prinzip auch Land in Afrika. Freie Märkte. Darin sehe ich nicht das Problem. Das Problem ist die Unsicherheit der Finanzprodukte, das zu der Situation führte, und in der Folge die gestiegenen Preise. Das andere eigentliche Problem ist die wachsende Ungleichheit und dass das noch gefördert wird durch die Politik. Zum Beispiel sehe ich überhaupt nicht ein, warum es kein Gesetz gibt, das Leiharbeitsfirmen vorschreibt, dass ihre Arbeiter genausoviel (oder z.B. 80%) des Lohns kriegen wie die Festangestellten in den jeweiligen Firmen. Mein Problem mit "deiner" Lösung ist, dass man das Geld nur für die Mittelschicht ausgibt (wahrscheinlich Hauptwählergruppe) und sich dann ein paar Gründe dafür aus den Fingern saugt. Wichtiger fände ich z.B., dass man Geld ausgibt, um schon in der frühkindlichen Bildung und der gesamten Schullaufbahn annähernd Chancengleichheit herstellt und gleichzeitig der Anteil von heute knapp 20 Prozent der Kinder, der nicht mehr richtig lesen und schreiben lernt, massiv reduziert wird. Auch das wäre eine ganz wichtige Zukunftsinvestition. Denn die minderjährigen Analphabeten von heute sind die Arbeitslosen (und unnötig Kranken) von morgen.
Bei Bildung bin ich ganz bei dir! Wie gesagt ich sehe nur den Widerspruch nicht gleichzeitig mehrere Bevölkerungsgruppen zu fördern: Bildungsferne Schichten, Leiharbeiter, künftige Rentner, Kleinanleger, Mittelstand und Arme. Geld ist doch da!

Der deutsche Staat hat hat seit Jahren eine schwarze Null propagandiert. Unser Geld floss nach Italien und Griechenland. Fließt es auch jetzt im Rahmen der Corona Fonds. Nur niemand investiert in unsere Zukunft!

Wir lassen weiter ein Rentensystem laufen, welches aufgrund immer mehr Rentner uns auf die Füße fallen wird. Sowohl der Mittelstand als auch die Armen werden in Relation immer ärmer.

Liest du neuerdings, nach den amerikanischen Erfolgsratgebern, rechtslastige Literatur?
Hihi, den Kommentar kann ich verstehen ^^ ich hatte kurz gezögert ob ich das so schreiben soll.

Aber es geht mir um demokratische Teilhabe. Und ich glaube diese funktioniert nur wenn die Wähler (=Deutsche) auch Miteigentümer der Dinge in Deutschland sind. Es darf nicht sein, dass 2-3 Großkonzernen 90% der Immobilien gehören. Die diktieren dann die Preise. Nein die breite Masse muss Immobilien besitzen und Unternehmen und andere Produktivmittel. Meinetwegen auch in Form von Aktien- oder Immobilienfonds wie dem norwegischem.

Sie sind noch in einer anderen Hinsicht nicht vergleichbar, als du erwähnst. Kapitalerträge sind leistungsloses Einkommen. Das ist nicht per so schlimm oder schlecht. Nur wenn es sich um Menschen mit sehr viel Kapital handelt, sorgt diese Besteuerung dafür, dass die Schere noch weiter aufgeht zwischen Habenden und Habenichtsen.

Ich finde nicht alles falsch, was du sagst, und ich habe auch nicht die Lösungen, aber so ganz überzeugen mich deine Begründungen nicht.
Dieses "leistungslose" Geld wie du es nennst ist aber fundamental wichtig damit die Weltwirtschaft läuft. Wenn Morgen nicht mehr investiert würde, wäre die Weltwirtschaft am Ende. Das Parken von Geld auf Sparkonten killt die Wirtschaft.
Natürlich verstehe ich deine Meinung. Ich würde aber nicht die Vermögensbildung durch Steuern bremsen sondern eher in Form einer Vermögenssteuer zuschlagen. Die Erbschaftssteuer zB ist doch super!
Wer fett erbt (ohne selber das Geld erarbeitet zu haben) soll ruhig fett zahlen.
Wer aber Geld selber erarbeitet und dieses anlegt, der soll ruhig Vermögen anhäufen.

Mir geht es um Gerechtigkeit. Amazon zahlt in Deutschland praktisch 0% Steuern, ich als Kleinanleger aber 25%. Das Vermögen des Griechen wächst, aber trotzdem fließt deutsches Steuergeld nach Griechenland. Ein Multimilliardär kann all sein Geld ohne Erbschaftssteuer vermachen solange er es in einem Unternehmen hat, für Private ist das Häuschen steuerfrei, viel mehr aber meist nicht. Ich zahle 25% Kapitalertragssteuer. Jemand der 10 Milliarden Kapitalerträge im Jahr hat, zahlt aber auch nicht mehr.

Wir diskutieren doch auf der falschen Ebene. Der Mittelstand blutet für alles während man sich anderswo das Geld durch die lappen gehen lässt. Der Mittelstand, der für seine Rente und für ein Häuschen spart, sollte bei seiner Vermögensbildung steuerlich entlastet werden.
 

Daoga

Urgestein
Kapitalerträge sind leistungsloses Einkommen.
Sind sie nicht, denn dieses Kapital wird ja "verliehen". Die Zinseinnahmen sind quasi die Verleihgebühr.
Wenn man irgendwas least, muß man auch Leasinggebühren zahlen, und versuch mal irgendein teures Projekt, sagen wir einen Wohnungsbau, zu finanzieren, wenn Du selber nicht die ganze Summe aufbringen kannst, Dir aber auch kein fremdes Geld leihen.
Wer viel Kapital besitzt, sitzt nicht auf dem Geldsack wie ein Dagobert Duck (da wäre er schön blöd wegen der Zinsverluste), sondern der Gegenwert liegt irgendwo auf einer Bank oder steckt in Firmenbeteiligungen - und wird dort benutzt, um andere Projekte zu finanzieren. Die dann hoffentlich irgendwann den Gegenwert wieder reinbringen, wenn ein Gewinn fließt. Und dafür, für das "Ausleihen" dieses Geldes, kriegt man Leihgebühr - Zinsen. Auf die dann natürlich ein gewisser Steuerbetrag anfällt. Es ist hier das Geld selber, das "arbeitet" und "leistet". Als immaterieller Sklave seines Besitzers.
Was ist daran so schwer zu verstehen?
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
S Warum sind die Zeiten schlimmer als je zuvor? Sonstiges 6
G Warum gibt es Mobbing? Sonstiges 90
Ü Warum fallen manchen Menschen Umlauten schwer? Sonstiges 7

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben