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Warum hat das Leben etwas gegen mich...?

Hausix

Neues Mitglied
Guten Tag, mein Name ist Jan ich bin 37 Jahre jung und habe das Gefühl als ob das Leben mich loswerden möchte oder zumindest etwas gegen mich hat. Anders kann ich mir das viele Pech und Unglück in meinem Leben einfach nicht erklären. So langsam weiß ich weder ein noch aus…

Und alles muss ich mit mir alleine aus machen…

Am besten fange ich mal ganz von vorne an.

Mein Unglück begann mit 7 Jahren… damals durfte ich und mein großer Bruder mit Ansehen wie meine Eltern sich gegenseitig an die Gurgel gegangen sind. Es hat darin geendet indem mein Vater meiner Mutter ein Eimer Heizungslack über den Kopf geschüttet hat. Danach wurde er von der Polizei in Handschellen abgeholt. Zum Schluss hat er noch die Haustür eingetreten. Mein Vater hatte ein großes Alkohol Problem, das war der Hauptgrund weswegen meine Mutter nicht mehr wollte.

Meine Eltern haben sich Scheiden lassen und nur mein großer Bruder ist mit zu meinem Vater. Der Rest ( 4 weitere Geschwister) ist bei meiner Mutter und ihrem neuem Mann geblieben.

Meine Mutter hat sehr schnell neu geheiratet und mein Stiefvater ist nun bei uns eingezogen. Zusammen haben sie dann noch mal 4 Kinder bekommen. Wir also die ersten 5 sind sehr schnell aufs Abstellgleis geraten und mein Stiefvater hat angefangen mich zu Prügeln. Ich habe den gesamten Prügel für meine Geschwister eingesteckt. Mit meinen beiden Schwestern hat er sich seltsamerweise nur ins Schlafzimmer eingeschlossen, wenn meine Mutter nicht da war… heute weiß ich warum.

Mein leiblicher Vater hat in der Zwischenzeit das Besuchsrecht für uns bekommen und damit der nächste Horror an…

Bei meinem Vater zu Besuch ist es immer gleich abgelaufen. Er hat mit meinem Onkel gesoffen und als er dann im Voll Suff ins Bett gegangen ist hat mein Onkel mich nachts aus dem Bett geholt. Jedes Mal… wirklich jedes Mal…

Als ich dann 11 Jahre alt war kam das dann durch einen dummen Zufall raus. Meine Mutter und der Beschäler haben meine Schwestern etwas über Sex aufgeklärt und da habe ich ausgepackt.

Danach ging das volle Programm los. Kripo – Kinderpsychologe – Gerichtsverhandlung. Leider musste ich die komplette Gerichtsverhandlung mit durch machen. Im Gerichtsaal habe ich mich sogar hinter unserem Anwalt versteckt, daran erinnere ich mich noch ganz genau.

Das Urteil: 5000 DM Geldstrafe und 2 Jahre Bewährung. Er hat sich insgesamt 110-mal an mich vergriffen und dann so ein Urteil. Danach hat das mit dem nächtlichen nicht mehr Schlafen angefangen. Ich bin nicht mehr zur Schule und habe angefangen mich nachts auf der Straße rum zu treiben.

Zeitgleich ist mein Großer Bruder bei meinem Vater rausgeflogen und meine Mutter hat ihn aufgenommen. Er hat mich dann nachts mit raus genommen zum Auto Klauen. Bis meine Mutter gemerkt hat was da läuft war es schon zu spät. Es hat mit einem schlag aufgehört als mein großer Bruder einer älteren Dame das Auto mit einem Messer geraubt hat. Ich habe ihn verpfiffen, weil ich das echt schlimm fand und so nicht werden wollte. Heute ist er mir dafür sehr dankbar. Er hat 3 Jahre im Gefängnis gesessen.

Als ich ungefähr 15 war ist die Ex-Frau vom Beschäler verstorben mit der er ebenfalls 6 Kinder zusammen hatte. Meine Mutter hat daraufhin versucht die ganze Familie zusammen zu bringen also: Wir die ersten 5 dann die Gemeinsamen 4 Kinder und noch meine 6 Stiefgeschwister. Da sie aber kein passendes Haus in der richtigen Größe gefunden hat, hat sie uns schließlich auch noch ins Fernsehen gezerrt.

Erst war SAM bei uns zuhause und Anschließend ging es mit der GANZEN Familie nach München zu Arabella Kiesbauer. Das Ganze hat sie uns 2-mal zugemutet. Die Hänseleien bei uns im Ort wurden dadurch noch Schlimmer. Großfamilie = Asozial. So wurde die ganze Zeit über uns geredet.

Auch mit dem Fernsehen hat meine Mutter kein passendes Haus gefunden was groß genug war das alle dort wohnen können, also sind 4 der 6 Stiefgeschwister in eine Wohngruppe gekommen wo eine ganz bestimmte Person gearbeitet hat…

In dieser Wohngruppe hat Martin Ney alias der Maskenmann gearbeitet und so hat er den Weg in meine Familie gefunden. Ich bin zum Glück kein Opfer von Ihm aber leider hat es 2 meiner Geschwister getroffen die mit ihm auch in Dänemark waren. Mehr möchte an dieser Stelle nicht sagen.

Mein Vater hat ebenfalls neu Geheiratet und hat noch einmal nachwuchs bekommen zudem hat seine neue Frau noch eine Tochter mit in die Ehe gebracht. Bei den beiden hat sich die gleiche Geschichte wie bei mir Wiederholt. Wieder hat er mit meinem Onkel zusammen gesoffen und mein Onkel ist über die beiden Jungs von ihm hergefallen.

Dieses Mal ist mein Onkel auch in den Knast gegangen. Leider nicht in den normalen Vollzug. Leider…

Etwas später kam noch heraus das mein Vater sich an seiner Stieftochter vergriffen hat. Sie hat ihm zum Glück angezeigt und er ist ebenfalls ins Gefängnis gegangen. Auch hier leider nicht in den normalen Vollzug.
 

Hausix

Neues Mitglied
Teil 2:

Mit 17 Jahren dann die nächste Katastrophe… Plötzlich stand morgens ein Gerichtsvollzieher vor der Tür. Tja meine Mutter und der Beschäler sind abgehauen und ich stand plötzlich da und musste alles Regeln. Ihr glaubt gar nicht wie Peinlich das war…

Auch musste ich plötzlich entscheiden was wichtig ist und was in den Müll kann da die Notunterkunft deutlich kleiner war.

Dort habe ich dann Lydia kennen gelernt und wir sind zusammengekommen. Da ich die Situation bei meiner Mutter in der Notunterkunft nicht ertragen habe bin ich dann zu Lydia gezogen. Das war 2005.

Im gleichen Jahr habe ich dann einen Job im Schiffbau gefunden der mir auch noch richtig Spaß gemacht hat. Alles lief Super… 3 Wochen vor Ablauf der Probezeit musste ich zum Arzt, weil ich Plötzlich 12 Liter Flüssigkeit am Tag zu mir genommen hatte und der Durst ging nicht weg.

Diagnose: Diabetes Typ 1

Mein Vorarbeiter hat das in einer Unterhaltung mitbekommen und das meinem Chef erzählt. Plötzlich wurde ich nicht mehr übernommen und ich musste gehen.

Bis zum Sommer 2009 haben ich und Lydia uns dann zusammen durchgeschlagen. Da sie mittlerweile Schwanger war sind wir dann gemeinsam in eine Wohnung gezogen. Im August kam dann schließlich meine erste Tochter zur Welt und alles lief prima. 2013 kam dann unsere zweite gemeinsame Tochter zur Welt. Beide sind Kerngesund.

Eigentlich sollte mit den beiden Kindern Schluss sein aber Lydia wollte unbedingt noch ein drittes. Also kam 2015 dann unsere dritte Tochter zur Welt und das Pech hat wieder seine Arbeit aufgenommen.

Meine Tochter kam mit einem Komplizierten Herzfehler zur Welt. Leider ist die erste Operation schiefgelaufen und meine Tochter kam Schwerbehindert aus der OP zurück. Sie war plötzlich Blind und naja geistig war sie auch nicht mehr da. Wir haben 2,5 Jahre um ihr Leben gekämpft am Ende aber leider doch verloren. 2017 ist sie dann verstorben.

Meine Beziehung zu Lydia ist in der ganzen Zeit leider Zerbrochen und wir haben uns getrennt. Nur leider sucht Lydia einen Schuldigen… und das bin ich. Die Trennung wurde immer hässlicher und inzwischen darf ich meine anderen beiden Mädels nicht mehr sehen. Ich bin überall Blockiert und das Jugendamt ist nicht wirklich eine Hilfe… aber das ist ein anderes Thema.

Wer gedacht hat es kann nicht schlimmer werden…

Anfang Dezember 2018 habe ich plötzlich Gesundheitliche Probleme bekommen. Ich hatte keine Kondition mehr und heftige Schmerzen in der Brust. Am 27.12 war es so schlimm das ich mit einem Taxi ins Krankenhaus fahren ließ. Dort hat man mich mit einer Magen-Darm-Grippe wieder nach Hause geschickt. Es wurde aber leider nicht besser… Am 31.12 habe ich mir um 5:00 morgens einen Krankenwagen gerufen, weil es mir so schlecht ging und ich Luftnot hatte. Der Notarzt hat sich etwas lustig gemacht und gesagt ich solle nur ruhiger Atmen und nicht so Hyperventilieren. Er hat mir die Wahl gelassen ob Krankenhaus oder zuhause bleiben. Da er sich so lustig darüber gemacht hat habe ich mich dann für zuhause entschieden. Am gleichen Tag um 11 Uhr hatte ich dann so heftige Todesangst das ich mich von meinen Eltern in ein anderes Krankenhaus bringen ließ.

Dort ging es plötzlich sehr schnell. Diagnose: Schwerer Herzinfarkt…. Und das mit 33. Da dieses Krankenhaus über keine Herzstation verfügt wurde ich dann per Notarzt in ein anderes Krankenhaus gebracht und schließlich Operiert? Bei mir wurde ein Stent gesetzt. Natürlich hat man auch nach dem Grund gesucht warum ich so Jung schon einen Infarkt hatte. Dabei kam heraus das es am Lipoprotein(a) – Lp(a) – liegt. Leider gibt es noch kein Medikament welches den Wert senken tut. Der Lp(a) Wert wird Genetisch übertragen.

Vom Krankenhaus aus ging es direkt in die Reha.

Das Jahr 2019 verlief mit ein paar höhen und Tiefen soweit ruhig.

Im Mai 2020 dann der nächste Infarkt. Da ich dieses Mal aber die Anzeichen kannte habe ich direkt richtig gehandelt. Auch hier wurde wieder ein Stent gesetzt.

Im Dezember 2020 habe ich dann endlich einen Job gefunden der mir richtig Spaß macht. Ich habe eine Anstellung als Altenpfleger Helfer gefunden und habe direkt einen Unbefristeten Arbeitsvertrag bekommen, weil ich mich da echt reingekniet habe. Doch alles mal wieder vergebens…

Im Mai 2021 hatte ich dann meinen dritten und schwersten Infarkt auf den Weg zur Arbeit. Dieses Mal habe ich es gerade noch geschafft mich aus dem Zug zu schleppen und jemanden zu bitten mir einen Notarzt zu rufen. Ich habe dem Passanten genau gesagt was er am Telefon sagen soll. Ich habe noch mitbekommen wie der Notarzt gekommen ist, danach sind die Lichter ausgegangen und ich bin erst im Krankhaus 3 Stunden später wieder wach geworden. Da habe ich dann erfahren das ich mehrfach Reanimiert werden musste. Insgesamt wurde an 2 Tagen 3 Stents gesetzt. Nun habe ich 5…

Meine Herzleistung liegt bei nicht einmal mehr 20%. Der rechte Herzmuskel arbeitet überhaupt nicht mehr dazu kommt noch ein Mitralklappen Fehler so wie schwere Herzrhythmusstörungen. Einen Defibrillator muss ich nun auch Tragen. Ich stehe Quasi mit einem Bein in der Kiste. Ohne Spenderherz liegt meine Lebenserwartung bei ungefähr 5 Jahren. Arbeiten geht nicht mehr.

Das war es nun im groben und Ganzen.

Ich habe aber überhaupt keine Motivation mehr zu Kämpfen. Jedes Mal wenn ich mich von einer Sache erhole und es anfängt gut zu laufen, steht da der Knüppelmann und prügelt mich wieder auf den Boden… bin am Ende meiner Kräfte.

Falls Grammatik oder Rechtschreibfehler zu finden sind möge man mir das bitte verzeihen.
 
S

Smoker86

Gast
Hallo Hausi,

Ich habe jetzt echt lange überlegt, was ich dir schreiben kann. Mir fällt kaum etwas Tröstendes oder Aufmunterndes ein.
Ich Versuchs trotzdem mal.

Du hast da echt viele furchtbare Sachen erlebt: jeder einzelne Punkt hätte schon genug Menschen zur Verzweiflung gebracht. Auch deine Familie insgesamt hat viel durchgemacht, was Unaussprechlich ist. Ich mag mir nicht vorstellen, wie es dir damit gegangen ist und heute noch geht.
Trotzdem dachte ich mir beim Lesen: was für eine starke Seele!
Vielleicht bist du generell ein starker Mensch, vielleicht hast du das durchgezogen, weil du keine andere Wahl hattest, wahrscheinlich liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte.

Das du jetzt nach all den harten Kämpfen mit deiner eigenen Sterblichkeit so knallhart konfrontiert wirst, ist übel. Und unfair. Leider ist das Leben nie fair.
Was man dir da raten soll, keine Ahnung....denn auch mit Spenderorgan ist das Leben oft noch schwierig. Hast du dafür die Kraft?

Ich glaube, ganz rational gesehen, dass beste was du tun kannst, ist dir eine schöne Zeit zu machen, dir noch ein schönes Leben zu machen, soweit es dir möglich ist.
Die Zeit mit deinen Töchtern zu nutzen und darauf zu hoffen, dass sich doch noch etwas ändern kann.
Das klingt sehr abgedroschen, ich weiß. Letztendlich weiß niemand, wie man mit so einer Situation umgehen soll.
Und auch du wirst deinen Weg finden: du hast es schon vorher getan. Immer.

Vielleicht hilft dir zusätzlich noch ein Ehrenamt, was du leisten kannst, damit du noch Struktur und Stabilität hast.

Ich wünsche dir alles Gute!
 

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