Ich weiß nicht, ob das gut passt, denn das kann ja so viele Ursache haben, aber ich hatte vor einigen Jahren genau so einen Fall und habe mal die Gunst eines eigentümlichen Gesprächs genutzt, um diesen Vater auch zu fragen, wieso er seinen Sohn bei allem runtermacht (hab das natürlich netter verpackt). Die Antwort hat mich total erstaunt: Er sagte, er sei es seinem Sohn schuldig, ihm zu sagen, wenn er etwas falsch macht, damit er sich die blutige Nase nicht woanders holt. In seiner Anschauung war es klar, dass der Sohn etwas tut, was nicht gut gehen würde, nicht gesellschaftskonform wäre, etc und ihm das früher oder später zum Verhängnis würde und es wäre sozusagen seine väterliche Pflicht, derjenige zu sein, der ihn darauf hinweist, weil es andere vielleicht nicht täten.
Der hatte nicht einmal darüber nachgedacht, dass seine Wahrnehmung gar nicht stimmt und er meist der Einzige ist, der das so sieht und es somit seinen Sohn nicht vor der Meinung anderer schützen muss, die er nur annimmt. Er ging davon aus, dass das Verhalten des Sohnes bei jedem auf Ablehnung stoßen würde und er der einzig Ehrliche sei.
Für ihn war das Fürsorge. Ändert nur leider nichts an der Wirkung.