Warum gibt es heutzutage noch Prostitution?

Hallo zusammen,

ich habe kürzlich durch eine Berichterstattung im Fernsehen von Sandra Norak erfahren. Sie lernte kurz vor Ihrem Abitur einen "Loverboy" kennen und rutschte 6 Jahre in die Prostitution ab. Sie lernte in dieser Zeit die Gesetze des Milieus kennen und blickte hinter die Fassade. Irgendwann als Sie völlig fertig war und die Liebe zum Loverboy auf disem Weg verloren ging, fand Sie den Ausstieg. Sie holte Ihr Abitur nach und absolvierte das 1. Staatsexamen in Jura.

Ich frage mich warum Frauen heutzutage noch sexuelle Ausbeutung erfahren müssen? Zumal oftmals Menschenhandel und Gewalt hinter der angeblichen freien Prostitution stecken. Bei uns in Deutschland ist es ein völlig normaler Job? Warum eigentlich? Weil viele daran ordentlich Kapital verdienen? Inwiefern ist dies mit grundlegenden Menschenrechten zu vereinbaren?

Was ist Eure Meinung dazu?

LG Natalie

Wenn dich die Zusammenhänge und Gründe der Prostitution wirklich interessieren, dann schau dir bitte mal den Blog von Huschke Mau an. Sie ist Ex-Prostituierte, hat den Ausstieg geschafft, studiert und einen Doktor in der Tasche und erklärt hervorragend, wie es so weit kommen konnte.

Meiner Meinung nach gehört Prostitution abgeschafft oder zumindest stark kontrolliert, dass das wirklich freiwillig und ohne Zuhälterei geschieht. Prostituierte sind ziemlich ausgeliefert, während Freier und Zuhälter praktisch keine Konsequenzen zu befürchten haben, selbst bei Missbrauch. Aber lies dich am besten selbst ein, dieses Thema ist so umfangreich, dass ich das gar nicht alles in einen Beitrag packen kann.

NatalieJones meinte:

Ich frage mich warum Frauen heutzutage noch sexuelle Ausbeutung erfahren müssen?

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Weil es Kriminelle gibt, die damit Geld machen.

Zumal oftmals Menschenhandel und Gewalt hinter der angeblichen freien Prostitution stecken. Bei uns in Deutschland ist es ein völlig normaler Job? Warum eigentlich? Weil viele daran ordentlich Kapital verdienen?

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Siehst du, da gibst du dir die Antwort schon selbst.

Inwiefern ist dies mit grundlegenden Menschenrechten zu vereinbaren?

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Natürlich überhaupt nicht. Aber das ist so einem Zuhälter und Menschenhändler doch egal.

Mit niedrigem Bildungsabschluss lässt sich nun mal in vielen Ländern im normalen Teil der Wirtschaft kein Geld verdienen. Und so fangen manch naiven Mädchen die zu viel Pretty Woman geguckt haben im Überdruckgewerbe an.

Sei mir nicht böse, aber ich finde die Frage doch etwas naiv gestellt.

Nicht wenige Frauen des Milieus üben ihre Tätigkeit unter Zwang aus. Die Gründe dafür sind vielfältig:

- Existentieller Druck, da sonst massive Armut droht
- Unterstützung der Familie, oftmals im Ausland
- Beschaffungsdruck z. B. für Drogen

etc.

Dann gibt es die Frauen (allerdings meiner Meinung nach eine Minderheit), welche es tatsächlich freiwillig des Geldes wegen machen um sich damit im Leben mehr Spielraum zu verschaffen.

Und es gibt die Frauen, die sich hoffnungslos emotional z. B. von einem Loverboy ( = Zuhälter) verstricken lassen. Nicht wenige Frauen, vor allem in sehr jungem Alter, sind wohl für diese Masche empfänglich. Scheibar übt die sogenannte "toxische Männlichkeit" einen unwiderstehlichen Reiz auf diese Damen aus. Ich nehme an, dass hier eine Mischung aus Unerfahrenheit und Hormonspiegel zu diesen Fehlenscheidungen führen. Teilweise kommt dann später noch Scham und "es nicht wahrhaben wollen" dazu.

Auch hier im Forum wirst du dutzendweise Threads von (jungen) Frauen finden, die sich in sehr ungünstigen Beziehungskonstellationen befinden aber dennoch nicht von ihrem "Partner" loskommen, ja sogar noch Bestätigung für ihre andauernden Fehlentscheidungen und Entschuldigungen suchen. Dies muss nicht zwanghaft in Prostitution enden, ist aber, meiner Meinung nach, ein sehr ähnlicher Mechanismus.

Letztendlich hat es Prostitution schon immer gegeben und es wird sie immer geben, legal oder illegal. Gut ist das sicherlich nicht.

Doch ich kann nach dem Konsum solch einer Doku nur davor warnen, alle Prostituierten über einen Kamm zu scheren. Die Szene ist vielfältig, die Gründe für Außenstehende oft nur schwer zu erahnen.
Man darf bei dem von dir geschilderten Fall auch nicht vergessen, dass die Frau hier definitiv auch eine ganze Perlenkette an Fehlentscheidungen getroffen hat. Gerade beim Thema Loverboy ist es eben auch eine Charakterfrage der Frau, ob sie sich auf das Spiel einlässt oder nicht.

Ich sehe da leider kein "müssen" wenn sich eine Frau an einen Typen hängt der es nicht gut mit ihr meint und sich von diesem dann auf den Strich schicken lässt. Sowas freiwillig mit sich machen zu lassen ist auch kein Fall für die "Menschenrechte".
Wo kein Kläger, ist kein Richter.

Und was allgemein ansonsten "freiwillig" oder "unfreiwillig" passiert, darüber kann man nur spekulieren.

Styx.85 meinte:

Man darf bei dem von dir geschilderten Fall auch nicht vergessen, dass die Frau hier definitiv auch eine ganze Perlenkette an Fehlentscheidungen getroffen hat. Gerade beim Thema Loverboy ist es eben auch eine Charakterfrage der Frau, ob sie sich auf das Spiel einlässt oder nicht.

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Ja klar... wenn man sich manipulieren lässt, ist man natürlich selbst Schuld, ne?

Warum es Prostitution gibt?
Weil Frauen einen Markt bedienen, der durch Männer geschaffen wird, mit denen keine Frau kopulieren möchten, ohne dafür finanziell entschädigt zu werden.
Tut sie dies aus freien Willen und für IHR Konto - alles schick.
Tut sie dies, weil andere Männer sie dazu nötigen - übel und strafbar.
Generell sind Männer in der Lage, alles zu kopulieren, was bei "...drei!" nicht auf dem Baum ist, aber dieses "Alles" hat zumeistr keinen Bock auf sie.
Daher müssen die boys etwas springen lassen, um auch mal zu dürfen.
Prostitution = Zeichen männlicher Unfähigkeit und weiblicher Leidensfähigkeit.
Ich habe jahrelang neben einem Bordell gewohnt - ihr glaubt nicht, was für Golums da aufschlagen. Innerlich wie äußerlich...

ScaryCindy meinte:

Ja klar... wenn man sich manipulieren lässt, ist man natürlich selbst Schuld, ne?

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Warum so eine unsachliche, provokante Frage?
Hier fehlt es schlicht an Lebenserfahrung und Realitätsnähe... ne?

Wir reden hier nicht von kleinen Lügen oder Schummeleien. Sobald die Frage bzw. das "Angebot" des Typen aufkommt, für ihn, gegen Geld, andere Männer zu bedienen, sollte eigentlich klar sein, in welche Richtung die Reise geht. Gleiches gilt, wenn erstmals Gewalt (physische und / oder psychische) ins Spiel kommt.

Redet man sich dann weiter die Situation schön und verstrickt sich immer tiefer, ist man Teil des Problems, ob man es wahrhaben möchte oder nicht.

Gerade das hier aufgeführte Beispiel der Loverboys ist sehr delikat, denn strenggenommen machen sie nichts verbotenes, solange sie keine unmittelbare Gewalt anwenden, was in den wenigsten Fällen nötig ist. Die Damen machen das in der Tat aus freien Stücken mit um ihrem "Alpha" zu gefallen, in voller Hoffnung auf seine Liebe, seinen Respekt, seine ungeteilte Aufmerksamkeit... totale Unterordnung.

Die Ergebnisse sind weithinreichend bekannt.

ScaryCindy meinte:

Ja klar... wenn man sich manipulieren lässt, ist man natürlich selbst Schuld, ne?

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Die Threadfrage hier zielt ja darauf ab weshalb die Gesellschaft eine solche Ausbeutung zulässt und weshalb solche Dinge trotz "Menschenrechte" passieren.

Und leider ist man diesbezüglich nun mal vorrangig tatsächlich selbst schuld. Ich kann auch hier kein über Board werfen von "Menschenrechten" erkennen, wenn sich eine Frau Norak sagen lässt, "ach, geh doch mal ein bißchen anschaffen" und dies dann auch noch tut. Sie hätte zur Polizei gehen können, denn (Menschen)Rechte existieren aber sie müssen angezeigt werden. Irgendwas muss man dummerweise auch immer selbst tun damit man in keinen negativen Strudel gerät.

Warum lässt sich jemand Gewalt in einer Beziehung gefallen, oder finanzielles ausnutzen?
Das ist doch keine Frage der Menschenrechte.

Es ist leider nicht immer ein Netzwerk vorhanden das dich davor schützt. Obwohl, auch diese gibt es und trotzdem läuft dann sogar noch jede Hilfe ins Leere.