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Warum Ehe/Partnerschaft/Beziehung/... und nicht einfach nur Liebe?

privader

Mitglied
Ich komme aus einer 11 jährigen Beziehung, und habe ein halbes Jahr reflektiert und bin zu dem Schluss gekommen dass ich kaum mehr einen Sinn in irgendwelchen auf Verbindlichkeit angelegten Verbindungen sehe, die gerne Ehe/Partnerschaft/Beziehung/. genannt werden.


Nicht dass man mich falsch versteht: Ich sage nicht dass ich nicht Dauerhaftigkeit und Beständigkeit in meinen Beziehungen haben möchte, das ist mir sogar sehr wichtig, aber diese sollen sich aus Freiheit ergeben und nicht "ausgemacht" werden. Vor allem sehe ich nicht mehr den Grund für diese eine Verbindung für immer, bis der Tod euch scheidet. Denn wenn es sich auseinander entwickelt, auch wenn es keiner will, dann sehe ich in dieser Verbindlichkeit mittlerweile nur noch eine Last. Es ist doch gut wenn man auseinander geht, wenn es nicht mehr passt, davon haben letztlich selbst die Kinder doch nichts! Wörter wie "Paarbeziehung" oder Ehe sind für mich darum mittlerweile fast nur noch ein rotes Tuch. Wieso habe ich so lange auf so ein Prinzip gesetzt, wieso machen es so viele andere immer noch?


Ich möchte ein Alternativkonzept ins Rennen schicken: Liebe. Und das in der Definition nach Artmann (einfach mal "wie geht liebe pdf" googeln), oder wie es im folgenden Text auch am Ende in Kurz steht.


Wieso gehen Menschen diese Verbindungen ein? Haben diese wirklich noch nie eine Liebe erfahren, die jegliche Verbindlichkeitszusagen komplett obsolet machen, weil man sich dafür nur in die Augen schauen muß und sofort spürt warum man zusammen ist? Wem soll diese Verbindlichkeit etwas bringen, wenn es einfach nicht mehr so ist? Und wem bringt sie etwas, solange es JA EH PASST? Und was hält "Paare" in solchen Strukturen, wenn es nicht mehr so ist? Und wieso steht sowas immer mit Sex in Verbindung, wieso muss es für eine tiefe Liebesbeziehung überhaupt immer nur das einen sexuell anziehende Geschlecht sein? Ich zumindest kann mit mehreren Menschen liebevoll verbunden sein, und das auch ohne Sex. Und wenn ich ehrlich bin, ist mir die Verbindlichkeit rein gar nichts mehr wert, weil es sie auch einfach nicht gibt.


Ich finde es toll wenn jemand, so wie ich, einen eigenen Antrieb hat und sein Ding durchzieht. Wenn man sich gegenseitig mit einbezieht, begeistert und es ein Wir wird, kann sich das verdammt gut anfühlen und Liebe spürbar werden. Das geht im Privaten als Freunde, im Job, Uni oder Verein und ist auch die perfekte Basis für etwas tieferes. Wenn es passt, es sich für beide gut anfühlt und man sich vertraut, habe ich gefunden was ich suche.


Hierbei habe ich Tolles erlebt, aber auch unendliche Schmerzen, wenn die Gefühle nur einseitig kamen. Aber was ist das schon im Vergleich zu diesem Knistern, wenn es sich dann einmal für Beide einfach nur richtig anfühlt, man sich gegenseitig hingibt und fallen lassen kann, und sich nicht nur der Sex ganz anders anfühlt?


Also, wer hat lust Zeit zu verbringen, um sich gemeinsam wohin auch immer treiben zu lassen, und vielleicht auf einmal zusammen in die gleiche Richtung zu schauen?

Liebe ist die Fähigkeit eines Menschen zur barmherzigen und bedingungslosen Annahme von sich selbst und anderen Menschen. Das kommt nicht einfach so, dafür muss man mit sich ringen um es zu erlernen, und sich jeden Tag neu entscheiden es zu leben.

Ist da jemand der Dein Herz versteht? Jemand der Dich wirklich braucht und an Dich glaubt? Jemand der Dir den Schatten von der Seele nimmt und Dich sicher nach Hause bringt?


Ist da jemand?
 
Zuletzt bearbeitet:

unbeleidigte Leberwurst

Aktives Mitglied
Alles nett, aber Beziehungen welcher Art auch immer haben ja auch noch andere Vorteile als nur Liebe.
Eine Wohnung/Haus zB ist zu zweit besser zu stemmen, jemand ist ainfach da und kann sich kümmern, wenn man krank ist.

Und was ist, wenn man Kinder haben will?
Ist es da nicht immer noch das beste, wenn Mama und Papa beide zuhause sind?
 

privader

Mitglied
Alles nett, aber Beziehungen welcher Art auch immer haben ja auch noch andere Vorteile als nur Liebe.
Eine Wohnung/Haus zB ist zu zweit besser zu stemmen, jemand ist ainfach da und kann sich kümmern, wenn man krank ist.

Und was ist, wenn man Kinder haben will?
Ist es da nicht immer noch das beste, wenn Mama und Papa beide zuhause sind?
Ganz einfach - natürlich nur subjektiv - mit dieser Einstellung hatte ich mir meine persönliche Hölle geschaffen über Jahre.

Nie wieder!

Und die Kinder brauchen auch vor allem eines: Liebe. Und wer sich selbst nicht so sehr liebt, dass er aus sowas verschwindet, der hat auch keine Liebe für seine Kinder, anderen Partner oder Mitmenschen. Und er verpasst auch einen Menschen der Ihm gut tun kann!

Ich weiß ja nicht wie andere leben und glücklich sind, ich war es in so einer Situation nicht, und bin es erst seitdem ich heraus bin und auch wieder für andere Menschen eine Wohltat bin.

Was ist da schon ein Haus, im Vergleich zu deiner psychischen Gesundheit? Und zu einer neuen Liebe?
 
Zuletzt bearbeitet:
S

SabineTine

Gast
"wieso machen es so viele andere immer noch?"

Weil es bei anderen funktioniert und/oder sie eben lieber mit jemandem zusammen zu leben als alleine. Dinge wie Haus kaufen, Kinder kriegen, etc. setzen eben auch voraus, dass man zusammen wohnt.

"Haben diese wirklich noch nie eine Liebe erfahren, die jegliche Verbindlichkeitszusagen komplett obsolet machen, weil man sich dafür nur in die Augen schauen muß und sofort spürt warum man zusammen ist?"

Ich liebe nun seit gut einem Jahr jemanden, der auch mich liebt. Aus diversen Gründen kam es bislang nicht zu einer Beziehung. So ganz einfach finde ich unseren beziehungslose Zustand jetzt auch nicht.
 
K

kasiopaja

Gast
Ich kann jetzt nur von uns sprechen.

Wir brauchen uns in dem Sinnen nicht, wir wollen uns uns wollen auch zusammenbleiben. Eben weil wir uns lieben.

Aber dazu gehört es eben auch mal schwierige Zeiten auszuhalten ohne gleich davon zu rennen.

Wobei es natürlich in der Mehrzahl die schönen Zeiten sind, die man miteinander hat.
 
D

Deliverance

Gast
Ich bin von Kindheit an mit unsicheren Bindungen aufgewachsen - bin ich für den anderen heute der Engel oder der Teufel und werde dementsprechend behandelt? Darf ich heute ich sein oder muss ich eine Rolle spielen, zB um etwas zu Essen zu bekommen? Usw.


Das war für mich eine riesen Last und die Beziehungen waren nicht so wirklich gut und da hätte ich es vielleicht auch noch wie du gesehen.
Bis ich meinen jetzigen Freund kennen lernte- es ist so schön, einfach machen zu können, was ich mag und ich bekomme trotzdem Liebe & Anerkennung. Wir kümmern uns umeinander, stehen uns bei und das persönlich ist mir mehr wert als alles andere auf der Welt.
 

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