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Warum dürfen Katzen jagen, Hunde aber nicht?

G

Gästin hat Frage

Gast
Liebe Forumianer,

mich beschäftigt da gerade etwas. Es ist jetzt kein super wichtiges Thema, aber trotzdem würde ich gerne eine Antwort darauf haben wollen.

Dass Katzen draußen unangeleint und unbeaufsichtigt herumstreunen und dabei auch Mäuse, Vögel und anderes Getier jagen, ist ja allgemein bekannt und wird, so meine ich zumindest, auch nicht beanstandet. Jetzt habe ich aber neulich in der Zeitung (zugegeben, ein Käseblatt) gelesen, dass gegen Nena und ihren Hund ein Strafverfahren läuft, weil er in einem Waldstück ein Reh gerissen haben soll.

Frage: Warum bekommt ein Katzenbesitzer keine Strafe (vorausgesetzt, das Tier ist einwandfrei zuzuordnen), wenn sein Mini-Tiger im selben Waldstück jährlich hunderte Vögel mordet? Wo ist da eigentlich der Unterschied? Sind Vögel weniger wert? Warum darf eine Katze quasi überall hin pinkeln und koten aber der Hundebesitzer wird sofort zu Strafzahlungen verdonnert, wenn er den Haufen liegen lässt?

Oh, nicht, dass ihr denkt, ich hasse Katzen :) Nein, ich mag Tiere, alle Tiere, aber trotzdem stößt mir das immer wieder sauer auf.

Würde mich über ernst gemeinte, freundliche Antworten sehr freuen. Ich wünsche euch noch einen schönen Nachmittag und ein erholsames Wochenende :)
 

bird on the wire

Aktives Mitglied
Nach meinen Informationen darf auch ein Katzenhalter nicht zulassen, daß von seinem Tier nicht hinnehmbare Störungen ausgehen.

Es gibt Urteile, daß ein Katzenhalter verhindern muß, daß seine Katzen auf das Nachbargrundstück koten oder in das Nachbarhaus eindringen.


Wildernde Katzen dürfen von Jägern genauso erschossen werden wie wildernde Hunde. Es werden Jahr für Jahr unzählige Katzen von Jägern erschossen. Ob diese tatsächlich wildern, danach fragt kein Mensch. Es reicht, daß sie sich in einer bestimmten Entfernung vom Haus entfernt haben, um erschossen zu werden.


Es werden rechtlich einfach deutlich mehr Fälle gegen Hunde verfolgt, weil diese den Menschen bedrohlicher erscheinen und viele Menschen glauben, bei Katzen könne man eh nichts machen oder man müsse Katzenstreuner dulden.


Zur Verdeutlichung: Ich bin gegen das Abschußrecht für Haustiere!

Aber ich erwarte auch, daß Haustierbesitzer verantwortungsvoll handeln. Und sich auch ihrer Verantwortung für Wildtiere bewußt sind.

Ich habe überhaupt kein Verständnis dafür, daß Halter seelenruhig zusehen, wie ihr Hund Kaninchen jagt, Enten und Jungschwäne reißt oder Rehe hetzt. Am schlimmsten finde ich den grinsenden Halter, der dann noch sagt, "ach die kriegt der ja doch nicht" und dafür in Kauf nimmt, daß ein Wildtier über eine Straße gejagt, in einen Zaun gehetzt oder so lange gehetzt wird, bis es entkräftet ist.

Ein Hund, der hetzt, beißt oder tötet, gehört an die Leine. Er kann nur leinenfrei laufen, wenn er jederzeit sicher abgerufen werden kann oder in wildfreien Gebieten. Es ist bei vielen Hunden möglich, den Jagdtrieb umzulenken und zu verhindern, daß er Wildtiere gefährdet.

Bei Katzen ist das nicht so ohne weiteres möglich.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gast

Gast
Eine Katze darf genauso wenig jagen wie ein Hund.

Wenn Deine Katze also in einem Waldstück 500 m von einer Wohnsiedlung streunt, darf sie geschossen werden, egal ob sie gerade dabei ist zu jagen oder nicht.
Wenn ein Hund unangeleint im Wald jagen geht, darf er geschossen werden.

Beim Hund ist es bloß viel einfacher den Besitzer zu ermitteln, weil er in der Regel in der Nähe ist und er damit leichter bestraft werden kann. Bei der Katze ist das erst möglich, wenn sie geschossen wurde und gechippt ist.

Wenn sie zuzuordnen ist, kann der Besitzer genauso bestraft werden.

Was das Mäuse jagen angeht: Die gelten in Deutschland als Schädling. Daher ist die Dezimierung erwünscht.
Man hat ebenfalls festgestellt, dass Katzen den Singvogel-Bestand nicht bedrohen. Daher wird derzeit anders bewertet.

Ein Hund, der Rehe oder Schafe angreift, stellt dagegen einen wirtschaftlichen Schaden für den Revierpächter dar.

Hinter dieser Entscheidung stehen also in erster Linie wirtschaftliche Interessen. Ich kenne z.B. einen Schafzüchter, der mittlerweile überlegt seine Wolllieferanten abzuschaffen, weil oftmals Hundebesitzer es tierisch witzig finden, ihren unangeleinten Hund hinter den Schafen, die hinter einem Elektrozaun stehen, herhetzen zu lassen und die Besitzer erwischt man auch nicht immer. Man steht ja nicht den ganzen Tag neben der Herde..

Dieses Frühjahr wurden dadurch mehrere Schafe so schwer verletzt, dass sie getötet werden mussten, weitere 10 Tiere haben durch dieses Hetzen Fehlgeburten erlitten, wodurch auch die Lämmer zu Tode gekommen sind. Den Streß und die Kosten kann er sich langfristig einfach nicht leisten.
 

weidebirke

Urgestein
Ein Hund ist größer und kräftiger und jagt größere Tiere. Natürlich ist ein Reh nicht mehr "wert", aber der Sachschaden bemisst sich nun mal auch an der Größe des getöteten Tieres.

Das mag sehr pragmatisch klingen, aber irgendwie benennen muss man das schließlich, sonst kommen wir von Stöckchen auf Steinchen und von Reh auf Vogel auf Käfer auf Mikrobe.

Auch ist die Bezifferung "hunderte von Vögeln jährlich" Unsinn. Natürlich ist es schade um jeden gejagten gesunden Vogel, aber Polemik hilft nicht weiter.

Wie die Vorschreiber schrieben, ist es auch Katzen nicht erlaubt, überall hin zu koten usw. Aber bei Katzen ist der Halter nicht so ohne Weiteres zuzuordnen, sie koten wesentlich versteckter, so dass man sie nicht dabei beobachtet, sind auch noch nachtaktiv und vor allem: haben die Menschen keine Angst vor ihnen, so dass sie auch nicht gemeldet werden.
 

Ondina

Sehr aktives Mitglied
Das Problem was den Kot angeht ist, das ein Hund seine Hinterlassenschaften zum "Zeitung" lesen liegen lässt. Das ist auch der Grund weshalb er an einen Baum, Busch oder Zaun pinkelt. Eine Katze verbuddelt ihre Hinterlassenschaften, auch den Urin.
Und was das Märchen von den vielen, vielen getöteten Singvögeln angeht, eine Katze ist m. E. für einen gesunden Vogel viel zu langsam, sie beschränkt sich deshalb auf Kranke, oder aus dem Nest gefallene Tiere, welche in der Natur sowieso keine Chance haben.
Da ist der Mensch schon eher des Vogels Feind als die Katze, nur die Katze wird halt fälschlicher Weise immer noch als Übeltäter gehandelt.
Und wie schon gesagt, wenn meine Katzen Dummfug machen und werden erwischt, werde ich als Halter auch zur Verantwortung gezogen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Sparkly

Aktives Mitglied
Der Dobermann, der alles jagen und reißen darf, ist nunmal auch eine potentielle Gefahr für den Menschen. Eine Katze eher nicht. Zudem finde ich es sehr sinnfrei die Tiere, die zu Hause genug Futter bekommen völlig sinnfrei irgendein Tier reißen zu lassen.
 

frara

Urgestein
wir hatten im winter immer spitzmäuse, die unterm kachelofen wohnten.
unsere katzen mochten sie nicht fressen, deshalb haben wir alle tiere so dressiert, dass sie zusammen aus dem napf tranken...
 

Seth

Aktives Mitglied
Es ist leider Usus das Hundehalter deutlich stärker benachteiligt werden als Katzenhalter. Parks sind dafür ein schönes Beispiel, alle fünf Meter steht ein Verbotsschild gegen Hundekot, aber Katzen dürfen den benachbarten Spielplatz von vorne bis hinten zukacken. Es stört auch keinen wenn dutzende an seltenen Singvögeln oder Amphibien für den Jagdtrieb der Katzen sterben müssen, Hunde dagegen sollten nicht einmal bellen.

Ich kann natürlich verstehen das man den Freiheitsdrang von Katzen anders bewerten muss, bzw. eine andere Gefahr von ihnen ausgeht.
 

Ondina

Sehr aktives Mitglied
Für den Rückgang der Singvogel und Amphipien- population ist wohl eher der Mensch als die Katze verantwortlich, denn die Katze legt wohl kaum Moore trocken, holzt auch keine Wälder ab verschmutzt nicht die Gewässer und baut auch keine Autobahnen, u.v.m. der Mensch jedoch schon.
 

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