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Warum beträgt die Arbeitszeit in fast allen Berufen täglich 8 Stunden?

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G

Gelöscht 122046

Gast
Der Trend geht offenbar dahin, möglichst immer weniger zu arbeiten und immer mehr Freizeit zu haben.
Ich kenne es noch ganz anders.
Sowohl von meinem Vater - er ging morgens um 7 aus dem Haus und kam abends um 18 Uhr zurück; Samstags wurde noch bis 13 Uhr gearbeitet.
Und wir hatten noch am Sonnabend Schule bis mittags; das kennen selbst die Älteren meiner Kiddies noch so.
Auch die Arztpraxen hatten Samstags immer regulär bis mittags geöffnet - finde heute mal eine Praxis, die Freitagsnachmittags noch geöffnet hat nach 16 Uhr (wenn überhaupt bis dahin...).
Und die Wochenenddienste entfallen auch zunehmend.
Lediglich der Einzelhandel hat seine Öffnungzeiten ausgedehnt - aber mit entsprechendem Ausgleich binnen der Woche.
Der ursprüngliche Gedanke Gottes aber war doch:
>6 Tage sollst du arbeiten und am 7. Tage sollst du ruhen<.
Und ich kann in dieser Entwicklung hin zu immer mehr Freizeit auch nicht allzuviel Positives sehen, denn viele Menschen wissen mit dieser extrem vermehrten arbeitsfreien Zeit kaum mehr etwas anzufangen.
Es macht kaum Sinn, die ursprüngliche göttliche Ordnung immer wieder auf den Kopf und in Frage zu stellen!
 

Daoga

Urgestein
Schon mal was von Tarifvereinbarungen gehört? Die 40-Stunden-Woche (plusminus ein paar Stunden) ist heute Standard - 8 Stunden an 5 Tagen die Woche oder weniger Stunden an 6 Tagen - weil das so mal zwischen den Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverbänden festgelegt wurde. Du kannst gern einen Arbeitsvertrag mit weniger Stunden am Tag machen, wirst dafür dann aber entsprechend weniger verdienen. Bekanntlich war eine Zeitlang auch die allgemeine 35-Stunden-Woche im Gespräch, aber die wurde wieder kassiert, nicht zuletzt weil weniger Arbeit (bei weniger Gehalt) auch entsprechend Einfluß auf die Rentenkassen nimmt, sprich weniger Einzahlungen und somit auch niedrigeres Rentenniveau (das ohnehin schon nicht berauschend ist).
Die 40- Stunden-Woche ist einfach eine Standardberechnung, ein Standardmaß, wie unsere DIN-Maße. Mehr Arbeitszeit = mehr Bezahlung, weniger Arbeitszeit = weniger Bezahlung. Ganz einfach, oder? Der Standard-Urlaub gehört übrigens auch mit in die Berechnung, je nach Branche sind es meistens 20 - 30 Arbeitstage im Jahr.
Allerdings gilt das alles nur für den normalen Vollzeitarbeitnehmer, Selbständige und Landwirte machen sich ihre Zeiten selber, die arbeiten in der Regel sehr viel mehr Stunden pro Woche.
 

Knirsch

Aktives Mitglied
Nachdem es keine göttliche Ordnung ist, es andere Kulturen gibt, wo man den lieben Gott mit den 6 Arbeitstagen und dem Sonntag, gar nicht kennt, wieso soll man das nicht in Frage stellen. Außerdem hat der TE die Anzahl der Stunden und nicht die Tage kritisiert. Und ob die Leute was mit ihrer Freizeit anzustellen wissen, ist dann doch deren Problem. Viele wüssten sehr wohl was, manche eben nicht.

Ich finde das sinnvoll. Es gibt immer weniger sinnvolle Arbeit und immer mehr künstliche Arbeitsgenerierung. Es müssen Bedürfnisse geschaffen werden, die man so gar nicht hätte, damit man was kauft, was man so gar nicht bräuchte, damit alle arbeiten können. Kann man auch lassen. Alle weniger arbeiten, alle ein bisschen weniger konsumieren und nicht so viel produzieren, was keiner braucht. Aber Veränderung braucht Zeit.
Leider gibt es aber eben auch Berufe, wo mehr Leute gebraucht werden, im Grunde mehr Arbeitszeit auf weniger Leute käme. Solange man die nicht attraktiver macht, wird das Gesamtproblem sich nicht lösen lassen.
Gibt aber auch genug Menschen, die es gut finden. Sie arbeiten gerne viel, oder sie konsumieren gerne viel, die sollte man auch lassen. Manche wollen mehr Überstunden machen und kriegen die gar nicht. Sie leben für ihre Arbeit. Das ist auch gut so. Der Kollektivvertrag lässt ja meist auch Flexibilität zu. Man muss ja nicht immer Vollzeit machen und manch einer handelt sich sogar regelmäßig mehr Stunden aus. Ein wenig weicht sich das schon auf. Wenn man weniger arbeiten möchte, einfach so, dann wird das in vielen Betrieben schon geduldet. Die Norm ist längst nicht so festgeschrieben wie man denkt. Aber leider nicht überall. Kommt eben auf den Arbeitsplatz an.

Lieber TE, willst du denn weniger arbeiten? Du kannst doch einfach schauen, ob das bei dir möglich ist?
 
G

Gelöscht 90655

Gast
Das ganze beruht darauf, das bei einem 8 Stunden Arbeitstag noch 1 Stunde Pause dazukommt, je eine Stunde An-und Abfahrt, gehst du noch einkaufen und kochst selber und machst was im Haushalt, gehst noch duschen und aufs Klo, dann bleiben dir ( 8+1+1+1+0.5+0.5+1+1) noch 10 Stunden für Familie, Schlafen und deine Freunde und Hobbies übrig. Wenn du also 8 Stunden schlafen möchtest, dann bleiben dir, je nach Gewichtung und Entfernung zur Arbeit und Supermarkt und ob du ein Auto hast oder nicht, ca. 2-4 Std. Freizeit übrig.
Ich finde das jetzt nicht übermäßig viel, und sorry, auch nicht göttlich geordnet, sondern grenzwertig, da m.M. nach bei mehr Arbeitszeit am ehesten die Gesundheit, sprich frühere Sterblichkeit und Familie generell leidet und bei dem heutigen Leistungsdruck während der Arbeit auch keine Erholungspause oder Zeiträume für soziale Interaktion möglich sind.

Dafür, berücksichtigt man die Miete und sonstige Nebenkosten bleibt für einen Singlearbeiter etwas mehr als ALGII Satz übrig im Monat, und der Chef kann sich jährlich nen neuen Mercedes leisten, und man selbst kann für nen Billig-Urlaub 3 Jahre sparen.

Und glaub mir bei einer körperlich herausfordendern Arbeit sind 8 Stunden am Tag und Renteneintrittsalter von 68 Jahren ein Gesundheitskiller, zeig mir mal einen körperlich fitten 65 jährigen Bauarbeiter, Automechaniker, Elektriker, Bäcker ... der mit 16 oder 17 ne Lehre angefangen hat und jeden Tag auf der Matte steht, gibt's sicher, aber die suchst du mit der Lupe, die meisten kapitulieren unfreiwillig schon Jahre vorher.

Mehr Belastung geht nicht, und selbst ein Schreibtischattentäter der 8 Stunden auf seinem Stuhl sitzt, dem gehts auch nicht viel besser.

Das Arbeitstier wird fast zu Tode geschunden und darf dann noch ca. 6 Jahre auf die Rentenwiese bevor es stirbt.
Aber dafür 50 Jahre einzahlen.
 

Regis

Aktives Mitglied
Ganz allgemein lässt sich die Frage so beantworten: Man wird nach Arbeitszeit entlohnt und nicht nach Leistung, deswegen auch diese einheitliche Regelung von 8 Stunden täglich.
Wenn nur nach Leistung bezahlt werden würde, sähe wohl für 95% der Menschen die Welt ganz schön düster aus...
 

°°°abendtau°°°

Sehr aktives Mitglied
Die 35h Woche... Dazu denke ich, dass es nie eins für alle geben kann. Außerdem wird heute ganz anders gearbeitet und getaktet etc.PP.
Viele Arbeitszeitmodelle von heute, gab es damals noch nicht. usw...
Inzwischen sind ganze Berufe verschwunden, und und und.... Weniger Arbeit für gleiches Geld, dass wird nicht funktionieren können.
Heute teilt man sich einen Job. Siehe Einzelhandel. Auch der Sonntag wird irgendwann zum Werktag werden (müssen?).
Nicht nur politisch wünschte ich mir eine Verjüngung. Die alten Hasen denken mir zu viel in alten Mustern und kleben an ihrem Sessel bis sie umfallen. Das war schon immer so.

Aber, man kann sich ja Selbständig machen. Arbeiten lassen. ;)


Wikipedia meinte:
Mit den Auseinandersetzungen um die 35-Stunden-Woche sind Konflikte gemeint, die Gewerkschaften und Unternehmerverbände in der Bundesrepublik Deutschland seit den späten 1970er-Jahren um die Verkürzung der Wochenarbeitszeit ausgetragen haben. Insbesondere die 1984 geführten Arbeitskämpfe zur Einführung der 35-Stunden-Woche in der Metall- und Druckindustrie gehörten zu den längsten und härtesten in der bundesdeutschen Tarifgeschichte. Im Tausch gegen den Einstieg in verkürzte Wochenarbeitszeiten mussten die Gewerkschaften den Unternehmen größere Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung zugestehen.
[...]

 
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