KleinerBlitz
Mitglied
Hi!
Ich bin mittlerweile Studentin im 5. Semester und komme langsam nicht mehr klar. Am Anfang des Studiums hatte ich einige private Probleme, die mich extrem runtergezogen haben. Ein Jahr später ging es mir schon deutlich besser und alles sah eigentlich in Ordnung aus. Mir hat das Studium zwar kein Spaß gemacht, aber meine Freunde waren super und ich dachte, das ganze geht vorbei, wenn ich erstmal die GOP hinter mir habe.
Tja, nach der GOP hat es mir immer noch keinen Spaß gemacht, auch wenn die Studieninhalte sehr interessant sind und ich mich gerne damit beschäftige. Meine Freunde habe ich aber in den Vorlesungen und Seminare immer seltener gesehen, weil Interessen bekanntlich des Öfteren auseinander gehen. Dieses Semester sehe eine Freundin nur noch einmal in der Woche und das auch nur, wenn ich mich dazu aufraffen kann, zu meinen Veranstaltungen zu gehen.
Ich weiß nicht, woran es liegt. Lustlos und motivationslos war ich schon oft während der letzten Semester, aber so schlimm wie jetzt, war es noch nicht. Heute hätte ich ein Referat halten sollen, für das ich mir schon vor zwei Wochen mehr Zeit erlogen habe, in dem ich behauptet habe, ich hätte "familiäre Probleme". Das hat insoweit auch gut funktioniert, aber ich habe wieder viel zu spät angefangen.
Ich wusste einfach nicht, wo ich anfangen sollte und diese Masse an Kopien und Büchern zu dem Thema hat mich einfach erschlagen. Letztlich endete es jeden Tag damit, dass ich einfach nur im Stuhl hing, auf meinen Bildschirm gestarrt habe und den ganzen Tag nichts Produktives gemacht habe. Natürlich hatte ich dann beim Schlafengehen ein umso schlechteres Gewissen.
Vor ein paar Tagen endlich hab ich angefangen, aber wie gesagt, viel zu spät, es läuft mittlerweile auch ganz gut, aber ich hätte es heute niemals halten können. Daher bin ich einfach nicht in die Uni gegangen. Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee war oder ob ich einfach mit meiner Dozentin hätte sprechen sollen.
Aber ich werde dieses Bild nicht los, dass mentale Probleme einfach kein Grund sind, Prüfungsleistungen nicht zu schaffen. Wie hätte ich ihr denn erklären sollen, dass es mir nicht gut geht?
Ein anderes Problem, das ich mit der Dozentin persönlich habe, ist, dass sie einfach so viel abverlangt. Sie ist eine Art Dozentin, bei der man weiß, dass man sich nicht hängen lassen kann und auch nicht davon begeistert ist, wenn man ohne ein Wort zu sagen fehlt.
Die Uni ist für mich einfach ein Ort, bei dem man sich keine Schwäche erlauben kann. Ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich mich frage, warum alle anderen es schaffen, nur ich nicht. Ich weiß, dass ich es schaffen kann, aber... grob ausgedrückt: Ich krieg den A**** nicht hoch.
Jedes Referat, jede Hausarbeit und jede Klausur wird immer schwieriger für mich.
Vorhin eben hab ich eine Freundin angegiftet, weil sie sich nach meinem Referat erkundigt hat. Das war ehrlich keine Absicht, aber ich hatte einfach das Gefühl, inadequat zu sein und bin direkt in die Defensive gegangen. Das liegt vermutlich teilweise daran, dass sie kein Verständnis für meine Probleme hat. Wenn ich gestresst bin, meint sie immer, dass das daran liegt, dass ich mich stressen ließe oder zu sehr auf Krankheiten fokussiere und Dergleiches. Ihrer Meinung nach kann man alle seine Probleme nur mit Willenskraft lösen, aber wenn das der Fall wäre, wäre ich jetzt so reich wie Bill Gates und hätte von vornherein nicht so einen Blödsinn gemacht.
Ich weiß einfach nicht weiter. Aus dem Kurs wird mich meine Dozentin vermutlich nicht werfen, aber sie wird echt sauer sein, das weiß ich. Wie soll ich mich bloß diesmal aus diesem Mist wieder rausziehen, wenn ich es schon kaum schaffe, nach draußen zu gehen, um einkaufen zu gehen?
LG Blitz
Ich bin mittlerweile Studentin im 5. Semester und komme langsam nicht mehr klar. Am Anfang des Studiums hatte ich einige private Probleme, die mich extrem runtergezogen haben. Ein Jahr später ging es mir schon deutlich besser und alles sah eigentlich in Ordnung aus. Mir hat das Studium zwar kein Spaß gemacht, aber meine Freunde waren super und ich dachte, das ganze geht vorbei, wenn ich erstmal die GOP hinter mir habe.
Tja, nach der GOP hat es mir immer noch keinen Spaß gemacht, auch wenn die Studieninhalte sehr interessant sind und ich mich gerne damit beschäftige. Meine Freunde habe ich aber in den Vorlesungen und Seminare immer seltener gesehen, weil Interessen bekanntlich des Öfteren auseinander gehen. Dieses Semester sehe eine Freundin nur noch einmal in der Woche und das auch nur, wenn ich mich dazu aufraffen kann, zu meinen Veranstaltungen zu gehen.
Ich weiß nicht, woran es liegt. Lustlos und motivationslos war ich schon oft während der letzten Semester, aber so schlimm wie jetzt, war es noch nicht. Heute hätte ich ein Referat halten sollen, für das ich mir schon vor zwei Wochen mehr Zeit erlogen habe, in dem ich behauptet habe, ich hätte "familiäre Probleme". Das hat insoweit auch gut funktioniert, aber ich habe wieder viel zu spät angefangen.
Ich wusste einfach nicht, wo ich anfangen sollte und diese Masse an Kopien und Büchern zu dem Thema hat mich einfach erschlagen. Letztlich endete es jeden Tag damit, dass ich einfach nur im Stuhl hing, auf meinen Bildschirm gestarrt habe und den ganzen Tag nichts Produktives gemacht habe. Natürlich hatte ich dann beim Schlafengehen ein umso schlechteres Gewissen.
Vor ein paar Tagen endlich hab ich angefangen, aber wie gesagt, viel zu spät, es läuft mittlerweile auch ganz gut, aber ich hätte es heute niemals halten können. Daher bin ich einfach nicht in die Uni gegangen. Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee war oder ob ich einfach mit meiner Dozentin hätte sprechen sollen.
Aber ich werde dieses Bild nicht los, dass mentale Probleme einfach kein Grund sind, Prüfungsleistungen nicht zu schaffen. Wie hätte ich ihr denn erklären sollen, dass es mir nicht gut geht?
Ein anderes Problem, das ich mit der Dozentin persönlich habe, ist, dass sie einfach so viel abverlangt. Sie ist eine Art Dozentin, bei der man weiß, dass man sich nicht hängen lassen kann und auch nicht davon begeistert ist, wenn man ohne ein Wort zu sagen fehlt.
Die Uni ist für mich einfach ein Ort, bei dem man sich keine Schwäche erlauben kann. Ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich mich frage, warum alle anderen es schaffen, nur ich nicht. Ich weiß, dass ich es schaffen kann, aber... grob ausgedrückt: Ich krieg den A**** nicht hoch.
Jedes Referat, jede Hausarbeit und jede Klausur wird immer schwieriger für mich.
Vorhin eben hab ich eine Freundin angegiftet, weil sie sich nach meinem Referat erkundigt hat. Das war ehrlich keine Absicht, aber ich hatte einfach das Gefühl, inadequat zu sein und bin direkt in die Defensive gegangen. Das liegt vermutlich teilweise daran, dass sie kein Verständnis für meine Probleme hat. Wenn ich gestresst bin, meint sie immer, dass das daran liegt, dass ich mich stressen ließe oder zu sehr auf Krankheiten fokussiere und Dergleiches. Ihrer Meinung nach kann man alle seine Probleme nur mit Willenskraft lösen, aber wenn das der Fall wäre, wäre ich jetzt so reich wie Bill Gates und hätte von vornherein nicht so einen Blödsinn gemacht.
Ich weiß einfach nicht weiter. Aus dem Kurs wird mich meine Dozentin vermutlich nicht werfen, aber sie wird echt sauer sein, das weiß ich. Wie soll ich mich bloß diesmal aus diesem Mist wieder rausziehen, wenn ich es schon kaum schaffe, nach draußen zu gehen, um einkaufen zu gehen?
LG Blitz