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War das eine ungeschickte Geste oder geht es in Richtung Belästigung?

K

Klarissa

Gast
Hallo,

ich arbeite als Alltagsbegleiterin in einem Altenheim.

Vor ca. einem Monat zog ein neuer Bewohner von über 80 in den Wohnbereich, in dem ich tätig bin. Er hat sich gut in die Gemeinschaft integriert, ist aber auch gern allein in seinem Zimmer.
Ich mag ihn ehrlich gesagt nicht besonders, weil er ständig den blinden Mitbewohner in seinem Zimmer attackiert.

Er ist nicht dement, aber etwas vergesslich. Meinen Nachnamen kann er sich inzwischen merken. Gestern aber wollte er noch mal genau wissen, wie mein Vorname ist. Statt mich einfach zu fragen, griff er plötzlich nach dem Namensschild, das ich an meinem T-Shirt auf Brusthöhe befestigt hatte. Ich wehrte seine Hand ab, spürte aber kurz die Berührung an meiner Brust. Ich versuchte zu überspielen, wie unangenehm es mir war.

Irgendwie beschäftigt es mich.

Soll ich das als ungeschickte Geste abtun oder war das übergriffig?

Liebe Grüße
Klarissa
 

Peter1968

Moderator
Was manche sich hier zusammen schreiben ist schon ab und an sehr grenzwertig, manche "Tipps" sind daher auch gelöscht.
Was du auf keinen Fall werden darfst ist handgreiflich. Man kennt seine Situation, die Einstellung noch nicht. Wenn er erst kurz im Heim ist und vielleicht das erste Mal, ist es auch für ihn sehr schwer.
Was er tut geht gar nicht, das steht absolut außer Frage aber man muss es vernünftig Regeln, gerade am Anfang etwas auf Abstand gehen und vor allem so etwas ansprechen. Mit ihm und mit der PDL. Du musst ihm sagen was geht und was nicht und die PDL muss mit ihm reden und beibringen wie der Ablauf und das Zusammenleben im Heim gestaltet ist.
Ganz wichtig ist diese Übergriffe im Pflegebericht zu vermerken.
 

°°°abendtau°°°

Sehr aktives Mitglied
Das war kein Zufall. Der alte Lustmolch wird auch weiterhin versuchen, dich zu betatschen.

Klatsch ihm beim nächsten Versuch eins auf die Finger.
Krass... Und Du bist immer bei der Sache, bist nie ungeschickt etc.PP. Also perfekt. :cool: (y)
Du scheinst aber dennoch keinen Schimmer darüber zu haben, wie das in einem Alten/Pflegeheim zugeht. Ich habe schon einige Einblicke bekommen und ich muss sagen - Ich verstehe nicht wie man da auch noch arbeiten kann.
Was macht man eigendlich mit älteren Menschen, wenn sie das Personal beisen? Beiskorb umbinden?

Nicht das ich den Mann in Schutz nehmen will! Wenn das Absicht war, geht das gar nicht. Doch wir wissen eh nichts weiter über ihn und seine Krankheiten. Klarissa weiß es ja selber auch nicht wirklich.
Das was Du hier vom Stapel läßt, passiert Dir hoffentlich nicht. Dann bist Du der Lustmolch.
Du erwartest vermutlich das man Dir (auch im Alter) verständnisvoll begegnet und umgeht, und selber? Was ist mit Dir? Die Pauschalkeule zu schwingen hat doch noch nie etwas gebracht. Findest Du nicht auch?

Das Du in die Zukunft schauen kannst, was der Mann machen wird, faszinierend.
Ich bin mal gespannt wie sich das entwickelt und Klarissa damit umgehen wird. Darum geht es hier! Nicht um zu richten.
Sie jedenfalls macht sich einen Kopf drum, sonst wäre sie nicht hier.

Ich bin sehr froh drum das es noch Menschen gibt, die sich um Menschen kümmern. Dass es dabei immer wieder zu solchen ähnlichen Situationen kommt, ist schlicht und ergreifend menschlich, wenn auch sehr unschön. Das Fehlverhalten auch seine Konsquenz haben muss, dürfte normal sein. In dem Fall ist aber nichts klar ersichtlich. Die Möglichkeit das es eine ungeschickt Geste war, kann man doch nicht einfach ausblenden und den Richter spielen.
Gewalt erzeugt Gegengewalt. Es macht also keinen Sinn jemanden auf die Finger zu klopfen.
 
G

Gelöscht 86383

Gast
Manche alten Menschen werden bei so einem Umbruch wie beim Umzug ins Heim sehr verunsichert und fallen in alte Schemata zurück - will heißen, sie testen ihre Grenzen neu aus. Das muss jetzt bei der besagten Person nicht so sein, könnte ich mir aber vorstellen.
Auf jeden Fall ist es wichtig, Grenzen zu setzen, auch wenn der Herr keine Grenze austesten wollte.
 
G

Gelöscht 115710

Gast
Hat die Einrichtung keinen Sozialdienst, den man auf den Herrn aufmerksam machen kann, damit dieser mit ihm seine Verhaltensmuster abklärt?
 

nichtabgeholt

Aktives Mitglied
Was macht man eigendlich mit älteren Menschen, wenn sie das Personal beisen? Beiskorb umbinden?

Nicht das ich den Mann in Schutz nehmen will! Wenn das Absicht war, geht das gar nicht. Doch wir wissen eh nichts weiter über ihn und seine Krankheiten. Klarissa weiß es ja selber auch nicht wirklich.
. Dass es dabei immer wieder zu solchen ähnlichen Situationen kommt, ist schlicht und ergreifend menschlich, wenn auch sehr unschön. Das Fehlverhalten auch seine Konsquenz haben muss, dürfte normal sein. In dem Fall ist aber nichts klar ersichtlich.
Das sehe ich anders, auch aufgrund von Erfahrungen.

Sich gegen einen sexuellen Übergriff zu wehren, ist ihr gutes Recht und ein Klaps auf die Finger kann sehr wirkungsvoll sein.
Man sollte unterscheiden, ob jemand vergesslich aber voll geschäftsfähig ist, oder bereits dement und für sein Verhalten nicht mehr verantwortlich.
 
K

Klarissa

Gast
Hallo,

ich danke euch für eure Meinungen und Ratschläge.

Ich möchte diesen Bewohner jetzt auch erst mal nicht zu sehr verurteilen, aber er hat mich verunsichert.
Er hat sich zwar gut in die Gemeinschaft integriert, ist aber auch unzufrieden wegen des Mitbewohners in seinem Zimmer. Er möchte unbedingt ein Einzelzimmer haben. Er hat mir auch anvertraut, dass er eine Bezugsperson braucht, und die könne er nicht unter den Bewohnern finden.

Vielleicht sollte es eine harmlose Annäherung sein, weil er in mir evtl. eine zukünftige Bezugsperson sieht. Somit könnte es also tatsächlich eine ungeschickte Geste gewesen sein.

Jedenfalls ist es so, dass er sich ständig an mich wendet, wenn er irgendwelche Missstände entdeckt hat. Da gibt es leider so einige, da eben zu wenig Personal für zu viele Bewohner zuständig ist. Da stört ihn, wenn eine demente alte Dame im Aufenthaltsraum ihren Pullover hochzieht, dass eine Bewohnerin seiner Meinung nach einen schlechten Platz am Tisch hat, dass ein dementer alter Herr ständig dasselbe erzählt. Er fordert dann regelrecht, dass ich mich darum kümmere und solche Dinge abstelle.

Ja, er ist ein Nörgler, aber einmal war ich doch positiv überrascht, als ich zum Dienst kam und er richtig strahlte.

Jemandem "auf die Finger klopfen" geht natürlich gar nicht. Egal, wie schwer es manchmal ist, aber ich würde niemals handgreiflich werden. Man muss immer versuchen, in einem ruhigen und sachlichen Gespräch eine Lösung zu finden. Das geht natürlich nicht bei dementen Menschen, aber die versuche ich dann mit meiner Stimme zu beruhigen, wenn sie nach mir schlagen oder treten wollen.

Ich werde erst mal ein wenig Abstand von diesem Bewohner halten und gucken, wie er sich weiterhin verhält. Sollte es weiterhin zu Auffälligkeiten in seinem Verhalten kommen, werde ich mich an den sozialen Dienst wenden.
 

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