Vorwurf: Fahrerflucht - Nichts gemerkt!

Hallöchen ihr Lieben.

Ich schreibe im Auftrag eines sehr guten Freundes.

Es geht um folgende Situation:

Mein Freund ist letzte Woche zum Einkaufen gefahren, dort hat er sich in eine der Parkboxen gestellt. Beim Ein- oder Ausparken (Das weiß er nicht) hat er ganz leicht ein anderes Auto gestreift. Man erkennt ein paar hauchdünne Schrammen an seiner linken hinteren Seite.

Jetzt aber das Problem: Er hat es nicht gemerkt!

Er hatte wohl das Radio an und nichts davon mitbekommen, dass er ein anderes Auto gestreift hat. Dementsprechend hat er auch nicht nachgeguckt, ist nicht ausgestiegen und hat niemanden benachrichtigt. Anschließend ist er noch zur Sparkasse gefahren (Diese ist nur ein paar Meter weiter).

Als er aus der Sparkasse kam, stand schon die Polizei an seinem Auto. Mein Freund war total erschrocken, als die Polizei ihm mitteilte, dass eine Zeugin ihn bei dem Vorfall gesehen hat.
Er ist jetzt total fertig. Er meint, er hätte sofort den Halter des Fahrzeugs ausfindig gemacht, wenn er das mitbekommen hätte. Die Polizei glaubt ihm nicht. Natürlich nicht. Warum sollte sie auch?

Mein Freund hat sich jetzt einen Anwalt genommen. Doch kann der viel ausrichten? Wahrscheinlich nicht.

Das große Problem ist nicht die Strafe, die mein Freund jetzt wohl zahlen muss, sondern die Beschuldigung der Fahrerflucht, die bis zu 5 Monaten Führerscheinentzug bedeuten kann. Mein Freund ist total fertig, er hat sich niemals etwas zu Schulden kommen lassen, aber auf seinen Führerschein ist er beruflich angewiesen.

Im Internet habe ich bereits von solchen Fällen gelesen. Viele Verfahren wurden eingestellt doch ein weiteres Problem ist, dass mein Freund noch gar keine Informationen seitens der Polizei hat. Weder den Autotyp, den er beschädigt hat, noch Infos über den Halter (Sodass man ihn vlt. mal kontaktieren könnte).

Kennt jemand vlt. eine ähnliche Situation und kann ein paar Tipps geben, wie sich mein Freund jetzt verhalten soll?

Ich danke für jeden Tipp.
PS: Mein Freund hat wirklich starke Schuldgefühle. Und er wäre nicht noch einmal nach nebenan zur Sparkasse gefahren, wenn er sich seiner Schuld bewusst gewesen wäre.

Ob solch ein Vorfall, Kontakt zw. zwei Fahrzeugen (Vorwurf Fahrerflucht) vom Verursacher bemerkt werden konnte/musste, kann ein Gutachter feststellen. Anhand der Abriebspuren etc. pp., (Größe/Tiefe)

Ob das in jedem Falle so gemacht wird, wenn der Beschuldigte sagt, ich habe nichts bemerkt, das weiß ich nicht. Aber es kann durch Gutachter geklärt werden.

Zunächst mal gibts ein Ermittlungsverfahren. Er nimmt sich einen Anwalt, der wird ihn beraten und dann "schauen".

Mizi hat recht. Hinzuzufügen ist, dass es völlig egal ist ob die Polizei ihm glaubt oder nicht. Die war ja beim Vorfall gar nicht zugegen. Der Richter ist derjenige, der überzeugt werden muss.

gflash meinte:

Mizi hat recht. Hinzuzufügen ist, dass es völlig egal ist ob die Polizei ihm glaubt oder nicht. Die war ja beim Vorfall gar nicht zugegen. Der Richter ist derjenige, der überzeugt werden muss.

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Zum einen durch die Aussage des später Angeklagten, durch evtl. Tatzeugen, und nicht zuletzt!! durch den Gutachter, auf den ist der Richter bei seiner Urteilsfindung besonders angewiesen. Das ist Alltag bei Gerichten, nicht etwas "Besonderes".

Oha ganz schön blöde Sache!

Also, eigentlich muss ich sagen finde ich es auch wieder gut, da an meinem Auto auch ein Schaden entstanden ist am Parkplatz - was aber wohl niemand gesehn hat... aber anderes Thema!

Ich kann nur meine Ansicht wieder geben, ich denke es wird schwer werden ihm glauen zu schenken dass er es nicht bemerkt hat. Vielleicht kann man es aber auch irgendwie nachweisen oder man glaubt ihm die Sache mit der lauten Musik (also ich kann es mir dann schon vorstellen - je nach verursachten Schaden - dass man das dann evtl. nicht mitbekommt)
Vielleicht passt hier auch der Spruch "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht" ?!

Aber ansich glaube ich das wohl die meisten oder jeder sagen würde er hätte es nicht mitgekriegt, vor allem wenn der Polizist schon dasteht...was soll man dann auch noch machen?!
von dem her wird es wohl überprüft, ob der Schaden an seinem Auto auch zu dem des anderen passt und dann muss er wohl zahlen. Das geht wohl ganz einfach mit einem Lackmessgerät oder so.

Was hat denn der Besitzer des geschädigten Fahrzeugs gesagt?

Wegen dem Führerscheinentzug - ehrlich gesagt kann ich mir das gar nicht vorstellen. Fahrerflucht - naja - ja - aber wie schlimm ist denn der Schaden?! Es sind doch nur kratzer oder?
Ich denke der Führerschein wird einem doch dann erst genommen wenn der Schaden richtig hoch ist, oder auch wenn Menschen zu schaden kamen?

War er bisher schon auffällig - hat er viele Punkte?
Wenn nicht denke ich wird es nicht so schlimm.

Ich wünsche es ihm, aber leider weiß ich es nicht.
Auf jeden Fall ist es gut dass er sich einen Anwalt genommen hat.

Viele Grüße

Mizi meinte:

Das ist Alltag bei Gerichten, nicht etwas "Besonderes".

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Hab ich ja auch nie behauptet.

Ich wollte nur deutlich machen, dass es in diesem Fall nicht so schlimm ist ob die Polizei ihm glaubt oder nicht.

Für Fahrerflucht ist die Strafe in jedem Fall hoch - das hat nichts mit der Höhe des Schadens zu tun, wenn es nicht über 1300 Euro ist.
Hier:

http://www.n-tv.de/ratgeber/Harte-Strafen-bei-Fahrerflucht-article215602.html

gflash meinte:

Hab ich ja auch nie behauptet.

Ich wollte nur deutlich machen, dass es in diesem Fall nicht so schlimm ist ob die Polizei ihm glaubt oder nicht.

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Hö?? Ich habe -dich- doch gar nicht gemeint. (mich nicht auf dich bezogen, auch wenn ich deinen Text zitiert habe.) Ich habe mich nur am Anfang auf dich bezogen, nicht aber dabei, dass es nichts Besonderes ist im Gerichtsalltag, das war schon wieder "allgemein". O.k., woher sollst du das wissen.

Da hast du mich missverstanden, macht aber nix, normal in einem Forum.

Hihi, passiert.

gflash meinte:

Hihi, passiert.

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Und wenn beide es mit Humor nehmen, isses mir am liebsten. (nicht selbstverständlich...)