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Von den Eltern des Freundes enttäuscht

I

IchHabGenugVonCorona

Gast
Hi,
Mein Freund und ich leben beide in Irland (er als Ire und ich als deutsche Vollzeitstudentin). Corona bedingt konnten wir uns letztes Jahr 5 Monate lang gar nicht sehen. Danach schworen wir uns, dass wir in Zukunft nicht mehr zulassen würden, von solchen Umständen voneinander ferngehalten zu werden. Ich habe dann auch seine Familie kennengelernt und viel Zeit dort verbracht als die Corona Regelungen hier nicht streng waren (wir verstanden uns auch super). Ein paar Monate später und wir befinden uns jetzt im dritten und schwersten Lockdown seit Beginn der Pandemie. Unsere Uni hat nun angemeldet, dass bis Mitte März alles nur online stattfindet (im letzten Lockdown hatten wir beide noch ein bis zwei Vorlesungen vor Ort, weswegen er einmal in der Woche hier her fahren konnte). Ich habe nun angeregt, dass ich doch temporär bei seiner Familie wohnen könnte, damit wir uns weiterhin sehen können während dieses Lockdowns. Seine Eltern aber lehnen das vehement ab - es ist ihnen zu riskant eine weitere Person im Haus zu haben. Ich kann nicht anders als sehr enttäuscht zu sein von ihrer Entscheidung. Klar, käme ich nur zu Besuch für ein paar Tage, dann wäre das natürlich unvorsichtig und hochriskant. Wennn ich aber sobald meine reisebedingte Quarantäne um ist (war über Weihnachten in DE) zu ihnen fahren würde und dort für ca. einen Monat bleibe, dann bringt das doch wohl kaum ein größeres Risiko mit sich als wenn mein Freund mit dem Zug (!) jede Woche hin und her fahren würde? Ich verstehe diese Entscheidung einfach nicht und fühle mich verletzt, denn ich habe grundsätzlich ein sehr gutes Verhältnis zu seinen Eltern und sie sehen mich laut eigener Aussage als Teil der Familie. Mein Freund ist durch die Arbeit leider an sein Elternhaus gebunden und kann deshalb nicht hier her ziehen für die Dauer des Lockdowns. Dies wird dazu führen, dass wir uns wieder für fast 3 Monate nicht sehen werden (Mitte Dezember bis Ende Februar). Ich habe einfach genug von allem. Genug von Corona, genug von Lockdown und genug davon meinen Freund nicht sehen zu dürfen. Am schlimmsten finde ich die Worte mit denen mich viele Leute trösten wollen "Es wird bald alles wieder besser". Ich *weiß* , dass irgendwann alles wieder besser wird ich bin ja nicht dumm aber *jetzt* ist es einfach gerade bescheuert und der Gedanke dass es *irgendwann* wieder besser wird hilft einfach nicht. Ich erwarte keine Antworten auf diesen Post, ich musste mir einfach meine Frustration von der Seele schreiben.
 
L

Lili

Gast
Also ich kann es ehrlich gesagt verstehen. Nicht böse gemeint, aber es ist das Haus seiner Eltern, wenn ich es richtig verstanden habe? Und da hast du nichts zu melden. Du darfst es auch nicht persönlich nehmen. Kann einfach sein, dass durch die Zeit es beengt für die genug ist. Besuch ist ja auch Stress, zumal man ehe nicht viel machen kann. Du kannst fragen, sie haben abgelehnt. Da sauer zu sein ist einfach unfair. Denn zurzeit ist nämlich alles belastend. Sie sind auch nicht für euer zusammen sein verantwortlich. Ihr seid eine Fernbeziehung eingegangen und da er nicht alleine wohnt müsst ihr euch an ihre Regeln halten. Ansonsten was eigenes mieten für ein Monat. Ist zwar nicht die Antwort die du hören wolltest. Aber du solltest ihr die Eltern nicht verteufeln. Die haben weiß Gott andere Probleme.
 

Keep Going

Aktives Mitglied
Ich könnte mir vorstellen, dass sich seine Eltern einfach Sorgen wegen einer möglichen Ansteckung mit Corona machen. Beim eigenen Sohn sind sie ja noch bereit, das Risiko einzugehen, mit dir scheint dann eben die Grenze erreicht zu sein.
Ich kann deine Enttäuschung verstehen. Vielleicht kannst du es dennoch nicht persönlich nehmen. Ich glaube, seine Eltern mögen dich trotzdem sehr, die jetzige Situation ist halt für alle schwierig.

Vielleicht liegt es bei dir auch daran, dass du nach Deutschland gefahren bist? Hast du die Eltern mal gefragt, warum sie genau abgelehnt haben? Alternativ könntest du ja auch selbst einen Test machen und wenn du diesen dann den Eltern zeigst, könnten ihre Bedenken eventuell verschwinden?

Wäre zumindest eine Idee.

Ansonsten hab ich festgestellt, dass das menschliche Verhalten im Augenblick nicht unbedingt immer logisch sein muss. Jeder geht da irgendwie anders mit der Angst um. Vielleicht schaffst du es ja, das nicht auf dich zu beziehen.
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Nur, weil sie nett zu dir sind, müssen sie dich doch nicht Wochen und Monate beherbergen!
Ich würde das auch nicht machen - und nicht, weil ich Angst vor einem Virus habe, sondern weil ICH entscheide, wer bei MIR wohnt.
Leidet dein Freund unter der Distanz ebenso wie du?
Und seit wann seid ihr ein Paar?
 

flower55

Aktives Mitglied
Hallo,
es ist Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen.
Sehr schwer zu akzeptieren in Deiner Situation und wirklich nicht einfach.
Es geht schließlich um Eure Beziehung.

Dass die Eltern ablehnen, ist verständlich. Nehm es nicht persönlich.

Nutzt beide die Kommunikationsmöglichkeiten, die Euch zur Verfügung stehen, um
Eure Beziehung miteinander pflegen zu können.
Haltet zusammen und laßt Euch nicht entmutigen.
Baut Euch gegenseitig positiv auf und seit überzeugt, dass ihr gemeinsam das
bewältigen könnt, was mit dieser Pandemie zusammenhängt.
Nicht zu negativ denken, dass macht die Situation nicht einfacher für Dich und
auch für ihn.
Setz ihn nicht unter Druck wegen seiner Eltern. Akzeptiere die Entscheidung, die
sie getroffen haben; Du hast keine andere Möglichkeit.

alles Liebe
flower55
 

Hamsterrad

Aktives Mitglied
Die Nerven liegen bei uns allen blank. Bei mir, bei dir und natürlich auch bei seinen Eltern. Zusammen leben birgt immer auch Einschränkungen und Konfliktpotenzial, und bei der momentan gereizten Stimmung kann ich auch verstehen, dass sie sich das nicht auch noch geben wollen.
Und eins ist doch auch klar, je größer die Gemeinschaft, desto größer ist das Risiko. Denn niemals das Haus zu verlassen ist ja eine Illusion.
Es ist nicht nur das Risiko zu sterben, viele Genesene haben möglicherweise lebenslang mit den Folgen zu kämpfen. Manche können nur nicht mehr schmecken und riechen, andere sich nicht mehr konzentrieren, müssen laufen oder sprechen lernen. Angesichts der möglichen Folgen ist die Einschränkung dass ihr euch nicht seht ein Opfer, welches abzuwägen ist. Sie wollen das Risiko nicht eingehen, das kannst Du nur akzeptieren.
 

Fabienne

Aktives Mitglied
Ohne böse sein zu wollen: ich würde auch ablehnen, wenn für mehrere Wochen jemand bei mir einziehen will....
Es ist mein Haus, es ist eine relativ lange Zeit (nicht ein paar Tage) und ggf. ist das Haus nicht so groß, dass ich dem "Gast" ständig aus dem Weg gehen kann. Das eigene Kind ist eben immer etwas anderes und nicht jeder mag das "Mehrgenerationen-Wohnen".

Beste Situation bei meinem Exfreund: die Freundin seines Bruders zog von heute auf morgen dort mit ein (mit ins Kinderzimmer tatsächlich). Sie war 24 h Zuhause. Hatte schlagartig keine Hobbies mehr, keine Freunde, war nur noch dort und bei den Eltern / dem Freund.
Da lagen damals schon zu Nicht-Corona-Zeit die Nerven blank. Und aktuell ist das eben auch noch schlimmer, denn man sitzt sich immer gegenseitig auf dem Schlips.

Vielleicht hat es auch andere Gründe - aber das werden wir wohl nie erfahren. Ende Februar ist ja gleich (wenn du diesen meintest).
 

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