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Von allem nur noch genervt, weil der Job nervt

Guten Abend,
eigentlich hätte ich ebenso gut ins Forum "Beruf" schreiben können, mach es aber nicht, weil es eigentlich eher ein Rundum-Thema ist.
Vor knapp 2 Jahren habe ich den fatalen Fehler gemacht, gemeint, mich beruflich verändern zu müssen und habe den Job gewechselt. Damit einher ein gutes Gehalt, naher Job, super Arbeitszeiten und lustige Kollegen aufgegeben, nur weil ich meinte, nach 10 Jahren muss ich nochmal die Behörde wechseln (öff. Dienst).

Habe dann einen klassischen Klo-Griff gelandet, während der Job super spannend ist im Kern, ist das Team einfach zum ko****, einer haut den anderen in die Pfanne, meine Fahrtzeit zum Arbeitsweg hat sich verdreifacht, da derzeit große Straßen saniert werden, gurke ich durch die Weltgeschichte. Die Arbeitsbelastung ist hoch, man kommt im Grunde überhaupt nicht in Kontakt mit den ca 100 Arbeitskollegen, noch heute nach 2 Jahren hab ich mit 95% der Leute kein Wort gewechselt, weiß nicht mal ihren Namen, man kommt morgens ins Büro, wird angekeift, Aufgaben untergeschoben, miese Stimmung und auch immer mal Arbeitszeiten bis abends.

Letztes Jahr hab ich eine Frau kennengelernt, das hat mich ziemlich abgelenkt, obwohl schon schnell, eigentlich sofort der Wunsch bestand da sofort wieder raus zu kommen, doch leider gabs keine anderen Stellen in der Umgebung, ich wohne nicht in der Großstadt, die Stellen hier sind heiß begehrt, wenns mal was gibt, bewirbt sich im Umkreis gefühlt jeder drauf.

Die Beziehung war eigentlich nicht wirklich von Stabilität geprägt, zu wenige Gemeinsamkeiten, brach nach knapp 6 Monaten zusammen, auch weil unsere Lebensweisen so unterschiedlich sind, während ich von 6 bis 17 Uhr außer Haus bin, war sie selbständig und hat quasi bei dreifachem Gehalt von zu hause aus gearbeitet wann immer sie wollte, kein Verständnis dafür gehabt, wenn ich einfach kaputt war wenn ich daheim bin und dann gabs im Grunde zu oft Streit für eine frische Beziehung.

Dann kam Corona, die Jobsuche komplett auf Eis, meine wenigen Freunde u sozialen Kontakte brachen auch noch weg, die sind bis heute weg, weil viele auch ihre Zeit anders eingeteilt haben (Home Office) und überhaupt keine Zeit mehr haben.

Ich merke, dass mich diese Situation komplett tief unzufrieden macht, ich sogar mit meinen Eltern nur noch Stress habe, die jetzt auch nicht mehr die jüngsten sind mit 80 Jahren und meine Geschwister sehe ich auch kaum mehr, wohnen in anderen Städten, und ich bin komplett genervt von meinem Job, wo ich morgens mies gelaunt hin fahre und immer reflektiere, dass ich schon fast 2 Jahre da bin, obwohl ich nach wenigen Tagen wieder kündigen wollte.

Jetzt könnte man sagen, wow - Luxusprobleme - ich habe 2 Stellenzusagen, eine Vollzeit und eine Teilzeitstelle, die Vollzeitstelle ist quasi das gleiche in Grün, was ich derzeit schon habe, nur etwas näher am Wohnort, aber ich glaube glücklich werde ich da nicht, weil die Arbeitszeiten im Kern noch bescheidener sind, die andere Stelle ist nicht so nahe, dafür nur Teilzeit mit erheblichen Gehaltseinbußen, die ich "verkrafte" aber mich nicht gut dabei fühlen würde. Etwas anderes ist nicht in Sicht.

Man könnte denken, hey du hast doch jetzt Alternativen, aber da es für mich beide wie Post oder Cholera sind, sind es keine echten Alternativen, sprich: Es macht mich noch unzufriedener, dass ich mich zwischen miesem Job (aktuell), ähnlich miesem Job (Vollzeit) oder besserem Job mit mieser Bezahlung (weil Teilzeit) entscheiden muss und zwar jetzt im Juli noch, weil ich ja kündigen muss.

Ich drehe mich im Kreis, finde keine Entscheidung, komme mal zum Ergebnis, den Vollzeitjob anzunehmen, mal zum Ergebnis, lieber Teilzeit, dass ich endlich mal wieder zur Ruhe komme.

Und dann dreht sich der Kreis wieder rückwärts, und meine Laune ist seit Monaten im Keller.

Vielleicht kann mir jemand von euch mal ein paar Sätze dazu schreiben
 
Also ich habe seit vielen vielen Jahren eine Art Nebenjob, Minijob-400 Euro sind das, derzeit ist das quasi ein sehr nettes Zusatzbrot, das mich aber auch nervt, weil ich quasi so eine 7 Tagewoche habe derzeit, früher ging das problemlos mit meinem vorherigen Job - der wäre dann quasi absolut notwendig, wenn ich den Teilzeitjob annehmen würde.

Ich habe innerlich das Gefühl, kurz vorm Burnout zu stehen, da ich in den ersten sechs Monaten Probezeit nicht einen Tag Urlaub nehmen konnte, dann waren Kollegen ständig krank, musste meinen Urlaub mehrfach verschieben, dann kam Corona und ich hab schon das Gefühl meine Batterie ist echt leer.

Ich hätte mit dem Teilzeitjob und Minijob knapp 1700 Netto, muss aber dazu sagen, ich muss keine Miete zahlen, da ich eine Eigentumswohnung habe, die abbezahlt ist, zum Glück hab ich das schnell erledigt, da ich sehr viel gespart und nie Urlaub auswärts gemacht habe. Wie gesagt, das Resultat ist: Ich bin ziemlich platt mit m einen knapp 40 Jahren
 
Das ist alles nicht so leicht.

Ich habe mich nach 1 Woche sehr unwohl gefühlt in diesem "Team", und nach 1 Monat klar festgestellt, es war eine komplette Fehlentscheidung, ich hätte damals zu Hause nur heulen können, dass ich meine berufliche schöne Stellung aufgegeben hatte. War zu spät.

Die Vollzeitstelle habe ich über Kontakte aufgetan, sage ich die ab ohne eine Alternative anzunehmen (und bleibe folglich in meinem aktuellen Job) wäre das wirklich heftig, da die quasi die stelle auf mich zugeschnitten haben - egal wäre es mir, wenn ich eine gute Alternative hätte, ich raus wäre aus dem Blickfeld.

Die Teilzeitstelle war inhaltlich einfach spannend, so dass ich gesagt habe - los bewirbt dich.

Kommendes Jahr wirds bei uns noch übler, da die 2 jungen Leute weg gehen und wegen der miesen Stimmung, schlechten Bezahlung im Verhältnis zur Arbeit auch gehen. Dann bin ich da mehr oder minder allein mit Kollegen, denen man nicht weiter trauen als man schauen kann. Das letzte Jahr hab ich mich nur noch motivieren können, da ich meine Freundin hatte, die mich wirklich abgelenkt hatte und ich kaum zum Nachdenken kam und motiviert hat mich die Idee, das ich 2019 kündige (was verschoben wurde, da ich keine Stelle gefunden habe). 2020 hatte ich nur noch durchschleifen können, da ich mir fest vornahm, 2020 ist Schluss dort, aber wirklich. Ein weiteres Jahr schaffe ich nicht unter diesen Bedingungen. ich stehe morgens um 5 auf, 6 Uhr gehs los damit ich gegen 7 da bin, dann bin ich gegen 17 Uhr daheim, wenn alles gut läuft und oft muss ich noch mal Samstags hin seit einiger Zeit, und im Büro redet keiner ein Wort, als kommunikativer Mensch ist das für mich fast Psychoterror.

Die Vollzeitstelle wäre fachlich das gleiche, was ich jetzt mache, nur näher, anderes Team, aber genauso viel Arbeit, wenn nicht sogar längere Zeiten, was ich absolut nicht mehr möchte, zumindest nicht dauerhaft. Die Teilzeitstelle wäre ein beruflicher Schnitt, würde mir die Gelegenheit geben in einen anderen Job zu kommen, mehr ins BackOffice, weg vom Kunden, was auch bessere Arbeitszeiten bedeutet, zB Home Office möglich wäre usw.

Also a) bleiben und alles andere absagen b) VZ Stelle c) TZ Stelle oder sogar d) irgendwas annehmen und weitersuchen.
 
Das sage ich mir auch, also die derzeitigen Stellen wären beide ab 1.11. anzutreten, bis dahin kann noch einiges passieren, ich bin eher jemand, der gern längerfristig plant, ich glaub sonst wäre ich nicht im öff. Dienst. :p
 

Blaumeise

Aktives Mitglied
Ich würde die Teilzeitstelle nehmen. Klar, weniger Geld, aber du hast noch Nebenjob UND eine abbezahlte Wohnung. Zudem klingt das: „Die Teilzeitstelle wäre ein beruflicher Schnitt, würde mir die Gelegenheit geben in einen anderen Job zu kommen, mehr ins BackOffice, weg vom Kunden, was auch bessere Arbeitszeiten bedeutet, zB Home Office möglich wäre usw.“ doch auch sehr positiv!
Vielleicht lässt sich in Zukunft die Teilzeitstelle in eine Vollzeitstelle umwandeln. Oder du suchst dir nach einer gewissen Zeit wieder was anderes.
 
G

Goast

Gast
Arbeit ist kein Vergnügen, keine Freundschaft oder Beziehung, bei dem ich mit den andern 24 Stunden auskommen muss.
Wenn einer behauptet, über den Dingen zu stehen, erwarten wir von ihm zu Recht, dass er schwindelfrei ist.
Seine eigenen Gänse hält man immer für Schwäne.
 
Arbeit ist kein Vergnügen, keine Freundschaft oder Beziehung, bei dem ich mit den andern 24 Stunden auskommen muss.
Wenn einer behauptet, über den Dingen zu stehen, erwarten wir von ihm zu Recht, dass er schwindelfrei ist.
Seine eigenen Gänse hält man immer für Schwäne.
Das ist absolut richtig, diesen Anspruch habe ich nicht an meine Arbeit, aber ich habe mich bewusst für den öffentlichen Dienst entschieden nach dem Studium, da ich keine Lust hatte, mich kaputt zu schuften für wenig Geld und 50 Wochenstunden als Standard zu genießen, das hab ich in meinem Studium alles gehabt, da war es einfach mal Standard in gewissen Kanzleien, dass man vor 20 Uhr nicht mal daran dachte zu gehen und ich habe Hobbys, mag Freizeit, brauche weder Porsche noch BMW.

Leider geht der öffentlichen Dienst mit der Zeit, was Arbeitszeiten angeht, aber ist mittelalterlich aufgestellt was Arbeitsbedingungen (Technik, EDV, Gebäude, Einrichtung) betrifft und natürlich das Gehalt.

Also mein Ziel ist nicht mich über meinen Job zu definieren oder meinen Job zum Mittelpunkt zu erklären, auch wenns im öff. Dienst solche Spinner gibt, die meinen, das tun zu müssen, ich mag mich da nicht unterwerfen, möchte mein Geld verdienen um zu leben und nicht leben um Geld zu verdienen.

Ich denke es gibt eine Grauzone zwischen einem 10 Stunden Job, an dem man sich nur ankeift, hintergeht und so weiter und einem Job, wo man mal eine nette Pause verbringt und nach 8-9 Stunden heim geht.
 
G

Goast

Gast
Das ist absolut richtig, diesen Anspruch habe ich nicht an meine Arbeit, aber ich habe mich bewusst für den öffentlichen Dienst entschieden nach dem Studium, da ich keine Lust hatte, mich kaputt zu schuften für wenig Geld und 50 Wochenstunden als Standard zu genießen, das hab ich in meinem Studium alles gehabt, da war es einfach mal Standard in gewissen Kanzleien, dass man vor 20 Uhr nicht mal daran dachte zu gehen und ich habe Hobbys, mag Freizeit, brauche weder Porsche noch BMW.
Du hast es erkennt und deine Ansprüche definiert!
Nur wer kann die erfüllen außer dir:
Was man nicht gerne tut, soll man zuerst tun.
 
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