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vom kündigungsgeschützten Arbeitsplatz weggelockt und dann auf dem Arbeitsmarkt verheizt

A

Ano Nüm

Gast
Hallo,

ich bin jetzt 62, und war bis vor kurzem über 40 Jahre in der selben Firma angestellt.
Dadurch war ich im Kündigungsschutz und bekam überdies einen extra Tag Jahresurlaub.

Nun kam meine Firma letztes Jahr in wirtschaftliche Schwierigkeiten und suchte deswegen
freiwillige Mitarbeiter, welche mit einer Transfergesellschaft , einen dreiseitigen Vertrag
unterschreiben, und damit vorzeitig in den Vorruhestand gehen dürfen.

Den betreffenden Personen wurde in Einzelgesprächen durch die Mitarbeiter dieser
Transfergesellschaft gesagt, das Arbeitsamt würde da mitspielen, und falls doch mal ein
Jobangebot zugestellt werden würde, so stünde einem die Transfergesellschaft mit Rat und
Tat zur Seite. So habe ich dann den Vertrag vor einem halben Jahr unterschrieben, genauso
wie eine Handvoll Mitarbeiter im selben Alter.

Meine Firma, der Betriebsrat und die Transfergesellschaft haben sich bei mir bedankt, dass ich
dadurch einem jüngeren Mitarbeiter seinen Arbeitsplatz rette und meiner Firma damit Kosten
spare.

Nun ist es leider so, dass ich durch die Bundesanstalt für Arbeit seitdem mit Jobangeboten
förmlich bombardiert werde. Komischerweise haben die paar Kollegen über 60 Jahre, die
denselben Vertrag auch unterschrieben haben, noch kein einziges Jobangebot erhalten.
Dort scheint das ganze irgendwie zu funktionieren.

So komme ich mir nun vor wie ein Bauernopfer, auf dessen Kosten die Anderen durchgewunken
werden. Rechtlich wohl unantastbar, aber moralisch finde ich es unmöglich, dass man jemand
im Alter von 62 Jahren vom sicheren Arbeitsplatz unter falschen Angaben weglockt, um ihn dann
auf dem Arbeitsmarkt zu verheizen.

viele Grüße
Ano Nüm
 
G

Gelöscht 77808

Gast
Dann müsstest Du noch rund 4 Jahre.

In dem Alter mach ich mich nicht mehr verrückt: was ich bisher nicht erreicht habe hole ich in der Zeit auch nicht mehr auf. Es geht noch was, aber nicht mehr wie damals.

Die Bauern sagen hier: Ma hörsch joan loate - mal langsam gehen lassen.
Also Teilzeit und zustehen, dass man in der körperlich aktiven Zeit noch etwas an die Luft kommt.
Sessel, Fernseher und Mittagsschläfchen komme noch früh genug.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Verstehe auch den Sachverhalt nicht.

Eine Transfergesellschaft hat ja eigentlich immer den Sinn, den MA in einen anderen Job zu vermitteln.

Einer Transfergesellschaft stimmt man meistens deswegen zu weil man eine Abfindung erhält und es eine bessere Lösung ist als betriebsbedingt gekündigt zu werden.

Ich frage so blöd, weil was hast du erwartet? Dass dich jetzt 4 Jahre lang die Transfergesellschaft bezahlt? War das so vereinbart???
 
G

Gelöscht 117789

Gast
Dann müsstest Du noch rund 4 Jahre.

In dem Alter mach ich mich nicht mehr verrückt: was ich bisher nicht erreicht habe hole ich in der Zeit auch nicht mehr auf. Es geht noch was, aber nicht mehr wie damals.

Die Bauern sagen hier: Ma hörsch joan loate - mal langsam gehen lassen.
Also Teilzeit und zustehen, dass man in der körperlich aktiven Zeit noch etwas an die Luft kommt.
Sessel, Fernseher und Mittagsschläfchen komme noch früh genug.
Nicht unbedingt , es kommt auf die geleisteten Arbeitsjahre an .
45 Jahre voll und man mit geringen Abschlägen in Rente gehen.
 
A

Ano Nüm

Gast
Nicht unbedingt , es kommt auf die geleisteten Arbeitsjahre an .
45 Jahre voll und man mit geringen Abschlägen in Rente gehen.
Pardon, habe das vergessen zu sagen:

1. ich war bis dato etwa 44 Jahre berufstätig, und könnte ohne Rentenabzüge im Alter
von 64 Jahren und 6 Monaten in Rente gehen. (jetzt bin ich gerade 62 geworden).

2. Meiner alten Firma geht es mittlerweile wieder gut, was voraus zu sehen war.
Ich habe im Laufe meiner 40 jährigen Zugehörigkeit mehrere ähnliche Krisen erlebt.

3. Mit verheizen meinte ich dass ich von einer seriösen Firma vermutlich nicht mehr
eigestellt werde. Ich hatte einen hochqualifizierten Arbeitsplatz mit ständigen Updates
an Software und Hardware, praktisch immer das neueste an Hightech was auf den Markt
geschmissen wird. Hier braucht es schon Jahre bis ein Neueingestellter selbstständig alleine
zurechtkommt. Zur zugelieferten Elektronik kommt nämlich die firmenspezifische Anlage
mit all ihren speziellen Eigenheiten. Da lohnt es sich nicht jemanden einzustellen, der nach
der Einlernphase direkt in Rente geht.

Einer Zeitarbeitsfirma dürfte das egal sein, die nehmen blind fast alle die sie bekommen können.
Ich habe noch nicht viel Gutes über solche Firmen gehört, und will dort auch nicht hin.

Ich bin kein fauler Kerl sondern habe immer viele Überstunden gemacht (machen müssen),
und musste ständig extrem viel kompliziertes neues dazulernen. Wer Siemens, Fanuc, Allen Bradley
usw. kennt, weiß was ich meine. Mittlerweile steckt ja sogar in jedem simplen Druckwächer
ein programmierbarer Microcomputer und nicht mehr wie früher eine simple Einstellschraube, von
numerischen Steuerungen und Servo-Antrieben ganz zu schweigen.

Schulung gabs nur selten, das meiste lief unter Learning bei Doing bzw. Anruf bei den
entsprechenden Hotlines. Das Ganze natürlich stets unter Zeitdruck, da der Auslieferungstermin
meistens schon überschritten war, da meine Arbeit erst gemacht werden kann sobald die Anlage
einschaltbereit und fertig aufgebaut dasteht. Und je weiter dieser Termin überschritten war,
umso öfter kamen zwischendurch die Anfragen der Geschäftsleitung, wann die Anlage endlich
fehlerfrei arbeitet und ausgeliefert werden kann.

Diese Leute verstehen leider nicht allzu viel von dieser Technik. Soll jetzt kein Vorwurf sein,
jeder macht halt seins, aber nerven tut sowas schon.

Zurück zur alten Firma kann ich nicht mehr, der so genannte dreiseitige Vertrag lässt das nicht zu.

Fazit: ich habe meine Firma freiwillig verlassen nicht weil ich dumm bin, sondern weil man mir
falsche Versprechungen seitens der Transfergesellschaft gemacht hat.
Zitat: "in Ihrem Alter lässt sie die Bundesagentur für Arbeit in Ruhe"

Bei meinen anderen gleichaltrigen Kollegen mit demselben Vertrag funktioniert das wie schon gesagt,
nur bei mir nicht.

Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich diesen Vertrag nicht unterschrieben, da ich in absehbarer
Zeit sowieso mit Altersteilzeit hätte rechnen können.

viele Grüße
Ano Nüm
 
A

Ano Nüm

Gast
Also bist Du nicht im Vorruhestand, sondern hast Dich in die Arbeitslosigkeit quatschen lassen? Was steht denn im Vertrag drin?
ja, hab mich in die Arbeitslosigkeit quatschen lassen. Habe den Worten des Mitarbeiters der Transfergesellschaft vertraut. Habe geglaubt diese Leute kennen sich aus mit der Bundesagentur
und arbeiten in meinem Interesse, da sie von meiner Ex-Firma bezahlt wurden.
Es fanden übrigens immer Einzelgepräche statt. Im Nachhinein denke ich damit man hinterher
keine Zeugen hat.

Auch unser Betriebsrat, welcher die Verträge im Sinne der Mitarbeiter mitgestaltet hat, meinte
wörtlich zu mir, Zitat: "so war das aber nicht geplant"

Unternommen wurde aber nichts, da bei der Handvoll Mitarbeiter mit dem selben Vertrag das
Ganze wie mündlich besprochen auch funktioniert.

Selber habe ich ja ein Leben lang in der selben Firma gearbeitet (außer der Lehre) und hatte nie
Kontakt mit der Bundesagentur für Arbeit und den dortigen Gepflogenheiten. Bin jetzt natürlich
etwas schlauer was das betrifft.

Schriftlich steht natürlich im Vertrag das man prinzipiell arbeitssuchend ist. Aber wer hätte dieses
Angebot nicht angenommen, wenn einem von zunächst seriös wirkenden Mitarbeitern der
Transfergesellschaft solch ein verlockendes Angebot gemacht wird.

Bin auch immer noch am Grübeln ob vielleicht gar die Transfergesellschaft selbst dahinter her
ist dass ich wieder in Arbeit komme, um irgendwelche finanziellen Vorteile damit zu erzielen.

viele Grüße
Ano Nüm
 

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