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Vom einem auf den anderen Tag geht alles bergab

G

Gast

Gast
Hallo,
Ich bin ein 18-jähriges Mädchen, dem es immer gut ging. Ich meine, wirklich immer. Ich habe eine tolle Familie und Freunde, die hinter mir stehen, für mich gab es nie gründe, traurig oder depressiv zu sein. Seit ein paar Wochen hat sich das Blatt für mich aber gewendet....ich bin in der 13. klasse eines Gymnasiums und werde folglich im März nächstes Jahr mein Abitur schreiben. Für mich eigentlich kein Problem, ich war schon immer gut in der Schule und hatte meistens Durchschnitte von 1,6-1,8.
deshalb ging ich vor 6 Wochen (als die Sommerferien endeten) auch sehr motiviert zur Schule, mit dem festen Willen, so viel wie noch nie in meinem Leben zu lernen. Ich wollte mir Lernpläne erstellen, meine Freizeit einteilen usw. Denn für mein wunschstudium brauche ich einen Schnitt von 1,6 im Abi...und dieser Druck wurde mir in den letzten Wochen auch zunehmend bewusst. Ich wurde immer motivationsloser, und als die ersten Klausuren kamen, lernte ich fleißig, hatte aber während der Klausur stets so einen vollen Kopf, dass ich sie alle so richtig (entschuldigt den Ausdruck) verschissen habe...
Damit begann sich mein Kreis immer mehr zu drehen. Der Schnitt machte mir immer mehr Druck, ich wollte immer mehr lernen, aber letztendlich habe ich doch gar nichts geschafft.

Ich kann mich nicht mehr aufraffen, irgendwas zu tun. Wenn ich meinen Tag plane, und Dinge tue, die nicht zum lernen zählen, kriege ich direkt ein schlechtes Gewissen und hasse mich selbst ein Stück mehr. Ich weiß, dass dieser Druck schlecht ist, aber ich kann ihn nicht wegschieben...zwischendurch habe ich dann kurz Ziele vor Augen, die mich wieder ein Stück weit hoch ziehen, aber eine Stunde später ziehen sie mich aufgrund meines Versagens noch weiter runter.

Jetzt ist allerdings noch der Supergau passiert, ich habe gerade herbstferien und schreibe anfang dezember vorabi, eine simulation des Abis, die sehr entscheident über unser nächstes Zeugnis ist. Ich weiß, dass ich nur noch knapp 5 Wochen bis dahin habe und weiß einfach nicht, wie ich den ganzen Stoff bis dahin draufbekommen soll. Dachte ich mir, reiß ich mich in den Herbstferien halt zusammen...aber Pustekuchen. Meine Cousine sitzt seit 3 Jahren nach einem Unfall im Rollstuhl und kann nur noch ihren Kopf bewegen. Weil ihr Leben so schrecklich ist, hat sie sich jetzt umgebracht- siehat einfach nichts mehr gegessen und ist deshalb verhungert, weil sie nicht mehr leben wollte. Das alles geht einfach nicht in meinen Kopf und ihr müsst wissen, dass meine gesamte Familie aufgrund dieses Unfalls die letzten Jahre durch die hölle gegangen ist. Es war gerade alles auf einem einiger,aßen normalem Level mit ihr. Und jetzt das...ich kann mich nicht mehr konzentrieren, ich muss immer nur an sie denken. Ich kann nicht mehr lernen, dann fang ich an, wegen meiner motivationslosigkeit und ihrem Tod zu weinen. Meine eltern haben selbst momentan große sorgen, und egal, womit ich mich ablenken will, es funktioniert einfach nicht.
In mir schreit alles, ich weiß einfach nicht mehr weiter.
Wieso jetzt das alles? Wieso kann ich meine Ziele nicht einfach so erreichen? Ich habe schon immer für alles hart gearbeitet und jetzt werden mir die schwersten Steine überhaupt in den Weg gelegt...
 
S

Seefahrer77

Gast
Falscher Ansatz!

Du willst nur lernen, um deinen Studienwunsch zu erfüllen. Damit setzt du dich nicht nur unter Druck, sondern auch unter Zwang. Damit versagst du dir jegliches Interesse am aktuellen Schulstoff! Und wo das hinführt ist ja klar und offensichtlich. Du bist lustlos. Nur lernen, um bessere Noten zu bekommen ist Unsinn.
 

maryanne

Aktives Mitglied
Die Abiturphase ist ja auch stressig! Das ist wie eine Hürde, die du in deiner Schullaufbahn nehmen musst. Und danach bist du keine Schülerin mehr. Abschied nehmen von der Klassengemeinschaft ist auch noch angesagt...

Du solltest versuchen wieder zu Konzentration zu finden. Auch wenn es einen so tragischen Trauerfall gab. Natürlich ist diese Geschichte traurig. Allerdings kann ich es verstehen, wenn ein Mensch nichtmehr leben will, wenn der Körper nicht mehr funktioniert. Akzeptiere die Entscheidung deiner Verwandten. Vielleicht ist es besser so.

Sieh zu dass du dich gesund ernährst und ein wenig Sport machst. Das hält fit und ist auch der Konzentration förderlich!

Und wenn es dir psychisch so schlecht geht kannst du auch mal zum Arzt gehen, vielleicht wäre eine Kurzzeittherapie gut für dich, als Unterstüztung bei der Trauerbewältigung und um dich in der Abiturzeit aufzubauen. Rede mal mit dem Hausarzt darüber!

Alles Gute und viel Erfolg!:)
 
G

Gast

Gast
Danke eich beiden!

Das mit dem Aport habe ich heute direkt einmal ausprobiert, und tatsächlich ging es mir danach besser...und hat mich irggendwie auch ein Stück weit motiviert.
Ich muss ehrlich sagen, dass es auch schonmal gut tat, einfach den Frust von der Seele zu schreiben...das ist orgendwie doch besser als immer nur mit betroffenen darüber zu reden.
 
S

Seefahrer77

Gast
Ich dachte, das Zaubermittel Sport wäre bekannt. Was würde ich ohne mein Rudern am Sonntag machen? Für ein paar Stunden bin ich raus und weit weg von meinem Alltag. Die Sorgen, Kämpfe und Ziele bleiben zuhause. Jetzt gibt es nur noch mich, die verschlafene Welt früh am Morgen, das Bootshaus, meine Ruderkameraden, die vielen Boote in der Halle, das gemeinsame Runtertragen, das Einsteigen und Ablegen, die Fahrt auf spiegelglattem Wasser oder durch die Wellen, durch die Sonnenstrahlen, Regentropfen oder Wind. An uns vorbei fahren andere Boote. Am Land wechseln sich Stege, Buchten, Liegeplätze oder Erlenwälder ab. Diese Welt kann mir niemand nehmen. Und die Kraft, die ich hier getankt habe, hält wenigstens ein paar Tage an.

Also Gast, vielleicht ist es auch für dich wichtig, einen Sport zu finden, wo du wirklich regelmäßig die Birne frei bekommst ;-)
 

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