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Vollkommen wirre Selbsteinschätzung

G

Gelöscht 94095

Gast
Ich befürchte einfach, dass ich ein potenziell sehr manipulater Mensch sein könnte.
Befürchtest du das, oder bist du das?

Möchtest du andere dazu bringen, dass sie etwas tun was du willst (=Manipulation)?

Es gibt auch positive Manipulation, z.B. "manipuliert" einen ein Therapeut ja auch im positiven Sinne, so dass man sich ändert, oder er hilft einem halt dabei sich selbst zu manipulieren ;), wenn man das jetzt mal so sagen kann.

Wenn du schreibst du "befürchtest" ist das etwas was dir Angst macht? Es hört sich für mich so an.

Ich glaube, wenn man ein manipulativer Mensch ist, dann weis man das.

Mir scheint, nichts was ich tue, ist jemals komplett uneigennützig.
Scheint dir das so, oder ist das so?
Das musst du doch wissen?

Tust du etwas für andere, ohne eine Gegenleistung zu erwarten?
Kannst du anderen helfen ohne zu sagen/zu verlangen :"Jetzt musst du aber..." ?

Deshalb trifft es mich um so härter, wenn die Reaktion mal negativ ausfällt, jemand genervt von mir ist oder enttäuscht.
Ja, das ist aber normal. Es kann immer mal jemand einen schlechten Tag haben und genervt sein, das muss garnicht immer zwingend was mit dir zu tun haben. Und man darf Menschen auch enttäuschen, man muss es nicht immer allen recht machen. Man darf auch eine eigene Meinung haben und dazu stehen, auch wenn das anderen mal nicht passt.

Über mich hat mal jemand gemeint, ich wäre überheblich, das ganze ging ziemlich so "hinten herum" - also die Personen kannten mich garnicht, die haben nicht mal 5 Minuten mit mir geredet!!!
Die konnten mich garnicht kennen. Trotzdem hat mich das sehr getroffen. Obwohl es garnichts mit der Realität zu tun hatte.

Haben die Menschen die sich von dir abgewendet haben nichts gesagt zu ihrer Entscheidung? Manchmal bekommt man auch nicht die Wahrheit gesagt weil die Menschen eigene Probleme mit sich selbst haben.

Du schreibst, du bist sehr harmoniebedürftig, für mich klingt das eher nicht nach Eigennützigkeit und Manipulation.

Für mich klingst du nach jemandem, der sehr verunsichert ist.
 
B

Bumblebee*

Gast
Hallo Jascha,
was du schreibst kommt mir sehr bekannt vor. Auch ich schwanke sehr in meinem Selbstbild nachdem es einmal extrem erschüttert wurde. Gedanken wie die deine (bin ich falsch, vielleicht sogar manipulativ, kein guter Umgang - oder doch?) kenne ich daher sehr gut. Ich glaube der Schlüssel zu einem stabilen Selbstbild ist ein solides Selbstwertgefühl. Dieses muss aus dir heraus wachsen.

Ich bin - so kommt es mir inzwischen vor - wohl die unsicherste Person auf diesem Planeten und ich glaube, dass ich diese Unsicherheit nur überwinden kann, wenn ich in meiner Person bzw. Persönlichkeit gefestigt bin. Denn ich glaube, dass das Umfeld dies deutlich spürt und dadurch ggf. selbst verunsichert wird.

Vielleicht kann es dir helfen in kleinen Schritten dich erstmal selbst anzunehmen, dann zu ergründen was dich persönlich ausmacht, welchen Wert du hast und diese dann leben, um sicherer zu werden. Du musst nicht allen gefallen und du kannst es niemals allen recht machen.
Ich habe gerade erst meinen besten Freund verloren, weil ich eben genau diesen Spagat es allen recht machen zu wollen und dabei mich zu vergessen nicht hinbekommen habe. Weil ich zu tiefst unsicher bin und dadurch verunsichert habe. Das tut weh, gerade wenn man ein sehr harmoniebedürftiger Mensch ist. Aber es war der einzig gangbare Weg, um bei mir selbst zu bleiben und so ein bisschen mehr Selbstsicherheit gedeihen zu lassen.

Weiß, was du willst, aber vor allem wisse, was du nicht willst.

Gute Reise zu dir selbst :)
 

kaela

Aktives Mitglied
Hallo Jascha,

ich finde es schon mal sehr gut, dass du dir all diese Gedanken machst und versuchst, zu dir selber ehrlich zu sein! :) (y)

Und jetzt ein ziemlich unverblümter Tipp: Schau mal bei Wikipedia unter "Narzisstische Persönlichkeitsstörung" nach. Da könnte einiges passen. Es gibt übrigens nicht nur den Typ Trump, es gibt auch andere Narzissmus-Typen.

Es ist sehr hart, sich seine Fehler selber einzugestehen, aber es doch zu tun, bedeutet erstens, dass man eine gewisste Stärke hat (weil wegsehen und Lebenslügen pflegen ist kein Verhalten, das man als gesund bezeichnen könnte), und zweitens hat man damit den ersten Schritt auf dem Weg raus aus dem Labyrinth getan! :)

Ich hab keine Zeit gehabt, die posts der anderen hier zu lesen, also vielleicht schreib ich was Überflüssiges: Überleg mal, wem gegenüber du arrogant und wem gegenüber du hilfsbereit bist. Und ob das mit deinen Eltern etwas zu tun haben könnte - wiederholt sich da was?
 

Jascha

Mitglied
Befürchtest du das, oder bist du das?

Möchtest du andere dazu bringen, dass sie etwas tun was du willst (=Manipulation)?
Ich bin manipulativ in dem Sinne, dass ich Menschen dazu bringen möchte, mich zu mögen. Ich tue das meiste nur, weil ich den Kick brauche, den mir positive Rückmeldungen verschaffen.

Wenn du schreibst du "befürchtest" ist das etwas was dir Angst macht? Es hört sich für mich so an.
Es macht mir Angst, weil ich ein guter Mensch sein möchte, es aber nicht bin.

Haben die Menschen die sich von dir abgewendet haben nichts gesagt zu ihrer Entscheidung? Manchmal bekommt man auch nicht die Wahrheit gesagt weil die Menschen eigene Probleme mit sich selbst haben.
Die Person, bei der es mich am meisten getroffen hat, hat mir nie gesagt, warum.
Ansonsten waren es nachvollziehbare Gründe, die gar nicht unbedingt etwas mir mir selbst zu tun hatten. Getroffen hat es mich dennoch.
Und dann ist da noch der ehemalige gute Freund, der mir mein Verhalten vorhält und es geschafft hat, dass ich mich ein halbes Jahr später noch schlecht fühle, obwohl ich gar nicht der Meinung bin, dass er recht hat.
 

Jascha

Mitglied
Und jetzt ein ziemlich unverblümter Tipp: Schau mal bei Wikipedia unter "Narzisstische Persönlichkeitsstörung" nach. Da könnte einiges passen. Es gibt übrigens nicht nur den Typ Trump, es gibt auch andere Narzissmus-Typen.
Ich stolpere immer wieder über das Thema und am Ende bleibt immer die Befürchtung, dass ich narzisstisch sein könnte. Laut meiner Therapeutin bin ich das aber nicht. Sie meint, Narzissten hinterfragen ihr Verhalten nicht.

Überleg mal, wem gegenüber du arrogant und wem gegenüber du hilfsbereit bist. Und ob das mit deinen Eltern etwas zu tun haben könnte - wiederholt sich da was?
Es ist eher so, dass ich nach außen hin diese ganzen positiven Eigenschaften habe, nach innen gerichtet aber die negativen.
Nach außen hin wirkt das dann so, als wäre ich ein netter, hilfsbereiter und empathischer Mensch, aber in mir drin weiß ich, dass ich nicht aus Altruismus handle, sondern um positive Bestätigung zu bekommen, also aus einer egoistischen Motivation heraus.
 
B

Bumblebee*

Gast
Weisst du Jascha,
ich vermute mein ehemals bester Freund hatte auch solche Tendenzen. Er war immer sehr, sehr nett, hilfsbereit und wirklich empathisch und doch kehrte sich dies ziemlich schnell ins Gegenteil, sobald kleinste Kritik geäußert wurde oder man ihn mit seiner hilfsbereiten Art nicht mehr in alles einweihte, er sich dadurch nicht in seinem Selbstwert bestätigt sah.

Deshalb gebe ich dir wirklich den von Herzen kommenden Rat, an deinem Selbstwert zu arbeiten, da du sonst Gefahr laufen kannst Menschen wirklich tief und nachhaltig zu verletzen. Auch wenn dies bedeutet, dass du eben nicht mehr zu allen nett bist und nicht mehr allen hilfst. Es ist ehrlicher als Hilfe und nette Worte, die nicht von Herzen kommen.
 
G

Gelöscht 94095

Gast
Ich bin manipulativ in dem Sinne, dass ich Menschen dazu bringen möchte, mich zu mögen
Manipulierst du dann dich, dass du so bist wie andere es wollen? (Wie z.B als dein Kumpel mit seinem Freund bei dir vorbeikam und sie eigentlich deine Grenzen überschritten haben)

Oder lügst du andere über dich an und gaukelst ihnen vor etwas/jemand zu sein der du nicht bist?

den mir positive Rückmeldungen verschaffen.
sondern um positive Bestätigung zu bekommen
Jeder bekommt gerne positive Rückmeldung und Bestätigung. Man kann sich aber auch selbst mögen, dann braucht man nicht so viel positive Bestätigung von aussen.

So wie du es darstellst scheinst du eher unsicher als schlecht oder manipulativ zu sein.
Du bist dir deiner selbst nicht sicher.

Ansonsten waren es nachvollziehbare Gründe, die gar nicht unbedingt etwas mir mir selbst zu tun hatten. Getroffen hat es mich dennoch.
Na also, wenn es nicht an dir liegt, wo ist dann das Problem? Dann hättest du nichts anders machen können.

am Ende bleibt immer die Befürchtung, dass ich narzisstisch sein könnte. Laut meiner Therapeutin bin ich das aber nicht. Sie meint, Narzissten hinterfragen ihr Verhalten nicht.
Deine Therapeutin hätte gemerkt, wenn du das bist. Da solltest du ihr vertrauen.

Ich habe deine anderen Posts gelesen, vielleicht solltest du das Mittel dass deine Therapeutin dir gegeben hat nehmen, sie scheint sich da viele Gedanken gemacht zu haben.
Lese vorher die Packungsbeilage, damit du genau weisst wann und wie du die Medis nehmen sollst, sowas ist wichtig.

Wenn wir dir hier irgendwas schreiben, ändert das nicht deine Meinung über dich, du scheinst da ein tiefgreifenderes Problem zu haben.
 
B

Bumblebee*

Gast
Ich denke auch, dass du unsicher bist. Kenne das sehr gut von mir. So eine Unsicherheit kann leider auch manchmal dein Umfeld verunsichern.

Ich drücke dir die Daumen, dass du deinen Weg finden wirst.
 

kaela

Aktives Mitglied
Ich stolpere immer wieder über das Thema und am Ende bleibt immer die Befürchtung, dass ich narzisstisch sein könnte. Laut meiner Therapeutin bin ich das aber nicht. Sie meint, Narzissten hinterfragen ihr Verhalten nicht.
Deine Therapeutin sollte wissen, dass es zwei verschiedene Narzissmustypen gibt: den sog. grandiosen und den vulnerablen oder hypervigilanten Typus, und beide kommen natürlich auch mit unterschiedlich stark ausgeprägten Merkmalen vor. Ich zitiere aus: Stephan Doering, Hans-Peter Hartmann, Otto Kernberg (alle drei Herausgeber): Narzissmus. Grundlagen - Störungsbilder - Therapie. Schattauer/Cotta, 2. Aufl., 2021; Autor: Glen O. Gabbard: "Die Gruppe der Patienten mit einer Narzisstischen Persönlichkeitsstörung ist sehr heterogen und umfasst Individuen mit den unterschiedlichsten interpersonellen Merkmalen. Am einen Ende des Kontinuums finden wir die völlig selbstbezogenen Menschen, die nichts um sich herum wahrnehmen und in scheinbarer narzisstischer Unverwundbarkeit jegliche Reaktion von anderen ausblenden (Gabbard 2005). [...] Patienten mit einer eher hypervigilanten narzisstischen Persönlichkeit bieten ein ganz anderes Übertragungsmuster (Gabbard 2005). [...] Sie wittern hinter jeder Äußerung eine narzisstische Kränkung, Demütigung oder Zurückweisung. Obwohl sie nicht so ungeniert großspurig auftreten wie der selbstbezogene Typus, sind ihre Größenphantasien doch beträchtlich. Sie sind davon überzeugt, etwas Besonderes zu sein und demzufolge auch ein Recht auf eine besondere Behandlung zu haben. [...]." (S. 628)

Dieses zweite Zitat stammt von einer anderen Autorin des Handbuchs, Brigitte Boothe: "Mit Lammers sowie in Bezug auf Sachse, Sachse und Fasbender (2011) wird im Folgenden von der grandiosen im Unterschied zur vulnerablen Ausprägung narzisstischer Störungen gesprochen. Es handelt sich um unterschiedliche mentale Verfassungen, die situations- und kontextbezogen bei ein und derselben Person variieren können. Misserfolg und Scheitern, Zurückweisung und Ausgrenzung können zu Krisen des Selbstwertgefühls führen. [...]" (S. 488)

Das zweite scheint ein Widerspruch zum ersten Zitat zu sein. Ich hab das so verstanden, dass es sowohl diese zwei Typen als auch unterschiedliche Erlebens- und Verhaltensweisen innerhalb eines Typus geben kann.

Ist ein brandneues, komplett wissenschaftliches Handbuch. Lohnt sich, es auszuleihen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Jascha

Mitglied
Weisst du Jascha,
ich vermute mein ehemals bester Freund hatte auch solche Tendenzen. Er war immer sehr, sehr nett, hilfsbereit und wirklich empathisch und doch kehrte sich dies ziemlich schnell ins Gegenteil, sobald kleinste Kritik geäußert wurde oder man ihn mit seiner hilfsbereiten Art nicht mehr in alles einweihte, er sich dadurch nicht in seinem Selbstwert bestätigt sah.

Deshalb gebe ich dir wirklich den von Herzen kommenden Rat, an deinem Selbstwert zu arbeiten, da du sonst Gefahr laufen kannst Menschen wirklich tief und nachhaltig zu verletzen. Auch wenn dies bedeutet, dass du eben nicht mehr zu allen nett bist und nicht mehr allen hilfst. Es ist ehrlicher als Hilfe und nette Worte, die nicht von Herzen kommen.
Ich glaube - und hoffe - das ich nicht so bin wie dieser Freund. Ich zeige meine negativen Eigenschaften nicht nach außen hin, soweit ich das kontrollieren kann. Wenn mir jemand keine Bestätigung gibt oder mir das Gefühl gibt, nicht an einer Interaktion interessiert zu sein, dann nehme ich das persönlich, lasse es die Person aber nicht spüren. Ich ziehe mich dann zurück und mache das mir mir selbst aus.

Manipulierst du dann dich, dass du so bist wie andere es wollen? (Wie z.B als dein Kumpel mit seinem Freund bei dir vorbeikam und sie eigentlich deine Grenzen überschritten haben)

Oder lügst du andere über dich an und gaukelst ihnen vor etwas/jemand zu sein der du nicht bist?
Ich verhalte mich so, wie ich möchte, dass andere mich sehen. Im Grunde spiele ich die Person, die ich mal war. Ich war früher selbstbewusst, fröhlich, ausgeglichen und optimistisch, und tue nach außen hin weiterhin so, als wäre ich das immer noch.
Wahrscheinlich manipuliere ich mich damit auch ein Stück weit selbst. Wenn man immer eine Rolle spielt, fällt es irgendwann schwer, zu unterscheiden, was man wirklich fühlt und was man nur vorgibt, zu fühlen.
Durch dieses Schauspiel sorge ich auch dafür, dass niemand merkt, wie es mir aktuell wirklich geht. Dadurch fühle ich mich nicht ernstgenommen, was wiederum zu negativen Gefühlen führt, die ich dann gegen mich selbst richte. Das führt dazu, dass ich meine eigenen Grenzen überschreite und zulasse, dass andere sie überschreiten. Weil ich in dem Moment denke, dass ich es verdient habe, schlecht behandelt zu werden

Misserfolg und Scheitern, Zurückweisung und Ausgrenzung können zu Krisen des Selbstwertgefühls führen. [...]" (S. 488)
Zumindest darin finde ich mich wieder.
 

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