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Völlige Vereinsamung..

Hallo,

ich weiß gar nicht, ob ich in diesem Forum richtig bin, aber da ich tief traurig und verzweifelt bin, muß ich mir meinen Schmerz von der Seele schreiben. In den letzten Jahren bin ich völlig vereinsamt und einen Partner habe ich sowieso nicht mehr gefunden. Den Glauben daran habe ich sowieso verloren, weil es anscheinend für mich nicht bestimmt war. Das ist eine Sache, aber an dieser verdammten Einsamkeit gehe ich noch kaputt. Ich hätte eigentlich 1000 Gründe diese Welt zu verlassen, aber ich habe einen noch wichtigeren Grund, nicht zu gehen: Meine kleine Tochter.
Kennt ihr dieses entsetzliche Gefühl, eigentlich gar nicht mehr zu leben und keine Hoffnung mehr zu haben, und trotzdem "leben" zu müssen, weil man den Abschied nicht verantworten kann? Und wie geht ihr mit totaler Vereinsamung um? Natürlich hoffe ich für Euch, daß Ihr diese Erfahrung nie machen mußtet. Aber wenn leider doch, wie seid ihr damit umgegangen?
Ich danke Euch jetzt schon für Eure Antworten!

Liebe Grüße
mad scientist
 
G

Gast

Gast
Hallo,

vielen Dank für die Nachfrage. Schon allein das Gefühl von Interesse eines anderen Menschen tut mir gut.
Vor fünf Jahren ist meine Beziehung in der Schwangerschaft unter übelsten Umständen gescheitert und ich habe Jahre gebraucht, die Trümmer dieser Trennung zu bewälltigen. Ich habe nur gearbeitet und mich um meine Kleine gekümmert. Jegliche Lebensfreude ist völlig auf der Strecke geblieben, aber ich habe trotz aller Rückschläge immer weiter gemacht. Meine Freundschaften sind in dieser Zeit auf der Strecke geblieben und nach einem Ortswechsel in diesem Jahr ist es nur noch unerträglich, denn ich arbeite jetzt in einer Männerdomäne, in der man noch nicht mal fragen darf, wie das WE war, denn das ist zu privat. Es herrscht völlige Gleichgültigkeit gegenüber den Kollegen und abends komme ich in meine leere Wohnung und habe auch niemanden.
Das ist nur ein kurzer Umriß meiner Situationn. Ich danke Euch so sehr für Eure antworten. Ich habe das Gefühl, ich bin wie eine Aussätzige. So tief ist dieses Gefühl der Einsamkeit. Leider interessiert sich meine Familie auch nicht für mich.
 

Sigi

Sehr aktives Mitglied
Hallo Gast oder mad scientist,

manchmal ist es gut, sich bewusst zu werden, dass es nicht immer nur die Probleme sind, die einen fertig machen, sondern oft dasselbe wie in einer Maschine, einem Auto, wenn es trotz aller Möglichkeiten feststeht. Was ist das? Es ist, wenn das Öl fehlt und sich alle Technik festfrisst (du hast ein Kind und eine Arbeit - es gibt Leute, die nicht mal das haben!).

Was meine ich, versuche erstmal zu sehen, woran es liegt. Du wärst eigentlich in der Lage, dein Leben einigermaßen erfolgreich zu führen, wenn nicht das Öl ausgegangen wäre. Öl = Liebe. Du vermisst tragende Hände, Menschen, die es gut meinen mit dir usw.

Ich kann sie dir nicht herzaubern, aber ich kann dir sagen, dass ich sehr genau verstehe, was das bedeutet. Manchmal wünschte man sich, dass die Leute im Umfeld einer Person, wüssten, mit wie wenig Aufwand, sie wie viel tun könnten!!!

Sigi
 

deadwood

Aktives Mitglied
Hallo mad scientist,

Ich hätte eigentlich 1000 Gründe diese Welt zu verlassen, aber ich habe einen noch wichtigeren Grund, nicht zu gehen: Meine kleine Tochter.
Ja, das wäre in der Tat diesem Menschen gegenüber unverantwortlich.
Und wie geht ihr mit totaler Vereinsamung um? Natürlich hoffe ich für Euch, daß Ihr diese Erfahrung nie machen mußtet. Aber wenn leider doch, wie seid ihr damit umgegangen?
Versuchen, das zu ignorieren.
Hobbies und Interessen suchen, mit denen man zur Not sich selbst genug ist.
Abgesehen davon hast du ja einen Menschen, der dich braucht und für den du schon einen gut Teil des Tages verplanen musst.
Dann schreibts du, dass du noch Familie hast.
Na immerhin, ich hab beides nicht.

Wenn du auf die Gesellschaft anderer Menschen nicht verzichten kannst, dann misch dich unter sie.
Such dir Hobbies, die man in Gemeinschaft ausübt.
Geh raus.
...denn ich arbeite jetzt in einer Männerdomäne, in der man noch nicht mal fragen darf, wie das WE war, denn das ist zu privat. Es herrscht völlige Gleichgültigkeit gegenüber den Kollegen und abends komme ich in meine leere Wohnung und habe auch niemanden. nicht für
Was ist denn das für eine gefühlskalte Männerdomäne, wo sich keiner für den anderen interessiert?
 
G

Gast

Gast
Hallo,

vielen Dank für eure Antworten und Ratschläge. Ja, Ihr habt völlig Recht, alles könnte funktionieren, aber das Entscheidende (Öl=Liebe) fehlt und ich bin mir dessen mehr wie bewußt. Ich weiß auch, daß ich unter Menschen gehen müßte, aber mmittlerweile fühle ich mich schon so leer, kraftlos und vor allem minderwertig, daß ich mich überall ohnehin wie ein absoluter Außenseiter fühle.

Die Männerdomäne? Ich arbeite bei einem der größten Automobilzulieferer der Welt, bin allerdings noch in der Probezeit und weiß gar nicht, ob ich hier auch übernommen werde, aber das ist eine andere Geschichte. Diese Gefühlskälte meiner Kollegen macht mir wirklich zu schaffen und ich wollte mit der Männerdomäne dieses Problem auch keineswegs auf die Männerwelt beziehen, denn ich habe immer sehr gerne mit Männern zusammen gearbeitet und mich prima mit ihnen verstanden. Vielleicht ist es einfch das Industrieklima, daß so eiskalt ist. Als ich wagte zu erwähnen, daß meine Mutter an Krebs erkrankt ist, wurde ich am nächsten Tag belehrt, ich möge meine privaten Dinge doch bitte für mich behalten. Kein Wort des Mitgefühls oder Ähnliches. Ich finde so eine Gleichgültigkeit unter Kollegen einfach unfaßbar. Ich möchte dann nur noch weg, mich verkriechen, fort von allem, denn ich weiß: auch Abends ist da niemand.

Ich weiß, welch großes Geschenk mein Kind ist und ich bin auch unendlich dankbar dafür, doch wie wird ihr Leben sein? Hat sie nicht alle Vorraussetzungen auch so im Leben zu scheitern wie ich? Sie wächst wie ich ohne Vater auf und da ich mich mit Männern mehr wie schwer tue, werden wir auf Dauer leider allein bleiben. Ich habe keine Hoffnung mehr auf Liebe. Ihr werdet lachen: Ich gelte als die klassische Karrierefrau und dabei ist es das, was ich am allerwenigsten wollte. Es war mir nur wichtig eine intakte Familie zu gründen, da ich diese als Kind auch nie erleben durfte. Aber ich bin gescheitert und ich weiß: Nichts hat im Leben einen Wert außer Liebe und zwischenmenschliche Beziehungen. Karriere macht nicht glücklich, Geld nicht, gar nichts. Ich bneide die Frauen, die mit ihren Männern und Kindern das Leben leben, daß ich nie führen werde. Ich sehe mich als Trost für alle Frauen, die meinen ihre Karriere verpaßt zu haben. Trotz Studium und Doktortitel bin ich auf ganzer Linie gescheitert. Ich weiß nicht, ob Ihr dies nachvollziehen könnt, aber es ist das bittere Resüme meines Lebens.

Alles Liebe
mad scientist
 
Hallo,

das war natürlich von mir blöd formuliert mit der Männerdomäne. Natürlich liegt es nicht an den Männern an sich, denn ich habe immer sehr gut und gerne mit Männern zusammen gearbeitet. Es ist vielmehr das kalte Industrieklima Ich arbeite bei einem der größten Automobilzulieferer der Welt. Vorher war ich an der Uni. Das war immer wie in einer Familie,

Liebe Grüße
mad scientist
 
A

annalu3

Gast
Es klingt unendlich traurig. Nach einer ganz tiefen Depression, liebe mad.
Und ist hier in einem Forum so kaum lösbar.
Ja, ich kenne deine Situation - falsch: Das GEFÜHL deiner Situation - nur zu gut.
Und ahne daher, du brauchst jede Menge Hilfe.
Denn da scheint mir auch keine Kraft mehr in dir, dich aufzuraffen und unter Menschen zu gehen - du hast mittlerweile Angst vor ihnen und davor, sie könnten dir wieder weh tun durch Zurückweisung, dich noch mehr hinunter stoßen in das Loch aus Traurigkeit und Einsamkeit und Leere, hm?
Das alles muss zunächst, wenn ich das richtig einschätze, in fachkundige Hände.
Hast du einen guten Arzt deines Vertrauens? Könntest du mit ihm oder ihr über dein Befinden reden? Denn wie gesagt: Das alles klingt nach einer ganz tiefen Depression mit beginnender sozialer Phobie und wenn dem so ist, wäre der erste Schritt eine medikamentöse Behandlung, um überhaupt wieder Licht zu sehen.
Wenn ich deinen Nicknamen lese, vermute ich, dass ich das Thema Seelsorger nicht anschneiden muss/kann, oder? Denn sonst wäre das mein nächster Rat gewesen.
Aber dein Arzt wird wissen, was danach zu tun ist - vermutlich eine Psychotherapie, evtl. auch stationär (geht auch mit Kind).
Aber alles der Reihe nach - könntest du dir vorstellen, deinen Doc mal deswegen zu konsultieren? Denn mit einfach unter die Leute gehen ist diese Problematik nicht mehr zu beheben, da muss mehr passieren.
Meld dich bitte wieder und bleib mit mir/uns im Gespräch, ja?
Alles Liebe und eine Umarmung! Shalom annalu:)
 

Sigi

Sehr aktives Mitglied
Hallo mad . . .

dich möchte man einfach nur drücken und nicht mehr loslassen!

Du siehst ja auch, dass annalu3 dies auch mit dir tut, wenn auch auf dem Weg, dir Tipps geben zu wollen.

Bin grad auch traurig. Vielleicht kommt es etwas rüber, dass es auch noch Verständnis gibt, was tiefer als an die Oberfläche geht.

Viele Grüße

Sigi
 

deadwood

Aktives Mitglied
Hallo mad scientist,

ich bin etwas verwirrt, weil in diesem Thread Posts sowohl von dir als auch Gast auftauchen, die weitgehend übereinstimmen.
Meldest du dich gelegentlich unter zwei Kennungen an?

Die Männerdomäne? Ich arbeite bei einem der größten Automobilzulieferer der Welt, bin allerdings noch in der Probezeit und weiß gar nicht, ob ich hier auch übernommen werde, aber das ist eine andere Geschichte. Diese Gefühlskälte meiner Kollegen macht mir wirklich zu schaffen und ich wollte mit der Männerdomäne dieses Problem auch keineswegs auf die Männerwelt beziehen, denn ich habe immer sehr gerne mit Männern zusammen gearbeitet und mich prima mit ihnen verstanden. Vielleicht ist es einfch das Industrieklima, daß so eiskalt ist. Als ich wagte zu erwähnen, daß meine Mutter an Krebs erkrankt ist, wurde ich am nächsten Tag belehrt, ich möge meine privaten Dinge doch bitte für mich behalten. Kein Wort des Mitgefühls oder Ähnliches. Ich finde so eine Gleichgültigkeit unter Kollegen einfach unfaßbar.
Oha, das ist wirklich starker Tobak.
Was hast du denn da für A********* als Kollegen?
Ich glaube, die Herren haben Minderwertigkeitskomplexe, jetzt eine junge Dr.-Ing. (ich vermute du bist wie ich auch Ing; welche Richtung, Verkehrswesen/Fahrzeugtechnik od. Maschinenbau?) vorgestzt bekommen zu haben.

Ich komme dem Studium nach aus dem Schiffbau, vermutlich eine noch konservativere und männlichere Branche als der Automobilbau.
Bei uns gab es auch drei Kommilitoninnen, die allesamt eine wissenschaftliche Karriere hingelegt haben (im Gegensatz zu so Kerlen wie mir).
Leider habe ich den Kontakt zu den Dreien inzwischen fast vollständig verloren, so dass ich nicht weiss, wie es ihnen an ihrem jetzigen Arbeitsplatz ergeht. Solange ich aber ihren Werdegang mitverfolgen konnte, wurden sie alle stets mit offenen Armen empfangen und waren mindestens gleichberechtigt.
Ich möchte dann nur noch weg, mich verkriechen, fort von allem, denn ich weiß: auch Abends ist da niemand.
Das kann ich gar nicht verstehen, dass sich für so eine patente Frau wie dich, keiner finden sollte.
Es könnte allerdings so sein, dass manche Männer, wie gesagt, gewisse Minderwertigkeitskomplexe entwickeln, wenn die Frau intelligenter und gebildeter ist und noch dazu einen Beruf ausübt, dessen Ansehen und Einkommen höher als das ihre ist.
Ich weiß, welch großes Geschenk mein Kind ist und ich bin auch unendlich dankbar dafür, doch wie wird ihr Leben sein? Hat sie nicht alle Vorraussetzungen auch so im Leben zu scheitern wie ich? Sie wächst wie ich ohne Vater auf und da ich mich mit Männern mehr wie schwer tue, werden wir auf Dauer leider allein bleiben. Ich habe keine Hoffnung mehr auf Liebe. Ihr werdet lachen: Ich gelte als die klassische Karrierefrau und dabei ist es das, was ich am allerwenigsten wollte. Es war mir nur wichtig eine intakte Familie zu gründen, da ich diese als Kind auch nie erleben durfte. Aber ich bin gescheitert und ich weiß: Nichts hat im Leben einen Wert außer Liebe und zwischenmenschliche Beziehungen. Karriere macht nicht glücklich, Geld nicht, gar nichts. Ich bneide die Frauen, die mit ihren Männern und Kindern das Leben leben, daß ich nie führen werde. Ich sehe mich als Trost für alle Frauen, die meinen ihre Karriere verpaßt zu haben. Trotz Studium und Doktortitel bin ich auf ganzer Linie gescheitert. Ich weiß nicht, ob Ihr dies nachvollziehen könnt, aber es ist das bittere Resüme meines Lebens.
Ach mad scientist, wenn wir dich doch bloß irgendwie ein bisschen aufmuntern könnten.
Schau mal, du hast wirklich allen Grund, stolz auf dich zu sein.
Du hast dich, vermutlich allein von deinen Interessen leiten lassend, an ein technisches Studium gewagt, wovon sich viel zu viele Mädchen abschrecken lassen, und hast dort nicht nur einen sicher herausragenden Abschluss geschaft, sondern anschliessend auch noch in deinem Fach promoviert.
Ich weiss sehr gut, was für eine Leistung dahinter steht, dies in einem Ingenieurfach zu tun, im Gegensatz zu manch anderem Fach - ohne jetzt jemandem zu nahe treten zu wollen - wo das quasi schon als Standard-Abschluss gilt und deshalb mit vergleichsweise geringem Aufwand hinzubekommen ist.
Ausserdem nehme ich an, dass du das alles gemacht hast, während du auf einer Assistenten-Stelle mit Lehrverpflichtung warst (also Abhalten von Übungen, Sprechstunden für Studenten, Ausarbeiten und Korrigieren von Haus- und Studienarbeiten sowie Klausuren, Vorbereiten von Übungen und Vorlesungen, Abhalten von Prüfungen, Verfassen und Redigieren von Artikeln für deinen Doktorvater etc. pp.).
Und bei all dem Stress hast du noch ein wunderbares Kind bekommen, das du versorgt und bemuttert hast.
Und trotzdem ist dir klar geworden, dass all deine Karriereerfolge im Vergleich dazu verblassen.
Donnerwetter, meinen allergrößten Respekt zu dieser Leistung und Erkenntnis.
Es gibt sicher nicht allzuviele Menschen, die das in ihrem jungen Leben schon aufzuweisen haben.

Ich bitte dich, deine komischen Kollegen nicht als Archetypen von Männern in technischen Berufen anzusehen.
Es gibt auch andere.
Vermutlich ist es in manchen dieser Berufe eben so, was sich ja schon während des Studiums offenbart, das der eklatante Frauenmangel die Sitten und Herzen verrohen lässt?

Wegen deiner Selbstisolation möchte ich dir, worauf die anderen auch schon hingewiesen haben, ebenfalls raten, professionelle Hilfe zu suchen.

Ich wünsch dir, das dein Seelenleben bald wieder ins Lot kommt:)
 

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