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vielleicht weiss wer in der selbstfindung weiter?

Sternstunde

Mitglied
Hallo Sabine

Focusing bezeichnet einen Prozess, der von dem amerikanischen Psychtherapeut Eugene Gendlin ab den 1950er Jahren entwickelt wurden.
Es ist eine Form der Achtsamkeit, bei dem man sich auf den Körper und die inneren Prozesse konzentriert und diese benennt. Das heißt, man schließt die Augen und spürt in sich hinein und benennt die Empfindungen, inneren Bilder und Gedanken, beschreibt sie, begrüßt sie und ist bei ihnen und hört ihnen zu, so als ob man in einem Park auf einer Bank jemanden sehen würde, der betrübt aussicht und man sich neben ihn setzt. Auf der einen Seine Nähe schenkend und gleichzeitig nicht bedrängend, mit respektvollem Abstand.
Dabei erweisen sich bestimmte Formulierungen als hilfreich, was man auch selbst ausprobieren kann. Das kann man beobachten, in dem man die Augen schließt und folgende Sätze sagt oder denkt:
"Ich fühle mich angespannt und unruhig."
"Etwas in mir fühlt sich angespannt und unruhig."
"Ich spüre etwas in mir, das sich angespannt und unruhig fühlt."
"Ich nehme mir Zeit für etwas in mir, das sich angespannt und unruhig fühlt. Ich kenne dich nicht und möchte dich gerne näher kennenlernen."

Das letzte entspricht der Haltung, die im Focusing hilfreich ist - Raum gebend, freundlich interessiert, achtsam und vertrauend.

War das als Beschreibung hilfreich für Dich oder gibt es da noch Fragen?
Viele liebe Grüße,
Julia
 

sabine2000

Aktives Mitglied
hallo, lieben dank für deine antwort. genau bis zu dem ausspruch komme ich auch immer "Ich nehme mir Zeit für etwas in mir, das sich angespannt und unruhig fühlt. Ich kenne dich nicht und möchte dich gerne näher kennenlernen." das ist oft so. ich kann mich aber nicht gefühlt neben mich setzen und mich in der dritten person behandeln. weil ich immer noch ich selbst bin. fühle mich besser wenn ich yoga mache. je tiefer umso besser. dann fühle ich mich frei. oder zumindest das, was ich für mich selbst halte. die spannung lässt nach und fühle mich ruhiger. habe dann das gefühl etwas gerade gerichtet zu haben, obwohl ich objektiv total verrenkt und verbogen bin. ich weiss, ist kompliziert.....
 

Daoga

Urgestein
ja, durch das verrenken habe ich das gefühl (wahrscheinlich nur scheinbar) meinen körper wieder gerade zu machen (so paradox es auch klingt).
Hm, mal meine 50 Cent hierzu. Es ist sicher gut für die Gelenke und Nerven, wenn der Körper mal gründlich in andere Richtungen gestreckt oder gedehnt wird wie im normalen Alltagsleben, wo die Schwerkraft und andere Belastungen ständig zerren, aber der Rest, die Auswirkungen auf die Psyche, lesen sich für mich, abgesehen von der Auszeit die man sich bewußt für sich selber gönnt, eher wie eine Ersatzhandlung. Lieber biegt man am eigenen Körper herum, als Umstände die einen von außen biegen (wollen), zu beseitigen. Was natürlich eine kurzzeitige Befreiung und Erleichterung vorgaukelt, aber die eigentlichen Probleme nicht löst, denn bald schon wieder ist man genauso verbogen wie vorher.

Nein, ich persönlich mache kein Yoga. Für manche Übungen ist anscheinend mein Körper nicht gewachsen (u. a. kurzer dicker Rumpf), bei anderen riskiere ich scheußliche Muskelkrämpfe, die zuweilen spontan auftreten. Ich kann nicht mal länger knien oder kniend sitzen, ohne daß meine Beine übel wehtun, anscheinend fehlt mir da irgendeine natürliche Polsterung.
Wenn mir nach Strecken und Dehnen ist, tue ich es einfach, so wie mein eigener Körper gewachsen ist, ohne irgendwelche vorgeschriebenen Übungen oder hübsche Namen dafür. Wie man so näher zu sich selber finden kann, ist mir aber ein Rätsel, körperlich bin ich doch immer bei mir.
Allerdings habe ich schon öfter gelesen, daß es tatsächlich Leute gibt, die anscheinend von Natur aus sehr wenig Gefühl für ihren eigenen Körper besitzen. Sich zum Beispiel bei etwas so einfachem wie dem Reinigen der Ohren von Ohrenschmalz übel verletzen - merken die das nicht rechtzeitig? Oder gar die Leute, die sich ritzen, um "sich selbst spüren zu können", auch eine reine Ersatzhandlung für was ganz anderes, was sie sich nicht trauen. Mir reicht es schon, wenn ich mir mit meinen ungeschickten Fingern hin und wieder einen Papierschnitt einfange, mich mit Gewalt selbst verletzen würde mir im Traum nicht einfallen.

Das "Focusing" wird, glaube ich, bei Naturheilkundlern gern empfohlen, um körperliche Vorgänge wie Nervosität, Bluthochdruck oder sogar Krebserkrankungen (Vorstellen der Abwehrzellen als weiße Ritter, die gegen böse schwarze Krebsritter kämpfen oder so ähnlich) anzugehen, es gibt ein anderes umfassenderes Wort dafür, Autosuggestion. Also auch nur alter Wein im neuen Schlauch. Schon der berüchtigte Rasputin hat seinerzeit den Zarensohn, einen Bluter, per Hypnose behandelt, um über das vegetative Nervensystem Blutdruck und somit Blutungsneigung bei Verletzungen zu reduzieren. Klappt also tatsächlich, auch wenn man zu Rasputins Zeiten wohl noch nicht wußte wie und warum.
Hypnose kommt von außen, Autosuggestion, auch Selbsthypnose genannt, macht man sich selbst. Die Techniken kann man nachlesen, oder man bemüht einfach die eigene Phantasie.
Wie soll man eigentlich "Selbstfindung" verstehen, als Herausfinden wozu man fähig ist, was man wirklich will oder welche Wege man gehen will, und was einen daran hindert? Das fällt imho mehr unter Selbsterkenntnis.
 

Sternstunde

Mitglied
Liebe Sabine,
ich bin mir nicht sicher, ob ich Dich völlig verstehe, deswegen versuche ich, es mit eigenen Worten widerzugehen und bitte Dich, mich zu korrigieren, wenn ich daneben liege.
Was ich herausgelesen habe, ist, dass es Dir sehr wichtig ist, Dich selbst zu spüren und Dir selbst nah zu sein. Ein 'etwas in mir' käme Dir deswegen unpassend vor, weil dies einer Distanz entsprechen würde, die du nicht willst, sondern es geht Dir darum, ganz und gar 'ich' zu sein. Und Yoga gibt Dir genau das und fühlt sich gut für Dich an - es ist Nähe und Freiheit zugleich.

Gleichzeitig - und hier mag ich noch mehr daneben liegen - kommt es mir so vor, als ob es neben dem 'Ich' das sich damit gut fühlt, noch etwas anderes gäbe, einen Teil von Dir,der.... hm... vielleicht sich Sorgen macht? Der der Initiator dafür ist, dass Du in diesem Forum diesen Thread eröffnet hast?
Könnte das sein oder bin ich da komplett auf dem Holzweg?

Viele liebe Grüße,
Julia
 
G

Gelöscht 79650

Gast
ja, danke erst für das zuhören. ja, durch das verrenken habe ich das gefühl (wahrscheinlich nur scheinbar) meinen körper wieder gerade zu machen (so paradox es auch klingt).
Ich denke, es geht nach wie vor um eine gut getarnte Form des selbstverletzenden Verhaltens.
Du redest dir ein, dein Geknacke und Verrenke diene der "spirituellen Weiterbildung".
Aber du bestrafst dich damit und versuchst dich "zu spüren".
Du brauchst keinen Yogalehrer, sondern einen Psychotherapeuten, denke ich.
 

PierredelaSaare

Aktives Mitglied
Ein kleiner Tipp am Rande weist du wo die größte Indische gemeinde Europas ist und der größte Tempel, wo sich jedes Jahr Tauschende Treffen um das Hindufest zu feiern, Ich rate dir fahre doch mal da hin. Nach Hamm in Deutschland, ich Garantiere dir, da gibts dinge die du dir nicht vorstellen kannst. Wenn du das gesehen hast fühlst du dich auch nicht mehr Krank. Versuchst doch mal
 
G

Gelöscht 120287

Gast
Alternativ könntest du auch mal bei deiner Krankenkasse schauen: viele Kassen, auch gesetzliche, bieten kostenlose Yogakurse an.

Vielleicht kannst du dir bei einem Yogalehrer oder Lehrerin zusätzlich Inspiration holen.
 

Youshri

Aktives Mitglied
Liebe TE, ich glaube, Du hast Deinen Weg gefunden.
Um Dich bei den Yoga-Übungen so verbiegen zu können, musst Du Dich ja sehr auf Deinen Körper und die zu erreichende Haltung konzentrieren. Man kommt zu diesen Haltungen ja auch nur durch konsequente Übung und dann auch nicht sofort.
Du bist dann Eins mit Deinem Körper und deshalb auch ganz bei Dir. Daraus sollte man lernen, dass diese Ganzheit eben dieses spezielle Wohlgefühl auslöst und man sich echt im Gleichgewicht fühlt. Das ist sehr heilsam. Natürlich bekommt man diese Einsicht nicht durch intellektuelle Überlegung, sondern man muss Yoga praktizieren und erfahren. Und dass man dadurch auch spirituell sich weiterentwickeln kann, braucht man nicht gross zu beweisen, da dies durch die Jahrhunderte durch schon durch die Meister/Lehrer, hauptsächlich in Indien, gezeigt ist.
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Ich empfehle dringend, sich auch die anderen Fäden anzuschauen und nicht einfach zu weiterem "Training" zu raten.
Liebe TE, deine Mutter möchte dir bereits diese Verrenkungen verbieten und es ist offensichtlich, dass es einen Suchtcharakter angenommen hast und du nicht Yoga um des Yogas willen betreibst, sondern um dich zu "spüren" im Sinne von immer extremeren, schmerzhafteren Verrenkungen.
 

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