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Verzweifelt...

negokk

Neues Mitglied
Liebes Forum,


ich möchte gerne meine Probleme los werden. Mir geht es psychich so schlecht, das muss ich jetzt leider mal los werden. Einerseits hat das mit meiner Person zu tun, andererseits mit meinem beruflichen Lebenslauf. Es tut mir leid, dass es so viel ist...


Beruflicher Lebenslauf:
Ich habe im Leben schon einiges gemacht. Ausbildung, Praktikas, etc. Beispielsweise im Handwerk, im Einzelhandel u.Ä..Ich habe dann Wirt.Informatik studiert mit der Intention, etwas besser Kohle zu verdienen und Prestige zu haben. Das Studium habe ich an einem Stück straight durchgezogen mit gutem Abschluss. Fokussiert habe ich mich auf die Software-Entwicklung. Während des Studiums dauerte es viel Heimarbeit um mich in die Themen einzuarbeiten, so schloss ich alle Module in der Richtung mit 1,x ab. Ich fande die Software-Entwicklung schon immer interessant, muss aber dazu sagen, dass ich bis heute vieles noch nicht aufnehmen konnte (versch. Techniken, Implementationsmöglichkeiten, etc.).


Mittlerweile bin ich fast ein Jahr in der IT tätig, leider nicht zu 100% in der Software-Entwicklung. Und mittlerweile zweifle ich immer mehr an meinen Fähigkeiten und das bereitet mir so viele Kopfschmerzen. Ich merke in der Praxis irgendwie, dass ich keinen großen Mehrwert habe. Ich kann mir nichts merken, sitze manchmal wie blind vor dem Bildschirm und konnte bisher kaum große Fortschritte erzielen. Ein Kollege nennt mich auch schon "Azubi" oder "PRaktikant", weil ich so schlecht bin.. Wenn mir jemand etwas erklärt oder mich mit einer fachlichen Frage konfrontiert bin ich überfordert. Fachgespräche kann ich überhaupt nicht führen. In der Stelle wurde ich dann auch immer mehr unzufriedener und ein Kumpel winkte mit einem Angebot in einem anderen Unternehmen. Ich sprach mit meinem Chef und fragte nach Kündigung. Das andere Unternehmen wurde dann nichts und jetzt wissen quasi alle, dass ich sowieso gehen will. Sehr unbefriedigend.


Das ist einerseits eine Situation die mich richtig stark belastet, andererseits stelle ich auch den Beruf in Frage: in der Software-Entwicklung kommen ständig neue Technologien auf den Markt, irgendwelche neuen Frameworks, neue Bibliotheken etc. in die man sich einarbeiten muss. Ich würde mich lieber auf eins konzentrieren und kann das alles nicht in Heimarbeit nacharbeiten. Ich fühle mich irgendwie auch ausgebrannt und wünsche mir Pause. Im Supermarkt einfach mal Regale einräumen oder an die Kasse. Jedoch würde ich so von allen Seiten Spott erfahren und der ganze Lebenslauf wäre im A****. Ich würde so schlecht einen neuen Job finden und die 7 Jahre Schullaufbahn (Abi+Studium) wären umsonst. Das würde ich mir wohl nie verzeihen und wer weiß, ob ich mich mit einer einfacheren Tätigkeit im Supermarkt nicht ebenfalls zu sehr belasten würde und ich mir vieles nur einbilde?! Bisher hat mir ja noch keine Tätigkeit im Lebenslauf so richtig gefallen....


Das belastet mich sehr. Einerseits schon mündlich die Kündigung ausgesprochen zu haben, mich aber kaum auf neue Stellen beworben zu haben. Ich habe ehrlich gesagt Angst vor der Praxis. Und ich habe so viele Zweifel, ob es der richtige Beruf ist.. :( Ich möchte nicht, dass die ganze Mühe mit der Bildung (das war ja mein größtes Lebensziel) umsonst war, sehne mich jedoch dennoch, nach einer einfachen schlichten Tätigkeit.. Vielleicht auch im Büro..


Persönliche Situation
Ein Grund für die berufliche Misere ist wohl auch mein Inneres. Ich bin so krass geplagt von ständigen Selbstzweifeln. Ich mach mich ständig runter und klein und habe überhaupt kein Selbstbewusstsein. Ich sehe, wie mein Umfeld wächst, Erfolge sammelt und stolz ist, ich mich aber immer nur selbst bemitleide und alles von mir mies mache.


In Gruppen kann ich auch überhaupt nicht interagieren. Ich kann mich in Gesprächen nicht beteiligen, bei dem neben mir mehr als eine Person beteiligt ist. Ich kriege kein Wort heraus und bin blockiert, verkrampft, verklemmt. Habe Angst, das Falsche zu sagen. Ich habe dazu halt eine super negative Ausstrahlung, denn ich meide Menschenkontakt. Ich habe Angst davor, mich im Gespräch zu blamieren. Das kommt denn vermutlich arrogant rüber. Ich kann mir auch überhaupt nichts merken und bin dumm wie Brot. Ich habe überhaupt NULL Allgemeinbildung und weiß nicht, was auf der Welt abgeht. Scheinbar interessiert mich nichts. Ich höre oftmals zwanghaft die Nachrichten, aber es bleibt nichts hängen. So ist es wie bei den meisten Sachen, die ich "konsumiere": ich kann nichts behalten. Ich habe einfach kein Erinnerungsvermögen. Vermutlich sollte ich mal mit Achtsamkeit/Meditation arbeiten um den Alltag richtig wahrzunehmen?


Ich verstehe auch überhaupt keinen Spaß und nimm alles direkt persönlich. Kann mich in die Situationen denn auch nicht einfinden, in denen mal etwas lustig beredet wird. Dazu bin ich super sensibel und nehme jedes Wort suuper persönlich, das mal ausgesprochen wird. Durch meine negative Ausstrahlung kommt es denn dazu, dass die Leute immer auf mir herumtrampeln. Es kommt dann häufiger zu Kritik, zu fiesen abwertenden Sprüchen oder Lästereien, die ich dann auch manchmal mitkriege. So etwas fresse ich mich tierisch in mich hinein und das belastet mich dann den ganzen Tag. Und ich habe das Gefühl, dass es schon immer so gewesen ist. In welcher Arbeitsgemeinschaft auch immer.


Letztendlich
Generell bin ich ständig in Gedanken und agiere passiv. Das Leben lebt mich, nicht ich lebe das Leben. Ich habe nichts erreicht. Ich habe schon zwei mal den Wohnort gewechselt, nirgendwo Freunde gefunden und bin noch immer tierisch einsam und in mich gekehrt.


Ich bin nun super unzufrieden, stehe quasi 24/7 unter Stress und Anspannung und komme nie zur Ruhe. Ich bin fast täglich am weinen, weil alles so hoffnungslos ist, und das als Kerl. Und täglich folgen die kurzen Gedanken an einen Strick, um sich einfach von all dem Druck zu erleichtern. Ich kriege nichts auf die Reihe und mir geht es einfach gar nicht gut. Ich bin so verzweifelt wegen dem Job und der beruflichen Karriere. Ob der Job das richtige ist... Und neue Bewerbungen habe ich auch kaum geschrieben, seitdem ich den Job vor einem Monat mündlich schon quasi gekündigt habe.. Dazu kommt dass ich in einer WG lebe in der ich mich tierisch unwohl fühle, doch der Wohnungsmarkt in der Großstadt ist der Horror und ich finde einfach nichts neues. Ich wünsche mir auch eine Therapie doch für Kassenpatienten braucht es 12 Monate Wartezeit. Das sind so drei große Faktoren, die ich einfach nicht gewuppt kriege..


Ich möchte einfach nicht mehr. Ich sehne mich nach Ruhe und Erholung.. Ob nach der Arbeit oder am Wochenende - ich kann einfach nicht abschalten :'-(


Statt irgendetwas hinzubekommen, verfalle ich eher in schwarze löcher.... Und ich habe nicht das Gefühl, irgendwo Verständnis zu bekommen. niemand akzeptiert schwäche. Ich habe nicht das Gefühl, dass meine Mum mich irgendwie unterstützt.. Sie sagt auch schon immer, sie hasst Leute mit Depression, das sei alles nur Einbildung. Und generell ist das Gesellschaftlich ja überhaupt nicht geduldet...
 
G

Großstadtlegende

Gast
Ich habe auch manchmal das Gefühl, dass ich ausgebrannt bin. Ich habe auch das volle Programm durchgezogen. Schule, Ausbildung, Abi, Studium... irgendwann kann man einfach nicht mehr. Alles nur Lernen, Lernen, Lernen - kaum Freizeit. Und wenn das Studium vorbei ist, geht es direkt in die Praxis. Da hat man erstmal sowieso keine Freizeit.
Man hat das Gefühl, nie richtig leben zu können.

Ich überlege mir auch manchmal, mein jetziges Leben gegen ein 0815-Durchschnitts-Ding auszutauschen; sprich an der Kasse arbeiten, einfacher Sachbearbeiter etc. oder sogar etwas ganz anderes, aber hochinteressantes studieren.
Ich würde mir damit meinen Lebenslauf aber auch ruinieren; deshalb sind solche Entscheidungen immer gut zu überlegen. Man muss sich darauf einstellen, dann auf den Boden zu fallen.

Die andere Frage ist, welcher Supermarkt nimmt einen Mann mit Bachelor? Du wirst für diese einfachen Jobs eher überqualifiziert sein. Außerdem finde ich, dass an der Kasse arbeiten oder Regale einräumen nicht grade ein Job ist, bei dem man "entspannen" kann - da muss alles ganz schnell gehen und man darf keine Fehler machen. Du würdest dir deine Situation noch schlimmer machen.

Zu deinem Job. Ok, das ist echt doof gelaufen. Bist du dort jetzt noch angestellt? Hast du einen unbefristeten Vertrag?

Übrigens, ich finde nicht, dass du dumm bist. Du hast ein super Studium hingelegt und hast einen bestimmt gut bezahlten Job. Wieso solltest du denn dumm sein?
Wer kann das schon von sich behaupten?

Ob eine Therapie hilft, weiß ich nicht. Es ist nicht so, dass du danach "geheilt" bist und aus dir ein ganz neuer Mensch wird. Würde ich mit Vorsicht genießen bzw. mir da keine allzugroßen Hoffnungen setzen. Die Wartezeiten sind auch extrem lange, deswegen solltest du dich zeitnah darum kümmern.

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