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Vertrauen in der Beziehung

G

Gelöscht 115693

Gast
Hallo zusammen,

für viele Menschen ist Vertrauen einer der Eckpfeiler der Beziehung, allerdings frage ich mich was das bedeutet?

Für mich heisst Vertrauen nicht nur, dass ich daran glaube, dass mein Partner mich liebt und nicht fremdgeht etc, sondern auch
im normalen Umgang miteinander gewisse Verhaltensweisen zeigt. Das heisst zum Beispiel, dass nicht bei einem Missverständnis die ganze Beziehung infrage gestellt wird, oder dass aufgrund einer einzelnen Situation die grundsätzlichen Absichten des Partner als bösartig wahrgenommen werden.

Fehlendes Vertrauern zeigt sich dann bspw. wenn ich meinem Partner schlechte Absichten unterstelle, sobald ich mich missverstanden fühle. Also konkret meine ich, dass ich mit Vertrauen grundsätzlich davon ausgehen, dass mein Partner gute Absichten hat und mir helfen will.

Tja, ziemlich abstrakt bis hierhin :/ Ich habe keinen direkten Anlass daran zu zweifeln, aber ich nehme im Umgang mit mir wahr, dass meine Freundin mir nicht vertraut, da sie ziemlich traumatisiert ist aus Ihrem Umgang der Eltern und Ex-Partner.
Ich versuche sehr verständnisvoll und zu sein versuche auf verschiedenen Arten zu zeigen, dass ich nur gute Absichten habe. Ich schaffe es nicht immer perfekt auf alles einzugehen, da ich auch mal nach einem sehr langen Arbeitstag wenig Verständnis habe oder teilweise auch mit eigenen Themen zu kämpfen habe.

Nun meine Fragen an euch:

Was bedeutet Vertrauen in der Beziehung für euch?
Nach welcher Zeit in der Beziehung sollte so ein Vertrauen herrschen?
Wie arbeitet ihr aktiv daran euch Vertrauen aufzubauen?
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Hallo Fetzbold,

interessante Fragen stellst Du.

Vertrauen kann ich dann jemandem, wenn ich ihn sehr gut kenne und in verschiedenen Situationen auch erlebt habe und ich ihn als ehrlich und authentisch einschätze. Vertrauen ist neben Treue und Liebe die Basis für mich in einer Beziehung.
Vertrauen ist auch etwas das Gefühl, einschätzen zu können, wie der Partner reagiert und mit bestimmten Dingen umgeht. Also zu wissen, wie Du schriebst, dass ein Streit nicht zum Infragestellen der Partnerschaft führt.
Vertrauen bedeutet also für mich eine sehr große Gewissheit zu haben über den Partner und seine möglichen Reaktionen und Verhaltensweisen.

Nach welcher Zeit ist schwer zu sagen: das kommt auf die Intensität des Kontaktes an und auch wie ehrlich und gut die Partner kommunizieren und wie offen sie sind. Sind beide verschlossen, dauert es länger. ich denke, so nach ca. 6 Monaten sollte ein größeres Vertrauen da sein in einer Beziehung.

Aktiv daran arbeiten: hm. Kommunikation: erklären, warum man so oder so ist oder sich verhält. Dem anderen Dinge aus der Vergangenheit erzählen.
Zu sagen, was man macht, wo man hingeht - ohne dass das in Kontrolle ausartet, aber sich auch nicht in Geheimnisse hüllen und sich ein paar Tage nicht melden. Das stärkt kein Vertrauen.

Ehrlich zu sein - den Partner nicht belügen - authentisch sein.

Wenn jemand in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen hatte, dann dauert das länger, bis er vertraut. Dann müssen beide Geduld haben und es ist auch eine Sache der Zeit und Erfahrung. Wenn man mehrmals merkt, dass der Partner einen Streit aushält, ohne mit dem Ende der Beziehung zu drohen, wenn man merkt, dass der Partner mit einem redet, wenn es einem schlecht geht, dann kann man mehr entspannen.

Man sollte dem Partner seine Bedürfnisse mitteilen, ihm ganz klar sagen, wenn man gerade nicht offen ist für ein Gespräch, wenn man alleine sein will, seine Themen gerade bearbeitet etc.
Ihm signalisieren, dass das kein Liebesentzug ist, sondern einfach menschlich, dass man nicht 24 Stunden ständig für den anderen da sein kann.

Es gibt gute Momente für tiefere Gespräche und es gibt schlechte wie z.B. nach einem langen Arbeitstag oder abends gemütlich im Bett etc. etc. Da hat jeder andere Vorstellungen von, man sollte nur klar sagen, was man mag oder nicht. Für einen Morgenmuffel ist der Morgen z.b. dann der ungünstigste Zeitpunkt für eine Diskussion. Das muss man wissen und auch berücksichtigen.



ZITAT:
Was ist Vertrauen?
Wer einem Anderen sein Vertrauen schenkt, hat dafür nicht unbedingt rationale Gründe – auch die Biologie spielt ihre Rolle dabei. Wie Vertrauen entsteht und wie es definiert werden kann, dazu gibt es verschiedene wissenschaftliche Ansätze

„Vertrauen ist Mut, und Treue ist Kraft.“ So verstand die deutsche Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach „Vertrauen“, die tiefe Überzeugung von der Wahrheit der Aussagen, Ansichten oder Handlungen eines Anderen. Nicht zufällig sind die bei ihr parallelisierten Begriffe „Vertrauen“ und „Treue“ etymologisch verwandt, setzt Treue doch wechselseitiges Vertrauen zwischen zwei Lebewesen voraus. Dieses bedarf seinerseits einer Grundlage, um entstehen und wachsen zu können. Doch was ist Vertrauen eigentlich genau?


 
G

Gelöscht 115693

Gast
Hallo,
wie sieht es denn aus, wenn du mit eigenen Themen kämpfst. Ist deine Partnerin dann auch mal für dich da und hat widerrum Verständnis für dich?
Was ich selber sehr wichtig in einer Beziehung finde, ist nämlich das sowas wie Vertrauen/Verständnis keine Einbahnstraße ist, und jeder mal nimmt, aber auch mal gibt.
Ist deine Partnerin wegen ihres Traumas diagnostiziert und in Behandlung? Wenn nicht, pass auf, dass du nicht in die Rolle des Ersatz-Therapeuten für sie rutscht.
Danke für die Antwort! Von meinem Gefühl her ist es eher so, dass der Schwerpunkt drauf liegt, dass ich für sie da bin, aber das liegt auch daran, dass ich Schwierigkeiten damit habe mich selbst mitzuteilen. Ich bin gerne der nach außen starke Typ, der mit seinen Probleme klarkommt. Ich komme auch generell gut mit meinen Themen klar und brauche nicht soviel Hilfe von außen, aber manchmal würde ich mir mehr Verständnis wünschen. Ich muss dazu sagen, dass ich selbst über 7 Jahre in therapeutischer Behandlung war und ich keine weiteren Stunden mehr habe, da es mir einerseits zu gut geht und ich andererseits keine neue Diagnose mehr erhalte ( da ich wirklich gut unterwegs bin ich vieles selbst regeln kann.)
Meine Freundin ist selbst ebenfalls in Behandlung bei einem Therapeuten, allerdings erst seit ca. einem Jahr, daher sind bei ihr viele Themen noch nicht so gut fortgeschritten, wie bei mir. Auch daher versuche ich mehr für sie da zu sein und mich etwas zurück zu nehmen.
Grundsätzlich sehe ich es wie du mit der Einbahnstraße. Ich habe auch schon gesagt, dass ich viel Verständnis für sie haben will und mir Mühe gebe, da ich ihre Situation kenne, dass es sich allerdings auch irgendwann bessern muss (das habe ich nicht drohend oder als Ankündigung gesagt, sie hat dafür natürlich Verständnis und möchte auch aktiv daran arbeiten).



Zu deinen Fragen:
Für mich bedeutet Vertrauen, dass ich den anderen beim Wort nehmen kann und mich auf ihn verlassen kann. Vor allem bei elementaren Dingen.
Das ich weiß, er steht immer zu mir und das wir beide, wenn mal ein Problem auftaucht produktiv und auf faire Weise daran arbeiten können.
Und dieses Vertrauensgefühl sollte da sein, BEVOR es zu einer Beziehung kommt. Ich bin jemand, der erst prüft, und sich dann bindet, statt sich erst zu binden und dann zu schauen, obs überhaupt passt.
Bin der Meinung, so kann man sich manches Beziehungsdisaster gut ersparen.
Aktiv dran arbeiten sich Vertrauen zu verdienen, muss man meiner Meinung eigentlich gar nicht, wenn man vom Naturell ein ehrlicher , verlässlicher, verantwortungsbewusster Mensch ist. Dann kann man einfach sein Ding machen.
Bei meinem Gegenüber schaue ich drauf, ob das was er sagt, dem entspricht was er dann auch tut. Ist da eine Diskrepanz zu erkennen, würde ich die Finger davon lassen.
Wir haben eine Vorgeschichte von etwa 1,5 Jahren, in denen wir uns kannten und schon was lief, allerdings dann wieder nicht und ich oft aus mangelnden Vertrauen einen Rückzieher gemacht habe etc.
Da wir beide gewisse Probleme mit Vertrauen haben aufgrund Erfahrungen in Kindheit, Jugend und Erwachsenenalter, ist dieses Vertrauen bis auf die tiefste Ebene nicht da gewesen, aber unser beider Wille es miteinander zu versuchen, auszuhalten und auch miteinander zu wachsen. Zwischenmenschliche Beziehungen fallen uns beiden einfach generell sehr schwer.
 
G

Gelöscht 66896

Gast
Hallo TE, mich beschäftigt im Umgang mit meiner Partnerin exakt dasselbe Problem - mit vergleichbaren Hintergründen.
Zu Deinen Fragen:
"Was bedeutet Vertrauen in der Beziehung für euch?"
Vertrauen ist die Grundlage einer Beziehung und man muß sich zumindest insoweit vertrauen können, daß die Beziehung aufrecht erhalten werden kann. Welche Gebiete das umfaßt und wie "tief" das Vertrauen sein muß, hängt von den persönlichen Einstellungen der Partner ab.
"Nach welcher Zeit in der Beziehung sollte so ein Vertrauen herrschen?"
Vertrauen muß zwar aufgebaut werden, doch geht man eine Beziehung immer mit einem Vertrauensvorschuß ein, denn man kennt die andere Person meist erstmal nicht - oder nicht gut genug. Wird das entgegen gebrachte Vertrauen nicht enttäuscht, dann verfestigt es sich und andere Bereiche wie Privatsphäre oder auch Finanzen werden in das Vertrauen mit einbezogen. Das ist der Idealfall. Wie lange das allerdings dauert, hängt auch wieder von den persönlichen Einstellungen ab. Dazu gibt es noch nicht einmal eine "Faustregel".
"Wie arbeitet ihr aktiv daran euch Vertrauen aufzubauen?"
Ganz einfach: gegenseitige Aufrichtigkeit!
Viele Grüße
 
G

Gelöscht 117337

Gast
Ja, natürlich ist das Verhalten deiner Freundin, bei dem du kein Vertrauen ihrerseits befürchtest, ihrer Vergangenheit geschuldet.

Meines Erachtens hat das aber nichts mit mangelndem Vertrauen zu tun. Wenn man entsprechend sozialisiert wurde, laufen gewisse Verhaltensweisen und Reaktionen schon fast automatisiert ab.
Sie kann da nichts dafür. Auf der anderen Seite ist natürlich die Frage, sollte sich nichts ändern, ob es dich mit der Zeit nicht zu sehr zermürbt.

Rechtfertige dein Verhalten nicht vor ihr (sonst bist du automatisch auf der Verliererseite), aber sag ihr, wie es dir dabei geht und wie du dich dabei fühlst.
 

Serena99

Neues Mitglied
Hallo,
Ich hoffe ich bin hier richtig und ihr könnt mir vielleicht weiterhelfen.
Mein Freund und ich sind seit 2 Jahren zusammen und hatten im ersten Jahr einen Streit weil ich das Gefühl hatte das er mir was verheimlicht.Er hatte am Anfang als wir uns kennenlernten viel Kontakt zu einer anderen Frau...sie schrieben sich sehr häufig und haben sich auch besucht.Zu ihrem Geburtstag war er dort und hat auch dort übernachtet.Er meinte Er hätte sie gern aber könnte sich keine Beziehung mit ihr vorstellen weil sie zu weit weg wohnt.Dann erzählte er mir das er sich unwohl fühlen würde weil sie wohl mehr von ihm will aber er nicht.Er hatte sich dann aber schon in mich verliebt wie er mir erzählte.Sie wollte dann wegen eines Treffens noch bei ihm übernachten weil er dort auch hingehen wollte.Aber da hat er dann gesagt das er das nicht möchte und auch lieber den Kontakt beenden würde.Sie hat ihm daraufhin sein Geburtstagsgeschenk geschickt weil sie es ihm wegen das Kontaktabbruchs nicht mehr geben konnte.Eine Freundin von ihr machte Monate vorher auf Facebook die Andeutungen das er gut mit auf ihre Familienfotos mit den Kindern passen würde weil sie ja jetzt zusammen seien.🤔
Und er sagte mir Anfangs er sei Single und das mit der Freundin erwähnte er erst ein paar Monate nachdem wir uns schon kannten.Ich weiß nicht so recht warum er mir verheimlichen sollte wenn er mit ihr in einer Beziehung war.Das bestreitet er....
Jedenfalls hatten wir uns im ersten Jahr gestritten weil ich das Gefühl hatte das er mir etwas verheimlicht und noch mit ihr schreibt und stritten uns auch wegen einer anderen Sache die mit meiner Familie zu tun hat.Wir haben beide auch Dinge gesagt die wir sehr bereut haben und uns wieder zusammen gerauft.
Ein halbes Jahr später ist jedoch der Verdacht aufgekommen das etwas mit einer anderen Frau passiert ist die einen Spruch bei Facebook für ihn gepostet hat.Er meinte das wäre ein Missverständnis und sie ist eine gute Freundin die bei seiner besten Freundin im Haus wohnt.Ich kenne die beste Freundin jedoch die andere nicht wirklich.Ein paar Monate später gestand er mir dann das zu der Zeit als wir Probleme hatten er bei seiner besten Freundin im Haus war und sie dort natürlich auch.....spät Abends war die beste Freundin schon in ihre Wohnung gegangen und er saß noch mit der anderen zusammen.Sie erzählte von ihren Problemen und er schüttete ihr sein Herz aus...er war verletzt und beim Abschied nahmen sie sich in den Arm und es kam dazu das sie sich küssten.Und es sei dann noch 2× dazu gekommen das sie sich geküsst haben wobei er sie wohl dann von sich "gestoßen" habe.Sie meinte darauf hin das sie sich in ihn verliebt habe,sie hatten auch ab und zu miteinander bei WhatsApp geschrieben.Aber vorher nicht wirklich viel Kontakt zueinander weil seine beste Freundin noch nicht lange mit ihr befreundet war.Nach ihrem Geständnis hat er ihr gesagt das er aber mich liebt und nichts für sie empfindet sie haben dann trotzdem alle noch ab und zu Zeit miteinander verbracht und waren sogar alle zusammen auf einem Fest zu dem ich nicht gehen konnte. Er war dort bis drei Uhr morgens und meldete sich stundenlang nicht und morgens nur ausweichend,was sehr untypisch für ihn ist.Das sie auf diesem Fest waren erzählte er mir erst am nächsten Tag.Und das er sein Handy nicht gehört hat.Den Kontakt hat er dann irgendwann zu ihr abgebrochen weil er ihr keine Hoffnungen machen wollte..Er schätze sie sehr aber er liebt nur mich hat er beteuert.Und 3 Monate später hat sie diesen Post bei Facebook für ihn gemacht.Wir haben viel geredet und ich hab ihm verziehen weil ich ihn liebe aber seitdem habe ich Probleme ihm zu vertrauen.Es ist jetzt schon 1 Jahr her das er es mir dann doch gestanden hat obwohl er es 1 Monat vorher abgestritten hat.Er sagt mir immer wieder wie sehr er mich liebt und das so etwas nie wieder passieren wird aber trotzdem hab ich oft solche negativen Gedanken.😔
Ich will in die Zukunft sehen und die Vergangenheit hinter uns lassen aber manchmal fällt es schwer.
 
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