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Verstehst Du die Lösung gesellschaftlicher Probleme aus Sicht des Islam?

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mikenull

Urgestein
Da ist ja unser Jesus ein Waisenknabe dagegen......Sehr symphatisch dieser Mohammed. Ist ja auch das einzig wirklich interessante an dieser Religion. Die Vielweiberei. Aber dafür eben keine Salami oder geräucherten Schinken.....
 

Burbacher

Aktives Mitglied
Lieber Nordrheiner,

Du begibst dich auf gefährliches Terrain und eröffnest ein riesiges Tor für alle Kritiker von Religion und religiösen Überzeugungen. Stichwort: Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit.

Damit schlagen sich etwa Protestanten und Katholiken seit Generationen genauso herum. Das ist kein Spezifikum des Islam. Lies mal dazu Max Webers "Protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus."

Warum gibt es in einer Gesellschaft, die sich als christlich versteht, eine stetig wachsende Kluft zwischen Armen und Reichen? Das Jesuanische Modell sah anders aus. Ich erinnere an die Bergpredigt. Nimmt man sie zum Maßstab, dann stellt sich die Wirklichkeit im Verhältnis zum Anspruch dar wie der Gegensatz zwischen Feuer und Wasser.

Du weißt mindestens so gut wie ich, dass gerade etwa in evangelikalen Zirkeln des Protestantismus persönlicher Reichtum als Beleg für die Glaubenstreue angesehen wird und kaum jemand von denen, die mit ihren Mittelklasse-Wagen zu ihren Versammlungen und Gottesdiensten fahren, auf die Idee käme, an der Gottgefälligkeit dieses Zustands zu zweifeln.

Sie betrachten Reichtum und Vermögen in der Regel als Bestätigung Gottes für ihr frommes Tun. Damit rang schon Jesus und ich fürchte, dass sich in den folgenden zwei Jahrtausenden da nicht so sehr viel geändert hat.
Insofern ist der Islam da keine Ausnahme.

Ich könnte da noch andere Bereiche des Lebens und der sozialen Wirklichkeit nennen.

Burbacher
 
Zuletzt bearbeitet:
N

Neverland

Gast
Ich persönlich begreife bisher auch noch nicht, worauf das hinauslaufen soll?
Und was das alles mit einer "Lösung gesellschaftlicher Probleme aus der Sicht des Islam" zu tun haben soll?

Und jetzt zu allem "MEINE EIGENE Draufsicht"

-welche bitte nie irgendjemand so verstehen soll, als sei ich der Meinung im Besitz der "einzigen Wahrheit" zu sein. Denn absolut alles was ich schreibe und da weise ich dann auch gern noch mal drauf hin, ist immer NUR meine eigene Sicht der Dinge, aus meinen eigenen Erfahrungen dazu. Und es ist von meiner Warte aus völlig okay, wenn andere eine andere Sichtweise haben.


Was ich persönlich, aber das ist wieder MEINE Meinung, nicht mag ist, das Menschen häufig der Ansicht sind, das IHRE Meinung und Sicht die einzig Richtige sei. Und alle anderen auch alles so sehen sollen bitteschön. Und wenn nicht, wird drauf gehauen und belehrt was das Zeug hält!

Was ich mag ist, wenn wir Sichtweisen austauschen und in der Lage sind, das unter dem Gesichtspunkt zu tun, das es immer nur die Sicht des-derjenigen ist. Und das das okay ist. Das wir unsere verschiedenen Draufsichten dann einfach eben annehmen.

Aber keiner den Anspruch darauf erhebt, RECHT haben zu müssen und andere ins UNRECHT setzen zu müssen.

Darum meine persönliche Kritik, die bitte nur als "konstruktive Verständigungskritik" auf zu fassen ist. Und nicht dazu dienen sollte, Dich Nordrheiner irgendwie ins Unrecht zu setzen. Darum auch meine Fragen dazu...woher, wieso, warum ect.

Meine persönliche Sicht:

Die Geschichten der Bibel, wie auch anderer Lehren, könnten auch einfach als wunderbare Geschichten gesehen werden.

Vieles davon ist die Wiedergabe, geschichtlicher Ereignisse. Einiges wurde, das weiß man heute: Aus bestimmten Gründen etwas "aufgebauscht",...
Und vieles sind auch tatsächlich Geschichten, Fabeln, Erzählungen, Synonyme, Beispielgeschichten mit "Moral in der Geschicht`".


Ebenso wie uns doch auch Märchen, ein Beispiel geben sollten, für etwas das zu lernen, zu erkennen ist. Was wäre daran schlimm, es mal so zu betrachten? Und die Essenz der Lehre die man aus diesem und jenem zieht, sich zu Herzen zu nehmen.


Bspw. eine Essenz wie folgende:
In allen Lehren/ Religionen ect. steckt noch irgendwo der eine gute Kern der Erkenntnis. Aber jede Lehre ist mit der Zeit geworden, wie das Kinderspiel "Stille Post"...und wir streiten uns ebenso herum, wie Kinder sich darüber streiten könnten, was denn nun der ursprünglich richtige Satz des Spieles gewesen war...
Nur das die Kinder schlauer sind. Wenn sie Stille Post spielen, dann amüsieren sie sich halt einfach über das Verdrehte Endergebnis. Lernen dabei aber gleichzeitig, das sich Dinge mit der Zeit und der verschiedenen Aufnahmespanne verändern.

So ist es auch mit der ursprünglichen Einfachheit der Lehre in unseren "Erwachsenen-Geschichten" geschehen.
(Denke ich)
Verzerrt...
Und dennoch ist eines erkennbar...
Das die Essenz dieser Lehren, immer irgendwie eine "Anleitung zu einem guten und rechtschaffenden Leben/Umgang miteinander" im Kern inne hat/hatte.

Etwas, das die Menschen dazu bewegen sollte, sich selbst, ihren Mitmenschen gegenüber, ihrer Umwelt, Tier und Natur ebenso gegenüber, Gewissenhaft, anständig, liebevoll, Verantwortungsvoll, demütig- bescheiden, freundlich, hilfsbereit, mitfühlend, usw. zu verhalten.

Im Grunde wäre das doch irgendwie auch alles was wir bräuchten, für das "Paradies auf Erden".
(Meine ich, von meiner Sicht aus.)
Den "Garten Eden PFLEGEN und sich darum KÜMMERN!" Nicht ihn zerstören und sich darum streiten...

(Meine Draufsicht dazu, wie ich es gern ausdrücken mag:)
Die Essenz des Willen Gottes, des Willen des formlosen, ewigen Bewusst-Seins, der "Ur-Quelle", der "Ur-Energie", könnten wir tatsächlich auf den einen Satz herunter brechen, wenn wir davon ausgingen, das wir selbst so wunderbar und gut behandelt werden wollen:

"Behandle andere (alles) so, wie du selbst behandelt werden willst!"

Und ist es nicht das....all die guten Werte, die wir einst als Kinder bei gebracht bekommen sollten...die wir unseren Kindern bei bringen? Und warum verhalten wir uns dann nicht selbst danach? Stetiges Vorleben, statt leeres Belehren...wäre wohl langsam mal angebrachter...

aber das ist nur meine bescheidene Meinung...


Ein zweiter Aspekt füllt einige Lehren noch:
(So wie ich das sehe, wenn ich an andere "Lehren" denke)

Der Weg aus dem Leiden der Menschen heraus...
Nicht nur im Umgang mit anderen...
Auch im Umgang mit sich selbst.
Zu erkennen, das die Wandlung in einem selbst beginnen kann.
In den eigenen Gedanken, Emotionen, dann Worten und Handlungen...

Beide Aspekte zusammen genommen, sind/ wären evtl. sogar eine geniale Mischung!

1. Ein harmonisches Leben in immer größer werdendem Frieden in sich selbst.
Ein glückliches Leben, in dem das Glücklich-Sein, nicht mehr einfach nur an den Dingen der Welt hängt

2. Ein guter Umgang miteinander und Allem um mich herum...

Wenn ich es so sehen will....

Da steckte dann für mein Verständnis eher die Lösung gesellschaftlicher Probleme drinnen...
Aus der Sicht der Liebe, des Friedens, der Harmonie und eines gesunden, mitmenschlich, mitfühlenden Verstandes, Herzens, Geistes heraus....
 
G

Gelöscht 55145

Gast
Kannst du vielleicht noch einmal besser erläutern, was denn jetzt der Sinn und Zweck deines Threads ist?
Ich werde ehrlich gesagt nicht so richtig schlau daraus. Bin aber eben ein Outsider was heilige Schriften und Religion anbelangt und darum kann es sein, dass ich es nicht verstehe.

Du hattest ja als Titel: [h=2]Verstehst Du die Lösung gesellschaftlicher Probleme aus Sicht des Islam?[/h]
genannt, womit ich impliziere, dass der Thread sich mit einer Lösung für unsere gesellschaftlichen Probleme auseinandersetzt, die wir wohl auch global haben und der Islam hier vielleicht gute Ideen hat. Nun kann ich da aber aus den Texten diesbezüglich noch nicht wirklich etwas für mich entnehmen. Vielleicht interpretriere ich da aber nicht richtig gemäß deiner Intention.

Ach ja ich weiß auch bis heute nicht, was es mit bestimmten Begriffen auf sich hat und kann auch deswegen Texte nicht so wirklich verstehen, vielleicht hast du ja eine sinnige Definitionen für folgende Begriffe, die du so verwendest:

  • Gott/ Göttlich / Göttliche Botschaft / Gottesfürchtig / Gottes Wort / Gottes Bereich - Was soll das jetzt sein? Wie zeigt sich, dass etwas göttlich ist? Was ist darunter zu verstehen, wenn einem Subjektiv die Eigenschaft "göttlich" oder "Gott" angehängt wird.
  • Engel
  • heiliger Geist
  • Schöpfung / Schöpferkraft / Schöpfer: Was genau ist das? Wodurch zeichnet sich das genau aus?
  • Wunder: Was ist ein Wunder? Und was ist dann kein Wunder? Wodurch zeigt sich ein Wunder?

Andere komische Dinge:
  • "Der Koran wurde in wunderbarer Reimform geschrieben. Dies wird von Muslimen als Beweis für die Göttlichkeit des Korans gesehen."
    • ??????? -> Mal abgesehen davon, dass diese Aussage natürlich von der Bedeutung von "Göttlichkeit" abhängt, verstehe ich nicht wie eine Reimform ein großartiger Beweis für irgendetwas sein soll. Vielleicht ein Beleg oder Indikator dafür, dass jemand gut reimen konnte.
  • "Sure 85, 21+22: Es ist eine Erinnerung auf einer wohlverwahrten Tafel. Sure 13, 37-39, hier 38: Schon vor Dir haben wir Gesandte geschickt und ihnen Ehefrauen und Nachkommen gegeben. Doch stand es keinem Gesandten zu, ein Wunderzeichen ohne Gottes Erlaubnis zu bringen. Für jede Frist gibt es eine Schrift. 39: Gott tilgt und bestätigt, was er will, und bei ihm befindet sich die Urschrift."
    • Wer oder Was ist "Dir", "Wir", "Gesandte"
    • Wie zeigt sich denn "Gottes Erlaubnis"? Kann ja jeder sagen, dass man eben mal Gottes Erlaubnis bekommen hat. Wie kann man also überprüfen, dass jemand Gottes Erlaubnis erhalen hat?
    • Auch der letzte Satz bringt mehr Unklarheit als Klarheit. Es klingt so als wende jemand (Gott genannt) bloße Willkür an. Wenn dem so ist, warum kann man das dann nicht einfacher schreiben?
  • Welche Wunder kann man denn nicht nachahmen (bezogen auch auf die genannten Verse) und warum?

Ich sehe halt immer nur viele Unklarheiten, keine Definitionen und Verständlichkeit. Deswegen konnte ich auch noch nie etwas damit anfangen. Vielleicht kann mir das aber mal jemand nähjer bringen.
 

mikenull

Urgestein
Aus langen Diskussionen bekannt, verstehe ich den TE so:
Es gibt gesellschaftliche Problem, die durch Religionen hervorgerufen werden. Das ist so, aber die Religionen sind sicher nicht allein schuld daran. Da man aber Glauben nicht zwangsweise bestimmen kann - leider auch Nichtglauben nicht - erübrigt sich das Thema damit eigentlich schon. Es sei denn man wollte die Religionen zwangsweise trennen.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Hallo, liebe Neverland,

die von Dir genutzte Enzyklopädie scheint mir mehr ein Lehrbuch des muslimischen Glaubens zu sein und weniger ein sachliches Nachschlagewerk. Aber es ist gut, wenn Du Abweichungen zu meiner Darstellung aufzeigst. Einerseits kann ich mich auch mal irren (oder meine Quelle enthält einen Fehler) und andererseits - wenn ich mich mal nicht irren sollte, so sind es gerade diese Unterschiede in der Darstellung, die den islamischen Glauben interessant machen.

Die von Dir genutzte Enzyklopädie ist dem erwarteten Erlöser Imam Mahdi gewidmet. Dieser starb im 9. Jahrhundert und soll noch immer im Verborgenen leben. Zu den Zeichen seiner Widerkunft zählen der Stab Mose, der Ring Salomos, das Gewand Josefs und die Bundeslade und er soll viele Wunder vollbringen. Er soll sämtliche Sprachen der Welt sprechen. Im übrigen wird er begleitet von Jesus Christus. Imam Mahdi tritt eine 70 Jahre andauernde Herrschaft an und wird gemäß dem Urteil Mohammeds die Menschen richten. In dieser Zeit wird man nicht mehr großzügig sein können, weil alle Gläubigen reich sein werden.

Der Inhalt des 2. Absatzes ist aus der von Dir zitierten Enzyklopädie. Daraus leite ich folgendes ab:
1. In den zum Teil stark von einander abweichenden Glaubensrichtungen im Islam sehe ich eine Ähnlichkeit im Verhalten zu den untereinander stark abweichenden Glaubensrichtungen im Christentum.

2. Es gibt einen Punkt, ab dem man über den Begriff Sekte nachdenken kann. Ich halte diesen Begriff für zutreffend, wenn die Glaubenslehre in wichtigen Punkten von dem Ursprungswerk abweicht. Die Vorstellung von materiellem Reichtum aller Gläubigen steht im Gegensatz zum Koran. Gerade die Sure 102 warnt vor der Sucht nach materiellem Reichtum und vor dem Versuch, Verstorbene „in den Wettstreit“ einzubeziehen. Die beiden Islamisten, die „Deine“ Enzyklopädie herausgeben (und nicht nur diese) versuchen sich zu retten, in dem sie den Imam Mahdi zu einem Nicht-Gestorbenen erklären, der sich lediglich irgendwo seit 1100 Jahren versteckt hält. Die weitere wichtige Abweichung vom Koran sehe ich in der Verchristlichung des Imam Mahdi. Der Koran kennt keinen Erlöser, im Gegensatz zur Bibel.

3. Die von Dir genutzte Enzyklopädie teilt nirgends mit, wie sie entstanden ist. Sie erscheint mir eher als kleines Privatprojekt einer islamischen Gruppe (Sekte) mit iranischer Förderung. Wenn ich eine Enzyklopädie interessant finde, dann die „islamische Enzyklopädie“, ein Werk aus 44 Bänden, an dem ca. 2.300 Autoren mitwirkten. Über diese Enzyklopädie lese ich: „Der Eintrag in die Enzyklopädie ist einer sehr komplexen und ausführlichen Prozedur unterworfen. Zunächst werden alle Wissenschaftler des jeweiligen Fachgebiets, dem der Eintrag zuzuordnen ist, gesucht und ausgewählt. Anschließend wird ein Eintrag angefordert, dieser wird zunächst auf seine inhaltliche Vollständigkeit geprüft, in mehreren Schritten korrigiert und Quellenangaben kontrolliert. Danach werden Schreibfehler verbessert und der Schreibstil angepasst. Damit findet der Eintrag immer noch nicht seinen Platz in der Enzyklopädie, er muss noch mal von mehreren Gutachtern gelesen werden.“ Wenn man also reine Geschichte lesen will, dann – so denke ich – dürfte dieses Werk das modernste und könnte das beste Sachwerk sein, was am Markt erhältlich ist – mir lediglich zu teuer. Ich habe den Eindruck, Neverland, dass die von Dir genutzte Enzyklopädie mehr in die Richtung Glaubenslehre (einer Gruppe) als in die Richtung Sachbeitrag geht.

Diese von Dir zitierte Enzyklopädie zeigt aus meiner Sicht einen Weg auf, mit dem innerhalb des Islam gesellschaftliche Probleme gelöst werden sollen: Sei gottesfürchtiger Muslim (genauer: schliesse Dich unserer Gruppierung an) und Du wirst reich.

Nun konkret zu Deinen Fragen, liebe Neverland.
Woher ich mein Wissen habe: Koran (Übersetzung von Rudi Paret, 12. Auflage), und die Erläuterungen dazu von verschiedenen Übersetzungen, je nach Sure oder Thema von westlichen Islamwissenschaftlern sowie von östlichen Islamwissenschaftlern wie: z.B. M. Muhaamd al-Quazuwini, Beirut 1974, Ibn abi Da du, Kitab al-masahif, ed. Jeffery in: Materials for the History of the Text of the Quran, Tisdall, Shi’ah Additions to the Koran, Moslem World III (1913),
C.H. Becker, Islamstudien, 1924 bzw. 1931; Der Islam in “Religion in Geschichte und Gegenwart”
E. Kellerhals, Koran und Bibel, 1963. E. Kellerhals: Der Moslem unser Bruder und unser Gegenüber; 1965 und anderen Werken. Ab und zu google ich auch mal….

Woher ich weiß, dass meine Auslegung (Meinung) richtig ist: Für mich ist meine Auslegung solange richtig, bis mir ein Sachfehler bekannt wird. Dann bringe ich meine Meinung sehr sehr gerne auf den neuesten Stand.

Ich befinde mich in bester muslimischer Gesellschaft. Je nach muslimischer Gruppierung ist meine Meinung teilweise oder ganz richtig oder falsch. Jeder soll sich seine eigene Meinung bilden. Ich lege Wert auf Begründungen für eine Meinung. Sollte mir der Fehler unterlaufen, dass ich irgendwo meine Meinung nicht begründet habe, meine Meinung nicht nachvollziehbar ist, dann bitte ich darum, mich darauf aufmerksam zu machen.

Warum ich „darüber“ schreibe: Dafür gibt es mehrere Gründe. A) Gesellschaftliche Probleme lassen sich durch Konsens lösen. Für einen Konsens benötigt es einerseits Wissen und Abstimmung des unterschiedlichen Wissens und andererseits Bereitschaft zum Dialog. In diesem Faden geht es mir mehr um Abstimmung des Wissens. B) Ich habe Freude am Wissen und denke, so könnte es auch anderen gehen, die speziell über den Islam „sprechen“. Ich teile mein Wissen gerne und lerne gerne von dem Wissen hinzu, welches andere haben. Ich denke, wenn ich meine Teilungsbereitschaft zeige, motiviere ich andere, ihr Wissen mit mir zu teilen.

Mein Wissen mag sicherlich Lücken aufweisen, jedoch bemühe ich mich, zu lernen. Ich versuche, den Koran aus Sicht der Muslime zu verstehen. Besonders würde es mich freuen, wenn Muslime mit ihrem Verständnis kritische Beiträge liefern, wenn es um Themen aus dem Islam sowie Deutschland und Islam geht.

Kritik ist für mich ein wertfreier Begriff. Da ich Beiträge anderer Schreiber kritisch betrachte und über den Inhalt nachdenke, Fragen stelle, freue ich mich, wenn andere Schreiber mit meinen Beiträgen ebenso verfahren. Also Dankeschön für Deine Nachfragen.

LG, Nordrheiner
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Lieber Nordrheiner,

Du begibst dich auf gefährliches Terrain und eröffnest ein riesiges Tor für alle Kritiker von Religion und religiösen Überzeugungen. Stichwort: Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit.

Du weißt mindestens so gut wie ich, dass gerade etwa in evangelikalen Zirkeln des Protestantismus persönlicher Reichtum als Beleg für die Glaubenstreue angesehen wird und kaum jemand von denen, die mit ihren Mittelklasse-Wagen zu ihren Versammlungen und Gottesdiensten fahren, auf die Idee käme, an der Gottgefälligkeit dieses Zustands zu zweifeln.

Sie betrachten Reichtum und Vermögen in der Regel als Bestätigung Gottes für ihr frommes Tun. Damit rang schon Jesus und ich fürchte, dass sich in den folgenden zwei Jahrtausenden da nicht so sehr viel geändert hat.
Insofern ist der Islam da keine Ausnahme.

Ich könnte da noch andere Bereiche des Lebens und der sozialen Wirklichkeit nennen.

Burbacher
Lieber Burbacher,

mir ist es völlig egal, zu welcher Gruppe sich ein Mensch zählt. Meine Basis ist die Bibel und an der messe ich mein Denken und Handeln und aus der Perspektive sehe ich auch, was andere denken und tun. Und wenn sich ein Mensch in der Situation des materiellen Wohlstands befindet, dann gönne ich ihm das von Herzen. Und wenn dieser Mensch meint, dass materieller Wohlstand vor Gott wichtig ist oder ein Zeichen von Frömmigkeit, dann hinterfrage ich das bzw. stelle das in Abrede.

Im übrigen bin ich ein Kritiker und Gegner aller Religionen. Für mich bedeutet Religion das Aufstellen und das Leben nach Regeln, die Menschen gemacht haben. Welche Motive diese Menschen hatten, die die Regeln für andere Menschen aufstellten, ist dabei nur wichtig, wenn man an Hintergrundwissen interessiert ist.

Manchmal habe ich den Eindruck, dass der Islam eine muslimische Variante des Katholizismus ist. Wenn ich das schreibe, bitte ich alle Katholiken um Nachsicht. Ich schätze ernsthaft Gläubige jeder Gruppe. Einer meiner guten Freunde ist gläubig und Katholik und für mich ein Glaubensbruder. Dass er noch Mitglied der katholischen Kirche ist, rechne ich ihm nicht an.

LG, Nordrheiner
 
N

Neverland

Gast
Lieber Nordrheiner,
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.

Wenn es um Wissenswertes geht:

Möchte ich gern folgende Dokus (ja ich mag Dokus) ;-) erwähnen:

- Jesus und der Islam (1/7) | ARTE

Fand ich ende letzten Jahres gar nicht mal so uninteressant..-

Sowie:

Watch Videos Online | Verschuettete Zeugen der Bibel E01 | Veoh.com

[h=1]Verschuettete Zeugen der Bibel E01 und 2.[/h]
Habe im letzten Jahr beide Doku-Reihen im TV gesehen. Wo sie auf Sendern wie ARTE und SERVUS liefen.
Vielleicht findet es ja noch jemand interessant?

Verschiedene Sichtweisen finde ich eh immer interessant...

P.S. was meine Link-Seite Lexika ect. betrifft, ja da könntest Du recht haben. War auch bloß unter den ersten Recherchelinks. Habe die Seite noch nicht überprüft. Finde es nur schon wieder spannend, aus wie vielen verschiedenen Seiten EINE Story erzählt wird.

Ansonsten, bleibe ich persönlich bei meiner derzeitigen Meinung zur Essenz des Ganzen und lasse allen anderen, was sie glauben und machen wollen...-

Liebe Grüße

Neverland
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Darum meine persönliche Kritik, die bitte nur als "konstruktive Verständigungskritik" auf zu fassen ist.



Meine persönliche Sicht:

Die Geschichten der Bibel, wie auch anderer Lehren, könnten auch einfach als wunderbare Geschichten gesehen werden.

Ja, das machen etliche Menschen so.

Vieles davon ist die Wiedergabe, geschichtlicher Ereignisse. Einiges wurde, das weiß man heute: Aus bestimmten Gründen etwas "aufgebauscht",...
Und vieles sind auch tatsächlich Geschichten, Fabeln, Erzählungen, Synonyme, Beispielgeschichten mit "Moral in der Geschicht`".
Nach meiner Erkenntnis ist richtig, dass "moderne" Theologen vorgeben zu wissen, dies und jene sei "etwas aufgebauscht." Hinterfrage einfach ihr Wissen...


Ebenso wie uns doch auch Märchen, ein Beispiel geben sollten, für etwas das zu lernen, zu erkennen ist. Was wäre daran schlimm, es mal so zu betrachten? Und die Essenz der Lehre die man aus diesem und jenem zieht, sich zu Herzen zu nehmen.

Mein Verständnis dazu ist folgendes: Auf eine Kurzformel gebracht: Knapp daneben ist auch vorbei.

In dem Punkt kann ich sowohl muslimisch-gläubige als auch christlich-gläubige Sicht gleichzeitig vertreten. Und die sieht so aus:

Göttliche Gebote und Lehren sind von Menschen nicht änderbar, sondern transzendent. Jede Abweichung ist eine Verwässerung des Guten, somit eine Verschlechterung.

Speziell wieder aus meiner Sicht: Ohne persönliche Bindung an Gott bzw. an Jesus Christus ist das Verständnis für die ethische und moralische Verhaltensweisen lückenhaft. Es wirkt wie eine ethische Regel zum Zweck, das eigene Leben schön und gut zu gestalten im Sinne einer ethisch zu rechtfertigenden Selbstverwirklichung. So ein Verständnis (von Nicht-Gläubigen) wirkt auf mich sogar religiös, wenn es dazu dient, diese Regel „wie ich leben soll“ anderen aufzuerlegen im Sinne "wie wir leben sollen". Mit dem gleichen Recht können andere Nicht-Gläubige ihr abweichendes Verständnis von Ethik den Menschen als Regel auferlegen.

Tatsächlich halte ich es für zutreffend, dass auch Nicht-Gläubige in gewisser Weise gesegnet sind, wenn sie sich an ethisch-moralische Lehren der Bibel halten. Aber die sollte man erstmal lesen... bzw. kennen.



Bspw. eine Essenz wie folgende:
In allen Lehren/ Religionen ect. steckt noch irgendwo der eine gute Kern der Erkenntnis. Aber jede Lehre ist mit der Zeit geworden, wie das Kinderspiel "Stille Post"...und wir streiten uns ebenso herum, wie Kinder sich darüber streiten könnten, was denn nun der ursprünglich richtige Satz des Spieles gewesen war...
Nur das die Kinder schlauer sind. Wenn sie Stille Post spielen, dann amüsieren sie sich halt einfach über das Verdrehte Endergebnis. Lernen dabei aber gleichzeitig, das sich Dinge mit der Zeit und der verschiedenen Aufnahmespanne verändern.

So ist es auch mit der ursprünglichen Einfachheit der Lehre in unseren "Erwachsenen-Geschichten" geschehen.
(Denke ich)
Verzerrt...
Und dennoch ist eines erkennbar...
Das die Essenz dieser Lehren, immer irgendwie eine "Anleitung zu einem guten und rechtschaffenden Leben/Umgang miteinander" im Kern inne hat/hatte.

Etwas, das die Menschen dazu bewegen sollte, sich selbst, ihren Mitmenschen gegenüber, ihrer Umwelt, Tier und Natur ebenso gegenüber, Gewissenhaft, anständig, liebevoll, Verantwortungsvoll, demütig- bescheiden, freundlich, hilfsbereit, mitfühlend, usw. zu verhalten.

Im Grunde wäre das doch irgendwie auch alles was wir bräuchten, für das "Paradies auf Erden".
(Meine ich, von meiner Sicht aus.)
Den "Garten Eden PFLEGEN und sich darum KÜMMERN!" Nicht ihn zerstören und sich darum streiten...

(Meine Draufsicht dazu, wie ich es gern ausdrücken mag:)
Die Essenz des Willen Gottes, des Willen des formlosen, ewigen Bewusst-Seins, der "Ur-Quelle", der "Ur-Energie", könnten wir tatsächlich auf den einen Satz herunter brechen, wenn wir davon ausgingen, das wir selbst so wunderbar und gut behandelt werden wollen:

"Behandle andere (alles) so, wie du selbst behandelt werden willst!"

Und ist es nicht das....all die guten Werte, die wir einst als Kinder bei gebracht bekommen sollten...die wir unseren Kindern bei bringen? Und warum verhalten wir uns dann nicht selbst danach? Stetiges Vorleben, statt leeres Belehren...wäre wohl langsam mal angebrachter...

aber das ist nur meine bescheidene Meinung...


Da steckte dann für mein Verständnis eher die Lösung gesellschaftlicher Probleme drinnen...
Aus der Sicht der Liebe, des Friedens, der Harmonie und eines gesunden, mitmenschlich, mitfühlenden Verstandes, Herzens, Geistes heraus....[/COLOR]
Liebe Neverland,
Deine Sicht ist eine humanistisch gute Sicht, aber eben eine rein humanistische. Ich schätze mal, dass Du mir zustimmst, wenn ich versuche Deine Sicht einzunehmen und sage: Der Mensch braucht keinen Gott. Der Mensch hat soviel Wissen über Ethik und Moral, dass er sich selbst genug ist.

An dieser Stelle möchte ich zu dem muslimischen Verständnis übergehen und Sure 87, 10 ff zitieren: Mahnen lasse sich, wer gottesfürchtig ist. Dagegen wird die Mahnung vermeiden, wer zur Unglückseeligkeit verdammt ist. .... Selig ist, wer sich von seinem bisherigen sündigen Wesen reinigt. .... 16+17: Aber nein! Ihr zieht das diesseitige Leben (dem Jenseits) vor wo doch das Jenseits besser ist und eher Bestand hat.

Soviel zu einem Kern der koranischen Botschaft.

LG, Nordrheiner
 
N

Neverland

Gast
Lieber Nordrheiner,
...

meine "Sicht einnehmen und sagen: Der Mensch braucht keinen Gott"...ect.

NEIN, das habe ich weder behauptet noch so gemeint.

Und es ist auch nicht meine Sicht.

Ich denke aber, das ich das was wir allgemeinhin "Gott" nennen, anders interpretiere als jegliche Religion es tun wuerde.

Und ich bin aus der Kirche ausgetreten mit der selben Ueberzeugung, mit der ich mich einst habe "Eintauchen" lassen.

Die Bibel habe ich in mehreren Versionen gelesen. Meine persönliche "Lieblingsversion" ist eine jiddische.
Habe mir auch irgendwann gedacht, das ich zum "Anfang" zurueck muss, wenn ich mehr wissen will. Und mich darum mit Hebraeisch, den Qumranschriften, Fr.Dr. Lapide ect. ebenso mal befasst. Genauso wie mit den geschichtlichen Aspekten der Juden und eben auch mit der Archaeologischen Seite.

Die Beschaeftigung mit diesen Dingen und Sichtweisen, hat fuer mich persönlich viel erbracht. Und mein Sicht-und Verstaendnisfeld stark erweitert, wuerde ich sagen.

Persönlich muss ich gestehen, das ich fuer mich selbst entschieden habe, das ich am meisten "gelernt" habe aus der Schrift, wenn ich es ganz allein mit "Gott" tat. Ohne jegliche Beeinflussung und/oder Auslegung eines Menschen. So habe ich es im Beginn meines persönlichen Glaubenslebens getan und dahin bin ich auch wieder zurueck gekehrt.

Und ich sehe es auch so, wie es selbst die Schrift sagt: Wer im Herzen (und es hieß doch die Tora sei in die Herzen der Menschen gegeben worden), also wer sich gut und rechtschaffen liebevoll ect. verhaelt, sich darum bemueht, wird "seelig" auch wenn er/sie von "Gott" nie gehoert hat.

Und ganz gleich wie man es sehen will, oder ob Du es humanistisch nennst...wie auch immer wir das benennen moegen, finde ich es persoenlich nur gut und Recht, wenn wir einfach nach der Essenz gingen und uns bemuehen diese aktiv zu leben. Anstatt uns ueber eine Auslegung oder ein angebliches "richtig" oder "falsch" "zu streiten".

Mit wir, meine ich "wir Menschen". ...-
 
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